DE3431227C2 - Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Calciumcelluloseglycolat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem CalciumcelluloseglycolatInfo
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Description
Calciumcelluloseglycolat wird in weitem Ausmaß als Spreng
mittel für feste pharmazeutische Zubereitungen verwendet,
da es geschmacklos, geruchlos und weiß gefärbt ist. Es
hat viele Vorteile, beispielsweise ausgezeichnete Zer
fallseigenschaften, einen ausgezeichneten Quellungsgrad
und ausgezeichnete Druckverformungseigenschaften. Es ist
im Handel beispielsweise unter der Warenbezeichnung
ECG-505 (von Nichirin Chemical Industries, Ltd., Japan)
erhältlich. Bei Verwendung eines Sprengmittels in großen
Mengen wird jedoch die Härte der resultierenden festen
pharmazeutischen Zubereitung zu gering.
Das derzeit erhältliche Calciumcelluloseglycolat wird im
wesentlichen nach dem Verfahren hergestellt, wie es in
der JP-PS 7960/1968 beschrieben wird. Bei diesem Verfah
ren wird das Calciumcelluloseglycolat durch Umsetzung
einer gereinigten Celluloseglycolsäure mit einem Grad
der Substitution durch Carboxymethylgruppe pro Anhydro
glucoseeinheit von 0,2 bis 0,8 mit Calciumcarbonat unter
solchen Bedingungen hergestellt, daß der Wassergehalt
während der Reaktion 30 bis 80% beträgt. Danach wird das
Produkt getrocknet, pulverisiert und gesiebt. In dieser
Patentschrift werden verschiedene Calciumreagentien ge
nannt, die mit der Celluloseglycolsäure umgesetzt werden.
Es heißt dort aber, daß Calciumacetat, Calciumphosphat
und Calciumchlorid nicht verwendet werden können, weil
durch Neutralisationsreaktion Essigsäure, Phosphorsäure
bzw. Salzsäure gebildet werden. Ebenfalls heißt es dort,
daß Calciumhydroxid nicht verwendet werden soll, weil das
Reaktionssystem durch die Neutralisationsreaktion viskos
wird und eine teilweise Koagulierung zeigt. Somit heißt
es in dieser Druckschrift, daß in der Praxis lediglich
Calciumcarbonat verwendet werden kann.
Aus Chem. Abstr., Band 87, 1977, Referat 119567b ist die
Umsetzung von Carboxymethylcellulose (= Celluloseglycolsäu
re) mit Calciumhydroxid oder Calciumoxid bekannt.
Die US-PS 2,711,407 beschreibt die Umsetzung von Carboxy
alkylcellulose, die 50 bis 90% Wasser enthält, mit einem al
kalischen Neutralisationsmittel.
Es wurden nun Untersuchungen betreffend das Neutralisa
tionsmittel, d. h. die Calciumreagentien, die bei der Neu
tralisationsreaktion verwendet werden und betreffend die
Neutralisationsbedingungen, durchgeführt. Dabei wurde ge
funden, daß durch Ersatz des gesamten für die Neutralisa
tion erforderlichen Calciumcarbonats oder eines Teils des
selben durch Calciumhydroxid und geeignete Auswahl der
Neutralisationsbedingungen ein Calciumcelluloseglycolat
mit ausgezeichneten Eigenschaften als Sprengmittel herge
stellt werden kann.
Durch die Erfindung wird daher ein Verfahren zur Herstel
lung eines pulverförmigen Calciumcelluloseglycolats zur
Verfügung gestellt durch Umsetzung von Celluloseglycolsäure
in nasser Form mit einem Calciumreagens, Trocknen und Pulve
risieren des resultierenden Produkts, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Celluloseglycolsäure in nasser Form 30
bis 80 Gew.-% Wasser enthält, daß man als Calciumreagens,
das portionsweise zugesetzt wird, Calciumhydroxid gegebenen
falls zusammen mit Calciumcarbonat verwendet und daß man die
Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 30 bis 40°C
durchführt. Erfindungsgemäß kann ein Calciumcellulo
seglycolat erhalten werden, das Zerfallseigenschaften vom
gleichen Grad oder einem etwas geringeren Grad als die her
kömmlichen Produkte aufweist, das aber festen pharmazeu
tischen Zubereitungen eine höhere Härte verleiht. Weiter
hin kann erfindungsgemäß ein Calciumcelluloseglycolat mit
relativ höherer Schüttdichte erhalten werden, das,
wenn es als Sprengmittel
für feste pharmazeutische Zubereitungen, wie zum Beispiel
Tabletten, verwendet wird, diesen eine hohe Einheitlich
keit verleiht.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
die verwendete Celluloseglycolsäure in nasser Form vor.
