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Anlage zum Behandeln von Fäkalien
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Die Erfindung betrifft, eine Anlage zum Behandeln von Fäka-,lien mit
einem Spritzdüsen enthaltenden Abscheidebehälter.
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Eine solche Fäkalien-Annahmestation wird -beispielsweise benutzt,
um Fäkalien aus Hauskläranlagen von darin enthaltenen Feststoffen zu trennen. Solche
Feststoffe, wie z.B. Aufnehmer, Plastikbecher oder chemisch nicht zerleg-
barer
anderer Haushaltsinüll, müssen aus den Fäkalien entfernt werden, bevor die Fäkalstoffe
der Natur zugefAhrt werden.
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Bei einer bekannten Fäkalien-Annahmestation sorgt ein als Stetigförderer
ausgebildeter Siebrechen für das Austragen von Feststoffen. Wenn diese auf dem Siebband,liegen,
werden sie mittels einer Spritzdüsenleiste abgespritzt, so daß an den Feststoffen
klebende Fäkalien oder andere organische Bestandteile aus dem Siebgut kontinuierlich
entfernt werden. Ein solcher motorisch angetriebener Stetigförderer hat jedoch den
Nachteil,. daß er stör- und wartungsanfällig ist. So können Feststoffe die drehenden
Teile, wie Wellenzapfen in ihren Lagern festsetzen, so daß der Betrieb der Anlage
unterbrochen wird. Für die dann erforderlichen Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten
ist Personal nur schwer zu gewinnen. Außerdem hat eine solche Anlage den Nachteil
eines hohen konstruktiven Aufwandes und benötigt ständig Antriebs-energie.
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Der Erfindung, liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau möglichst
einfache, stör- und wartungsfreie Anlage zum Behandeln von Fäkalien zu schaffen,
die eine -sichere, problemlose Betriebsweise ermöglicht, so daß bei ihr die von
Fäkalien-Saugwagen aus Hausklära,nlagenabgeh,olten und angelieferten Stoffe oder
auch durch Rohrleitungen eingeleitete Stoffe darin getrennt und daraus abgefördert
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unterhalb der
im oberen Bereich des Abscheidebehälters befindlichen Spritzdüsen in einem senkrechten
Abstand von diesen ein waagerechter Rost angeordnet ist, auf
den
die Spritzdüsen gerichtet sind. Die auf dem Rost angelieferten Stoffe können also
von dem aus den Spritzdüsen austretenden Wasser bespritzt werden, wobei die Fäkalstoffe
weggespült werden und die Feststoffe, wie beispielsweise Aufnehmer oder Plastikbecher,
auf dem Rost liegenbleiben. Das Wasser-, läuft dann mit den abgespülten Fäkalstoffen
unterhalb des Rostes in dem Behälter ab und kann diesen an einer Austrittsstelle
verlassen.
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Bevorzugt ist der Rost von mehreren gleichen, parallelen Stäben mit
dreieckigem Querschnitt gebildet. Bevorzugt ist jeder Stab mit einem Ende über einen
axialen Lagerzapfen an einer Rückwand des Abscheidebehalters drehbar gelagert und
mit seinem von dem Lagerzapfen entfernten Ende in einem kreisscheibenförmigen Lagerkörper
gehalten, der an der Vorderwand des Abscheidebehälters drehbar gelagert ist. Auf
diese Weise ist es möglich, durc-h Verdrehung der'Stäbe den zwischen diesen befindlichen
Abstand -zu .verändern. Die -St-äbe -können also in einer Stellung mit engen Spalt-en
zueinander angeordnet sein, so daß die angelie-ferten Feststoffe auf,ihnen zurückgehalten
werden. In einer anderen Stellung können die Stäbe dann mit weiten Spalten zueinander
angeordnet sein, so daß die- -bereits abgespülten Fest stoffe durch die Spalte hindurchfallen
und auf:eine unterhalb des Rostes in einem senkrechten Abstand von diesem in dem
Abscheidebehälter befindlichen waagerechten Ablageplatte fallen. Die Feststoffe
können dann von dieser Ablageplatte nach ihrer Trennung von den Fäkalstoffen aus
dem Abscheidebehälter gesondert abgeführt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen
enthalten. Der Schutzumfang erstreckt
sich nicht nur auf die beanspruchten
Einzelmerkmale, sondern auch auf deren Kombination.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.l eine perspektivische Ansicht der Anlage zum Behandeln
von Fäkalien; Fig.2 einen senkrechten Längsschnitt durch die Anlage; Fig.3 eine
schematische Drauicht auf die Stäbe und ihre Halterung in den Behälterwänden; Fig.4
einen senkrechten Schnitt gemäß Linie LV-IV der Fig.3; Fig.5 einen der Fig.4 entsprechenden
Schnitt, wobei jedoch die Stäbe um 900 verschwenkt sind; Fig.6 eine perspektivische
Ansicht eines gemäß Linie VI-VI der Fig.2 senkrecht aufgeschnittenen geöffneten
Abscheidebehälters.
