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Verfahren und Anordnung zur Datenvorgabe
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und Datenerfassung bei der Milchübernahme aus Behältern verschiedener
Lieferanten in einen Sammelbehälter Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Anordnung zur Datenvorgabe und Datenerfassung bei der Milchübernahme aus Behältern
verschiedener Lieferanten in einen Sammelbehälter, der die von den jeweiligen Lieferanten
nach einem Plan (Tourliste) bereitgestellte Milch (Tour) mit einem Annahme- und
Meßsystem übernimmt, dabei das Volumen der überführten Milch und gegebenenfalls
weitere Milchdaten mißt und registriert und erforderlichenfalls während der Überführung
eine der Gesamtmenge proportionale Menge fortlaufend entnimmt und diese bei Beendigung
der Überführung in eine von der Durchlaufmenge unabhängige Probemenge und in eine
Restmenge unterteilt, von
denen die Probemenge in ein Probegefäß
und die Restmenge in den Sammelbehälter abgeführt werden und daß tour- und lieferantenstgezifi
5che Erfassungsdaten gespeichert, angezeigt und ausgedruckt werden.
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Verfahren zur Datenvorgabe und Datenerfassung bei der Milchübernahme
aus bereitgestellten Behältern verschiedener Lieferanten in einen mobilen Sammelbehälter
sind insoweit bekannt, als die Reihenfolge der anzufahrenden Lieferanten nach einem
Tourenplan erfolgt und bestimmte lieferantenspezifische Vorgabedaten wie beispielsweise
Lieferantennummer, Lieerantenname, Milchqualität, Erforderlichkeit einer Probenahme
und Behälter- oder Probeflaschent'ennung im Annahme und Meßsystem gespeichert sind.
Darüber hinaus werden nach der Milchübernahme lieferantenspezifiscGne Erfassungsdaten
wie beispielsweise Annahmemenge und Lieferdatum gespeichert, angezeigt und über
einen Belegdrucker ausgedruckt. Die erfaß -ten Daten können bei: Bedarf oder nach
vorgegebenen Milcherfassungszeiträumen an eine zentrale Datenverarbeitung übermittelt
und dort weiterverarbeitet werden.
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Die Bedienung des MeB- und Annahmesystems des Sammelbehälters erfolgt
durch manuelle Eingabebefehle des Bedieners über die #e#eilige Steuerung nach lieferantenspezifischen
Vorgabedaten oder nach Augenscheinnahme. Fehlbedienungen sind hierbei durchaus möglich.
Darüber hinaus ist die Einrichtung zur Ermittlung und Speicherung der Annahmemengendaten
an eine Volumenmeßeinrichtung angeschlossen, wodurch sie der Abnahme durch die Physikalisch-Technischs
0--undesanstalt und der Eichpflicht durch Eichämter unterliegt.
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Es ist Aufgabe der #orliegend'en Erfindung, ein Verfahren und eine
Anordnung der eingangs naher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß die Milcherfassung
insgesamt sicherer wird, #anipulationen oder Fehlbedienungen des Annahme- und #e#sVstems
einerseits angezeigt und andererseits
datenmäßig gespeichert werden
und daß im Zusammenhang mit der Milcherfassung denkbaren logistischen Problemstellungen
durch die zu implementierende Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung in
Verbindung mit der Auswahl und Strukturierung der bei der Milcherfassung anfallenden
Daten lösbar und gegebenenfalls optimierbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gelöst,
daß tourspezifische Vorgabedaten speicherbar, abfragbar und anzeigbar sind, daß
lieferantenspezifische Vorgabedaten speicherbar, abfragbar und anzeigbar sind, wobei
solche, die die Betriebsart der Steuerung des Annahme- und Meßsystems beinflussen,
eine automatische Einstellung der Steuerung vornehmen.
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Bei dem neuen Verfahren sind lieferantenabhangige Eingabebefehle für
die Steuerung des Annahme- und Meßsystems des Sammelbehälters nicht mehr erforderlich.
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Dadurch wird die gesamte Milcherfassung und im besonderen die damit
verbundene Probeentnahme sicherer. Manipulationen oder Fehlbedienungen werden in
jedem Falle angezeigt und datenmäßig gespeichert.