Der Wassergehalt beträgt 30 bis 80 Gew.-%.
Bei Verwendung von Calciumhydroxid als Calciumreagens
wird durch die Neutralisationsreaktion Wasser als Neben
produkt gebildet. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es jedoch
ausreichend, wenn nur der Wassergehalt des Ausgangsmate
rials innerhalb des oben genannten Bereichs eingestellt
wird. Es ist nicht notwendig, die im Verlauf der Reaktion
gebildete Wassermenge zu berücksichtigen. Bei Verwendung
einer Kombination von Calciumcarbonat und Calciumhydroxid
wird die Neutralisationsreaktion vorzugsweise in der Weise
durchgeführt, daß man zuerst Calciumcarbonat über einen
Zeitraum von mindestens 1 Stunde einwirken läßt und daß
man sodann zu dem Reaktionsgemisch Calciumhydroxid zusetzt,
und die Reaktion ungefähr 1 Stunde lang weiterzuführen.
Wenn das Mol
verhältnis von Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat höher
als 80/20 ist (d. h., wenn das Produkt an Calciumcarbonat
arm ist), dann ist es unzweckmäßig, die Reaktion bei einer
Temperatur von mehr als 40°C durchzuführen, da das Reakti
onssystem viskos wird und zum Rühren des Gemisches eine
große Energiemenge erforderlich ist. Dazu kommt noch, daß
in diesem Fall die Zerfallseigenschaften des Produkts ver
mindert werden. Selbst wenn das Verhältnis von Calcium
hydroxid hoch ist, kann ein Produkt erhalten werden, das
keine schlechten Zerfallseigenschaften hat und das Tablet
ten mit hoher Härte liefert, wenn man die Neutralisation
unter Kontrolle der Reaktionstemperatur auf einen Wert
strikt unterhalb 40°C vorzugsweise ungefähr 35°C ein
stellt. In diesem Falle ist es zur Einstellung bzw. Kon
trolle der Reaktionstemperatur zweckmäßig, das Calcium
hydroxid in Teilmengen zuzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch dazu geeignet, ein
pulverförmiges Calciumcelluloseglycolat mit relativ hoher
Schüttdichte zu erhalten, das, wenn es als Sprengmittel für
feste pharmazeutische Zubereitungen, wie zum Beispiel Ta
bletten, verwendet wird, diesen eine hohe Einheitlichkeit
verleiht.
Bei der Herstellung von Tabletten wird herkömmlicherweise
Calciumcelluloseglycolat in einer Menge von 2 bis 15% des
Gesamtgewichts der Tabletten verwendet, um den Tabletten
Zerfallseigenschaften zu verleihen. Jedoch hat Calcium
celluloseglycolat in einem Pulver/Granulat-Gemisch eine
relativ niedrige Fließfähigkeit, und es ist dazu imstande,
in den Mörsern einer Tablettenverformungsmaschine, zum
Beispiel mit einem Durchmesser von 3 bis 20 mm und einer
Tiefe von 7 bis 10 mm, Brücken zu bilden. Das Calcium
celluloseglycolat hat daher die Neigung, die Einheitlich
keit des Pulver/Granulat-Gemisches zu
behindern. Eine Behinderung der Einheitlichkeit
bewirkt aber Schwankungen des Tablettengewichts, der Menge
des pharmazeutischen Wirkstoffs und der Tablettenhärte.
Dies ist daher sowohl im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit
und im Hinblick auf die gleichförmige Qualität des Produkts
unerwünscht.
Es wurde festgestellt, daß die Einheitlichkeit
der Pulvergranulatmischung stark vom Wert der
Schüttdichte des verwendeten Calciumcelluloseglycolats
abhängt. Es wurde festgestellt, daß bei Verwendung eines
Calciumcelluloseglycolats mit hoher Schüttdichte die
Einheitlichkeit der Pulver/Granulat-Mischung für
die Verformung von Tabletten gut ist, und daß Tablet
ten erhalten werden können, die keine Schwankungen des
Gewichts und der Härte zeigen.
