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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Flachglas-Transportgestell für
Innenladerfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf ein Flachglas-Innenladerfahrzeug.
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Flachglas-Innenladerfahrzeuge, mit denen Flachglas-Stapel mit speziellen
Flachglas-Transportgestellen transportiert werden, sind bekannt. Derartige Flachglas-Innenladerfahrzeuge
sind zumeist Sattelzüge, deren Sattelanhänger zwei Längsträger aufweisen, an denen
die Räder angelenkt sind, und zwischen die die Flachglas-Transportgestelle derart
einbringbar sind, daß die Transportgestelle mit Längsträgern auf Tragprofilen an
den Längs trägern des Sattelanhängers aufliegen.
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Bekannte Transportgestelle haben zumeist einen satteldachartigen Rahmen
mit einem kleinen Dachwinkel, so daß die an den Rahmen gelehnten Flachglas-Stapel
annähernd senkrecht stehen. Die zumeist verwendeten Transportgestelle nehmen Flachglasstapel
mit einer Länge von ca. 6 m auf; das Gesamtgewicht der beladenen Gestelle beträgt
ca. 23 Tonnen.
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Der Rahmen der Transportgestelle weist zwei Längsträger auf, mit denen
das Transportgestell auf den Tragprofilen des Fahrzeugs aufliegt. Die bekannten
Transportgestelle weisen vier an den Enden der Längsträger angebrachte Füße auf.
Da die Fahrzeuge zum Aufnehmen und zum Absetzen der Transportgestelle nur um etwa
10 cm abgesenkt werden können und die Füße sich zudem im hinteren bzw. vorderen
Endbereich des Sattelanhängers befinden, d.h. in einem Bereich, in dem die Bodenfreiheit
kritisch ist, sind bei den bekannten Transportgestellen die Füße in Richtung ihrer
Längsachse beweglich ausgebildet. Nach dem Aufnehmen des Transportgestells werden
die
Füße hochgeschoben und mit einem Stift in der hochgeschobenen
Stellung arretiert. Andererseits werden vor dem Absetzen des Transportgestells die
Füße herabgelassen und in dieser Stellung ebenfalls mit einem Stift arretiert. Es
ist in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen (ca. 30 mal in 5 Jahren bei ca. 300
in Europa eingesetzten Flachglas-Innenladerfahrzeugen!), daß die Arretierung eines
oder mehrerer Füße in der ausgefahrenen Stellung vergessen worden ist.
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Das Nichtarretieren eines oder mehrerer Füße bei den bekannten Flachglas-Transportgestellen
hat unweigerlich zur Folge, daß das Transportgestell in dem Moment umstürzt, in
dem das Innenladerfahrzeug beim Absetzen das Transportgestell freigibt. Es bedarf
wohl keiner näheren Erläuterung, daß das Umstürzen von ca. 23 t Glas nicht nur die
Zerstörung der Flachglas-Stapel im Wert von ca. 20.000 DM und des Transportgestells,
sondern auch zumeist noch größere Schäden in der Werkshalle zur Folge hat, in der
das Transportgestell abgestellt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flachglas-Transportgestell
für Innenladerfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiterzubilden,
daß keine Bedienungsfehler beim Ausfahren der Füße aus der Transportstellung in
die Normalstellung auftreten können.