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Das vorstehend beschriebene und nachfolgend vorteilhaft weitergebildete
Verfahren und die Anordnung zu dessen Durchführung sind insbesondere für einen mobilen
Sammelbehälter vorgesehen, der die Lieferanten nach einem Plan (Tourliste) anfährt
(Tour). Sie sind aber auch für einen stationären Sammelbehälter verwendbar, zu dem
die Lieferanten ihre zu übernehmende Milchmenge in Behältern anliefern. Im letztgenannten
Anwendungsfall entfallen dann tourspezifische Vorgabe- und Erfassungsdaten. Lieferanspezifische
Vorgabe- und Erfassungsdaten sind genau so wie im erstgenannten Anwendungsfall gegeben
und werden ebenso gehandhabt und weiterverarbeitet.
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Vorteile ergeben sich bei einer Weiterbildung des Verfahrens gemäß
der Erfindung dadurch, daß ein Vergleich vorgesehen ist zwischen lieferantenspe2ifischen
Erfassungsdaten und entsprechenden lieferantenspezifischen Vorgabedaten und daß
bei Überschreitung zulässiger und im Vorwege frei festlegbaren Abweichungen eine
Meldung und/oder eine Anzeige ergeht und eine Aufforderung an den Bediener vorgesehen
ist, das Ergebnis als zutreffend zu bestätigen oder als fehlerhaft in Bezug auf
seine Zuordnung zum Lieferanten gemäß Tourliste zu verwerfen.
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Besonders vorteilhaft ist die Vorgabe einer aktualisierten Vergleichsmilchmenge,
die eine zu erwartende Annahmemenge darstellt und die der zusätzlichen Identifizierung
des Lieferanten dient. Die Aktualisierung der Vergleichsmilchmenge kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß jeweils die letzte Annahmemenge vorgegeben wird.
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Weiterhin kann beispielsweise ein sogenannter gleitender Mittelwert
gebildet werden, der ein arithmetischer Mittelwert aus mehreren aufeinander folgenden,
unmittelbar vorangegangenen Annahmemengen darstellt. Im Hinblick auf eine weitergehende
Feststellung der Milchqualität ist es von Vorteil, wenn eine andere Weiterbildung
des Verfahrens gemäß der Erfindung vorsieht, daß während der Milcherfassung die
Meßwerte für Temperatur und pH-Wert auf Grenzwertverletzung überprüft werden und
daß bei Über- oder Unterschreitung der vorgegebenen Grenzwerte die Milcherfassung
unterbrochen, der verursachende Wert angezeigt und eine Aufforderung an den Bediener
ergeht, die Milcherfassung ohne weitere Prüfung fortzusetzen oder sie zu beenden.
Es ist verfahrensmäßig sichergestellt, daß derartige Grenzwertverletzungen, aber
auch andere Besonderheiten im Zusammenhang mit der Milcherfassung, derart datenmäßig
erfaßt und gespeichert werden, daß eine Dokumentation und Auswertung möglich ist.
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Sämtliche im Zusammenhang mit der Milcherfassung denkbaren logistischen
Problemstellungen sind lösbar und gegebenenfalls optimierbar, wenn, wie dies das
Verfahren gemäß der Erfindung zweckmäßigerweise vorsieht, tourspezifische und lieferantenspezifische
Erfassungsdaten bei Bedarf oder nach vorgegebenen Milcherfassungszeiträumen an eine
zentrale Datenverarbeitung gesendet werden. Dabei stellt das Verfahren sicher, daß
sämtliche notwendigen Erfassungsdaten auch im Meß- und Annahmesystem erfaßt und
nach an sich bekannten logischen Gesichtspunkten strukturiert abgespeichert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, daß bei Eingabe des Befehis "DRUCKEN" eine Liste ausgedruckt wird,
die in der Reihenholge der Milcherfassung jeweils Probeflasche und Lieferant zuordnet,
wobei der Lieferant spezifiziert wird durch seine Lieferantennummer, den Lieferantennamen
und das Lieferdatum. Während diese nicht notwendigerweise vorgeschriebene Dokumentation
einen vollständigen Überblick über die auf einer Milcherfassungstour insgesamt genommenen
Proben und ihrer Lieferanten vermittelt genügt eine andere Ausgestaltung des Verfahrens
gemäß der Erfindung den eichamtlichen Auflagen dadurch, daß nach jeder Milcherfassung
die Lieferantennummer, der Lieferantenname, die Annahmemenge, das Lieferdatum und
die Uhrzeit ausgedruckt werden.