Zur Herstellung von Calciumcelluloseglycolat mit hoher
Schüttdichte wird es bevorzugt, eine Celluloseglycolsäure
zu verwenden, die einen hohen Grad der Substitution durch
eine Ethergruppe pro Anhydroglucoseeinheit aufweist und
die Neutralisation in einer relativ hohen pH-Zone unter
Aufrechterhaltung eines relativ hohen Wassergehalts und
unter Rühren mit starker Scherkraft zu bewirken.
Was den Neutralisationsgrad des Calciumcelluloseglycolats
betrifft, der durch den pH-Wert in einem Medium aus einer einge
wichtsprozentigen Dispersion von Calciumcelluloseglycolat
in destilliertem Wasser angegeben wird, so wird festge
stellt, daß die Reaktionsgeschwindigkeit der Neutralisa
tion der Celluloseglycolsäure mit einem Calciumreagens
sehr stark vermindert wird, wenn der pH-Wert des Reaktions
systems an den Neutralpunkt herankommt, wenn Calciumcarbo
nat als Calciumreagens verwendet wird. Um daher ein Pro
dukt zu erhalten, dessen Neutralisationsgrad in neutraler
bis schwach alkalischer Zone liegen soll, ist es be
sonders zweckmäßig, Calciumcarbonat zum ersten Zeitpunkt
und Calciumhydroxid zu einem späteren Zeitpunkt der Re
aktion einzusetzen.
Andererseits ist eine Schüttdichte innerhalb des Bereichs
von 550 g/l bis 900 g/l in der Praxis vorteilhaft, um
eine gute quantitative Zuführung zu erhalten. Bei einem
Calciumcelluloseglycolat mit einer Schüttdichte, die we
niger als 500 g/l beträgt, kann bezüglich der quantita
tiven Zuführung keinerlei Unterschied gegenüber einem
herkömmlichen Handelsprodukt festgestellt werden. Ein
Calciumcellulosglycolat mit einer Schüttdichte von mehr
als 900 g/l ist schwierig herstellbar. Selbst wenn es her
gestellt werden kann, besteht die Möglichkeit, daß ein
gleichförmiges Vermischen mit den anderen Bestandteilen
der Pulvergranulatmischung schwierig wird, da die Schütt
dichte der anderen Bestandteile weniger als 900 g/l be
trägt. Wie bereits ausgeführt, wird es zur Herstellung ei
nes Produkts mit einer hohen Schüttdichte bevorzugt, eine
Celluloseglycolsäure zu verwenden, die einen hohen Grad
der Substitution durch eine Ethergruppe pro Anhydroglucose
einheit und einen hohen Neutralisationsgrad besitzt. Zum
Erhalt eines Produkts mit einer Schüttdichte von mehr als
550 g/l soll vorzugsweise der folgenden Gleichung genügt
werden:
(Zahlenwert, der den Substitutionsgrad angibt) × (Zahlenwert, der den pH-Wert angibt) < 2,7
Hierin bedeutet die Bezeichnung "Schüttdichte" einen Wert, der nach folgender Methode bestimmt wird:
(Zahlenwert, der den Substitutionsgrad angibt) × (Zahlenwert, der den pH-Wert angibt) < 2,7
Hierin bedeutet die Bezeichnung "Schüttdichte" einen Wert, der nach folgender Methode bestimmt wird:
Methode zur Bestimmung der Schüttdichte:
In einem Meßzylinder mit einem Volumen von 200 ml wird eine pulverförmige Probe eingebracht und langsam bis zu der Graduierung von 200 ml eingeschichtet. Der Meßzylin der wird so angehoben, daß der Boden sich in einem Ab stand von 5 cm zum Fußboden befindet und sodann auf den Fußboden fallen gelassen. Nach 10maliger Wiederholung dieses Vorgangs wird das Volumen (ml) der Probe geprüft, und die Probe wird sodann gewogen. Schüttdichte
Schüttdichte (g/l) = [Gewicht (g)/Volumen (ml)] × 1000
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert:
In einem Meßzylinder mit einem Volumen von 200 ml wird eine pulverförmige Probe eingebracht und langsam bis zu der Graduierung von 200 ml eingeschichtet. Der Meßzylin der wird so angehoben, daß der Boden sich in einem Ab stand von 5 cm zum Fußboden befindet und sodann auf den Fußboden fallen gelassen. Nach 10maliger Wiederholung dieses Vorgangs wird das Volumen (ml) der Probe geprüft, und die Probe wird sodann gewogen. Schüttdichte
Schüttdichte (g/l) = [Gewicht (g)/Volumen (ml)] × 1000
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Der Grad der Substitution durch Carboxymethylgruppe pro
Anhydroglucoseeinheit der in den folgenden Beispielen
verwendeten Celluloseglycolsäure (SG) wird wie folgt
bestimmt:
1 g Celluloseglycolsäure (als Reinsubstanz berechnet) wird
in einem Kolben aufgelöst, der 200 ml reines Wasser und
100 ml NaOH enthält. Sodann wird ein Überschuß von N/10
NaOH mit N/10 H₂SO₄ unter Verwendung von Phenolphthalein
als Indikator titriert. Der SG wird anhand der folgenden
Gleichung aufgrund der zugegebenen Menge des Titriermit
tels, Bml, errechnet.
