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Verfahren und Vorrichtung zum Verlegen
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kleinformatiger Platten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Verlegen von kleinformatigen Platten in einem Mörtelbett an Wänden oder vergleichbaren
Flächen, sowie eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens.
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Charakteristisch für das Verlegen von Platten in einem Mörtelbett
ist die Möglichkeit der planebenen und miteinander fluchtenden Ausrichtung der Platten
beim Verlegen, so daß eine absolut ebene Oberfläche aller verlegten Platten einer
Wand erzielbar ist. Hochwertige und ggf. mit einem Oberflächendekor ausgestattete
Fliesen, Klinker, Verblender oder dgl. erfordern diese hohe Verlegungsqualität vielfach.
Die Ausführung der Verlegungsarbeiten von Platten in einem Mörtelbett erfolgt bisher
ausschließlich einzeln von Hand. Benutzt werden lediglich Hilfsmittel zum Ausrichten
der Platten, wie Fugenleisten, Wasserwaage, Richtschnüre, Abziehleisten und Abziehkämme.
Das Verlegen von Platten in einem Mörtelbett ist daher zeitraubend und dementsprechend
teuer. Die Arbeit erfordert ein erhebliches Maß an Geschicklichkeit und setzt ruhige,
ungestörte Arbeits-
bedingungen voraus.
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Demgegenüber ist es aus der DE-OS 33 07 729 bekannt, kleinformatige
Platten in einem Kleberbett (Dünnbett)unter Verwendung einer Vorrichtung zu verlegen,
die die Arbeit beschleunigen soll. Das Vorgehen beim Verlegen von Platten im Kleberbett
ist mit dem Verlegen von Platten im Mörtelbett nicht gleichzusetzen, weil im Kleberbett
eine Ausrichtung der verlegten Platten nach der Kontur des Untergrundes erfolgt,
damit der Kleber überhaupt wirksam werden kann. Dementsprechend sind unebene Oberflächen
der mit Platten belegten Wand oder dgl. ebenso unvermeidlich und daher in Kauf zu
nehmen. Die DE-OS 33 07 729 beschreibt dementsprechend eine Vorrichtung zum Halten
und Ansetzen von mehreren kleinformatigen Platten an ein Kleberbett, in der die
Platten von federnden Greifern in ihrer Verlegeposition gehalten und mittels dieser
federnden Greifer angedrückt werden. Dabei sorgen die federnden Greifer für eine
Anpassung jeder einzelnen Platte an die Kontur des Untergrundes unter der Platte.
Die Unebenheiten des Untergrundes werden somit auf die Oberfläche der verlegten
Platten übertragen. sicht lotrechte uns'nicht fluchtgerechte Untergrundflächen zeigern
sich ebenfalls an der Oberfläche.
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Aufgabe der Erfindung ist die Gestaltung eines mechanisierbaren Verfahrens
zum Verlegen von Platten im Mörtelbett und die Gestaltung einer Vorrichtung zur
Ausübung dieses Verfahrens, um die Verlegung von Platten im Mörtelbett ohne Verringerung
der Arbeitsqualität gegenüber Handverlegung zu erleichtern und zu rationalisieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet
durch die Herstellung eines großflächigen Mörtelbetts in einer Schablone
mit
unter Ausrichtung abgezogener Oberfläche, durch Greifen einer in Reihen planeben
und miteinander fluchtend ausgerichteten Gruppe aus losen Platten und durch Andrücken
der Platten dieser Gruppe an das Mörtelbett unter Aufrechterhaltung der planparallelen
Ausrichtung der Platten und Verwendung der Schablone zur Ausrichtung der Platten
einer Gruppe. Solche Arbeitsabläufe lassen sich nach der erfindungsgemäßen Erkenntnis
durch Vorrichtungsmittel erheblich erleichtern und beschleunigen, ohne daß eine
Verringerung der Qualität des Arbeitsergebnisses hingenommen werden muß.
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Eine für die Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung
weist Ausbildungsmerkmale entsprechend Patensanspruch 2 auf.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein möglichst großflächig
ausgedehntes Mörtelbett an der Wand oder dgl. hergerichtet und an der Oberfläche
absezosen, worauf die gleichzeitig, vorher oder anschließend in Stapeln mit einem
Abstand voneinander entsprechend der gewünschten Fugenbreite in Reihen nebeneinander
und geschichtet übereinander für die Verlegung bereitgelegten Platten in Gruppen
gereiht gruppenweise ergriffen und dabei planeben miteinander fluchtend ausgerichtet,
in dieser Lage gehalten und danach an die Verlegefläche gedrückt werden, wobei sich
ihre ausgerichtete Lage zueinander nicht verändern kann, bis eine gewisse Haftbindung
der Platten im Mörtelbett eingetreten ist und die Halterung der Platten aufgehoben
werden kanni wobei eventuell eine Verkeilung der Platten erfolgt.
