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Vitrine, insbesondere Vitrine für Fahrgastwartehallen
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Die Erfindung betrifft eine Vitrine, mit Seitenwänden und einer Frontwand,
insbesondere eine Vitrine für Fahrgastwartehallen.
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Es gibt bekanntlich schon Vitrinen, die unter anderem auch für Werbezwecke
eingesetzt werden. Ublich ist es z.B., in einer Glasvitrine mit zum Teil aus Glas
bestehenden Wänden Gegenstände zur Schau zu stellen, die verkauft werden sollen,
beispielsweise Schmuck.
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In der Praxis ist die Aufstellung und Anwendung solcher Vitrinen allerdings
sehr stark eingeengt, und zwar vor allem, weil häufig mutwillige Beschädigungen
durch unbefugte Personen auftreten. Dieser Gesichtspunkt führt auch dazu, daß man
die Schau- bzw. Glasvitrinen nur zur normalen Geschäftszeit ausstellt, während etwa
zur Nachtzeit kein Gebrauch von der Vitrine gemacht werden kann.
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Wenn sich daher auch Vitrinen an sich hervorragend als Werbemittel
eignen, wobei man auch daran denken könnte, die Vitrine als Werbefläche zu benutzen
und mit werbenden Texten, Plakaten, usw. auszustatten,
so bleibt
dennoch festzustellen, daß u.a. wegen der obigen Gründe bis heute nicht alle Anwendungsmöglichkeiten
einer solchen Vitrine ausgeschöpft sind.
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Als ein wünschenswerter Aufstellungsort käme ein Platz in Betracht,
an welchen sich - über einen langen Zeitraum gesehen - viele Personen aufhalten,
die sich durch die Werbung mit der Vitrine ansprechen lassen.
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Unter diesem Aspekt sind die sogenannten Fahrgastwartehallen bzw.
Haltestellenüberdachungen zu nennen, die von den Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel
frequentiert werden.
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Bei den Fahrgastwartehallen läßt sich also ein großer Personenkreis
werbend ansprechen, allerdings sind die Glasvitrinen hier dennoch kaum zum Einsatz
gekommen, weil die Gefahr einer mutwilligen Zerstörung besonders groß ist, insbesondere
zur Nachtzeit. Wie weiter oben schon erwähnt, sind die Anwendungsmöglichkeiten der
an sich vorteilhaften Vitrine daher bis heute sehr beschränkt geblieben.
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Hier greift die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, eine
Vitrine zu schaffen, die besser und vielfäLtiger als bisher verwendbar und neuen
Gebrauchszwecken zugänglich ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß die Frontwand der Vitrine
mindestens eine elektronische Anzeigevorrichtung trägt, daß die elektrischen Bauteile
für die Anzeigevorrichtung innerhalb der Vitrine angeordnet sind, und daß das Vitrinengehäuse
aus einem undurchsichtigen stabilen Material besteht.
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Die Erfindung nimmt bewußt Abstand von den üblichen Glasvitrinen und
sieht statt dessen sehr stabile in sich geschlossene Vitrinen aus undurchsichtigem
Material, z.B. Metall, vor, wodurch ein Schutz gegen mutwillige Beschädigung oder
Zerstörung gegeben ist.
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In der Frontwand befinden sich vorzugsweise zwei elektronische Anzeigevorrichtungen,
die als Anzeigefläche ausgebildet sind und nicht auf dem Prinzip der Braunschen
Röhre beruhen, sondern voll elektronisch arbeiten, so daß eine Ansteuerung über
einen zentralen Computer oder über Datexleitungen oder auch über Satellitenfunk
möglich ist. Die für die elektronischen Anzeigevorrichtungen benötigten Bauteile
wie Mikroprozessor für die Steuerung, Datenspeicher, Datenempfangseinrichtung, Quittungsgeber,
Netzgeräte, Beleuchtungsanlage usw., befinden sich innerhalb der geschlossenen Vitrine.
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Die elektronischen Anzeigevorrichtungen lassen sich
als
elektronische Informations- und Werbefläche auffassen. So ist es in vorteilhafter
Weise denkbar, die obere elektronische Anzeigevorrichtung zur Information für Fahrgäste
zu benutzen, wenn die erfindungsgemäße Vitrine in einer Fahrgastwartehalle installiert
wird.
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Die elektronische Informationsfläche kann ständig einen Fahrplanausschnitt
zusammen mit Uhrzeit, Datum und Wochentag anzeigen. An einem solchen Fahrplanausschnitt
sind auch die jeweils als nächstes ankommenden Nahverkehrsmittel, deren Zielorte,
die voraussichtliche Ankunftszeit sowie Umsteigemöglichkeiten abzulesen.
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Im Falle von Betriebsstörungen und Ausfällen im Nahverkehr kann durch
eine zentrale Schaltstelle nach Erhalt der Störungsmeldung der Fahrplanausschnitt
an den betroffenen Haltestellen gegen einen aktuellen Hinweis ausgetauscht werden.
Nach Beseitigung der Störung läuft das Fahrplanprogramm erneut zeitkoordiniert an.
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Die soweit beschriebene elektronische Anzeigevorrichtung schafft also
für die Vitrine einen völlig neuen Anwendungs- und Gebrauchszweck für die Aufstellung
in Wartegasthallen und zum Zwecke einer Information für den Benutzer eines öffentlichen
Verkehrsmittels.