worin
f₁: Faktor der N/10 H₂SO₄
f₂: Faktor der N/10 NaOH
f₁: Faktor der N/10 H₂SO₄
f₂: Faktor der N/10 NaOH
100 Gewichtsteile nasses gereinigtes Celluloseglycolat (SG-Wert
0,53) mit einem Wassergehalt von 70 Gew.-% wurden in
einen Bandmischer eingebracht und darin mit 3,0 Gewichts
teilen pulverförmigem Calciumcarbonat versetzt. Die Neu
tralisationsreaktion wurde bei 40°C 2 Stunden lang ent
sprechend dem Verfahren des Beispiels 1 der JA-PS 7960/1968
durchgeführt. Nach der Neutralisationsreaktion wurde das
Produkt in einem Heißlufttrockner getrocknet und zu einem
Pulver pulverisiert, das durch ein 200-mesh-Sieb (Tyler)
hindurchging.
Die Eigenschaften des erhaltenen Calciumcelluloseglycolats
wurden bestimmt und sie sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Danach wurden wirkstofffreie Imitationstabletten unter Ver
wendung der oben beschriebenen pulverförmigen Probe als
Sprengmittel nach folgendem Ansatz hergestellt (Mischung
0,75 g, Tablettenformungsdruck: 4 t, Tablettendurchmesser:
15 mm)
Zusammensetzung der Tabletten: | |
Lactose | 93,5% |
Sprengmittel | 5,0% |
Talk | 1,0% |
Magnesiumstearat | 0,5% |
100,0% |
Die geformten Tabletten zeigten in künstlichem Magensaft
(Temperatur 36 bis 37°C) eine Zerfallszeit von 61 Sekunden
und eine im Monsanto-Härtetester bestimmte Härte von
7,5 kg. Auch diese Werte sind in Tabelle 1 angegeben.
Zu 100 Gewichtsteilen der gleichen nassen Celluloseglycol
säure wie im Referenzbeispiel 1 verwendet, wurden 2,44 Ge
wichtsteile pulverförmiges Calciumcarbonat (entsprechend
81,3 Mol-% des Calciumreagens des Referenzbeispiels 1) ge
geben, und die Reaktion wurde bei 40°C 1 Stunde lang durch
geführt. Sodann wurden 0,42 Gewichtsteile pulverförmiges
Calciumhydroxid (entsprechend 18,7 Mol-%) zugesetzt, und
die Reaktion wurde 1 weitere Stunde bei 40°C durchgeführt.
Die Eigenschaften des nach dem Trocknen und Pulverisieren
(wie im Referenzbeispiel 1) erhaltenen pulverförmigen
Calciumcelluloseglycolats und der aus dem oben erhaltenen
Produkt hergestellten Imitationstabletten wurden bestimmt.
Das Ergebnis ist in Tabelle I zusammengestellt.
Pulverförmige Calciumcelluloseglycolate wurden hergestellt,
indem zuerst Calciumcarbonat zu 100 Gewichtsteilen der
gleichen nassen Celluloseglycolsäure wie im Beispiel 1
verwendet, gegeben wurden, um die Reaktion durchzuführen,
und sodann Calciumhydroxid zugesetzt wurde, um die Reak
tion weiter entsprechend Beispiel 1 durchzuführen. Das
verwendete Molverhältnis von Calciumcarbonat zu Calcium
hydroxid war 37,8/62,2 im Beispiel 2, 47,1/52,9 im Bei
spiel 3, 56,7/43,3 im Beispiel 4, 66,0/34,0 im Beispiel 5
und 75,5/24,5 im Beispiel 6. Die Eigenschaften der Pro
dukte der einzelnen Beispiele und der Imitationstabletten
wurden bestimmt. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1
zusammengestellt.
