-
-
Die Erfindung betrifft eine fotografische Stehbildkamera, vor-
-
zugsweise für 35 mm-Film, mit versenkbarem Objektiv und gehäusefestem
Deckel.
-
Bei Kameras der vorstehend genannten Art ist es bekannt, daß die Versenkbarkeit
des Objektivs eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht, und daß durch den gehäusefesten
Deckel im Nichtgebrauchszustand der Kamera eine glatte Außenform des Kameragehäuses
erzielt werden kann. Wegen dieser glatten kompakten Bauweise erfreuen sich derartige
Kameras im Markt einer großen Beliebtheit.
-
Es ist jedoch ein Nachteil dieser Kamera, daß dieselben nicht mit
Wechselobjektiven ausgerüstet werden können. Dies liegt daran, daß das versenkbare
Objektiv in der Kamera in einem Objektivschlitten gehalten wird, der im Kameragehäuse
in Richtung der optischen Achse hin und her verschiebbar ist, und der gewöhnlich
in der bekannten Weise mit dem Kameradeckel getrieblich verbunden ist. Die relativ
schwach ausgebildete Schlittenführung läßt den Einsatz eines größeren Objektivs
rein aus Gewichtsgründen nicht zu, und nur der Einsatz eines längerbrennweitigen
und damit größeren und schwereren Teleobjektivs ist von Interesse, da das Normalobjektiv
in derartigen Kameras ohnehin meist ziemlich kurzbrennweitig ist, so daß auf ein
spezielles Weitwinkelobjektiv verzichtet werden kann.
-
Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden (Anmeldung P 34 02 769.6)
konzentrisch zur optischen Achse am Kameragehäuse ein im Durchmesser größeres Wechselbajonett
anzubringen, so daß, bei entnommenem Normalobjektiv, in dieses größere Wechselbajonett
ein Teleobjektiv eingesetzt werden kann.
-
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die vordere Gehäusewand normalerweise
zu schwach ist, d.h. nicht stabil genug ist, um das relativ schwere Teleobjektiv
ohne Verwindung zu tragen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu überwinden
und eine Kamera der genannten Art derartauszugestalten, daß an ihr wahlweise ein
Normalobjektiv oder ein Teleobjektiv derart ansetzbar ist, daß letzteres stabil.und
ohne Gehäuseverwindung gehaltert ist.
-
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch eine Kamera gelöst, welche
die in dem Anspruch angegebenen Merkmale aufweist.
-
Nach diesen Merkmalen besteht der Erfindungsgedanke darin, das Normalobjektiv
als Wechselobjektiv auszubilden, das in einem Fassungsteil gehalten ist, das in
bekannter Weise in einer Längsführung in Richtung der optischen Achse aus einer
Ruhestellung in eine Arbeitsstellung und zurück überführbar ist. D.h. die Fassung
des bekannten versenkbaren Objektivs wird unterteilt in ein im Kameragehäuse verbleibendes
Fassungsteil und das eigentliche herausnehmbare Objektiv.
-
Außerdem wird außen am Kameragehäuse eine plane Anlagefläche vorgesehen,
gegen die sich ein in das Fassungsteil einsetzbares Teleobjektiv festzieht. Im Gegensatz
zu der bereits vorgeschlagenen Halterungsart für das Teleobjektiv, die darin bestand,
dieses Objektiv in eine Bajonettfassung einzusetzen, die nur an der Kameragehäusewand
angebracht war, wird nunmehr vorgeschlagen, das Teleobjektiv in die gleiche Bajonettfassung
einzusetzen wie das Normalobjektiv, dabei aber die Anschlagfläche am objektivseitigen
Fassungsteil im Durchmesser und Abstand derart zu dimensionieren, daß sich das Objektiv
bei der Bajonettverriegelung gegen eine kameragehäuseseitige Anlagefläche festzieht
und somit das Fassungsteil und die Gehäusewand zur einer dicken, soliden Halterung
zusammenzieht.
-
Die Aufoabenlösunq besteht somit darin, das relativ leichte Normalobjektiv
als versenkbares Objektiv beizubehalten, die fotografischen Möglichkeiten der Kamera
aber durch ein Teleobjektiv zu erweitern und dieses Teleobjektiv zwar ebenfalls
in das Bajonett des Normalobjektivs einzusetzen, wegen seines größeren Gewichtes
aber das Kameragehäuse zur Halterung mitzubenutzen.
-
Zu diesem Zweck wird iniesondere vorgeschlagen, die Kamera mit einem
Brennebenenverschluß, vorzugsweise einem Schlitzverschluß, auszurüsten. Dies ist
jedoch nicht zwingend. Es könnte auch jedes der Objektive seinen eigenen Verschluß
haben.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 schematisch eine Kamera mit versenkbarem Objektiv und gehäusefestem
Deckel, bei versenktem Normalobjektiv, Fig. 2 die Kamera der Fig. 1 mit geöffnetem
Deckel und dem Normalobjektiv in Arbeitsstellung, Fig. 3 schematisch einen Schnitt
durch Fig. 2 in Höhe III - III, Fig. 4 einen Schnitt wie Fig. 3, jedoch mit eingesetztem
Teleobjektiv.
-
In den Figuren 1 und 2 ist mit 1 das Kameragehäuse bezeichnet. Das
Gehäuse hat an der Frontseite eine Öffnung, die durch einen Deckel 2 abdeckbar ist,
der im Punkte 3 drehbar am Gehäuse angelenkt ist.
-
Im Gehäuse ist ein Normalobjektiv 4 gezeigt, das als Wechselobjektiv
ausgebildet ist und in einem Fassungsteil 5 gehalten wird.
-
Das Fassungsteil 5 ist in Richtung der optischen Achse aus einer Ruhestellung
(versenktes Objektiv, Fig. 1) in eine Arbeitsstellung (Fig. 2) ausfahrbar. In bekannter
Weise geschieht das Herausfahren bzw. Versenken des Fassungsteiles 5 mit Objektiv
4 beim Öffnen und Schließen des Deckels 2, der zu diesem Zweck mit dem Fassungsteil
5 über Getriebeglieder 6,7,8 gekuppelt ist.
-
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch Fig. 2 in Draufsicht. Es ist wiederum
das ausgefahrene Normalobjektiv 4 gezeigt, das im Fassungsteil 5 im Wechselbajonett
5 a gehaltert ist.
-
Fig. 4 zeigt die gleiche Ansicht wie Fig. 3. Allerdings ist hier das
Normalobjektiv 4 entnommen und statt dessen ist ein Teleobjektiv 9 eingesetzt. Dieses
Teleobjektiv 9 ist in das gleiche Wechselbajonett 5 a eingesetzt wie das Normalobjektiv.
Es besitzt aber eine i"l Durchmesser größere Anschlagfläche 9 a, die sich von vorn
gegen eine am Kameragehäuse 1 feste plane Fläche 1 a legt. Bei der Verriegelungsdrehung
des Objektivs wird demnach das Fassungsteil 5 mit der Gehäusefläche
1
a fest zusammengezogen, so daß beide zusammen eine stabile Halterung für das relativ
schwere Teleobjektiv 9 bilden.