DE3442239A1 - Verfahren zur herstellung eines metamorphen metalloxids - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines metamorphen metalloxidsInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines metamorphen Metalloxids.
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Bedingt durch die mannigfaltigen industriellen Bedürfnisse, hat seit kurzem die Entwicklung von Metallsuboxiden
Beachtung gefunden. Beispielsweise wurde ein Verfahren zur Herstellung von geschwärztem Titanoxid durch
Metamorphose und Reduktion des Titandioxids in Wasserstoffatmosphäre entwickelt. Bei diesem Verfahren ist jedoch
die Gefahr einer Explosion gegeben, da die Reaktion bei hoher Temperatur unter Wasserstoffatmosphäre durchgeführt
wird. Um die Sicherheitsvorschriften zu erfüllen, ist es daher erforderlich, besondere Methoden und Verfahrenseinrichtungen zu entwickeln, was mit großen Schwierigkelten
verbunden ist.
Die auf diesem Weg erhaltenen hydrierten Titanoxide können auch ihre elektrische Leitfähigkeit verlieren,
bedingt durch die Abspaltung von Wasserstoffatomen durch· einen möglichen Kontakt mit einer oxidativen Atmosphäre.
Ihre Verwendung ist daher begrenzt.
Unter diesen Umständen besteht daher ein Bedarf nach einem neuen Verfahren zur Herstellung elektrisch leitender
Metalloxide, die wärmebeständig, gefärbt und frei von den obigen Nachteilen sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines metamorphen Metalloxids, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in einer nicht-oxidativen bzw. nicht-oxidierenden Atmosphäre ein Gemisch aus mindestens
einem Metalloxid, wobei das Metall aus der Gruppe der EIemente der Gruppen III, IV, V und Hb und der Übergangs-
elemente des Periodensystems ausgewählt wird, und einem
Carbid der Formel
C (M)2 ' (I)
worin M ein Element, ausgenommen Kohlenstoff, aus der Gruppe von Elementen der Gruppe III, IV und V des Periodensystems
bedeutet und ζ eine ganze Zahl entsprechend der Wertigkeit von M darstellt, erhitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt die folgenden
Vorteile:
(1) Die Modifizierung der Farbtönung und/oder die Metamorphose, durch die die elektrische Leitfähigkeit
der als Rohmaterial verwendeten Metalloxide erreicht wird, kann wirksam erfolgen, ohne daß diese ihre
Wärmebeständigkeit und andere Eigenschaften verlieren.
(2) Die Behandlung für die Metamorphose ist sicher und einfach, da ein Erhitzen unter Wasserstoffatmosphäre
nicht erforderlich ist.
(3) Es ist keine Stufe erforderlich, um das
als Rohmaterial verwendete Carbid aus dem resultierenden·,metamorphen
Metalloxid zu isolieren, und letzteres kann so, wie es ist, als leitfähiger Sinterkörper verwendet
werden, da Substanzen, die sich von dem Rohmaterial ableiten, eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
besitzen und ihre gute Leitfähigkeit beibehalten.
Erfindungsgemäß wird mindestens ein Metalloxid verwendet.
Das Metall wird aus der Gruppe ausgewählt, welches die Elemente der Gruppen III, IV, V und Hb und Übergangselemente
des Periodensystems umfaßt. Beispiele solcher Metalloxide sind Titanoxid, Zinnoxid, Antimonoxid,
Cäsiumoxid, Kaliumoxid, Yttriumoxid, Indiumoxid, Siliciumoxid, Germaniumoxid, Bleioxid, Wismutoxid, Nioboxid,
Zinkoxid, Eisenoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid und dergl.
3U2239
Bevorzugt unter diesen Oxiden sind Titanoxid, Zinnoxid, Antimonoxid, usw. Diese Metalloxide können entweder
einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehreren verwendet werden.
Als Carbide der allgemeinen Formel (I) kann man irgendwelche der auf diesem Gebiet bekannten Carbide verwenden.
Beispiele von Carbiden sind Borcarbid, Siliciumcarbid, Titancarbid, Germaniumcarbid, Zinncarbid, Bleicarbid,
Phosphorcarbid, usw.; unter diesen sind Borcarbid, Siliciumcarbid und Titancarbid bevorzugt. Diese
Carbide können entweder allein oder als Gemisch aus zwei oder mehreren verwendet werden.