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Eine andere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung sieht
vor, daß die Probenahme auf einen Teil der nach der Tourliste anzufahrenden Lieferanten
beschränkt ist, wobei die Auswahl jeweils durch eine vom Bediener nicht beeinflußbare
Zufallsentscheidung getroffen wird. Eine Probenahme ge gestaltet sich heute noch
der art, daß sämtliche nach einer Tourliste abzutankenden Lieferanten jeweils einer
Probeentnahme unterzogen werden. Da die Dauer eines gesamten Milcherfassungszyklusses
weitgehend
abhängig von der Dauer des Teils des Zyklusses ist. der zur Mischung, Unterteilung
und Abführung der Probe- und Restmenge erforderlich ist, dauert eine Tour, auf der
Probe genommen wird. erheblich länger als jene, auf der die Milch nur überführt
und mengenmäßig erfaßt wird. Darüber hinaus ist für die Vielzahl der Probegefäße
eine Aufnahmevorrichtung notwendig, die bei den ohnehin beengten Platzverhältnissen
im Annahme- und Meßsystem relativ schwer unterzubringen ist. Der eingangs gemachte
Vorschlag zielt nun darauf ab, die vorstehend beschriebenen Nachteile zu beheben,
ohne daß mit Beginn einer Tour bereits bekannt ist, bei welchen der Lieferanten
Probe genommen wird. Die Auswahl der jeweils infrage kommenden Lieferanten, deren
Anzahl auf einen Teil der insgesamt abzutankenden Lieferanten beschränkt ist, wird
durch eine vom Bediener nicht beeinflußbare Zufallsentscheidung, beispielsweise
über einen Zufallsgenerator. getroffen. Das vorgeschlagene Verfahren erhöht das
Risiko von Lieferanten, bei Manipulationen an der Milchqualität ertappt zu werden;
es hat dadurch vermutlich sogar abschreckende Wirkung.
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Touroptimierungen lassen sich leichter durchführen, wenn, wie dies
vorgesehen ist, die Summe aller Standzeiten des Sammelbehälters zwischen Tourbeginn
und Tourende, die nicht mit einem Milcherfassungsvorgang verbunden sind, ermittelt
und gespeichert wird. Und wenn darüber hinaus die Summe aller Pausenzeiten zwischen
Tourbeginn und Tourende erfaßbar ist.
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Zur Durchführung des neuen Verfahrens geht die Erfindung von einer
bekannten Anordnung aus, die eine über einen Luftabscheider zu einem SammeWbehälter
führende Förderleitung aufweist, der eine auf unterschiedliche Eintrittsquerschnitts
umschaltbare Probe-Entnahmevorrichtung im Bereich vor dem Luftabscheider zugeordnet
ist, bei der ein Vorlaufgefäß vorgesehen ist, das mitteils
ventilgesteuerter
Einrichtungen die in das Vorlaufgefäß über die Probe-Entnahmevorrichtung abgezweigte
Milchmenge in eine Spül-, Rest- und in eine Probemenge unterteilt, wobei die Spül-
und Restmenge in den Luftabscheider und die Probemenge in ein Probengefäß abgeführt
werden, bei der eine dem Luftabscheider nachgeordenete Volumenmeßeinrichtung vorgesehen
ist, die einen Volumenzähler, einen Impulsgeber und eine Anzeigeeinrichtung aufweist
und mit einem Belegdrucker verbunden ist, bei der in einem Flaschenträger die Probegefäße
angeordnet sind, die nacheinander von einer Probe-Abgabeeinrichtung angefahren und
jeweils mit der Probemenge befüllt werden, bei der eine Steuerung, die den gesamten
Ablauf der Milchübernahme steuert und bei der eine Einrichtung zur Datenerfassung
vorgesehen sind. Die Erfindung sieht vor, daß eine Einrichtung zur Datenvorgabe
und zur Datenerfassung vorgesehen ist, die über ein Bedienfeld und eine Anzeige
verfügt, die sammelbehälterunabhängig, an die Steuerung steckerkompatibel und austauschbar
anschließbar, leicht transportabel, mit der Steuerung dialogfähig und mit einer
zentralen Datenverarbeitungsanlage verbindbar ist, wobei bei Bedarf Erfassungsdaten
an diese übermittelt oder Vorgabedaten von dieser empfangen werden.
