DE1217402B

DE1217402B - Kettenausleger fuer Bogendruckmaschinen

Info

Publication number: DE1217402B
Application number: DEM65625A
Authority: DE
Inventors: Willi Weisgerber
Original assignee: Johannisberg Maschf GmbH
Current assignee: Johannisberg Maschf GmbH
Priority date: 1965-06-18
Filing date: 1965-06-18
Publication date: 1966-05-26

Description

Kettenausleger für Bogendruckmaschinen Die Erfindung betrifft einen Kettenausleger für Bogendruckmaschinen, dessen Ketten mit sich periodisch verändernder Geschwindigkeit umlaufen und ein oder mehrere Greifersysteme tragen, die den bedruckten Bogen von dem Druckzylinder, der mit gleichmäßiger oder aber auch ungleichmäßiger Geschwindigkeit umlaufen kann, wie z. B. bei Haltzylinderdruckmaschinen, abnehmen, in den meisten Fällen wenden und dann mit verringerter Geschwindigkeit mit dem Druck nach oben auf einem Ablegetisch ablegen.
Bei einer bekannten Bauart von Kettenauslegern für Bogendruckmaschinen werden die Bogen vom Druckzylinder abgenommen und mit dem Druck nach unten ausgeführt, gewendet und sodann auf einen hin- und hergehenden Greiferwagen abgegeben.
Da hierbei nach Übernahme des im Druck befindlichen Bogens die Kettengeschwindigkeit eine andere ist als die Druckgeschwindigkeit, besteht in vielen Fällen, je nach Art des Papiers und der Druckform, die Gefahr des Schmierens.
Ferner ist eine Bogenablegevorrichtung für Haltzylinderschnellpressen bekannt, bei der die Kettengreifer um sektorenförmige Stützscheiben herumgeführt werden, auf denen sich die bedruckten Bogen bei der Abnahme vom Druckzylinder und beim Wenden oberhalb des Ablegetisches abstützen. Diese Stützscheiben neigen nun ebenfalls, je nach Art des Papiers und der Druckform, zum Verschmieren des frischen Drucks.
Diese bekannten Kettenausleger bieten also nicht die Gewähr für eine saubere Ausführung und Ablage des bedruckten Bogens und sind insbesondere in der Herstellung sehr aufwendig und teuer, da hierzu besondere Auslegerwagen und Stützscheiben notwendig sind.
Bei den meisten bekannten Kettenauslegern werden die Ketten mit sich periodisch verändernder Geschwindigkeit angetrieben, damit zwar die Abnahme des Bogens vom Druckzylinder mit Druckzylindergeschwindigkeit, die Ablage des Bogens auf dem Ablegetisch dagegen mit geringerer Geschwindigkeit erfolgen kann. Bisher hat man nun in allen Fällen angestrebt, daß die Kettengeschwindigkeit im Augenblick des Ablegens, d. h. also zum Zeitpunkt des Öffnens der Greifersysteme, möglichst klein sein soll, d. h. also, daß das Öffnen der Greifersysteme am Tiefstpunkt der meistens etwa sinusförmigen Geschwindigkeitskurve der Ketten erfolgen soll.
Trotzdem treten aber, auch bei ausreichender Bremsung und Glättung (Straffung) des Bogens durch am nachlaufenden Bogenende angreifende Saug- walzen, die langsamer umlaufen als es der Kettengeschwindigkeit entspricht, beim Ablegen bestimmter Papiersorten, insbesondere sehr dünner Papiere, manchmal doch noch gewisse Schwierigkeiten beim Ablegen auf, und es ist Aufgabe der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ketten derart angetrieben werden, daß ihre Geschwindigkeit am geringsten ist, wenn das den abzulegenden Bogen haltende Greifersystem noch etwa über die Längsmitte des Ablegestapels läuft, und daß das Greifersystem erst im darauffolgenden Abschnitt seiner Bewegungsbahn, bei bereits wieder erhöhter Kettengeschwindigkeit, geöffnet wird.
Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß entgegen der bisher allgemein verbreiteten Ansicht, daß die Kettengeschwindigkeit im Augenblick des Ablegens am geringsten sein solle, ein noch wesentlich genaueres und saubereres Ablegen erzielt wird, wenn gemäß der Erfindung das Öffnen der Greifersysteme erst während des Wieder-Beschleunigens der Ketten erfolgt, so daß dann die Kettengeschwindigkeit bereits zu einem früheren Zeitpunkt am kleinsten ist, nämlich etwa dann, wenn das Greifersystem über die Längsmitte des Bogenstapels läuft. Der Bogen wird dann in ganz besonders gestrafftem Zustand abgelegt, stößt infolge seiner kinetischen Energie mit Sicherheit gegen die Vordermarke und wird, ohne daß die Gefahr eines Knitterns oder einer Faltenbildung besteht, sehr glatt und sauber abgelegt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 schematisch in Seitenansicht den Anlegetisch, den Druckzylinder, den Kettenausleger und den Ablegetisch einer Bogendruckmaschine, Fig. 2 in Form eines Diagramms den Geschwindigkeitsverlauf des Druckzylinders sowie der Ketten des Kettenauslegers.
Gemäß Fig. 1 werden die Bogen, die besonders dick ausgezogen dargestellt sind, den Greifern 2 des Druckzylinders 1 von dem Anlegetisch 3 aus zugeführt. Vom Druckzylinder 1 werden die bedruckten Bogen durch die von den Ketten 4 getragenen Greifersysteme 5 und 6 abgenommen, gewendet und auf dem Ablegetisch 7 abgelegt, wobei das Druckende durch Saugwalzen 8 gebremst wird. Die Kettenräder für die Ketten 4 sind mit 9 und 10 bezeichnet.- Die Kettenräder 9 werden derart angetrieben, daß die Geschwindigkeitskurve der Ketten 4 die in dem Diagramm gemäß Fig.2 dargestellte Form hat; diese Geschwindigkeitskurve ist mit a bezeichnet, während die Kurve b der Geschwindigkeitsverlauf des Druckzylinders im Falle einer Haltezylinderdruckpresse ist.
Im Augenblick der Bogenübernahme bis zum Druckende soll die Geschwindigkeit der Ketten 4 möglichst genau gleich der Geschwindigkeit des Druckzylinders 1 sein. Wie F i g. 2 erkennen läßt, liegt der tiefste Punkt der Geschwindigkeitskurve a für die Ketten 4 etwa in Längsmitte des Ablegestapels, während die Öffnung der Greifersysteme 5 bzw. 6 erst nach diesem Punkt, d. h. also bei bereits wieder erhöhter Kettengeschwindigkeit erfolgt.

Claims

Patentanspruch: Kettenausleger für Bogendruckmaschinen, dessen Ketten mit sich periodisch verändernder Geschwindigkeit umlaufen und ein oder mehrere Greifersysteme tragen, die den bedruckten Bogen vom Druckzylinder mit Druckzylindergeschwindigkveit abnehmen und mit verringerter Geschwindigkeit mit dem Druck nach oben auf einem Ablegetisch ablegen, dadurch gekennz e i c h n e t, daß die Ketten (4) derart angetrieben werden, daß ihre Geschwindigkeit am geringsten ist, wenn das den abzulegenden Bogen haltende Greifersystem (6) noch etwa über die Mitte des Ablegestapels läuft, und daß das Greifersystem (6) erst im darauffolgenden Abschnitt seiner Bewegungsbahn, bei bereits wieder erhöhter Kettengeschwindigkeit geöffnet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 905138; USA.-Påtentschrift Nr. 2620033.