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Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen der an den Kanten der Druckbogen
eines Anlegestapels befindlichen Falten Die in einem Stapel ;a!ufeiinanderliegenden
Papierbogen sind während ihrer Beförderung und in ihren Lagerräumen dem Angriff
der Luft ausgesetzt, deren Feuchtigkeitsgrad oft stark wechselt. An den Stapelsetünflächen,
die von den Bogenkanten gebildet werden, erzeugt die eindringende Feuchtigkeit durch
Verziehen des. P,aplers Falten oder Wellen, die, von den Kanten ausgehend, sich
mehr oder weniger tief in die Bogenfläche hinein erstrecken :und ;allmählich verlaufen.
Besonders die zur Papierfaser quer laufenden Kauten, die in der Regel die Seitenkanten
des Druckbogens, bilden, siünd der Gefahr des Verziehens und der Faltenbildung ausgesetzt.
Diese Falten, die von den Seitenkanten ausgehen und sich quer zur Förderrichtung
@erstrecken, sind beim Verarbeiten der Bogen in Druckmaschinen iund älmli.chen Maschinen
sehr störend, da sie beim Durchgang durch die Druckwalzen Quetschfalten verursachen.
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Die bekannten Verfahren und Einrichtungen zum Beseitigen der Falten,
die in der Regel ,auf einer Feuchtigkeitsentziehung in Trockenräumen u;ntex Aufhängen
der Bogen beruhen, sind umständlich und zeitraubend. Außerdem ist es bekannt, die
einer Druckmaschine zugeführten, zu bedruckenden Bogen auf dem Anlegebrett der Druckpresse
zu erwärmen, zu dem Zwecke, den Bogen unmittelbar vor dem Druck druckreif zu; machen.,
so daß kein Strecken oder sonstige Vexänderu,ng des Papiers während des Druckes,
vor sich gehen kann, die bewirken, daß der :erzeugte Druck länger oder kürzer ,ausfällt
als die Druckform. Es soll dort also eine Papierveränderung, die durch die Feuchtigkelts,aufnahme
verursacht wird und nachteilige Folgen für das, Register des folgenden Druckes hat,
beseitigt werden, damit das Papier für jeden der aufeinanderfolgenden Drucke die
gleiche Beschaffenheit besitzt und infolgedessen das Register genau ausfällt. Es
handelt sich ,also bei der bekannten Vorrichtung nicht darum, die durch das Eindringen
von Feuchtigkeit .an den Stapelseitenflächen verursachten Kantenfalten der Bogen
zu beseitigen, sondern darum, die Feuchtigkeit zu beseitigen, die der Bogen in der
ganzen Flächenausdehnung ,aufgenommen hat.
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Ferner ist es bekannt, von der Witterung be@einflußtes. Druckpapier
in ,eine für die Zuführung
besser geeignete Verfassung zu bringen,
und zwar dadurch, .daß :erwärmte Tr okkenäuft zwischen und unter die obersten Bogen
des Anlegestapels geblasen wird. Dort findet also .ein Erwärmen des zuzuführenden
Bogens über seiner ganzen Fläche durch die unter ihn geblasene :erwärmte Trennluft
statt.
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Schließlich ist .es auch bekannt, die auf dem Auslegetisch einer Druckmaschine
ausgelegten Bogen zum schnelleren Trocknen des Druckes bis zum Ablegen des, nächstfolgenden
Bogens durch Flächenbestrahlung zu erwärmen.
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Dem Bekannten gegenüber besteht die Erfindung, darin, durch Wärmebestrahlung
der Seitenflächen eines Anlegestapels; insbesondere der zur Zuführrichtung parallelen
Flächen des Anlegestapels, de von den Bogenkanten her eingedrungene Feuchtigkeit
zu entziehen und dadurch !die beim Druck störenden Kantenfalten zu beseitigen. Es
hat sich gezeigt, daß sauf diese Weise, z. B. durch genügend kräftige elektrische
Wärmestrahler, die Bogenseitenkanten, die der Faltenbildung besonders ausgesetzt
sind, trotz der Stapelung hinreichend erwärmt werden und die Erwärmung .sich weit
genug von der Kante einwärts erstreckt; so daß die die Falten oder Wellen verursachende,
von den. Kanten her eingedrungene Feuchtigkeit verschwindet. Da die oberen Stapelbögen
für den Zuführvorg;ang durch die Bogentrennvorrichtung bei jeder Bogenzuführung
von neuem ,gelockert werden, ist die, Erwärmung der oberen Bogenlagen besonders
stark und erstreckt sich von den Kanten weiter einwärts.. Die Heizvorrichtungen
sind zweckmäßigerweise als Wärmestrahler ausgebildet und an der Zufüh.rvorrichtüng
in senkrechter und waagerechter Richtung entsprechend dem Bogenformat verstellbar.
Zweckmäßigerweise setzt sich auch jede Heizvorrichtung .aus mehreren Einheiten zusammen,
die einzeln ein- und ausschaltbar sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise ein Ausführungsbeispiel
einer für das Verfahren brauchbaren Heizvorrichtung, und zwar stellen dar Fig. i
und 2 .eine Ansicht und einen Querschnitt einer Heizvoriichtung und Fig.3 und q.
die Rückansicht und -den Grundriß eines gemäß der Erfindung mit Heizvorrichtungen
versehenen Bogenanlegestapels.
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Die Heizvorrichtung, die auf beiden Seiten des Bogenanlegestapels
angebracht ist; besteht aus zwei oder mehreren Heizkörperna, die innerhalb eines
Reflektors b angebracht sind. Dieser dient einerseits dazu, die vom Heizkörper ausgestrahlte
Wärme auf die Seitenflächen des Bogenstapels zu vereinigen; und andererseits zum
Anbringen der gesamten Heizvorrichtung am Anlegegestell. Die Stromzuführung zu den
Heizkörpern erfolgt .mittels einer Verbindungsleitung vom Lichtnetz.
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Zum Schutz der Heizkörper gegen Beschädigung ist auf der Seite der
Reflektöröffnung vor den Heizkörpern a ein weitmaschiges Drahtnetz c gespannt. -Der
Reflektor ist mit Einrichtungen versehen, durch die er am Gestell des Anlebers befestigt
oder aufgehängt werdenkami. Die dem gleichen Zwecke dienenden Einrichtungen am Anlegegestell
sind zweckmäßig derart; daß ein Einstellen des Heizl,örp@ers in waagerechter und
senkrechter Richtung möglich ist, um die Wärme: auf die besonders zu erwärmenden
Stellen der Stapelseitenflächen zu vereinigen.
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Durch das Erwärmen der von den Bogenseitenkanten gebildeten Stapelflächen
werden die Kantenstreifen der Bogen besonders in den oberen Lägern so weit erwärmt,
wie es zum Beseitigen der Wellen und Falten durch Entziehen der Feuchtigkeit erforderlich
ist, so daß ein glatter Papierbogen der Druckmaschine zugeführt wird.
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Es ist selbstv*ständlich; daß zum Erwärmen der Stapelseitenflächen
auch andere Heizvorrichtungen beliebiger bekannter Art benutzt werden können.