Pulverförmige Calciumcelluloseglycolate wurden hergestellt,
indem zuerst Calciumcarbonat zu 100 Gewichtsteilen der
gleichen nassen Celluloseglycolsäure, wie in Beispiel 1 ver
wendet, gegeben wurden, um die Reaktion durchzuführen,
und indem hierauf Calciumhydroxid zugesetzt wurde, um die
Reaktion weiter wie im Beispiel 1 zur Durchführung zu brin
gen. Das angewendete Molverhältnis von Calciumcarbonat zu
Calciumhydroxid betrug 15,1/84,9 im Beispiel 7 und 5,6/94,4
im Beispiel 8. In diesen Beispielen wurde bei der Zugabe
von Calciumhydroxid die Entwicklung von Wärme beobachtet.
Die Temperatur des Reaktionssystems erhöhte sich häufig
auf einen Wert über 40°C. Jedoch wurde die Temperatur durch
äußeres Kühlen eingestellt, so daß sie nicht über 45°C
hinausging. Während der Neutralisation durch Calciumhydro
xid, zeigte das Produkt die Neigung zu koagulieren.
Zu 109 Gewichtsteilen der gleichen nassen Celluloseglycose
säure, wie im Referenzbeispiel 1 verwendet, wurden 2, 23
Gewichtsteile pulverförmiges Calciumhydroxid gegeben, und
die Reaktion wurde bei 40°C 2 Stunden lang durchgeführt.
Obgleich die Entwicklung von Neutralisationswärme beob
achtet wurde, wurde das Reaktionssystem durch äußeres
Kühlen auf einer Temperatur von nicht mehr als 45°C gehal
ten (Beispiel 9).
Zu 100 Gewichtsteilen der gleichen nassen Celluloseglycose
säure wurden 1,23 Gewichtsteile pulverförmiges Calcium
hydroxid gegeben, und die Reaktion wurde bei 35°C 1 Stunde
lang durchgeführt. Dann wurden weiterhin 1,00 Gewichtsteile
Calciumhydroxid zugesetzt, und die Reaktion wurde bei 35
bis 40°C durchgeführt (Beispiel 10).
Die Produkte der einzelnen Beispiele wurden getrocknet und
pulverisiert. Die Eigenschaften der erhaltenen pulverförmi
gen Produkte wurden bestimmt, und sie sind in Tabelle I
zusammengestellt.
Aus den oben angegebenen Ergebnissen ergibt sich folgen
des:
- (a) Tabletten (des Referenzbeispiels 1), die unter Verwen dung eines Calciumcelluloseglycolat-Sprengmittels, erhalten nach dem Verfahren des JA-PS 7960/1968, bei dem als Calciumreagens nur Calciumcarbonat verwendet wird, hergestellt worden sind, haben zwar ausgezeich nete Zerfallseigenschaften, besitzen jedoch eine nied rige Härte.
- (b) Tabletten (der Beispiele 1 bis 6), die unter Verwen dung eines Sprengmittels hergestellt, unter Verwendung einer Kombination aus Calciumhydroxid und Calciumca bonat als Calciumreagens und unter Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur bei 40°C, hergestellt worden sind, sind zwar (mit Ausnahme der Tabletten des Bei spiels 1) den Tabletten des Referenzbeispiels 1 hin sichtlich der Zerfallseigenschaften etwas unterlegen, weisen aber eine ausgezeichnete Härte auf. Je höher das Molverhältnis von Calciumhydroxid ist, desto höher ist die Härte der erhaltenen Tabletten.
- Wenn jedoch die Reaktionstemperatur etwas erhöht wird (40 bis 45°C) (Beispiele 7 und 8), dann besteht die Neigung, daß die Eigenschaften der erhaltenen Tablet ten im Vergleich zu den obigen Beispielen 1 bis 6 etwas verschlechtert werden.
- (c) Tabletten (des Beispiels 9), die unter Verwendung von nur Calciumhydroxid als Calciumreagens und bei einma ligem Zuführen des Calciumhydroxids und unter Kontrolle der Reaktionstemperatur auf unterhalb 45°C erhalten worden sind, haben zwar eine hohe Härte, besitzen aber niedrige Zerfallseigenschaften.