Obgleich der Mechanismus der Metamorphose von Metalloxiden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht eindeutig
geklärt ist, nimmt man an, daß, wenn ein Gemisch aus dem Metalloxid und dem Carbid der Formel (I) unter
einer nicht-oxidativen Atmosphäre erhitzt wird, das Carbid als Desoxidans wirkt und eine reduktive Metamorphose
des Metalloxids bewirkt und ein Produkt ergibt, welches eine gute Leitfähigkeit und geänderte Farbe besitzt,
und daß das Carbid ebenfalls dehydriert oder oxidiert werden kann und daß die Leitfähigkeit des metamorphen
Metalloxids nicht verschlechtert wird.
Für das Verhältnis beim Vermischen des Metalloxids und des Carbids der Formel (I) gilt, daß die beiden Komponenten
in solchem Verhältnis vermischt werden können, daß die Zahl der Kohlenstoff atome in dem Carbid das 0,01-bis
1Ofache, bevorzugt das 0,1- bis 3fache, pro einem
Sauerstoffatom in dem Metalloxid mit Ausnahme des oder der Sauerstoffatome beträgt, die aus irgendeinem darin
enthaltenen Kristallisationswasser starraren, obgleich das Verhältnis
in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Metall-
l oxids und Carbids und ebenfalls in Abhängigkeit von dem
Verwendungszweck des erhaltenen Produkts ausgewählt werden kann. Wenn die Menge an Carbid, die beigemischt wird,
zu gering ist, treten Schwierigkeiten auf, und der Zweck der vorliegenden Erfindung kann nicht erreicht werden.
Wenn andererseits die Menge an zugemischtem Carbid zu groß ist, ist es schwierig, die Rohmaterialien zu vermischen,
und es ist viel Energie zum Erhitzen erforderlich.
Wenn es erforderlich ist, überschüssiges Carbid, das nach der Metamorphose des Metalloxids verbleibt, zu entfernen,
kann die Abtrennung wirksam durchgeführt werden, indem man den Unterschied im spezifischen Gewicht zwischen dem
Metalloxid und dem Carbid ausnutzt. Jedoch beschränkt verbleibendes Carbid in dem metamorphen Produkt normalerweise
nicht die Verwendung des Produktes. Der Ausdruck "nicht-oxidative Atmosphäre" bedeutet in der vorliegenden
Erfindung eine nicht-oxidative Atmosphäre, die im wesentlichen mehr als 90 Vol-% eines oder mehrerer der
reduzierenden Gase, wie Kohlenmonoxid, oder Inertgase, wie Stickstoff, Helium oder Kohlendioxid, enthält. Insbesondere
ist eine StickstoffgasatmoSphäre oder eine Kohlendioxidgasatmosphäre
bevorzugt.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung wird normalerweise bei 500 bis 15000C während 2 bis 600 Minuten, bevorzugt
bei 800 bis 12000C während 5 bis 180 Minuten, durchgeführt,
obgleich die Bedingungen für die Behandlung in Abhängigkeit von der Art der Rohmaterialien und der Verwendung
des entstehenden Produkts variieren können. Für die Wärmebehandlung ist kein Spezialofen erforderlich,
und man kann jeden normalen Erhitzungsofen verwenden.
Obgleich die Wärmebehandlung durch Erhitzen eines einfachen Gemisches aus dem Metalloxid und dem Carbid, wie
es ist, durchgeführt werden kann, ist es bevorzugt, ein einheitliches Gemisch aus dem Metalloxid und dem Carbid
in feiner Pulverform zu verwenden, so daß das Metalloxid in gutem Kontakt mit dem Carbid ist. Es ist weiterhin
bevorzugt, Luft, die in dem Gemisch und insbesondere in dem Gemisch aus pulverförmigem Metalloxid und pulverförmigem
Carbid enthalten ist, zu entfernen oder die Luft durch ein nicht-oxidatives Material so weit wie möglich zu ersetzen.
Die in dem Gemisch enthaltene Luft verursacht einen Verbrauch an Carbid vor Beendigung der Metamorphose
des Metalloxids und es ist eine längere Zeit für die Metamorphose und eine überschüssige Menge an Carbid erforderlich
und es besteht die Gefahr, daß die Metamorphose unvollständig oder uneinheitlich verläuft.