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Die Vorteile der Anordnung gemäß der Erfindung bestehen unter anderem
darin. daß die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung nicht einer bestimmten
Annahme-und Meßeinrichtung zugeordnet ist. sondern in verschiedenen bauartgleichen
Systemen eingesetzt werden kann.
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Sie ist nicht abnahme- und eichpflichtig und ist sowohl für den automatischen
Dialog als auch für den durch den Bediener bestimmten Dialog eingerichtet. Sie ist,
da sie insbesondere nicht eichpflichtig ist, aus dem Annahme-und Meßsystem ausbaubar,
wegen ihrer geringen Abmessungen und ihres geringen Gewichtes problemlos handhabbar,
leicht transportabel und nach Bedarf an einen Zentralrechner
anschließbar.
Bei dieser sammelbehälterfernen Kopplung können entweder Erfassungsdaten an den
Zentralrechner übermittelt oder aber Vorgabedaten und Aufgabenstellungen von diesem
empfangen werden. So läßt sich beispielsweise ein Tourenplan in die Einrichtung
zur Datenvorgabe und Datenerfassung einspielen, während der für diese Tour infrage
kommende Sammelbehälter einschließlich seines Meß- und Annahmesystems mit einer
anderen Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung noch auf einer anderen Milcherfassungstour
unterwegs ist.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung gemäß
der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
über eine Anpassungseinrichtung an die Steuerung der Anordnung zur Milchübernahme
eines beliebigen Sammelbehälters anschließbar ist. Durch diese Maßnahme wird die
Umrüstung von Sammelbehältern fremder Hersteller möglich, so daß diese Sammelbehälter
die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und insbesondere die Vorteile durch
automatische Einstellung der Betriebsart der Steuerung nutzen können.
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Falls der Zugriff der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
zur Steuerung nicht möglich oder problematisch ist, sieht eine andere Anordnung
gemäß der Erfindung vor, daß die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
über eine andere Anpassungseinrichtung an Meßeinrichtungen für Volumen. Temperatur
und pH-Wert der Anordnung zur Milchübernahme eines beliebigen Sammelbehälters anschließbar
ist. Mit dieser Anordnung ist zwar kein Zugriff zur Steuerung und, damit keine automatische
Einstellung der Betriebsart der Steuerung möglich, jedoch kann der Bediener alle
anderen Vorteile der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung nach wie vor
nutzen.
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Die einfachste Anordnung der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
innerhalb des Annahme- und MeB-systems eines beliebigen Sammelbehälters ist dann
gegeben, wenn diese weder Zugriff zur Steuerung noch zu Neßeinrichtungen für Volumen,
Temperatur und pH-Wert besitzt. Hierbei ergeben sich für den Bediener dennoch erhebliche
Vorteile, da er in seiner Arbeit unterstützt, in der Abfolge der nacheinander abzutankenden
Lieferanten streng geführt und gegebenenfalls von handschriftlichen Registrierarbeiten
entlastet wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 16 bis 18 beschrieben.
Anspruch 16 gibt Aufschluß darüber, welche Eingangssignale in der Einrichtung zur
Datenvorgabe und Datenerfassung verarbeitet werden können. Anspruch 17 zeigt auf,
mit welchen Funktionstasten das Bedienfeld der Einrichtung zur Datenvorgabe und
Datenerfassung ausgerüstet ist. Die Ausgestaltung der Anordnung gemäß Anspruch 18
stellt sicher, daß bei Ausbau der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
aus dem Annahme- und Meßsystem des Sammelbehälters die gespeicherten Daten nicht
verloren gehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen FIGUR 1 die neue Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei eine Kopplung zwischen Steuerung
und der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung vorgesehen ist; FIGUR 2
eine andere Ausführungsform der Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei eine Varian te der Kopplung gemäß
Figur 1 ausgeführt ist;
FIGUR 3 eine weitere Ausführungsform der
Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung
ohne die Kopplung gemäß Figur 1 oder 2 und FIGUR 4 eine auf wesentliche Elemente
reduzierte Milcherfassungstour. dargestellt in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm.