- (d) Tabletten (des Beispiels 10), die unter Verwendung von nur Calciumhydroxid als Calciumreagens und unter Zu gabe des Calciumhydroxids in Teilmengen und unter Kon trolle der Reaktionstemperatur auf 35 bis 40°C erhal ten worden sind, sind sowohl hinsichtlich ihrer Härte als auch hinsichtlich ihrer Zerfallseigenschaften aus gezeichnet.
Um Proben mit verschiedenen Schüttdichten herzustellen,
wurden zwei Gewichtsteile der einzelnen gereinigten Cellu
loseglycosesäuren mit verschiedenen SG-Werten so befeuch
tet, daß der Wassergehalt 75 Gew.-% betrug. Sie wurden in
einen Bandmischer eingegeben. Nach der Zugabe von 2,5
Gewichtsteilen pulverförmigem Calciumcarbonats wurde die
Reaktion 1 Stunde lang bei 40°C unter Durchmischen durch
geführt. Sodann wurde in geeigneter Weise pulverförmiges
Calciumhydroxid zugesetzt und die Reaktion wurde bei 40°C
1 Stunde lang weitergeführt. Das erhaltene Calciumcellu
loseglycolat wurde getrocknet und pulverisiert. Die Eigen
schaften des pulverförmigen Calciumcelluloseglycolats
wurden nach den oben beschriebenen Methoden bestimmt. Die
Ergebnisse sind wie folgt:
Die obige Probe A, hat die Eigenschaften, die dem Standard
des herkömmlichen ECG-505 Produkts entsprechen.
Unter Verwendung der so erhaltenen einzelnen Calciumcel
luloseglycolate mit verschiedenen Schüttdichten, wurde
eine Pulver/Granulat-Mischung hergestellt, indem Ascorbin
säure oder Aspirin als Wirkstoff und mikrokristalline
Cellulose ("AVICEL" pH 101, Produkt von Asahi Chemical
Industry Co., Ltd) als Streckmittel zugesetzt wurden.
Aus der Mischung wurden durch ein Direktverformungsver
fahren Tabletten hergestellt. Die Zusammensetzung der ein
zelnen Pulver/Granulat-Mischungen und die Verformungsbe
dingungen zu Tabletten waren wie folgt:
Zusammensetzung der Pulver/Granulat-Mischung 1 | |
Ascorbinsäure | |
50,0 | |
Avicel (geht durch ein 80 mesh-Sieb hindurch, wird von einem 200 mesh-Sieb zurückgehalten) | 42,0 |
Sprengmittel | 5,0 |
Talk | 2,5 |
Magnesiumstearat | 0,5 |
100,0 Gewichtsteile |
Zusammensetzung der Pulver/Granulat-Mischung 2 | |
Aspirin (geht durch ein 60 mesh-Sieb hindurch, wird von einem 100 mesh-Sieb zurückgehalten) | |
55,0 | |
Avicel (geht durch ein 80 mesh-Sieb hindurch, wird von einem 200 mesh-Sieb zurückgehalten) | 37,1 |
Sprengmittel | 5,0 |
Talk | 2,4 |
Schmierwachs | 0,5 |
100,0 Gewichtsteile |
Bedingungen der Tablettenformung
Tablettenformungsmaschine:
Rotations-Pulverformungs maschine No. 8F-3B von Kikusui Works Ltd.
Formungsbedingungen:
Durchmesser der Tablette: 7,6 mm
Dicke der Tablette: ca. 4,0 mm
Tablettenformungsmaschine:
Rotations-Pulverformungs maschine No. 8F-3B von Kikusui Works Ltd.
Formungsbedingungen:
Durchmesser der Tablette: 7,6 mm
Dicke der Tablette: ca. 4,0 mm
Die Pulver/Granulat-Mischung wurde der Formmaschine durch
offenes Beschicken zugeführt. Das Tablettenformen wurde
mit verschiedenen Tiefen des eingefüllten Pulvers und ver
schiedenen Werten des Tablettenverformungsdrucks durch
geführt. Das durchschnittliche Gewicht und die Gewichts
abweichung (n = 30), die durchschnittliche Härte und die
durchschnittliche Abweichung (n = 5), der Abriebverlust
und die Sprengeigenschaften der erhaltenen Tabletten wur
den bestimmt. Die Bestimmung der Härte, des Abriebver
lustes und der Zerfallseigenschaften wurden nach folgen
den Methoden bestimmt:
Härte:
Monsanto Härtetester
Abriebverlust:
Kayagaki Testvorrichtung zur Bestimmung des Grads des Verlusts durch Abrieb
Das Gewicht der beim 20minütigen Behandeln von 100 Tabletten bei 25 Umdrehungen gebildeten pulverisier ten Substanz ist als prozentualer Wert angegeben.