Es ist daher bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt, Luft aus. dem Gemisch aus Metalloxid und Carbid zu entfernen,
beispielsweise
(1) gemäß einem Verfahren, bei dem das Gemisch unter verringertem Druck zu einer kompakten Masse komprimiert
und dann das kompakte Material erhitzt wird, oder
(2) gemäß einem Verfahren, bei dem das Gemisch mit einem Bindemittel vermischt wird, welches sich beim
Erhitzen in nicht-oxidative Gase zersetzt, das Gemisch zu einem kompakten Material verpreßt wird und gegebenenfalls
das Gemisch oder das kompakte Material erhitzt wird.
Das Bindemittel, welches sich in nicht-oxidative Gase beim Erhitzen zersetzt, bedeutet jene Verbindungen, die als
Hauptkomponente ein oder mehrere Elemente, ausgewählt unter Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, enthalten
und sich beim Erhitzen in Wasserdampf, Kohlendioxidgas, Kohlenmonoxidgas oder Stickstoffgas zersetzen. Das Bindemittel
kann beliebig ausgewählt werden unter Wasser, Ammoniak, Aminoverbindungen, Stickstoff enthaltenden Ver-
bindungen, Kohlenwasserstoffen, Kohlenhydraten und verschiedenen synthetischen Harzen, oder man kann ein Gemisch
aus diesen Verbindungen verwenden, vorausgesetzt, daß es bei Umgebungstemperatur oder zum Zeitpunkt der
Verformung unter Druck flüssig ist und eine Bindemittelwirkung besitzt, die zum Verformen des Gemisches aus dem
Metalloxid und dem Carbid erforderlich ist. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen und im Hinblick auf die Anwendung
des Produkts können als Beispiele Wasser, Kohlenwasserstoffverbindungen,
Glycerin, Ethylenglykol, Kohlenhydrat-Verbindungen,
wie Stärke, Harnstoffderivate, Polyvinylalkohol, Butyralharz, Polyvinylacetatharz, ataktisches
Polyethylen, flüssiges Polypropylen, Polybuten, Acrylharz usw. genannt werden. Die verwendete Menge an diesen
Bindemitteln kann ohne Beschränkung variieren, abhängig von der Art des Metalloxids und des Carbids wie auch vom
Anwendungszweck. Es ist jedoch bevorzugt, das Bindemittel in einer Menge nicht über 300 Gew.Teilen (im folgenden
werden "Gewichtsteile" als "Teile" bezeichnet), bevorzugter nicht über 100 Teilen, pro 100 Teile Gesamtmenge an
Metalloxid und Carbid einzusetzen. Zu große Mengen an Bindemittel sind unerwünscht, da sie. ein übermäßiges Erhitzen
während der Metamorphose erfordern und die Zersetzungsprodukte, die aus dem verbleibenden Bindemittel
stammen, entfernt werden müssen.
Durch Erhitzen bei einer nicht-oxidativen Atmosphäre bilden die obigen Bindemittel Carbide, die als Asche verbleiben,
von denen Jedoch die meisten für die elektrisch leitenden metamorphen Oxide unschädlich sind, obgleich
sie schwarzgefärbt sind. Es ist daher nicht erforderlich, die Zersetzungsprodukte des Bindemittels vor der
praktischen Verwendung des Produktes speziell abzutrennen und zu entfernen, solange das Bindemittel in einer
geeigneten Menge verwendet wird.
Erfindungsgemäß ist es weiterhin möglich, ein Sinterbindemittel
in Kombination zu verwenden, das sintert und als Bindemittel in dem Gemisch aus Metalloxid und Carbid
beim Erhitzen wirkt.
Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, einen metamorphen
Formkörper oder Preßling mit Leitfähigkeit herzustellen, indem man ein Gemisch aus Metalloxid, Carbid, Sinterbindemittel
und erforderlichenfalls einem zur Verformung benötigten Bindemittel verformt und dann den Formkörper
unter einer nicht-oxidativen Atmosphäre erhitzt, wobei eine Metamorphose des Metalloxids erfolgt. Dabei finden
die Metamorphose und das Verformen des Sinterbindemittels gleichzeitig statt.