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Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren Ausgestaltungen
in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Arretierung der beweglichen Füße in der
Normalstellung, d.h. in der Stellung, in der das Transportgestell auf den Füßen
ruht, nicht von Hand, sondern durch die Belastung der Füße durch das Transportgestell
sowie der eventuell darauf befindlichen Flachglas-Stapel. Aufgrund der selbsttätigen
Arretierung werden Bedienungsfehler vermieden, die - wie bereits ausgeführt -
zum
Umstürzen des Gestells führen könnten. Die erfindungsgemäß vorgesehene selbsttätige
Arretierung ist bei Füßen, die durch eine Schwenkbewegung aus der Normalstellung,
in der das Gestell auf ihnen ruht, in die Transportstellung überführt werden, konstruktiv
sehr viel einfacher zu verwirklichen, als bei Fußkonstruktionen gemäß dem Stand
der Technik, bei der die Überführung durch eine Schiebebewegung erfolgt. Die Schwenkbewegung
um eine zur Längsachse des Transportgestells parallele Achse hat den Vorteil, daß
Stöße etc., die beim Aufnehmen bzw. Absetzen des Transportgestells durch das Fahrzeug
hervorgerufen werden, nicht die Arretierung lösen können, und daß damit das Transportgestell
umfällt.
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Das erfindungsgemäße Transportgestell hat darüberhinaus den weiteren
Vorteil, daß die schwenkbaren Füße in der Transportstellung nicht in den Raum hineinragen,
der für die Flachglas-Stapel vorgesehen ist. Aus diesem Grunde mußten bei den bekannten
Transportgestellen, bei denen die Füße längsverschiebbar ausgebildet sind, die Füße
an den Enden des Gestells außerhalb des Bereichs angeordnet werden, in dem die Flachglas-Stapel
untergebracht sind. Hierdurch wird die Länge der bekannten Transportgestelle erhöht.
Das erfindungsgemäße Transportgestell, bei dem die Füße nicht an den Enden des Gestells
angeordnet werden müssen, hat eine kleinere Länge als die bekannten Transportgestelle.
Diese reduzierte Baulänge ermöglicht es, das erfindungsgemäße Transportgestell im
Gegensatz zu den bekannten Transportgestellen in den Glasfabriken an die automatische
Stapelvorrichtung heranzubringen, so daß die Gestelle automatisch bestückt werden
können.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet:
Gemäß
Anspruch 2 werden die beweglichen Füße in der Transportstellung nach außen geschwenkt.
Dies hat eine Reihe von Vorteilen: Beispielsweise ist es gemäß Anspruch 3 möglich,
die Füße ohne Beeinträchtigung der Bodenfreiheit im Transportzustand an Querträgern
des Transportgestells anzubringen, auf denen die Flachglas-Stapel aufliegen. Da
die Füße an den Auflegepunkten der Last angebracht sind, werden keinerlei Biegemomente
auf das Transportgestell ausgeübt, so daß das Transportgestell konstruktiv einfacher
und damit leichter ausgeführt werden kann.
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Die nach außen erfolgende Schwenkbewegung der Füße hat darüberhinaus
den Vorteil, daß die Füße gemäß Anspruch 11 in Ausnehmungen in den Trageprofilen
des Flachglas-Innenladerfahrzeugs eingreifen können, die Anschläge bilden. Hierdurch
wird das Transportgestell während der Fahrt gegen Verrutschen entlang der Längsachse
und gegen Kippbewegungen gesichert.
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Im Anspruch 5 ist eine konstruktiv einfache Lösung der selbsttätigen
Arretierung der Füße durch Belastung gekennzeichnet. Der gemäß Anspruch 6 vorgesehene
Anschlag, von dem eine einfache konstruktive Ausgestaltung in Anspruch 7 angegeben
ist, stellt eine Sicherheitsmaßnahme gegen Querversetzungen des Transportgestells
dar, die beim Aufnehmen des Transportgestells durch das zurücksetzende Fahrzeug
auftreten können.
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In Anspruch 8 ist gekennzeichnet, daß von den beiden Füßen an jeder
Längsseite einer starr sein kann. Erfindungsgemäß ist nämlich erkannt worden, daß
es beispielsweise dann, wenn sich beim Transport jeweils ein Fuß auf jeder Längsseite
des Transportgestells im Bereich der hinteren Achsen eines Sat-
telauflegers
befindet, nicht erforderlich ist, diesen Fuß beweglich auszubilden. Das Transportgestell
wird nämlich beim Aufnehmen höher als der Federweg der Hinterräder hochgehoben.
