DE3443048C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines reinen wasserlöslichen Glutamatgranulates - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines reinen wasserlöslichen GlutamatgranulatesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung eines reinen wasserlöslichen Glutamatgranulates
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, das vorzugsweise in der
Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Würzstoffen für
Fisch-, Fleisch-, Gemüse- und Rohkostgerichte verwendet werden
kann.
Aus der Anwenderindustrie ist bekannt, daß trockene Glutaminsäure
mit trockenem Soda im bestimmten stöchiometrischen
Verhältnis gemischt wird. Dadurch wird erreicht, daß bei Zugabe
von Wasser eine Reaktion und damit Neutralisation stattfindet.
Der geforderte pH-Wert soll zwischen 6,2 und 6,8
liegen. Das handelsübliche Glutal ist damit kein reines
Glutal, sondern ein Gemisch aus Glutaminsäure und Soda.
Bei der Anwendung des Produktes kann nicht ausgeschlossen
werden, daß auf Grund von Inhomogenitäten und Entmischungserscheinungen
im Produkt pH-Wert-Abweichungen bei der Reaktion
auftreten. Außerdem ist die vollständige Reaktion und
damit der sich einstellende Geschmack des Produktes stark
abhängig vom pH-Wert der Speisen, denen das Produkt zugegeben
wird, da es zu unerwünschten Nebenreaktionen der beiden Reaktionspartner
mit den Speisen kommen kann.
Außerdem entsteht bei der Reaktion von Glutaminsäure und Soda
mit Wasser eine starke CO₂-Entwicklung. Der sich bildende
Wrasen und die Schaumbildung sind unerwünschte Nebeneffekte.
Das mit diesem Verfahren hergestellte Produkt ist in seinem
Kerndurchmesser nicht variierbar. Durch die große Kernoberfläche
und die Hygroskopizität des Produktes kommt es zur
Wasseraufnahme und damit zur Klumpenbildung im Produkt.
Das nach den herkömmlichen Verfahren hergestellte Produkt ist
nicht staubfrei.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung eines reinen wasserlöslichen
Glutamatgranulates mit hervorragenden
Gebrauchswerteigenschaften, wie Rieselfähigkeit, gute
Lagerstabilität und Schüttdichte sowie Vermeidung von Schaum-
und Wrasenbildung bei der Anwendung und sehr gute typische
Geschmackseigenschaften, die unabhängig sind von der Art der
Speisen, denen das Produkt zugegeben wird, zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den
kennzeichnenden Verfahrensschritten gemäß Patentanspruch 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Glutaminsäure mit
Wasser, das eine Temperatur von 283-353 K hat, im Verhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 4 gemischt und auf dieses Gemisch eine 4- bis 48%ige
Natronlauge kontinuierlich innerhalb von 35 Minuten
zugegeben. Die sich ergebende
Lösung wird dann mindestens noch weitere 10 Minuten intensiv
durchgemischt. Durch das definierte stöchiometrische Verhältnis
Glutaminsäure zu Natronlauge ergibt sich ein pH-Wert von
6,2 bis 6,8. Die Lösung, die einen Trockensubstanzanteil von
15 bis 85% aufweist, wird auf 293 bis 373 K erwärmt und der
Kristallisationsstufe durch direktes Versprühen zugeführt.
Der Kristallisationsstufe werden ständig arteigene agglomerierte
Granulate, die durch einen Luftstrom im fluidisierbaren
Zustand gehalten werden, zugegeben. Die Temperatur des
Luftstromes in der Kristallisations-, Agglomerations- und
Klassierstufe beträgt 353-453 K, während die Temperatur
der Granulate in den betreffenden Stufen 313 bis 353 K bei
einer Verweilzeit von 0,6 bis 6 Stunden beträgt. Das aus der
Klassierstufe ausgetragene, granulierte Glutalprodukt wird
einer Kühlung unterzogen. Danach hat das Produkt einen Durchmesser
von 3 bis 8 mm, eine Temperatur von 293 bis 313 K und
eine Restfeuchte von 2 bis 10%. Ein Teilstrom von maximal
10% des Fertigproduktes wird in einer Mahlstufe auf einen
mittleren Durchmesser von 1 bis 4 mm zerkleinert und der
Agglomerationsstufe zur Aufrechterhaltung des Prozesses zugeführt.
Mindestens 90% des staubfreien, wasserlöslichen,
granulierten Fertigproduktes kann sofort verwendet bzw. gelagert
werden.
Die erfindungsgemäße Lösung wird anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Einem Behälter mit einem Fassungsvermögen von 630 Liter werden
mittels einer Dosierbandwaage 294,3 kg Glutaminsäure zugeführt.