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Eine Teilanordnung des Annahme- und Meßsystems M (Figur 1) besteht
aus einer Volumenmeßeinrichtung MV, einer Meßeinrichtung für Temperatur und pH-Wert
MD, einem Belegdrucker D, einer Steuerung S und einer Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung DE. Die Steuerung S ist über eine Datenübertragungsleitung 1
mit der Volumen meßeinrichtung MV und über eine als serielle Schnittstelle ausgebildete
Übertragungsleitung 5 mit dem Belegdrucker D verbunden. Letzterer ist über eine
Datenübertragungsleitung 3 mit der Volumenmeßeinrichtung MV verbunden und bildet
mit dieser eine eich- und abnahmepflichtige Geräteanordnung. Die Meßeinrichtung
für Temperatur und pH-Wert übermittelt ihre Daten über eine Datenübertragungsleitung
2 in die Steuerung S. Die Steuerung S besitzt einen Eingang I, über den beispielsweise
manuelle Steuerbefehle auf das Bedienfeld der Steuerung oder die Ausgangssignale
aller von der Steuerung innerhalb des Meß-und Annahmesystems angesteuerter Komponenten
übertragen werden. Die Eingangssignale aller dieser Komponenten werden vom Ausgang
II der Steuerung S übertragen. Die Steuerung S ist mit der Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung DE über eine als serielle Schnittstelle ausgebildete Datenübertragungsleitung
4 gekoppelt. Diese Kopplung ctlbeispielsweise als Stecker verbindung ausgeführt,
so daß die gesamte Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE mit wenigen
Handgriffen in die Teilanordnung des Annahme- und Meßsystems M eingebaut oder aus
diesem ausgebaut werden kann. Sie verfügt über ein mit Funktionstasten ausgestattetes
Bedienfeld,
das über einen Eingang III manuell zugänglich ist.
Darüber hinaus ist in der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung eine alpha-numerische
Anzeige vorgesehen. Außerdem verfügt die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
DE über einen als serielle Schnittstelle ausgebildeten Anschluß IV für eine zentrale
Datenverarbeitung DV. Über diesen Anschluß können Erfassungsdaten an die zentrale
Datenverarbeitungsanlage DV übermittelt oder Vorgabedaten von dieser empfangen werden.
Der Belegdrucker D verfügt über eine Ausgabe V, so daß die über die Volumenmeßeinrichtung
ermittelten Meßdaten. wie dies eichamtlich zwingend vorgeschrieben ist, ausgedruckt
werden können.
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Die Verbindung der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
DE mit einer Teilanordnung des Annahme-und Meßsystems M1 eines anderen Herstellers
erfolgt über eine sogenannte Interface-Baugruppe I1. Diese wird einerseits über
eine Datenübertragungsleitung 4b mit der Steuerung S des Fremdfabrikats und andererseits
über eine Datenübertragungsleitung 4a mit der Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
DE verbunden. Falls die Teilanordnung M1 mit einer Meßeinrichtung für Temperatur
und pH-Wert MD nachgerüstet werden muß, wird diese über eine Datenübertragungsleitung
2 mit der Interface-Baugruppe I1 verbunden. Mit einer derartigen Anordnung kann
ebenso wie mit der Anordnung gemäß Figur 1 die Betriebsart der Steuerung S durch
die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE automatisch eingestellt werden.
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In Figur 3 ist eine weitere Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung gezeigt, bei der eine Kopplung der Steuerung S mit der Einrichtung
zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE nicht realisiert ist. Die anfallenden Meßdaten
für Temperatur und pH-Wert werden über eine Datenübertragungsleitung 2 in eine Datenübertragungsleitung
2 in eine Interface-Baugruppe I2 eingegeben.