Zum Verformen des Gemisches aus Metalloxid, Carbid und Bindemittel kann jedes bekannte Verformungsverfahren verwendet
werden, bei dem ein einheitliches Gemisch, das nach einem bekannten Verfahren hergestellt und bei Zimmertemperatür
oder einer solchen Temperatur erhitzt wurde, die keine Verdampfung oder Zersetzung des Bindemittels
bewirkt,- einem der folgenden Formprozesse unterworfen
wird:
(1) einem Verfahren, bei dem eine Kompresslons-Verformungsvorrichtung
verwendet wird, wobei das Gemisch in eine Form gefüllt und dann verpreßt wird;
(2) einem Verfahren, bei dem eine Granulations-Verformungsvorrichtung
verwendet wird, wobei das Gemisch in den Granulator gegeben wird, um Granulate oder Flocken
zu erhalten;
(3) einem Verfahren, bei dem eine Tablettiervorrichtung verwendet wird, wobei das Gemisch tablettiert
wird; und
(4) einem Verfahren, bei dem Preßwalzen verwendet werden, wobei das Gemisch durch Walzen unter Folien- bzw.
Filmbildung geleitet wird.
Wegen der Einheitlichkeit und Wirksamkeit des Erhitzens
während der Metamorphose ist es jedoch bevorzugt, die Verformung auf solche Weise durchzuführen, daß der erhaltene
Formkörper eine große Oberfläche aufweist.
Im allgemeinen gilt, je dicker der Formling ist, umso größer ist der Temperaturgradient darin. Es ist erforderlich,
die Dicke des Formlings zu kontrollieren, um ein ungleichmäßiges Erhitzen, d.h. eine ungleichmäßige
Metamorphose, zu vermeiden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
2,5 g Titandioxid des Anatase-Typs und 1 g pulverförmiges Siliciumcarbid werden gut in einem Mörser vermischt.
Das Gemisch wird in einen bootförmigen 30 ml Schmelztiegel
aus hochreinem Aluminiumoxid gegeben. Die Luft in dem Schmelztiegel wird durch Stickstoffgas ersetzt. Der
Schmelztiegel wird in einen röhrenförmigen, elektrischen Ofen aus hochreinem Aluminiumoxid (Innendurchmesser des
Rohrs = 50 mm, Länge = 1 m), der bei 11000C gehalten wird,
-gestellt, 2 h unter einem Stickstoffstrom von 50 ml/min
wärmebehandelt, ebenfalls unter einem Stickstoffstrom auf Zimmertemperatur abgekühlt und dann entnommen. Man
erhält ein Titanoxid mit schwach blauer Farbe.
Zum Vergleich wird Titandioxid ohne Zugabe von pulverförmigem
Siliciumcarbid bei den gleichen Bedingungen, wie oben beschrieben, erhitzt und modifiziert. Das entstehende
Titanoxid ist weiß und hat seine Farbe somit nicht geändert.
Beispiele 2 bis 6 und Vergleichsbeispiel 1
Ein gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 hergestelltes Gemisch aus Titandioxid vom Anatase-Typ und pulverförmigem
Siliciumcarbid wird 30 rain im Vakuum in einer Tablettlervorrichtung
bei einem Druck von 150 kg/cm verpreßt, um Tabletten mit einem Durchmesser von 10 mm und einer Dicke
von 1 mm zu erhalten, die aus Titandioxid vom Anatase-Typ und Siliciumcarbid bestehen. Die Tabletten werden in
ein Platinschiffchen und dann in den gleichen elektrischen Ofen, wie er in Beispiel 1 verwendet wurde, gegeben,
durch den Stickstoffgas während 30 min durchgeleitet
wird. Die Tabletten werden bei den in Tabelle 1 angegebenen Temperaturen und Zeiten unter einem Stickstoffstrom
erhitzt und modifiziert.
Die Eigenschaften der entstehenden Tabletten aus Gemischen von metamorphem Titanoxid und Siliciumcarbid sind
IB in Tabelle 1 aufgeführt.
Zum Vergleich wird das Ergebnis, das man bei einem Versuch erhält, den man mit Titandioxid ohne Siliciumcarbid
durchführt, als Vergleichsbeispiel 1 in Tabelle 1 aufgeführt.
Bsp | . Metamorphose- | 30 | Farbe | Leitfähigkeit | danach | |
Nr. | Bedingungen Temp. Zeit (OC) (min) |
20 | zuvor danach | zuvor | da | |
25 | 2 | 900 | 30 | gräulich- blaßblau weiß |
nein | It |
3 | 1000 | 15 | 11 bläulich violett |
It | It | |
4 | 1050 | 10 | «1 It | It | It | |
30 | VJl | 1100 | 30 | " schwärzlich violett |
Il | Il |
6 | 1150 | ti ti | Il | nein | ||
VgIB.1 | 1050 | n gräulich-weiß | Il |
Bemerkungen:
In Tabelle 1 wird die Leitfähigkeit unter Verwendung eines Digital Multimeter TR 6841 (hergestellt von Takeda
Riken Co., Ltd., Japan) "bestimmt. Der Ausdruck "nein" bedeutet den Fall, bei dem der Widerstandswert nicht unter
10 Ohm liegt, wenn die Elektroden an beiden Seiten der Tablette in Kontakt sind. Der Ausdruck "ja" bedeutet
den Fall, bei dem der Widerstandswert nicht über 10·"' Ohm
bei der gleichen Messung wie oben liegt.
