DE3431079C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nacharbeiten der
in das Gehäuse einer Kraftstoff-Einspritzdüse für Brenn
kraftmaschinen eingebohrten Sprühöffnung gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Eine Nachbearbeitung der Sprühöffnungen erfolgt insbesondere
bei Einspritzdüsen für Diesel-Brennkraftmaschinen und dient
dazu, die am Umfangsrand der inneren Öffnungen der einzel
nen Sprühöffnungen der Einspritzdüse gebildeten Grate zu
entfernen.
In einer Diesel-Brennkraftmaschine wird unter hohem Druck
stehender Brennstoff, der von einer Kraftstoff-Einspritz
pumpe zugeführt wird, mit Hilfe einer Einspritzdüse ein
gespritzt. Die Eigenschaften der Einspritzdüse haben natur
gemäß einen großen Einfluß auf das Laufverhalten der
Brennkraftmaschine.
Bei einer verbreiteten Bauform derartiger Einspritzdüsen
ist in der Spitze der Düse eine sogenannte Sackbohrung
oder Vorkammer vorgesehen, und die einzelnen Sprühöffnun
gen sind jeweils unter einem vorgegebenen Winkel in bezug
auf die Mittelachse der Einspritzdüse durch die Wand
dieser Vorkammer gebohrt. Üblicherweise werden die Sprüh
öffnungen maschinell hergestellt, in dem die Wand des
Düsengehäuses von außen durchbohrt wird. Dabei entstehen
unvermeidlich Grate auf dem Umfang der Mündung der Sprüh
öffnung an der inneren Oberfläche des Düsengehäuses. Diese
Grate müssen entfernt werden, da andernfalls der Strömungs
widerstand beim Einspritzen des Kraftstoffes erhöht würde,
so daß der Kraftstoff nicht fein genug zerstäubt werden
könnte und die Verbrennung beeinträchtigt würde. Es
erweist sich jedoch als sehr schwierig, die Grate maschi
nell zu entfernen, da sich die Grate tief im Inneren des
Düsengehäuses befinden und mit bloßem Auge kaum zu er
kennen sind. Üblicherweise werden die Grate daher mit
einem als "Elektropolieren" bekannten elektrochemischen
Verfahren entfernt.
Das Elektropolierverfahren ist im gewissen Sinne eine
Umkehrung eines Plattierverfahrens. In einer elektroly
tischen Flüssigkeit wie etwa einer wäßrigen Lösung aus
Natriumchlorid wird das zu polierende Metall-Werkstück
als Anode in einem elektrischen Stromkreis geschaltet,
während ein gesonderter Leiter die Kathode bildet. So
lange ein elektrischer Strom durch die Elektrolyt-Flüssig
keit fließt, wird das Material von den Oberflächen des
Werkstückes durch elektrochemische Lösung kontinuierlich
abgetragen. Damit eine Anreicherung der gelösten Metall
ionen auf der Kathode vermieden wird, wird die Elektrolyt-
Flüssigkeit unter Druck gesetzt, so daß sie mit verhält
nismäßig hoher Strömungsgeschwindigkeit durch den Zwi
schenraum zwischen dem Werkstück und der Kathode strömt.
Bei einem herkömmlichen Elektropolierverfahren zum Ent
fernen der Grate in der Kraftstoff-Einspritzdüse wird
eine rohrförmige Elektrode (Kathode) in das die Anode
bildende Düsengehäuse eingeführt, das an der Elektropo
liervorrichtung befestigt ist. Die rohrförmige Elektrode
ist mit einem Isolator bedeckt. Der die rohrförmige Kathode
abdeckende Isolator weist an einem Endabschnitt eine
konische Außenfläche auf, die in dichter Berührung mit
dem im Inneren des Düsengehäuses ausgebildeten Ventilsitz
steht. Ein Endabschnitt der rohrförmigen Kathode springt
über den Isolator hinaus vor und ist zu der Sackbohrung
oder Vorkammer des Düsengehäuses hin geöffnet. Die Öffnung
der rohrförmigen Kathode befindet sich in geringem Ab
stand zu den inneren Mündungen der Sprühöffnungen. Das
Elektropolieren wird durchgeführt, in dem die Elektrolyt-
Flüssigkeit durch das Innere der rohrförmigen Kathode in
die Vorkammer eingespritzt wird. Die Flüssigkeit tritt
durch die Sprühöffnungen aus der Vorkammer aus und be
wirkt den Abtransport der Metallionen, die durch Abtra
gung oder Erosion der vorspringenden Grate gebildet wurden.