Die Meßwerte aus der
Volumenmessung werden dieser Baugruppe von einer vom Belegdrucker D ausgehenden
Datenübertragungsleitung 6 übermittelt. Eine Datenübertragungsleitung 4c stellt
eine Verbindung her zwischen der Interface-Baugruppe I2 und der Einrichtung zur
Datenvorgabe und Datenerfassung DE. Im übrigen entspricht die vorstehend beschriebene
Teilanordnung des Annahme- und Meßsystems M2 jenen Anordnungen gemäß Figur 1 bzw.
2. Da eine Kopplung zwischen der Steuerung S und der Interface-Baugruppe I2 nicht
vorgesehen ist, kann die Betriebsart der Steuerung S durch die Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung DE nicht automatisch eingestellt werden. Die übrigen Vorteile,
die sich mit der Anordnung einer derartigen Einrichtung ergeben, bleiben erhalten.
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Der Funktionsablauf einer Milcherfassungstour mit einer Anordnung
gemäß Figur 1 soll nachfolgend kurz beschrieben werden. Zur Milcherfassung mit Datenvorgabe
und Datenerfassung wird die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE an
die Steuerung S angeschlossen und die Funktionstaste Tour im Bedienfeld gedrückt.
Auf dem Anzeigefeld A erscheint dann die Anzeige Tournummer" und die Nummer der
nächsten zu fahrenden Milcherfassungs tour. Der Bediener hat die Möglichkeit, mit
den Tasten "+" und "-" in den vorgesehenen Milcherfassungstouren zu blättern und
durch Drücken der Taste "Quittung" die gewünschte Milcherfassungstour auszuwählen.
Es wird dann der nächste Lieferant in der ausgewählten Milcherfassungstour mit seiner
Lieferantennummer und seinem Namen sowie die von diesem Lieferanten gelieferte Milchqualität
angezeigt, wenn die Menge, die dieser Lieferant gemäß der in einem sogenannten Stammsatz
abgespeicherten lieferantenspezifischen Vorgabedaten liefert, noch in den Sammelbehälter
aufgenommen werden kann. Außerdem wird geprüft, ob von dem Lieferanten in derselben
Milcherfassungstour bereits Milch aufgenommen wurde. Ist dies
der
Fall, so kann der Bediener diesen Lieferanten mit der Taste "Löschen" entweder streichen
oder durch die Taste ~Quittung" ein weiteres Mal abtanken. Die Steuerung S wird
solange blockiert, bis eine der beiden Tasten gedrückt ist. Der Annahmevorgang wird
durch die Taste "Start" oder durch einen Kannenlesekopf, der den Behälter für die
bereitgestellte Milch als jenen des aufgesuchten Lieferanten identifiziert, eingeleitet.
Die Betriebsart der Steuerung S wird durch die Einrichtung zur Datenvorgabe und
Datenerfassung DE automatisch eingestellt.
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Während der Milchannahme werden die Lieferantennummer und die aktualisierte
Vergleichsmilchmenge in der Anzeige angezeigt. Weiterhin erfolgt eine Anzeige der
Meßwerte für die Annahmemenge, die Temperatur und den pH-Wert. Arbeitet die Einrichtung
zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE ohne Steuerung S, so wird in der Anzeige
die Betriebsart der Steuerung S angezeigt, da eine automatische Einstellung nicht
möglich ist.
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Während der Milchannahme werden die Meßwerte für Temperatur und pH-Wert
auf Grenzwertverletzung überprüft.
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Wird ein Grenzwert über- oder unterschritten, dann wird der Annahmevorgang
unterbrochen und die Anzeige des verursachenden Wertes blinkt. Nach Drücken der
Taste "Start" erfolgt eine Fortsetzung der Milchannahme ohne weitere Prüfung. Nach
Drücken der Taste "Ende" wird die Milchannahme beendet.
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Nach Beendigung der Milchannahme wird, falls dies die Vorgabedaten
im sogenannten Stammsatz vorsehen, ein Meldetext ausgegeben. Es wird weiterhin geprüft,
ob die angenommene Milchmenge im für diesen Lieferanten vorgegebenen Rahmen liegt.