Daneben kann eine weitere elektronische Anzeigevorrichtung
als Werbefläche vorgesehen werden, um Werbeinformationen oder auch um Nachrichten
anzuzeigen.
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Diese Werbeinformationen bzw. Nachrichten werden in einer Zentrale
aufbereitet und in die entsprechenden Datenspeicher der jeweiligen Vitrinen an dafür
bestimmte Haltestellen übertragen. Die eingegebenen Daten können von einem Mikroprozessor
zum zeitlich vorbestimmten Termin aus den Speichern abgerufen und auf der elektronischen
Werbefläche angezeigt werden, z.B.
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zu solchen Zeitpunkten, an denen die Fahrgastwartehallen erfahrungsgemäß
besonders stark frequentiert sind.
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Für die Darstellung sowohl der oben genannten Informationen auf der
einen Anzeigevorrichtung als auch für die Werbung oder Nachrichten auf der anderen
elektronischen Anzeigevorrichtung lassen sich an sich bekannte elektronische Darstellungsprinzipien
verwenden. Je nach dem Grad des elektronischen Aufbaues können ohne weiteres Buchstaben,
Zahlen, Zeichen, Symbole und auch bewegte Schriften und Bilder dargestellt werden.
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Die Erfindung ermöglicht also erstmals einen vielseitigen Einsatz
einer Vitrine vor allem bei Fahrgastwartehallen. Ein grundlegender Gedanke besteht
darin,
sowohl Informationen betreffend die öffentlichen Verkehrsmittel
anzuzeigen als auch eine Werbefläche vorzusehen bzw. Nachrichten zu übermitteln.
Den wartenden Fahrgästen wird dadurch die Wartezeit angenehm "ver kürzt, und zudem
ermöglicht der Fahrplanausschnitt eine problemlose Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Gleichzeitig steht in neuartiger Weise problemlos die Möglichkeit, auch an Fahrgastwartehallen
eine ideale Werbung durchführen zu können.
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Die Erfindung ermöglicht die Aufstellung einer Vielzahl von Vitrinen
an mehreren Fahrgastwartehallen, wobei einzelne Standorte durch mehrere Zentralen
angesteuert werden können, welche abhängig oder unabhängig voneinander arbeiten.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben und der Zeichnung zu entnehmen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
einer Vitrine, und
Fig 2 eine Vitrine gemäß-Fig. 1, mit beispielhaften
Texten auf den Anzeigevorrichtungen.
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Die zeichnerisch dargestellte Vitrine 10 ist kastenförmig mit Seitenwänden
12,.einer in der Zeichnung nicht zu erkennenden Rückwand und mit einer Frontwand
14 ausgebildet. Um einen stabilen Aufbau zu gewährleisten, und um einen Schutz der
Vitrine 10 gegen Zerstörungen zu ermöglichen, bestehen die Wände vorzugsweise aus
Metall.
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Die Frontwand 14 ist nach Art einer Tür ausgebildet, d.h. die Frontwand
14 kann infolge der Scharniere 22 geöffhet werden, wodurch ein Zugang zum Inneren
der Vitrine 10 geschaffen wird. Mit der Bezugsziffer 24 sind Schloßöffnungen bezeichnet,
und mittels entsprechender Schlüssel kann die Frontwand 14 somit geschlossen und
geöffnet werden.
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Um die Vitrine 10 in einer nicht dargestellten Fahrgastwartehalle
unterbringen und befestigen zu können, sind an den beiden senkrechten Seitenwänden
12 jeweils zwei Bolzen 26 vorgesehen, welche in entsprechende öffnungen z.B. eines
Halterahmens einführbar sind.
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Selbstverständlich sind auch andere Befestigungsmittel
denkbar,
die sich beispielsweise auf der Rückwand der Vitrine 10 befinden können.
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In der einen senkrechten Seitenwand 12 ist ferner noch eine Kabelöffnung
28 vorhanden, durch welche ein elektrisches Kabel für die Energieversorgung geführt
werden kann.
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Die Frontwand 14 besitzt eine obere Anzeigevorrichtung 16 und eine
darunter befindliche Anzeigevorrichtung 18.
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Ferner befindet sich im unteren Teil der Frontwand 14 noch eine Verkleidung
20.
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Die beiden Anzeigevorrichtungen 16 und 18 arbeiten auf elektronischer
Basis, und die zugehörigen elektrischen Bauteile (Mikroprozessor, Datenspeicher,
Datenempfangseinrichtung, Netzgeräte, Beleuchtungsanlage usw.) sind sicher innerhalb
der Vitrine 10 angeordnet.
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Die hier in Betracht kommenden Anzeigevorrichtungen 16, 18 sind an
sich bekannt, z.B. kann an eine Sieben-Segment-Anzeige verwendet werden.
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Die obere Anzeigevorrichtung 16 dient gemäß Fig. 2 zur Darstellung
von Informationen, die für den Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel von Bedeutung
sind. So
können an einer Haltestelle bzw. an der zugeordneten Fahrgastwartehalle
Angaben über die Verkehrsmittel in Form eines Fahrplanausschnittes dargestellt werden.
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Die untere Anzeigevorrichtung 18 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 als Werbefläche gedacht. Hier können Firmen auf ihre Produkte werbend
hinweisen. Dabei kann sich der Werbetext natürlich in gewissen Zeitabständen ändern;
es ist auch die Darstellung von bewegten Bildern möglich. Denkbar ist ferner auch,
auf der Anzeigevorrichtung 18 aktuelle Nachrichten "einzublenden".