DE128340C

DE128340C -

Info

Publication number: DE128340C
Application number: DENDAT128340D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVi 128340 KLASSE 11 c.

Bei der Herstellung von Drucksachen, wie Etiketten, Karten und dergl., wird der Aufdruck mehrere Male auf ein- und denselben Papierbogen gedruckt, sodann diese Bogen in grofser Zahl auf einander geschichtet und endlich in der Schneidemaschine in Einzeltheile zerschnitten. Damit der Aufdruck der Bogen eines solchen Stofses sich genau deckt, werden die Bogen in der Druckpresse mit sogen. Nadelmarken versehen, welche dazu dienen, die Bogen genau auf Nadeln aufstecken zu können, die in entsprechenden Abständen auf einer geeigneten Unterlage angeordnet sind.

Dieses Verfahren ist sehr zeitraubend und umständlich und erfordert zudem die pein- ■ lichste Aufmerksamkeit des Arbeiters, ohne ganz befriedigende Arbeit zu liefern. Denn die Nadeln müssen verhä'ltnifsmäfsig dünn sein und verbiegen sich deshalb leicht. Aus letzterem Grunde dürfen die Nadeln auch nicht allzulang sein, so dafs nur verhältnifsmäfsig wenige Bogen auf einander geschichtet werden können.

Die vorliegende Erfindung hat nun eine neue Vorrichtung zum Gegenstande, durch welche die gerügten Mangel vollkommen vermieden werden.

Sie besteht aus einer Unterlage, welcher nach einer Ecke hin Neigung gegeben ist und welche mit drei verstellbaren Anschlägen ausgerüstet ist, die den jeweiligen Anlegepunkten der Schnellpresse entsprechend eingestellt werden können, so dafs der Arbeiter, nachdem er die Anschläge der Unterlage einmal eingestellt hat, die Bogen einzeln auf die Unterlage zu verbringen und in den durch die drei Anschläge gebildeten Winkel einzulegen hat.

Durch die Ausrüstung der Unterlagen mit verstellbaren Anschlägen ist es möglich, auch nicht rechtwinklig vorgeschnittene Bogen so auflegen und einstellen zu können, dafs sie bezw. der ganze Stapel genau und richtig beschnitten werden können, weil die Anschläge den Anlegepunkten der Schnellpresse entsprechen.

Durch die Neigung der Unterlage wird bewirkt, dafs die Bogen sieht leicht und sicher an die entsprechend eingestellten Anschläge anlegen lassen und nachher nur einer schnell zu bewirkenden äufseren Verbindung, Zusammenleimen an den Ecken bedürfen, um in gröfseren oder kleineren Schichten vom Stapel abgehoben und beschnitten werden zu können.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Fig. ι und 2 die neue Vorrichtung in zwei Ansichten ohne Papierstapel,

Fig. 3 und 4 entsprechende Ansichten mit darauf liegendem Papierstapel und

Fig. 5 die Aufsicht.

Die Vorrichtung besteht aus einem Tische, dessen Platte α in bekannter Weise so geneigt ist, dafs alle vier Seiten im Aufrifs schräg stehen, also eine Ecke b die tiefste Stellung einnimmt. Auf den diese Ecke einschliefsenden Seiten sind die Anschläge ede angeordnet, und zwar zwei derselben c und d auf der Langseite f und der dritte e auf der kurzen Seite g des Tisches.

Diese Anschläge bestehen je aus einem flachen Stabe, dessen der Tischplatte α zugekehrte Seite genau senkrecht auf dieser und

parallel zur Kante derselben steht. Am unteren Ende sind sie mit einem entsprechend geformten Fufs in Schwalbenschwanzführungen z, die in die Seitenwände des Tisches eingelegt sind, parallel zur betreffenden Kante der Tischplatte verschiebbar und je durch eine Griffschraube h in der geeigneten Lage feststellbar gehalten.

Die Arbeitsweise mit dieser neuen Vorrichtung ist folgende:

Die Marken c, d und e werden genau der Markenstellung der Druckerpresse entsprechend eingestellt. Sodann werden die fertigen Druckbogen einzeln auf die Vorrichtung gebracht und an den durch die Marken ede gebildeten Winkel leicht angelegt, in welcher Lage sie infolge der geneigten Stellung nach der Ecke b hin sicher verbleiben.

Da diese Arbeit keine besonderen Vorkenntnisse und nur geringe Uebung erfordert, so kann hierzu eine minderwerthige, billige Arbeitskraft verwendet werden und es wird von dieser trotzdem mehr und auch saubere Arbeit geleistet, als dies bei dem bisherigen Aufnadeln selbst von einer geübten Person möglich war.

Ist ein Stofs Bogen fertig angelegt, so wird derselbe durch einige Holz- oder besser Metallleisten beschwert, dann an den Ecken je ein schmaler Streifen geleimt und bis zum Trocknen auf der Vorrichtung belassen, worauf der Stofs zum Schneiden bezw. Stanzen fertig ist.

Die neue Vorrichtung ermöglicht eine viel sichere Stapellage als die Nadelung und bequemes Abheben einzelner Schichten, da solche nur durch ein Falzbein oder dergl. an den geleimten Stellen durch Hindurchschieben getrennt zu werden brauchen, während andererseits die geleimten Stapelschichten gegen Verschieben gesichert sind.

Claims

Patent-An spruch:

Eine Vorrichtung zum schneidefertigen Schichten von Druckbogen ohne Aufnadeln, gekennzeichnet durch eine rechteckige Unterlage oder einen Tisch, dessen Fläche (a) in bekannter Weise gegen die Wagerechte nach einer Ecke (b) zu etwas geneigt ist, wobei die die tiefst liegende Ecke (b) der Tischfläche einschliefsenden Tischseiten (f und g) mit Nuthen (i) versehen sind, in denen Anschläge fc, d und ej, deren Innenseite senkrecht zur Tischfläche (a) stehen, verschiebbar so angeordnet sind, dafs sie den Anlegepunkten der Schnellpresse entsprechend eingestellt werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.