Bei diesem herkömmlichen Verfahren zum Entfernen der Grate
kommt es unvermeidlich auch zu einer gewissen Material
erosion an der Metalloberfläche, die die Sackbohrung oder
die Vorkammer bildet. Insbesondere tritt eine derartige
Materialerosion in den Bereichen auf, die dem offenen Ende
der rohrförmigen Kathode gegenüberliegen. Durch diese Ma
terialerosion wird das Volumen der Vorkammer vergrößert.
Bei einer Einspritzdüse, die nach dem herkömmlichen Elektro
polierverfahren nachgearbeitet wurde, besteht daher ein
vergrößerter toter Raum zwischen der Spitze des in der
Schließstellung befindlichen Nadelventils und der inneren
Oberfläche des Düsengehäuses. Wenn das Nadelventil zur
Beendigung des Einspritzvorgangs schließt, verbleibt daher
Kraftstoff in dem vergrößerten Totraum. Dieser Kraftstoff
tropft noch nach Beendigung des Einspritzvorgangs durch
die Sprühöffnungen in den Brennraum der Brennkraftmaschine
und wird dort unvollständig verbrannt. Die Verwendung
von Einspritzdüsen, die nach dem herkömmlichen Elektro
polierverfahren bearbeitet wurden, führt daher zu einer
erhöhten Emission unverbrannter Kohlenwasserstoffe beim
Betrieb der Brennkraftmaschine.
Dieses Problem tritt auch bei sogenannten vorkammerlosen
Einspritzdüsen auf, bei denen sich die inneren Mündungen
der einzelnen Einspritzöffnungen unmittelbar in der Flä
che des Ventilsitzes befinden. In diesem Fall wird bei
dem herkömmlichen Elektropolierverfahren eine rohrförmige,
durch einen Isolator abgedeckte Elektrode verwendet, bei
der der konische Endabschnitt des Isolators nach dem Ein
führen der Elektrode mit dem überwiegenden Teil der Flä
che des Ventilsitzes in dem Düsengehäuse in Berührung
steht. Ein kleiner Teil der Fläche des Ventilsitzes, in
welchem sich die Sprühöffnungen befinden, wird jedoch
freigelassen. Ein Endabschnitt der rohrförmigen Elektrode
springt in einen Hohlraum vor, der durch die freibleiben
den Oberflächenbereiche des Ventilsitzes begrenzt wird.
Dieser vorspringende Endabschnitt der Elektrode ist mit
radialen Öffnungen versehen, durch die die Elektrolyt-
Flüssigkeit in Richtung auf die zugeordneten Sprühöffnungen
ausströmt. Während des Elektropoliervorganges tritt eine
örtlich begrenzte Materialerosion an den Bereichen der
Oberfläche des Ventilsitzes auf, die der Elektrolytflüssig
keit ausgesetzt sind. Wenn das Nadelventil der Einspritz
düse nach Beendigung des Einspritzvorgangs in die Schließ
stellung übergeht, entstehen daher unerwünschte Hohlräume
oder tote Räume zwischen dem Nadelventil und der inneren
Oberfläche des Düsengehäuses und dies hat nachteilige
Auswirkungen auf die Abgasemission beim Betrieb der Brenn
kraftmaschine.
Bei Ätzverfahren, bei denen durch elektrolytische Material
abtragung Vertiefungen in einer im wesentlichen ebenen
Oberfläche ausgebildet werden, ist es grundsätzlich
bekannt, die nicht anzuätzenden Oberflächenbereiche
durch eine Maske abzudecken (DE-AS 12 60 912, US-PS
28 48 401). Bei elektrolytischen Entgratungsverfahren
sind solche Maskierungen jedoch bisher nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art
zum Nacharbeiten der Sprühöffnungen einer Kraftstoff-
Einspritzdüse anzugeben, das es gestattet, die Grate an
den inneren Mündungen der Sprühöffnungen vollständig zu
entfernen, ohne daß es zu einer unerwünschten Material
abtragung an den übrigen Oberflächen des Düsengehäuses
kommt.
Das Verfahren, durch das diese Aufgabe gelöst wird, ist
in Patentanspruch 1 angegeben. Eine zweckmäßige Vorrich
tung zur Durchführung dieses Verfahrens ergibt sich aus
Patentanspruch 3. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist die äußere Oberfläche
des Endabschnittes des Isolators derart an die Form
der inneren Oberfläche des Düsengehäuses angepaßt, daß
der Isolator dicht an der Innenfläche des Düsengehäuses
anliegt. Der Isolator ist lediglich mit einzelnen Flüssig
keitskanälen versehen, die von dem Inneren der rohrförmigen
Elektrode zu den einzelnen Sprühöffnungen in der Wand des
Düsengehäuses führen. Die Mündungen dieser Flüssigkeits
kanäle in der äußeren Oberfläche des Isolators weisen
nur einen geringfügig größeren Durchmesser auf als die
Mündungen der Sprühöffnungen.
