DE3434736C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spreizvorrichtung für eine Innenbacken-Trommelbremse, insbesondere für eine Simplex- Spreizkeilbremse, bestehend aus einem am Bremsenträger befe­ stigten Gehäuse, zwei in dem Gehäuse verschiebbar gelagerten koaxialen Druckkolben, einem an den Druckkolben anliegenden Spreizbauteil und zwei in die Druckkolben eingeschraubten Nach­ stellschrauben, die sich mit ihren außenliegenden Enden an den Stegen der beiden Bremsbacken abstützen, wobei die außenliegen­ den Enden der Nachstellschrauben jeweils mit einer Ausnehmung in Form einer Kugelkalotte versehen sind, in die ein komplemen­ tär geformtes Druckstück eingesetzt ist, das an seiner von der Nachstellschraube abgewandten Seite mit dem Bremsbackensteg über eine zur Achse der Bremstrommel rechtwinklige Schlitzfüh­ rung verschiebbar verbunden ist.

Bei einer in der DD-PS 2 00 130 beschriebenen Spreizvor­ richtung für eine Innenbackenbremse sind in den außenliegenden Enden der Druckkolben radiusförmige Ausnehmungen angeordnet, und ein Druckstück ist mit einem entsprechenden Radius verse­ hen. Mit anderen Worten die Abstützflächen der Druckstücke und der Druckkolben sind zylindrisch, wobei die Zylinderachse zur Achse der Bremstrommel parallel ist. Jedes Druckstück ist auf seiner vom Druckkolben abgewandten Seite mit einem Steg verse­ hen, der in eine näherungsweise radiale Nut eingreift, an deren Boden er sich verschiebbar abstützt. Bei zunehmendem Verschleiß des Bremsbelages wandert die Bremsbacke gegenüber dem Druck­ kolben nach unten, wodurch die ebene Abstützfläche des Druck­ stückes in der Nut des Bremsbackensteges gleitet und zugleich das Druckstück in der radiusförmigen Ausnehmung des betreffen­ den Druckkolbens verschwenkt wird. Dadurch soll über den ge­ samten Verschleißweg des Bremsbelages ein mittiger Kraftangriff auf die Druckkolben gewährleistet sein, um ein Kippmoment zu verhindern. Ein Nachteil dieser bekannten Spreizvorrichtung be­ steht aber darin, daß es bei einer Dehnung der Trommel, die eine zur Trommelachse parallele Veränderung nach sich zieht, zu einer Kantenpressung des Druckstückes kommt.

Jedes der beiden Druckstücke ist mit einer faltenbalgarti­ gen Schutzkappe mit dem die Druckkolben aufnehmenden Gehäuse verbunden. Diese Schutzkappe hat einen inneren und einen äuße­ ren Ringwulst, der in eine Umfangsnut des Druckstückes bzw. des Gehäuses eingreift. Über das Material der Schutzkappe ist zwar nichts Näheres ausgeführt, die zeichnerische Darstellung läßt aber vermuten, daß es sich um Gummi od. dgl. handelt. Diese Schutzkappe dürfte aber nicht in der Lage sein, das Druckstück mit der Ausnehmung des Druckkolbens in Eingriff zu halten, so­ lange sich die Bremsbackenstege nicht unter der Kraft der Rück­ zugfeder an dem zugeordneten Druckstück abstützen. Die Montage der Spreizvorrichtung wird daher erschwert, weil besonders darauf geachtet werden muß, daß die Druckstücke in den Ausneh­ mungen der Druckkolben ordnungsgemäß angeordnet sind.

In der DE-OS 17 55 029 ist eine Spreizvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs beschrieben. Bei dieser bekannten Spreizvorrichtung sind die Druckstücke zwar gegenüber den Nachstellschrauben allseitig verschwenkbar, wegen ihrer großen Länge erscheint es aber zweifelhaft, ob sich der Bremsbackensteg bei einer Abnutzung des Bremsbelags gegenüber dem Druckstück nach unten bewegt. Es dürfte vielmehr so sein, daß das Druckstück einer solchen Abwärtsbewegung des Brems­ backensteges zunächst durch eine Kippbewegung folgt, und daß es erst nach einer erheblichen Abnutzung des Bremsbelages zu einer relativen Gleitbewegung zwischen dem Druckstück und dem Brems­ backensteg kommt.

Aus der US-PS 32 27 247 ist ferner eine Spreizvorrichtung für eine Trommelbremse bekannt, bei der die beiden Bremsbacken mit ihren Stegen unmittelbar an den in die Druckkolben einge­ schraubten Nachstellschrauben anliegen. Es sind zwei Federbügel vorgesehen, die einen gezahnten Flansch der Nachstellschrauben hintergreifen und eine den Bremsbackensteg aufnehmende Öffnung haben. Diese Federbügel haben eine doppelte Funktion, sie die­ nen nämlich einerseits zur Verbindung des Bremsbackensteges mit der zugehörigen Nachstellschraube, und sie sollen andererseits die Nachstellschraube gegen eine unbeabsichtigte Verdrehung sichern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungs­ gemäße Spreizvorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß die Druckstücke gegenüber den Nachstellschrauben eine allseitige Verschwenkung ausführen können und mit den Ausnehmungen der Nachstellschrauben stetig in Eingriff gehalten sind.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch angegeben.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläu­ tert. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht einer Simplex-Spreizkeil­ bremse,

Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht einer in der Spreizkeilvorrichtung verwendeten Nach­ stellschraube, und

Fig. 3 eine Seitenansicht eines zwischen einem Brems­ backensteg und der zugeordneten Nachstellschrau­ be angeordneten Druckstücks.