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Die Anlage zum Behandeln von Fäkalien besteht aus einem quaderfö,rmigaiAbscheidebehalter
10,. der an seinem oberen Rand mit einem Deckel 11 abgedeckt ist. An einer senkrechten
Vorderwand 12 des Abscheidebehälters 10 grenzt eine Abgabestation 13 mit einem fahrbaren
Behälter 14 an, über dem ein waagerechtes Abstreifwehr 15 für Feststoffe angeordnet
ist.
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Der Abscheidebehälter 10 weist in einer Rückwand 16 im oberen Teil
einen Einlaßstutzen 17 und in der Vorderwand 12 im unteren Teil einen Auslaßstutzen
18 auf. Unterhalb des Einlaßstutzen 17 ist im oberen Bereich des Abscheidebehälters
10 ein waagerechter Rost 19 angeordnet, auf welchen die noch nicht behandelten Fäkalien
durch die obere Oeffnung des Abscheidebehälters 10 oder durch den Einlaßstutzen
17 gefördert werden können. Oberhalb des Einlaßstutzens 17 sind an mindestens einer
waagerechten SpritzdAsenleiste 20'mehrere Spritzdüsen 21 angeordnet, die auf den
Rost 19 gerichtet sind, so daß mit ihnen das auf dem Rost 19, liegende Gut mit Wasser
bespritzt werden kann. IIier werden Fäkalstoffe von Feststoffen abgespült, wobei
die Fäkalstoffe durch den Rost hindurch nach unten fließen, während die Fest stoffe
auf dem Rost 19 zurückgehalten werden.
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Der Rost 19 besteht aus mehreren gleichen parallel angeordneten Stäben
2, die in dem Abscheidebehälter 10 um ihre Längsachse vordrehbar angeordnet sind.
Hierzu ist an jedem Stab 22 an der hinteren-- Stirnseite ein koaxialer Lagerzapfen
2f ausgebildet, mit dem der Stab in der Rückwand 16 des Abscheidebehälters 10;g,elagert
ist, während jeder Stab 22 an seinem anderen Ende in der Vorderwand 12 über einen
kreisscheibenförmigen Lagerkörper 24 um eine Achse drehbar gelagert ist.
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Die gleichen Stäbe 22 haben alle denselb.en Querschnitt in Form eines
stumpfwinkligen Dreiecks. Sie sind in der Annahmestellung für die anzuliefernden
Fäkalien mit ihren den, langen Dreiecksseiten der Querschnitte entsprechenden großen
rechteckigen Oberflächen waagerecht obenliegend angeordnet, so daß sich zwischen
zwei be-
nachbarten Stäben 22 des Rostes 19 ein enger Spalt von
beispielsweise 5 mm ergibt. Diese Stellung der Stäbe 22 ist in Fig.4 der Zeichnung
dargestellt. Nach einer Verschwenkung aller Stäbe 22 um 900 ergibt sich eine Stellung,
wie sie in Fig.5 dargestellt ist. Nun haben zwei benachbarte Stäbe jeweils einen
Abstand von 80 mm. Dieser weite Spalt ergibt sich infolge der gewählten dreieckförmigen
Querschnittsform der Stäbe 22. Auf dem Rost 19 abgestützte Fest stoffe können nach
der Verschwenkung der Stäbe 22 in dieser Öffn.ungsstellung durch die weiten Spalte
hindurch nach unten fallen.
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Zur Durchführung der Verschwenkung können verschiedene konstruktive
Möglichkeiten vorgesehen werden. Im Ausführungsbeispiel weist jeder Lagerkörper
24 einen waagerecht abstehenden Schwenkzapfen 25 auf 5 wobei alle Schwenkzapfen
25 mit ihren von den Lagerkörpern 24 abgewandten Enden in einer gemeinsamen Schwenkstange
26 gelagert sind. Zur Betätigung cer Schwenkstange 26 ist ein Handgriff,27 an einem
Ende angeordnet.