Ist dies der Fall, so wird die Milcherfassungstour fortgeführt und der vorstehend
beschriebene Ablauf wiederholt sich.
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Liegt die angenommene Milchmenge außerhalb des vorgegebenen Rahmens,
so wird der Benutzer durch Blinken der Mengenanzeige aufgefordert, den Lieferanten
zu quittieren oder zu ändern. Es ist nämlich denkbar, daß entgegen dem vorgegebenen
Tourenplan die Reihenfolge der anzufahrenden Lieferanten durch den Bediener des
Sammelbehälters beispielsweise irrtümlich oder aus irgendwelchen anderen Gründen
geändert wurde. Durch die vorstehend beschriebene, dem Benutzer in diesem Fall zwingend
auferlegte Maßnahme ist sichergestellt, daß die Zuordnung/Lieferant/Annahmemenge
korrigiert werden kann.
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In jedem Fall werden die vorstehend beschriebenen Abweichungen vom
normalen Annahmeverlauf dokumentiert.
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Dadurch ist es möglich, das Ergebnis einer Probenahme, falls diese
durchgeführt wurde, zu verwerfen, da die automatisch eingestellte Betriebsart der
Steuerung im Hinblick auf die Probenahme im Falle einer Verwechslung der Lieferanten
mit der notwendigen Betriebsart der Steuerung S nicht übereinzustimmen braucht.
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Wird beim Suchen nach dem nächsten Lieferanten in der Milcherfassungstour
festgestellt, daß der Sammelbehälter bei der folgenden Milchannahme überlaufen würde,
so wird automatisch die für diese Milcherfassungstour vorgesehene Abtankstelle in
den Tourenplan eingefügt. Stellt die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
fest, daß als nächstes die Abtankstelle anzufahren ist, so wird dies dem Benutzer
auf der Anzeige in der Form "Abtankstelle X" (mit X = Codierung der Abtankstelle)
angezeigt. Der Bediener kann die Abtankstelle auch manuell durch die Funktionstaste
"vorzeitig Abtanken" einfügen. Wird die Abtankstelle vom Bediener quittiert, dann
wird damit die Uhrzeit für das Ende der Milcherfassungstour abgespeichert.
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In Figur 4 ist eine auf zwei Milcherfassungen tAl, tA2, zwei Pausenzeiten
tP1, tP2 und zwei Standzeiten tS1 und t54 reduzierte Milcherfassungstour in einem
Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm dargestellt. Die gesamte Milcherfassungstour soll
eine Zeitspanne tT umfassen. Die Milcherfassungstour beginnt zum Zeitpuntk tO. Dieser
Zeitpunkt wird abgespeichert, wenn der Bediener die Milchtour quittiert. Außerdem
stellt er zu diesem Zeitpunkt den Anfangs-Kilometerstand fest und gibt diesen über
die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE ein. Ebenso wird der Anfangs-Milchzählerstand
festgestellt und eingegeben. Zwischen den Zeitpunkten tO und t1 wird vom Sammelbehälter
die Wegstrecke S1 zurückgelegt. Diese Wegstrecke wird über den Kilometerzähler des
Fahrzeuges automatisch ermittelt, und an die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung
DE übermittelt.
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Zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 wird vom Bediener der Annahme-und
Meßeinrichtung eine Pause tP1 eingelegt, deren Beginn und Ende von ihm einzugeben
ist. So dann wird zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 eine Wegstrecke S2 gefahren,
die durch eine Standzeit tS1 unterbrochen wurde. Nach dem Zeitpunkt t3 ergibt sich
eine weitere Standzeit tS2, da nunmehr der erste Lieferant angefahren und eine Milcherfassung
vorbereitet wurde. Durch den vorstehend erläuterten Funktionsablauf einer Milcherfassung
werden die nachfolgenden Zeitpunkte t4, t5 und t6 automatisch ermittelt. Dadurch
läßt sich die Standzeit tS2 aufschlüsseln nach der Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit
tV1 bzw. tN1 und der eigentlichen Annahmezeit tA1. Zum Zeitpunkt t6 wird die Milcherfassungstour
fortgesetzt. Nach einer Wegstrecke S3 ist der zweite Lieferant zu einem Zeitpunkt
t7 erreicht. Es ergibt sich nunmehr eine Standzeit tS3, dhe sich wiederum aus der
Vorbereitungszeit tV2, der Annahmezeit tA2 und der Nachbereitungszeit tN2 zusammensetzt.