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Die Vorrichtung zur Durchführung einer solchen Arbeitsweise besteht
einerseits aus einer verstellbaren Schablone für die Herrichtung des Mörtelbetts
und für die Abrichtung der Oberfläche des Mörtel-
betts, andererseits
aus einem als Greif- und Setzgerät ausgebildeten Träger für die Platten, um diese
gruppenweise handhaben zu können und schließlich aus einem Setzkasten, in dem die
Platten in zueinander ausgerichteten Stapeln bereitgelegt werden können, um sie
mit dem Träger zu greifen und dabei äußerst genau planeben und fluchtend miteinander
auszurichten, wobei diese Ausrichtung bis zum Ansetzen der Platten unveränderlich
erhalten bleibt. Das Greif- und Setzgerät weist dazu eine durchgehende planebene
Anlagefläche für die Vorderseiten der Platten und feste, gegenüber der Anlagefläche
vorstehende Anschläge für eine Seitenkante der Platte, sowie bewegliche Greifer
für die den festen Anschlägen gegenüberliegende Seitenkante der Platten auf. Außerdem
ist ein seitlicher Anschlag für die fluchtende Ausrichtung der Platten 7 an einer
Kante rechtwinklig zu den festen anschlägen voroesehen. Der Aufwand für die Herstellung
der Vorrichtung verhältnismäßig ist gering. Die Fortschrittlichkeit der Arbeitserleichterung
und Arbeitsbeschleunigung ist erheblich.
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Zum Zwecke der näheren Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verlegens
von Platten schematisch dargestellt. Es zeigen: Figur 1 einen vertikalen Längsschnitt
durch die Mitte des Greif- und Setzgeräts, Figur 2 eine gegenüber Figur 1 um 90
Grad versetzte vertikale Seitenansicht nach der Linie II bis II der Figur 1, Figur
3 einen Querschnitt nach der Linie III bis III der Figur 1 mit senkrecht zur Schnittebene
verzerrtem Maßstab,
Figur 4 eine perspektivische Teilansicht eines
Setzkastens im verkleinerten Maßstab gegenüber den Figuren 1-3 und Figur 5 eine
perspektivische Teilansicht der Schablone zur Herstellung des Mörtel betts.
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Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Greif- und Setzgerät ist mit
einem biegesteifen Längsträger ausgestattet, der aus zwei Winkelprofilen 1 und 2
zusammengesetzt ist. Zwei planparallel zueinander ausgerichtete Schenkel dieser
Winkelprofile sind fest miteinander verbunden und weisen zwischen sich einen Freiraum
3 auf,in dem die Mechanik des Greif- und Setzgerätes untergebracht ist. Die beiden
anderen Schenkel 4 und 5 der Winkelprofile 1 und 2 sind mit ihren Außenflächen ebenfalls
planparallel ausgerichtet und bilden die durchgehende Anlegefläche 6 für die Fliesen
7, von denen mehrere in einer Reihe zu einer Gruppe in dem Gerät zusammengefaßt
sind. Vorteilhaft ist die Verwendung von Winkelprofilen mit ungleichen Schenkellängen,
um senkrecht zur Anlegefläche 6 größtmögliche Biegesteifigkeit bei geringstem Materialgewicht
zu erreichen. An den Schenkeln 4 und 5 sind in Abständen entsprechend der Größe
der zu verlegenden Platten 7 feste Anschläge 8 und 9 angeordnet, gegen die die Platten
7 mit der einen quer zur Reihe verlaufenden Seitenkante anliegen. Für die gegenüberliegende
Seitenkante der Platte 7 ist ein beweglicher Greifer 10 vorgesehen, von denen ebenfalls
mehrere entsprechend der Anzahl der mit dem Greif-und Setzgerät erfaßbaren Platten
7 vorgesehen sind.
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Diese beweglichen Greifer bestehen aus Stahl stiften, die ihrerseits
an Doppel hebeln 11 befestigt sind, welche um Achsen 12 rechtwinklig zu den Querfugen
zwischen
den Platten 7 schwenken können. Das andere Ende der Doppelhebel
11 ist über elastische Zwischenglieder 13 mit einer Betätigungsstange 14 verbunden,
so daß die Greifer 10 durch Bewegung der Betätigungsstange 14 schwenkbar sind. Diese
Betätigungsstange 14 ist in dem Zwischenraum 3 gelagert und über Grifföffnungen
15 mit der Hand greifbar. Für die Einstellung des Gerätes auf unterschiedliche Plattengrößen
sind einerseits die festen Anschläge 8 versie 11 bar in Schienen 16 und andererseits
die Lager der Gelenkachsen 12 verstellbar in Schienen 17 angeordnet, so daß durch
Verstellung der Anschlägeeine Anpassung an unterschiedliche Plattengrößen vorgenommen
werden kann. Für die seitliche Ausrichtung der Platten 7 einer Gruppe dient eine
einseitig angeordnete Anschlagleiste 18, die über verstellbare Halter 19 mit einem
der Winkelprofile 1 verbunden ist.
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Zur Erleichterung der Arbeiten beim Umgang mit dem Gerät kann für
die Greifstellung der Greifer 10 sowie für deren Haltestellung eine Arretierung
im Gerät vorgesehen sein.