2,5 g Titandioxid vom Anatase-Typ, 1 g Siliciumcarbid und
0,5 g flüssiges Paraffin als Bindemittel werden gut in einem Mörser vermischt. Das Gemisch wird in eine Form
gefüllt, 3 min bei einem Druck von 20 kg/cm verpreßt, wobei man einen zylindrischen Formkörper mit einem Durchmesser
von 10 mm und einer Länge von 40 mm erhält. Der entstehende Gegenstand in einem Platinschiffchen wird in
einen elektrischen Ofen gegeben. Nach dem Belüften während 30 min und Ersatz der Atmosphäre durch Stickstoff
wird der Gegenstand 30 min bei 11500C unter einem Stickstoff
strom von 50 ml/min erhitzt, wobei man einen zylindrischen Körper mit schwärzlich-violetter Farbe mit
einigen Poren erhält. Der Gewichtsverlust beträgt 15%.
25
Die Oberfläche dieses zylindrischen Produkts wird mit Silberpaste beschichtet, und die Leitfähigkeit, bestimmt
nach dem Verfahren des Beispiels 2, beträgt 5,9 x 10
Der spezifische Durchgangswiderstand beträgt 1,16 χ 10 -/lern, berechnet nach folgender Gleichung:
Spezifischer Durchgangswiderstand = gemessener Widerstand (Ji) χ Elek
Entfernung zwischen den Elektroden Com)
v/ —^^ —
femessener Widerstand (JT) χ Elektrodenfläche (cm 2)
r
Zu Vergleichszwecken wird der gleiche Versuch wie in
Beispiel 7, jedoch ohne Verwendung von Siliciumcarbid, durchgeführt. Das Produkt zeigt eine gräulich-weiße
Farbe ohne Änderung im Vergleich mit dem Anfangsmaterial. Wird das Gemisch ohne Zugabe des Bindemittels 3 min bei
20 kg/cm gepreßt, so erhält man keinen zylindrischen und harten Formkörper.
Formkörper werden gemäß dem Verfahren von Beispiel 7 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Arten der Metalloxide,
die Mengen an Siliciumcarbid-Verbindungen, die Art und Menge der Bindemittel, die Temperaturen und die
Erhitzungszeiten gemäß den Tabellen 2 und 3 variiert werden. Die Ergebnisse der Metamorphose sind in Tabelle
3 aufgeführt.
Metalloxid | 15 | Carbid | Art | Menge | 1 | 3442239 | |
Art | Tabelle 2 | (g) | |||||
Silicium | 1 | ||||||
Bsp | Titandioxid | Menge | carbid | Bindemittel | |||
Nr. | (Anatase) | (g) | Titancarbid | 1,5 | Art Menge (si |
||
Il | 2,5 | flüssiges 1,0 | |||||
8 | (") | Silicium | 1 | Paraffin | |||
Il | 4 | carbid | Ethylen- 1,0 | ||||
9 | (Rutil) | Il | 1 | glykol | |||
Il | 2,5 | flüssiges 1,0 | |||||
10 | (") | U | 1 | Paraffin | |||
Zinnoxid(Sn2O, | 4 | Il | 1 | 10°£ige wäßr.0,8 | |||
11 | It | π | 1 | Stärkelösung | |||
It | ) 4 | Il | 1 | fluss.Par. 1,0 | |||
12 | Il | 4 | " 1,0 | ||||
13 | 4 | Polybuten 0,5 | |||||
14 | 4 | Il | 1 | 7%ige wäßri | |||
15 | Zinnoxid(dito) | ge CMC- · | |||||
Antimonoxid | Titancarbid | 1,5 | Lösung 0,7 | ||||
Anatase-titan- | 3 | flüssiges 0,8 | |||||
16 | oxid | 1 | Paraffin | ||||
Zinnoxid(Sn2O, | » -1,0 | ||||||
17 | hydriertes | 3 | Siliciumcarbid 1 | ||||
Titanoxid | |||||||
Anatase-titan- | Il | ||||||
18 | oxid | 5 | " 10 | ||||
Antimonoxid | |||||||
19 | 3 | " -10 | |||||
1 | |||||||
.Metamorphose- | 120 | 16 | nachher | I | ,9 | Produktes (■Λ) |
|
Bedingungen Temp. Zeit (0C) (min) |
60 | Tabelle | blaß-violett | ,5 | χ 107 | ||
Bsp | 700 | 60 | schwärzlich violett |
3442239 | ,1 | χ 103 | |
Ur. | 1200 | 60 | ■ 3 | bläulich-viol. | ,2 | χ 104 | |
8 | 1150 | 30 | Farbe | tiefviolett | Leitfähigkeit | ,1 | χ 104 |
9 | 1200 | 30 | vorher | grau | des | ,8 | χ 104 |