Die zugeordneten Zeitpunkte t8, t9 und t10 werden durch die Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung OE automatisch festgestellt und abgespeichert. Nach der Wegstrecke
54 festgestellt
und abgespeichert. Nach der Wegstrecke S4 legt
der Bediener zum Zeitpunkt t11 eine weitere Pausenzeit tP2 ein, die zum Zeitpunkt
t12 beendet ist. Pausenzeiten sind vom Bediener einzugeben. da die Einrichtung zur
Datenvorgabe und Datenerfassung DE nicht zwischen einer Standzeit, in der kein Annahmevorgang
stattfindet, und einer Pausenzeit unterscheiden kann. Die mit Beginn des Zeitpunktes
t12 zurückgelegte Wegstrecke S5 wird abermals durch eine Standzeit t54 unterbrochen.
Die Abtankstelle ist zum Zeitpunkt t13 erreicht. Die Milcherfassungstour endet zum
Zeitpunkt t14, wenn der Bediener die Abtankstelle nach einer weiteren Standzeit
tS5 quittiert hat. Mit dem Ende der Milcherfassungstour werden der Endmilchzählerstand,
das Leergewicht des Fahrzeugs direkt nach dem Abtanken und das Bruttogewicht des
Fahrzeugs direkt vor dem Abtanken festgestellt und der Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung DE durch den Benutzer mitgeteilt. Letztere kann nunmehr der Teilanordnung
des Annahme- und Meßsystems M entnommen und an eine zentrale Datenverarbeitungseinheit
DV (Figur 1) angeschlossen werden. Nach Einschalten der Einrichtung zur Datenvorgabe
und Datenerfassung DE und Betätigung der Taste "Senden" werden die seit dem letzten
Senden gesammelten Daten an die zentrale Datenverarbeitungsanlage DV übermittelt.
Nach einer fehlerfreien Übertragung wird auf der Anzeige "Senden Ende" angezeigt;
andernfalls erfolgt die Meldung "Störung".
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Die Einrichtung zur Datenvorgabe und Datenerfassung DE ermittelt für
jede Milcherfassungstour die Summe aller Standzeiten t.1 (vergleiche Gleichung 1,
Figur 4) zwischen Tourenbeginn und Toursnende, die nicht mit einem Annahmevorgang
verbunden sind., Darüber hinaus wird die Summe aller Pausenzeiten t.2 (vergleiche
Gleichung 2, Figur 4) zwischen Tourenbeginn und Tourenende festgestellt. Aus diesen
beiden Zeiten ist die Summe aller
Rüst-, Vorbereitungs- und Verlustzeiten
t.3 (vergleiche r##jrhjn# Figur 4) zu ermitteln. Diese Zeit t.3 gibt Aufschluß darüber,
ob die jeweilige Milcherfassungstour noch optimiert werden kann oder ob gegebenenfalls
logistische Probleme vorliegen.
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Falls die zu überführenden Milchmengen von den jeweiligen Lieferanten
zu einem stationären Sammelbehälter angeliefert werden, entfallen, wie einleitend
bereits ausgeführt, tourspezifische Vorgabe- und Erfassungsdaten.
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Da die Reihenfolge der Anliefernden im Vorwege nicht mehr festgelegt
werden kann, erfolgt die Identifizierung der jeweiligen Lieferanten beispielsweise
über eine Behälterkennung. Damit können nunmehr lieferantennspezifische Vorgabedaten
abgerufen werden. Eine automatische Einstellung der Betriebsart der Steuerung ist
ebenso möglich wie eine Überprüfung auf Grenzwertverletzung.
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Auch alle anderen vorstehend beschriebenen erfindungswesentlichen
Merkmale, ausgenommen solche, die sich auf tourspezifische Vorgabe- und Erfassungsdaten
stützen, sind realisierbar.
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