In Fig. 1 ist eine herkömmliche Simplex-Spreizkeil­ bremse gezeigt. Die beiden Bremsbacken 15 haben jeweils einen Bremsbackensteg 17, an dem Rückstellfedern 18 an­ greifen. Die beiden Bremsbackenstege 17 liegen mit ihren unteren Abstützenden an einem am Bremsenträger 10 befe­ stigten Widerlager 19 an und an ihren beiden oberen Ab­ stützenden an einer Spreizkeilvorrichtung 11 an.

Die Spreizkeilvorrichtung 11 besteht in an sich be­ kannter Weise aus einem am Bremsenträger 10 befestigten Gehäuse 21, in dem zwei (nicht gezeigte) koaxiale Druck­ kolben verschiebbar gelagert sind, an deren einander zu­ gekehrten Enden ein (gleichfalls nicht gezeigter) Spreiz­ keil anliegt. In die beiden Druckkolben ist jeweils eine Nachstellschraube 12 eingeschraubt, die an ihrem außenlie­ genden Ende einen gezahnten Flansch 23 und eine konzentri­ sche Kugelkalotte 13 aufweist. Ein komplementär geformtes Druckstück 14 ist in die Kugelkalotte 13 einer jeden Nach­ stellschraube 12 eingesetzt und durch einen Federbügel 20 mit diesem verbunden. Das Druckstück 14 ist auf seiner Außenseite mit einer geradlinigen Nut 22 versehen, die einen ebenen Grund hat. Der den Flansch 23 der Nachstell­ schraube 12 hintergreifende Federbügel 20 hat eine die Nut 22 des Druckstücks 14 freilassende Öffnung, so daß der Steg 17 der zugeordneten Bremsbacke 15 durch den Fe­ derbügel 20 hindurch in die Nut 22 des Druckstücks 14 eingreifen kann. Da die Stirnfläche 16 jedes Bremsbacken­ stegs 17 geradlinig ist und die in jedem Druckstück 14 an­ geordnete Nut 22 einen ebenen Grund aufweist, ergibt sich eine flächige Berührung zwischen dem Bremsbackensteg 17 und dem Druckstück 14. Andererseits ergibt sich aber auch eine flächige Berührung zwischen dem Druckstück 14 und der Nachstellschraube 12 wegen der Abstützfläche in Form einer Kugelkalotte 13.

Wenn die Spreizkeilvorrichtung 11 betätigt wird, dann werden die beiden Nachstellschrauben 12 gespreizt oder nach außen bewegt, und diese Bewegung wird über die Druckstücke 14 auf die Bremsbackenstege 17 übertragen. Die Bremsbacken­ stege 17, die sich mit ihren Anschlagenden am Widerlager 19 des Bremsenträgers 10 abstützen, werden daher gespreizt, um die auf den Bremsbacken 15 angeordneten Bremsbeläge gegen die Innenseite der Bremstrommel anzupressen. Nach Beendigung des Bremsvorgangs werden die beiden Bremsbacken 15 und damit die Nachstellschrauben 12 unter der Wirkung der Rückstell­ federn 18 in die Ausgangslage zurückgebracht.

Bei einer Abnützung eines Bremsbelages gleitet die Stirnfläche 16 des Bremsbackensteges 17 in der Nut 22 des Druckstückes 14 nach unten. Zugleich wird das Druckstück in der Kugelkalotte 13 der Nachstellschraube 12 verschwenkt, so daß die Stirnfläche 16 des Bremsbackensteges 17 wieder vollflächig am Grund der Nut 22 des Druckstückes 14 anliegt.

Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnte das Druckstück auf seiner der Nachstellschraube abgewandten Seite auch mit einem Steg versehen sein, der in eine nahezu radiale Nut des Bremsbackensteges eingreift.

Bezugszeichenliste

10 Bremsenträger
11 Spreizkeilvorrichtung
12 Nachstellschraube
13 Kugelkalotte in 12
14 Druckstück
15 Bremsbacke
16 Stirnfläche von 17
17 Bremsbackensteg
18 Rückstellfedern
19 Widerlager an 10
20 Federbügel
21 Gehäuse von 11
22 Nut in 14
23 Flansch von 12

Claims (1)

1. Spreizvorrichtung für eine Innenbacken-Trommelbremse, insbeson­ dere für eine Simplex-Spreizkeilbremse, bestehend aus einem am Bremsenträger befestigten Gehäuse, zwei in dem Gehäuse ver­ schiebbar gelagerten koaxialen Druckkolben, einem an den Druck­ kolben anliegenden Spreizbauteil und zwei in die Druckkolben eingeschraubten Nachstellschrauben, die sich mit ihren außen­ liegenden Enden an den Stegen der beiden Bremsbacken abstützen, wobei die außenliegenden Enden der Nachstellschrauben jeweils mit einer Ausnehmung in Form einer Kugelkalotte versehen sind, in die ein komplementär geformtes Druckstück eingesetzt ist, das an seiner von der Nachstellschraube abgewandten Seite mit dem Bremsbackensteg über eine zur Achse der Bremstrommel recht­ winklige Schlitzführung verschiebbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (14) durch einen Federbügel (20) mit der Nachstellschraube (12) verbunden ist, der einen Flansch (23) der Nachstellschraube (12) hintergreift und eine den Bremsbackensteg (17) aufnehmende Öffnung hat.