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Die nach dem Öffnen des Rostes 19 durch die weiten Spalte der Stäbe
22 hindurchfallen(ien Feststoffe gelangen auf eine unterhalb des Rostes 99 angeordnete
waagerechte Ablageplatte 28, die in dem Abscheidebehälter 10 etwa auf halber Höhe
waagerecht angeordnet ist. Sie kann gemeinsam mit den darauf befindlichen Fest stoffen
durch eine in der Vorderwand 12 des Abscheidebehälters 10 vorgeseheneÖffnung 29
aus dem Abscheidebehälter 10 herausgezogen werden, wofür in ihren Randbereichen
unterstützende Rollen 30 .gelagert sind. Außerhalb des Abscheidebehälters 10 gelangt
die waagerecht herausgezogene Ablageplatte 28 unter das Abstreifwehr 15, so daß
bei
der weiteren Bewegung die Feststoffe von der Ablageplatte 28
abgestreift werden und in den darunter befindlichen fahrbaren Behälter 14 der Abgabestation
13 hineinfallen, mit dem sie abtransportiert werden können.
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Für restliches von den Feststoffen ablaufendes Tropfwasser ist die
Ablageplatte 28 mit Löchern 31 versehen, so daß sie eine iebplatte bildet. Unterhalb
der Ablageplatte 28 sammelt sich das Wasser in einer am Boden des Abscheidebehälter
10 befindlichen Sammelrinne 32, die in den Auslaßstutsen 18 einmündet.
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Die erfindungsgemäße Anlage arbeitet wie folgt. Zu Beginn befinden
sich die Stäbe 22 des Rostes 19 in der Schließstellung. i3eispi,elsweise von einem
Fäkalien Saugwagen werden die Fäkalien auf dem Rost 19 angeliefert. Das aus den
Spritzdüsen 21 austretende Spritzwasser trennt die an den Feststoffen klebenden
Fäkalstoffe, und spült diese durch die engen Spalte zwischen den Stäben 22 abwärts.
Die Al)lageplatte 28 befindet sich außerhalb des Ab.,cheidebehä~l ters 10 , so daß
die Fäkalstoffe in die Sammelrinne 32 am Behälterboden gelangen und durch den Aus,laßstutzen
18 austreten können.
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Nachdem dieser Spülvorgang beendet ist, wird die Ablageplatte 28 in
den lbscheidebehElter 10 hineingeschoben und anschließend erden mittels Betätigung
der Schwenkstange 26 die Stäbe 22 des Rostes 19 um 900 in die Offnungstellung verchwenkt,
so daß die auf dem Rost 19 befindlichen Feststoffe nun auf die Ablageplatte 28 herabfallen
können. Diese wird nun waagerecht aus dem Abscheidebehälter 10 mit den Fest stoffen
durch die Öffnung 29 herausgezogen und unter dem Abstreifwehr 15
entlangbewegt,
wodurch die Fest stoffe von der Ablageplatte 28 abgestreift werden und in den unterhalb
des Abstreifwehrs 15 befindlichen fahrbaren Behälter 14 fallen, mit dem sie abgefördert
werden. Zur Vorbereitung der nächsten Anlieferung von Fäkalien wird nun die Schwenkstange
26 in entgegengesetzter Richtung gezogen, so daß die Stäbe 22 um 90° zurückgeschwenkt
werden und wieder die Schließstellung des Rostes bilden.
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Die Stäbe 22 des Rostes 19 müssen regelmäßig gereinigt werden. Das
kann beispielsweise einmal täglich geschehen.
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Zu diesem Zweck sind sie in den Lagerkörpern 24 in Ausnehmungen passend
eingesteckt, die dem Querschnitt der Stäbe 22 entsprechen. Wenn nun alle Stäbe 22
mit Hilfe einer allen gemeinsamen Zugstange in axialer Richtung aus dem Abscheidebehälter
10:herausgezogen werden, so werden die an den Stäben 22,haftenden Verunreinigungen
an den Lagerkörpern 24 innerhab des Abscheidebehälters 10;abgestreift. Die Stäbe
22 werden nur soweit aus dem Abscheidebehälter 10 herausgezcgen, daß ihre den Lagerzapfen
23 benachbarten Enden noch in den Lagerkörpern 24 gehalten werden. Nach dem Wiedereinschieben
der Stäbe 22 gelangen die Lagerapfen 23 in ihre Lagerstellen in der Rückwand 16.
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