Damit ist es nur erforderlich, das Fußpaar, das sich beim Transport im "Knickbereich"
des Sattelzuges befindet, beweglich auszuführen, um die Bodenfreiheit des Sattelzuges
zu erhöhen. Hierdurch wird nicht nur der konstruktive Aufbau des Transportgestells,
sondern auch der des Sattelanhängers vereinfacht, da nur noch zwei Öffnungen bzw.
Ausnehmungen vorzusehen sind, durch die die Bedienungsperson zum Hochschwenken der
Füße nach dem Aufnehmen des Transportgestells hindurchgreifen muß.
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Darüberhinaus hat die Ausbildung zweier Füße als starre Füße den Vorteil,
daß in den starren Füßen Transportrollen vorgesehen werden können, die mittels eines
Exzenters vorgeschwenkt werden können (Anspruch 9). Die Exzenterstange zum Bedienen
des Exzenters ist dabei so ausgeführt, daß sie nur bei leerem Transportgestell bedient
werden kann.
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Dieses Vorsehen von Transportrollen erlaubt es, das leere Transportgestell
beispielsweise mittels eines Hubwagens oder eines Gabelstaplers zu verfahren. Bei
den bekannten Transportgestellen war jedoch ein Versetzen der Transportgestelle
nach dem Entladen nur mittels eines Innenladerfahrzeugs oder einer Krananlage möglich.
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Gemäß Anspruch 10 kann auch das starre Fußpaar gegebenenfalls demontiert,
beispielsweise über die Unterkante des Transportgestells hochgeschwenkt werden,
um einen Transport des Gestells beispielsweise auf einem Tiefladerwagen zu ermöglichen.
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Gemäß Anspruch 12 haben die Tragprofile sowie die korrespondierenden
Auflageflächen an den Transportgestellen
eine Neigung in Längsrichtung.
Hierdurch muß das Innenladerfahrzeug nicht mehr so stark abgesenkt werden, um das
Transportgestell auf zunehmen, wie dies bei den bekannten Innenladerfahrzeugen der
Fall ist, die um ca. 10 cm abgesenkt werden müssen. Dies verringert die Zeitdauer
des Be-und Entladevorgangs und damit beispielsweise die Zeit, in der das Innenladerfahrzeug
mit laufendem Motor in einer Werkshalle stehen muß beträchtlich.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben, in der zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Transportgestells, Fig. 2 eine Vorderansicht des in Fig.
t dargestellten Transportgestells, Fig. 3 vergrößert den mit III bezeichneten Bereich
in Fig. 1, und Fig. 4 einen Querschnitt bei der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Fig. 1 und 2 zeigen den Aufbau eines erfindungsgemäßen Transportgestells
für Flachglas-Stapel. Das Transportgestell hat einen satteldachförmigen Rahmen,
der in den Fig.
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1 und 2 pauschal mit 1 bezeichnet ist, und an dessen beiden Seiten
Flachglas-Stapel 2' und 2" "angelehnt" werden können.
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Die Flachglas-Stapel 2 liegen auf Auflagen 3 auf und werden von Sicherungsbalken
4 gehalten. Die Auflagen 3 sind auf Querträgern 5 angebracht, die über Längsträger
6' und 6'', (Figur 4 verbunden sind. An den Querträgern 5 sind bewegliche Füße 7'
und 7'' sowie zwei starre Füße 8 angebracht, von denen in den Figuren nur einer
dargestellt ist.
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Der Aufbau des Rahmens 1 ist bekannt, so daß im folgenden lediglich
die Konstruktion der erfindungsgemäß ausgebildeten Füße dargestellt werden soll.
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Fig. 3 zeigt vergrößert den Bereich III in Fig. 1, d . h. den Bereich,
in dem sich ein beweglicher Fuß 7' bzw. 7" befindet.