Auf diese Weise gelangt die durch die rohrförmige Elektrode
zugeführte Elektrolyt-Flüssigkeit ausschließlich auf die
Bereiche der Innenfläche des Düsengehäuses, die die Mündun
gen der Sprühöffnungen unmittelbar umgeben. Somit wird
die Wirkung der elektrolytischen Behandlung auf die Ränder
der Sprühöffnungen begrenzt, so daß die an diesen Rändern
gebildeten Grate zuverlässig entfernt werden können,
während die übrigen Oberflächenbereiche des Düsengehäuses
gegen die Einwirkung der Elektrolyt-Flüssigkeit geschützt
sind. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher zu
verlässig vermieden, daß ein toter Raum zwischen der Ober
fläche des Nadelventils und der Innenfläche des Düsen
gehäuses entsteht. Durch das erfindungsgemäße Elektropolier
verfahren wird daher das Einspritzverhalten der Einspritz
düsen nicht nachteilig beeinflußt. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Bearbeitungszeit verkürzt und der Verbrauch an elektrischer
Energie gesenkt wird, da infolge der gezielten Bearbeitung
nur eines kleinen Oberflächenbereichs des Düsengehäuses
nur ein sehr kleines Metallvolumen in Lösung geht.
Da bei dem erfindungsgemäßen Elektropolierverfahren die
Öffnungen der Flüssigkeitskanäle in dem Isolator einen
etwas größeren Durchmesser haben als die Sprühöffnungen
in der Wand des Düsengehäuses, tritt auch eine gewisse
Materialerosion an der ursprünglich scharfen Kante auf,
die die innere Mündung der Sprühöffnung begrenzt. Dies
hat zur Folge, daß die Sprühöffnung in einem kurzen Ab
schnitt unmittelbar angrenzend an die innere Mündung
erweitert wird. Diese geringfügige Erweiterung der inne
ren Mündungsbereiche der Sprühöffnungen hat jedoch keinen
nachteiligen Einfluß auf das Einspritzverfahren der Ein
spritzdüse. Bei Einspritzdüsen ohne Vorkammer hat sich
vielmehr gezeigt, daß diese Erweiterung des Mündungsbe
reiches der Sprühöffnungen insofern einen günstigen Ein
fluß hat als der Strömungskoeffizient der Sprühöffnungen
erhöht wird. Hierdurch werden die Einspritzeigenschaften
einer vorkammerlosen Einspritzdüse verbessert, ohne daß
der Durchmesser der Sprühöffnungen vergrößert werden muß.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand
der Zeichnungen, die auch eine Figur zum Stand der Technik
enthalten, näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine vor
kammerfreie Kraftstoff-Einspritzdüse,
bei der das erfindungsgemäße Verfahren
ausführbar ist.
Fig. 2(A) ist ein Längsschnitt durch eine Kraft
stoff-Einspritzdüse, an der das erfin
dungsgemäße Verfahren durchgeführt
wird.
Fig. 2(B) ist eine Seitenansicht eines Elektroden
teils einer erfindungsgemäßen Elektro
poliervorrichtung zur Bearbeitung der
Einspritzdüse aus Fig. 2(A).
Fig. 3 ist ein vergrößerter Schnitt durch die
Elektrode aus Fig. 2(B), nach dem Ein
führen in die in Fig. 2(A) gezeigte
Einspritzdüse.
Fig. 4 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 3 und
zeigt die Teile nach Beendigung des er
findungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 5 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 3 und
zeigt eine Elektrode, wie sie in einem
herkömmlichen Elektropolierverfahren
verwendet wird.
Fig. 6 ist eine vergrößerte, teilweise aufge
schnittene Ansicht einer vorkammerfreien
Kraftstoff-Einspritzdüse und veranschau
licht das Ergebnis des erfindungsgemäßen
Polierverfahrens.
Fig. 7 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 6 und ver
anschaulicht ein Arbeitsergebnis, das
sich von dem in Fig. 6 gezeigten Arbeits
ergebnis geringfügig unterscheidet.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Anwendung dieses Verfahrens auf eine bekannte Kraftstoff-
Einspritzdüse ohne Vorkammer beschrieben, wie sie für Diesel-
Brennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung verwendet wird.