Zerfallseigenschaften:
Testvorrichtung für die Zerfalls eigenschaften entsprechend dem japanischen Arzneibuch (herge stellt von Toyama Sangyo Co., Ltd.)
Bestimmungstemperatur:
37 ± 2°C
Testflüssigkeit:
Wasser und erste Flüssigkeit gemäß dem japanischen Arzneibuch (künstlicher Magensaft)
n = 10:
angegeben als Durchschnittswert (Sekunden) der Zeit, die für den Zerfall erforderlich war.
Monsanto Härtetester
Abriebverlust:
Kayagaki Testvorrichtung zur Bestimmung des Grads des Verlusts durch Abrieb
Das Gewicht der beim 20minütigen Behandeln von 100 Tabletten bei 25 Umdrehungen gebildeten pulverisier ten Substanz ist als prozentualer Wert angegeben.
Zerfallseigenschaften:
Testvorrichtung für die Zerfalls eigenschaften entsprechend dem japanischen Arzneibuch (herge stellt von Toyama Sangyo Co., Ltd.)
Bestimmungstemperatur:
37 ± 2°C
Testflüssigkeit:
Wasser und erste Flüssigkeit gemäß dem japanischen Arzneibuch (künstlicher Magensaft)
n = 10:
angegeben als Durchschnittswert (Sekunden) der Zeit, die für den Zerfall erforderlich war.
Die bei der Bestimmung der Eigenschaften der Tabletten er
haltenen Ergebnisse, wobei 50 Tabletten für die Bestimmung
des Gewichts und 20 Tabletten für die Bestimmung der Härte
verwendet wurden, sind in den folgenden Tabellen II und
III zusammengestellt.
Die unter Verwendung von Sprengmitteln mit hoher Schütt
dichte (B,C und D) erhaltenen Tabletten hatten eine ge
ringere Abweichung des Gewichts und auch ihrer Härte im
Vergleich zu den Tabletten, bei denen das handelsübliche
Produkt verwendet wurde (A). Weiterhin hatten diejenigen
Pulver/Granulat-Mischungen, die die Sprengmittel B, C und
D enthielten, bessere Einfülleigenschaften (Fließfähig
keit) als die Mischung, die das Sprengmittel A enthielt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Cal
ciumcelluloseglycolat durch Umsetzung von Celluloseglycol
säure in nasser Form mit einem Calciumreagens, Trocknen und
Pulverisieren des resultierenden Produkts, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Celluloseglycolsäure in
nasser Form 30 bis 80 Gew.-% Wasser enthält, daß man als
Calciumreagens, das portionsweise zugesetzt wird, Calciumhy
droxid, gegebenenfalls zusammen mit Calciumcarbonat
in einem Molverhältnis von Calciumhydroxid/Calciumcarbonat
höher als 80/20, einsetzt und daß man die Reaktion bei einer
Temperatur im Bereich von 30 bis 40°C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man zuerst das Calciumcarbonat zur
Umsetzung mit der Celluloseglycolsäure zusetzt und daß
man hierauf das Calciumhydroxid zur Umsetzung damit zu
setzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Calciumhydroxid mindestens
eine Stunde nach Zugabe des Calciumcarbonats zusetzt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP15618783A JPS6047001A (ja) | 1983-08-25 | 1983-08-25 | 粉末状繊維素グリコ−ル酸カルシウムの製造法 |
JP15874183A JPS6048934A (ja) | 1983-08-29 | 1983-08-29 | 錠剤用粉粒体組成物 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3431227A1 DE3431227A1 (de) | 1985-03-07 |
DE3431227C2 true DE3431227C2 (de) | 1995-11-23 |
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ID=26483998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3431227A Expired - Fee Related DE3431227C2 (de) | 1983-08-25 | 1984-08-24 | Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Calciumcelluloseglycolat |
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---|---|
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KR (1) | KR900004699B1 (de) |
DE (1) | DE3431227C2 (de) |
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