10 | 800 | 15 | gräulich weiß |
It | 2 | ,3 | χ 104 |
11 | 900 | 60 | dunkel violett |
It | 8 | ,3 | χ 103 |
12 | 950 | 30 | It | Il | 4 | ,2 | χ 104 |
13 | 880 | 60 | !! | It | 9 | ,9 | X103 * |
14 | 900 | 60 | If | bläulich-viol. | 2 | ,7 | χ 104 |
15 | 1100 | 60 | Il | It | 1 | ,3 | χ 104 |
16 | 1150 | ti | It | 9 | χ 103 | ||
17 | 1050 | It | 1 | ||||
18 | It | 4 | |||||
19 | It | 2 | |||||
It | 1 | ||||||
Il | 8 | ||||||
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines metamorphen·Metalloxids,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einer nicht-oxidativen Atmosphäre ein Gemisch aus mindestens
einem Metalloxid;, wobei das Metalloxid, aus der Gruppe
der Elemente der Gruppen III, IV, V und Hb und den Übergangselementen des Periodensystems ausgewählt wird,
und einem Carbid der Formel
C (M)2
worin M ein Element, ausgenommen "Kohlenstoff, aus der
Gruppe der Elemente der Gruppen III, IV und V des Periodensystems bedeutet und ζ eine ganze Zahl entsprechend
der Wertigkeit von M darstellt, erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metalloxid und das Carbid in dem Gemisch in solchem Verhältnis vermischt werden, daß die Zahl der
Kohlenstoffatome in dem Carbid das 0,01- bis 1Ofache pro
einem Sauerstoffatom in dem Metalloxid, mit Ausnahme des oder der Sauerstoffatome, die aus irgendeinem darin enthaltenen
Kristallisationswasser stammen, beträgt.
3- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metalloxid und das Carbid in dem Gemisch in solchem Verhältnis vermischt v/erden, daß die Zahl der
Kohlenstoffatome in dem Carbid das 0,1- bis 3fache pro
einem Sauerstoffatom in dem Metalloxid, mit Ausnahme des ader der Sauerstoffatome, die aus irgendeinem darin enthaltenen
Kristallisationswasser stammen, beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht-oxidative Atmosphäre eine solche ist, die im wesentlichen mehr als 90 Vol-% eines oder mehrerer
reduzierender Gase (ausgenommen Wasserstoff gas), wie Kohlenmonoxid, oder Inertgase, wie Stickstoff, Helium oder
Kohlendioxid, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erhitzen 2 bis 600 Minuten bei 500 bis 15000C erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen 5 bis 180 Minuten bei 800 bis
12000C erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch zu einem Preßling unter verringertem Druck vor dem Erhitzen komprimiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch ein Bindemittelmaterial damit vermischt enthält, welches sich beim Erhitzen in
nicht-oxidative Gase zersetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel eine Verbindung ist, welche als
Hauptkomponente ein oder mehrere Elemente, ausgewählt unter Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, enthält
und sich beim Erhitzen in Wasserdampf, Kohlendioxidgas, Kohlenmonoxidgas oder Stickstoffgas zersetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch weiterhin ein Sinterbindemittel enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Metalloxid Titandioxid, Zinnoxid oder Antimonoxid und als Carbid Siliciumcarbid oder Titancarbid
verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel flüssiges Paraffin, Ethylenglykol,
wäßrige Stärke, Polybuten oder wäßriges CMC verwendet wird.
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