DE3439810C1

DE3439810C1 - Verfahren zum Abbau von auf der Sohle eines Hafenbeckens liegenden Schlickablagerungen

Info

Publication number: DE3439810C1
Application number: DE19843439810
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Hochtief AG
Current assignee: Hochtief AG
Priority date: 1984-10-31
Filing date: 1984-10-31
Publication date: 1986-01-09
Also published as: EP0201517B1; EP0201517A1; JPS62501089A; WO1986002679A1

Description

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei Verwirklichung der erfindungsgemäßen Maßnahmen die Schlickablagerungen hinreichend entwässert und ohne störende Auflockerungen und Abspülungen von einer Hafensohle hereingewonnen werden können. Dabei funktioniert die Druckluftglocke auf besondere Weise, nämlich gleichsam zur Abkapselung der abzubauenden Schlickablagerungen, die durch das Ausdrücken des Wassers bei der Druckluftfüllung der Druckluftglocke überraschenderweise mechanisch entwässert hereingewonnen werden können.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zum Abbau von auf der Sohle eines Hafenbeckens liegenden Schlickablagerungen, wobei zumindest eine mit einer Druckluftglocke versehene Abbaumaschine auf Abbauhöhe abgesenkt und längs und/oder quer zur Hafenbeckensohle bewegt wird, wobei ferner von der Abbaumaschine aufgenommener Schlick aus der Druckluftglocke herausgefördert und die Druckluftfüllung der Druckluftglocke nach Maßgabe der abgeförderten Schlickmenge gesteuer; oder geregelt wird, dadurch gekennz e i c h n e t, daß die Druckluftglocke mit ihrem Rand bis auf die Hafenbeckensohle abgesenkt wird und daß das Wasser aus der Druckluftglocke verdrängt wird, bis der Schlick in der Druckluftglocke freiliegt.

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zum Abbau von auf der Sohle eines Hafenbeckens liegenden Schlickablagerungen, wobei zumindest eine mit einer Druckluftglocke versehene Abbaumaschine auf Abbauhöhe abgesenkt und längs und/oder quer zur Hafenbeckensohle bewegt wird, wobei ferner von der Abbaumaschine aufgenommener Schlick aus der Druckluftglocke herausgefördert und die Druckluftfüllung der Druckluftglocke nach Maßgabe der abgeförderten Schlickmenge gesteuert oder geregelt wird.

- Der Ausdruck Hafenbecken umfaßt im Rahmen der Erfindung auch ähnliche Gewässer. Schlickablagerungen bezeichnet mineralische Stoffe aller Korngrößen sowie Sink- und Schwebestoffe. Sie können umweltbelastende Schadstoffe enthalten.

Bei den bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen (US-PS 31 32 966), die man auch bereits zum Abbau von auf der Sohle eines Hafenbeckens liegenden Schlickablagerungen durchgeführt haben mag, wird der Rand der Druckluftglocke mit Abstand über der Sohle gehalten.

Die Abbaumaschine arbeitet mit ihren Abbauwerkzeugen, die als Schaufeln ausgeführt sind, im Wasser unter halb der Druckluftglocke. Die abgebauten Ablagerungen werden folglich im Wasser aufgenommen und mit Wasser durchmengt. Lediglich die Entleerung der Schaufeln soll in der Druckluftglocke erfolgen, um eine sichere Übergabe der abgebauten Ablagerungen an nachgeschaltete Förderer zu gewährleisten. Verwirklicht man die bekannten Maßnahmen im Schlick, so wird der Schlick mit Wasser durchmengt, nicht entwässert und in beachtlichem Maße auch abgespült, so daß im Schlick enthaltene Schadstoffe sich umweltschädlich verteilen. Im einzelnen ist zu dem Problem des Abbaus von Schlickablagerungen folgendes festzuhalten: In Hafenbecken und in ähnliche Gewässer werden durch Fließbewegungen zuströmender Gewässer, aber auch durch Tideeinwirkungen, mitgeführte mineralische Stoffe aller Korngrößen sowie andere Sink- und Schwebestoffe eingeführt und vorübergehend oder bleibend sedimentiert. Zur Aufrechterhaltung der Fahrwasser und der Liegeplätze der Schiffe ist es üblich, die Schlickablagerungen mit Hilfe von Bagger- und Saugmaschinen zu beseitigen und an dafür vorgesehenen Stellen zu verklappen oder vorwiegend durch Versptilen auf Spülfeldern abzulagern. Dabei wird sehr viel Wasser mittrans- portiert, es dient sogar als Transportmittel. Auf diese Weise werden mitgeführte Schadstoffe in der Regel erneut großflächig verlagert und ihre gefährdende Wirkung wird unter Umständen verstärkt, indem sie mit dem mitgeführten Spülwasser in das Grundwasser gelangen. - Zur Durchführung anderer Arbeiten unter Wasser sind auch sogenannte Taucherglocken bekannt.

Sie haben jedoch zur Lösung der Probleme, die beim Abbau von Schlickablagerungen von der Sohle eines Hafenbeckens auftreten, bisher nichts beigetragen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß die Schlickablagerungen nicht nur ohne erneute Durchmengung mit Wasser, sondern hinreichend entwässert und ohne unerwünschte Abspülungen hereingewonnen werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Druckluftglocke mit ihrem Rand, d. h. durch die Schlickablagerungen hindurch, bis auf die. Hafenbekkensohle abgesenkt wird und daß das Wasser aus der Druckluftglocke verdrängt wird, bis der Schlick in der Druckluftglocke freiliegt. Er ist dann nicht von Wasser bedeckt und liegt gleichsam auf dem Trocknen. Es versteht sich, daß die Druckluftfüllung auch nach Maßgabe der in der Glocke befindlichen Mannschaft, Geräte und dergleichen gesteuert und/oder geregelt wird. - Nach dem Abbau einer Liegestelle der Druckluftglocke wird die Druckluftglocke angehoben, zum nächsten Abbauplatz verholt und erneut abgesenkt.

Die aufgenommenen Schlickablagerungen können z. B. über Schleusen oder auch mittels besonderer Förderpumpen mit Förderleitung aus der Druckluftglocke heraus gefördert werden. Ein Eindringen von Wasser in die Druckluftglocke findet wegen der beschriebenen Steuerung oder Regelung nicht statt.