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Der Fuß 7 weist ein Unterteil 9 auf, an dessen Unterseite eine Bodenplatte
10 angebracht ist. An dem Unterteil 9 sind zwei Laschen 11' bzw. 11" angebracht,
die jeweils ein Längsloch 12 aufweisen. Ein an dem Querträger 5 angebrachter Zapfen
13 durchsetzt die Längslöcher 12. Ferner sind an dem Querträger 5 insgesamt vier
Bolzen 14 angebracht, von denen jeweils zwei so angeordnet sind, daß die Lasche
11' bzw. 11" in der belasteten Stellung zwischen sie eingreift. Die Bolzen 14 bilden
damit einen Anschlag für die Laschen 11' bzw.
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11" Ferner sind in den Fig. 3 und 4 schematisch Teile des Rahmens
1, die Auflage 3 für den Flachglas-Stapel sowie die Längsträger 6' und 6'' dargestellt.
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Wenn das Transportgestell auf dem Boden abgestellt ist, liegt das
Unterteil 9 des Fußes 7 mit seiner oberen Begrenzungsfläche fest an der Unterseite
des jeweiligen Querträgers 5 an. Die Lasche 11 greift dabei zwischen die beiden
ihr zugeordneten Bolzen 14, die eine zusätzliche Sicherung gegen Schwenkbewegungen
bilden, wie sie beispielsweise beim Rückwärtsfahren des Gestells auftreten können.
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Zum Aufnehmen des Transportgestells auf ein Flachglas-Innenladerfahrzeug
wird das Fahrzeug zunächst in an sich bekannter Weise abgesenkt und so an das Transportgestell
rückwärts
herangefahren, daß (gestrichelt dargestellt) Trageprofile
15 des Innenladerfahrzeugs unter die Fläche 16 des Längsträgers 6' greifen. Das
Fahrzeug wird nun wieder angehoben und die nicht mehr belasteten Füße 7' bzw. 7"
"fallen" im Rahmen der Bewegungsmöglichkeit, die das Längsloch 12 erlaubt, 'herab".
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Die Füße können somit um 90" in die in Fig. 3 gestrichelt dargestellte
Stellung in eine Ausnehmung des Trageprofils 15 des Innenladerfahrzeugs geschwenkt
und dort verriegelt werden. Diese nicht im einzelnen dargestellte Ausnehmung des
Innenladerfahrzeugs bildet zugleich einen Anschlag, der das Transportgestell gegen
Bewegungen entlang seiner Längsachse sowie gegen Kippbewegungen während der Fahrt
sichert.
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Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels ohne
Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens beschrieben worden. Im Rahmen dieses
allgemeinen Erfindungsgedankens sind jederzeit die verschiedensten Modifikationen
möglich. Beispielsweise können alle vier Füße beweglich ausgeführt oder mehr als
vier Füße vorgesehen werden. Ferner sind außer der beschriebenen, konstruktiv sehr
einfachen Arretierung der Füße im belasteten Zustand andere Ausführungsformen möglich.
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Auch können in den starren Füßen 8 in Fig. 1 nur schematisch dargestellte
Transportrollen 17 vorgesehen werden, die mittels eines nicht näher dargestellten
Exzenters über den Außenumfang der Füße 8 vorgeschoben werden können. Hierdurch
wird es möglich, das'leere Gestell einfach dadurch zu verschieben, daß man die Kolben
17 "anfährt" und das Gestell mittels eines Gabelstaplers oder eines Hubwagens anhebt.
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Mit dem Begriff "starre" bzw. "feste" Füße ist lediglich gemeint,
daß die Füße beim Transport des Gestells auf einem Flachglas-Innenladerfahrzeug
nicht demontiert oder "weggeschwenkt werden. Für den Transport des Gestells auf
einem
Tieflader können die Füße selbstverständlich demontierbar
oder schwenkbar ausgeführt sein.
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