Diese wird mit 120 Liter Wasser angemaischt und intensiv
vermischt. 268,8 Liter einer 24,5%igen Natronlauge
werden der Mischung kontinuierlich innerhalb von 9 Minuten
zugegeben, wobei die Substanz ständig gerührt wird. Der Feststoffgehalt
der Lösung beträgt 49 Massenprozente. Nach weiteren
30 Minuten Reaktionszeit bei ständiger Durchmischung wird
die so hergestellte Lösung, die einen pH-Wert von 6,2 bis 6,8
aufweist und auf 338 K erwärmt wurde, kontinuierlich mit
140 kg/h in eine Dosierpumpe gegeben. Die Temperatur, Feststoffkonzentration
und der pH-Wert bleiben dabei konstant.
Die Lösung wird durch eine Rohrleitung einer Zweistoffdüse
zugeführt, die in einem Wirbelschichtapparat angeordnet ist.
Im Wirbelschichtapparat wird die Glutallösung auf die Feststoffoberfläche
der fluidisierten Granulate verdüst, wodurch
diese anwachsen und nacheinander eine Kristallisation und
Agglomeration erfolgt. Die Temperatur der Feststoffgranulate
beträgt in der Wirbelschicht 328 K und die der in die Wirbelkammer
einströmenden Luft 413 K. Zur Aufrechterhaltung
des Granuliertrockungsprozesses werden der Wirbelschicht
5 kg/h arteigene Granulate mit einem mittleren Durchmesser
von 2 mm und einem Feuchtigkeitsgehalt von 4,5 Massenprozenten
zugeführt. Nachdem die Granulate in der Schicht einen
Durchmesser von 5 mm erreicht haben, verlassen sie über eine
Klassierstufe staubfrei die Wirbelschicht. Die Temperatur
der Granulate beträgt 328 K und der Feuchtigkeitsgehalt 4,5
Massenprozente. Die Granulate werden über eine Zellenradschleuse
in einen Fließbettkühler gefördert. Hier erfolgt eine Abkühlung
der Granulate durch angesaugte Umgebungsluft auf 303 K.
Der Mengenstrom von 75 kg/h wird in zwei Produktströme getrennt,
wobei 70 kg/h als Endprodukt mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 4,5 Massenprozente der Lagerung bzw. sofortigen
Verwendung und der restliche Produktstrom von 5 kg/h einem
geeigneten Zerkleinerungsaggregat zugeführt, einen mittleren
Durchmesser von 2 mm zerkleinert und zur Aufrechterhaltung
des Granulierprozesses in die Wirbelschicht zurückgeführt
wird. Bei Einsatz von zwei Anmaischbehältern kann das gesamte
Verfahren kontinuierlich gestaltet werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines reinen
wasserlöslichen Glutamatgranulates durch Umsetzung von
Glutaminsäure und Natronlauge, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glutaminsäure und die Natronlauge bei einem pH-Wert von
6,2 bis 6,8 umgesetzt werden, und daß man das
Reaktionsprodukt bei gleichzeitiger Zugabe von arteigenem,
agglomeriertem, gemahlenem Fertigprodukt auf fluidisierte
Granulate versprüht, die Glutamatlösung zu
Granulatdurchmessern von 2 bis 8 mm bei gleichzeitiger
Trocknung zu einer Restfeuchte von 2 bis 10%
kontinuierlich kristallisieren läßt, klassiert und auf eine
Temperatur von 293 bis 363 K kühlt.
2. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines reinen wasserlöslichen
Glutamatgranulates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Glutamatlösung der Kristallisationsstufe
mit einem pH-Wert von 6,2 bis 6,8 und einer Temperatur
von 293 bis 373 K sowie einem Anteil an Trockensubstanz von 15
bis 85% zuführt.
3. Verfahren zur Herstellung eines Glutamatgranulates nach Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Glutamatprodukt
in den Prozeßstufen Kristallisation, Agglomeration
und Klassierung mit einer Lufteintrittstemperatur von 353 bis
453 K bei einer Verweilzeit von 0,5 bis 6 Stunden behandelt.
4. Verfahren zur Herstellung eines Glutamatgranulates nach Ansprüchen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teilstrom
von 10% des Fertigproduktes nach der Kühlung einer Mahlstufe
zuführt und dabei auf einen mittleren Durchmesser von 1
bis 4 mm zerkleinert.
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US2517601A (en) * | 1948-05-15 | 1950-08-08 | Int Minerals & Chem Corp | Crystallization of glutamic acid derived from hydrolysates |
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Also Published As
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