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Der Setzkasten besteht nach dem Ausführungsbeispiel in der Figur 4
aus einem Winkelprofil 20, in dem vertikale Abstandhalter 21 in einer Führungsnut
22 einstellbar und feststellbar sind. Zwischen den vertikalen Abstandhaltern können
zu verlegende Platten 7 in Stapeln bereitgelegt werden, wie es in der Figur 4 mit
strichpunktierten Linien angedeutet ist. Die Platten der Stapel weisen den durch
die Abstandhalter einstellbaren Abstand voneinander auf, der mit dem Abstand der
Platten 7 in der Einbaulage übereinstimmt.
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Die Schablone zur Herrichtung des Mörtel bettes ist in der Figur 5
schematisch angedeutet. Sie besteht aus zueinander querverlaufend angeordneten und
gegeneinander
verstellbaren Profilleisten 23
von denen die Basisschiene 23 in gewünschter Höhe an der Wand angebracht wird und
gleichzeitig zum unteren Anlegen des Greif- und Setzgerätes beim Verlegen der Platten
dient. Die Verbindungselemente der Profilleisten 23 können in einfachster Ausführung
aus sich kreuzenden Schlitzen und durchgehenden Haltebolzen bestehen. Vertikale
Profilleisten 24 dienen dabei als Führungsmittel für eine Abstreichleiste 26, einen
Abziehkamm od. dgl. zur Herstellung einer ebenen Oberfläche des Mörtelbetts. Für
die Bestimmung der Schichtdicke des Mörtelbetts und für die Ausrichtung der Profilleisten
24 sind verstellbare Anschläge 27 vorgesehen.
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Unter Benutzung der in Figur 5 dargestellten Hilfsmittel wird zunächst
ein Mörtelbett aus guthaftendem Mörtel mit hohem Wasserrückhaltevermögen in möglichst
großflächiger Ausdehnung an einer Wand 28 od. dgl. hergestellt. Die Profilleisten
24 sowie die Abstreichleiste 26 können darauf entfernt werden. Die zu verlegenden
Platten werden in dem vorher auf Richtmaße eingestellten Setzkasten 20 (Figur4)
gestapelt und für die Verlegung vorbereitet. Die Ausrichtung der Stapel zueinander
erfolgt dabei sehr genau. Die in dem Setzkasten jeweils oberen, auf gleicher Stapelhöhe
liegenden Platten 7 werden mittels des Greif- und Setzgerätes (Fig. 1-3) gegriffen.
Dabei wird die Anschlagleiste 18 gegen die vorderen Kanten der Platten 7 in den
Stapeln des Setzgerätes gelegt. Die Greifer 10 sind durch Niederdrücken der Griffstange
14 in die zurückgeschwenkte Greifstellung gebracht, so daß die festen Anschläge
8 und 9 zwischen die Platten der Stapel im Setzgerät gebracht werden können. Durch
gegenläufige Bewegung der Griffstange 14 werden die Greifer 10 gegen die den festen
Anschlägen gegenüberliegende Seitenkante der jeweils oberen Platten in den Stapeln
des Setz-
gerätes bewegt, so daß sie die in Figur gezeichnete Stellung
einnehmen. In dieser Lage werden die Platten 7 zwischen den festen Anschlägen 8
und 9 einerseits und den beweglichen Greifern 10 andererseits festgehalten. Sie
sind dabei planeben und miteinander fluchtend ausgerichtet, wie es ebenfalls in
der Figur 1 dargestellt ist. In dieser Lager können die beweglichen greifer 10 durch
nicht dargestellte Vorkehrungen an dem Greif- und Setzgerät arretiert werden, um
die Platten 7 in die Einbaulage zu verbringen. Das Greif- und Setzgerät wird nun
mit einem unteren Anschlag 29 auf die Basisschiene 23 aufgesetzt, ausgerichtet und
gegen die Wand gedrückt. Dabei wird die Plattengruppe am oberen Rand durch eine
gespannte Schnur ausgerichtet. Der untere Anschlag 29 ist leistenförmig ausgebildet
und ersetzt an dieser Stelle die festen Anschläge 8 und 9 fbradie jeweils untere
Platte 7 im Greif-und Setzgerät. Nachdene Abbindung der Platten 7 an dem Mörtelbett
ein9et.e? ist beziehungsweise die Platten verkeilt sind, wird die Griffs-tange 14
aus der Arretierung gelöst und in Gegenrichtung bewegt, so daß die Greifer 10 in
die Greifstellung zurückschwenken. Das Greif- und Setzgerät kann erneut mit Platten
aus dem Setzkasten beladen werden, so daß sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
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Das beschriebene Greif- und Setzgerät umfaßt eine Plattengruppe in
einer Reihe. Mit den vorgeschlagenen Ausbildungsmerkmalen lassen sich jedoch auch
Greif- und Setzgeräte für mehrere Plattenreihen gleichzeitig herstellen, wobei die
Plattenreihen nebeneinander und übereinander liegen können.
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Anstelle der erläuterten Verstelleinrichrung für die festen Anschläge
8 und 9 sowie der beweglichen Greifer sind auch einfache Steckhalterungen möglich.
Beschrieben- wurde somit nur eine beispielsweise Ausführungsform, ohne die Erfindung
in ihrer Gestaltung darauf zu beschränken.