Fig. 1 zeigt eine vorkammerfreie Einspritzdüse 10 mit
einem Düsengehäuse 12 und einem im Inneren des Gehäuses
12 angeordneten Nadelventil 20. Das Gehäuse 12 weist im
rückwärtigen Bereich eine im wesentlichen zylindrische Na
delkammer 4 und im vorderen Endbereich einen konischen
Ventilsitz 16 auf. In die konische Wand, die den Ventil
sitz 16 bildet, sind mehrere Sprühöffnungen 18 gebohrt.
In einem mittleren Abschnitt weist das Düsengehäuse 12
eine Ölkammer 30 auf, der Kraftstoff von einer nicht ge
zeigten Kraftstoff-Einspritzpumpe über einen Ölkanal 28
zugeführt wird, so daß auf eine kegelstumpfförmige Fläche
22 des Nadelventils 20 ein hydraulischer Druck ausgeübt
wird. Eine Schraubenfeder 26 wirkt über einen Stößel 24
auf das Nadelventil 20 ein und spannt dieses in die in
Fig. 1 gezeigte Schließstellung vor. Wenn der auf die
kegelstumpfförmige Fläche 22 einwirkende hydraulische Druck
zunimmt, so bewegt sich das Nadelventil 20 entgegen der
Kraft der Feder 26 und gibt den Ventilsitz 16 frei. Der
unter Druck stehende Kraftstoff strömt sodann in den Zwi
schenraum zwischen dem Nadelventil 20 und dem Ventilsitz
16 ein und wird durch die Sprühöffnungen 18 in den nicht
gezeigten Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
Wenn die Pumpwirkung der Einspritzpumpe unterbrochen wird,
nimmt der auf die kegelstumpfförmige Fläche 22 einwirkende
Druck ab, und das Nadelventil wird wieder gegen den Ventil
sitz 16 gedrückt, so daß der Einspritzvorgang beendet wird.
Die Sprühöffnungen 18 werden in einem maschinellen Bearbei
tungsverfahren hergestellt. Beispielsweise werden die
Sprühöffnungen von außen in das Düsengehäuse 12 eingebohrt.
Es ist daher unvermeidlich, daß an der konischen inneren
Oberfläche 16 des Düsengehäuses 12 um die innere Öffnung
der einzelnen Sprühöffnungen 18 herum gewisse Grate 15
(Fig. 3) entstehen. Zur Beseitigung dieser Grate 15 wird
erfindungsgemäß ein elektrolytisches Polierverfahren verwendet,
bei dem die Elektrode in besonderer Weise ausgebildet ist.
Fig. 2(A) zeigt ein nahezu vollständig bearbeitetes Düsen
gehäuse 12 ohne Vorkammer, das dem in Fig. 1 gezeigten
Düsengehäuse entspricht. Fig. 2(B) zeigt eine erfindungs
gemäße Elektrode 40, mit der die Grate an den inneren
Mündungen der einzelnen Sprühöffnungen 18 des in
Fig. 2(A) gezeigten Düsengehäuses 12 durch Elektropolieren
beseitigt werden. Die Elektrode 40 weist eine im wesent
lichen zylindrische Form auf und umfaßt einen rohrförmigen
Leiter 42 und einen im wesentlichen zylindrischen Isolator
44, der den Leiter 42 konzentrisch auf der gesamten Länge
umgibt und abdeckt. Ein vorderer Endabschnitt 46 des Iso
lators 44 weist eine der konisch verjüngten Form des Ven
tilsitzes 16 angepaßte konische Form auf. Wenn die Elektrode
40 in das Düsengehäuse 12 eingeführt ist, liegt der konische
Endabschnitt 46 des Isolators 44 dicht an dem Ventilsitz
16 an, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Die Mittelbohrung 43
des rohrförmigen Leiters 42 dient als Kanal für eine
Elektrolyt-Flüssigkeit. Der Leiter 42 erstreckt sich nicht
bis zu der Spitze des konischen Endabschnittes 46 des Iso
lators 44, sondern bildet mit dem Endabschnitt 46 des Iso
lators 44 eine kleine Kammer 45, die sich an den Flüssig
keitskanal 43 anschließt. Für jede einzelne der Sprühöffnun
gen 18 des Düsengehäuses 12 ist in dem Endabschnitt
des Isolators 44 ein Kanal 47 mit geringem Durchmesser
vorgesehen, der sich von der Kammer 45 aus in im wesentli
chen radialer Richtung zu einem der Sprühöffnung 18 zuge
wandten Bereich der konischen Oberfläche des Isolators 44
erstreckt. Der Durchmesser des Kanals 47 ist im äußeren
Mündungsbereich etwas vergrößert, so daß die lichte Weite
hier etwas größer ist als der Durchmesser der inneren
Mündung der Sprühöffnung 18. Auf diese Weise wird sicher
gestellt, daß die zuvor erwähnten Grate 15 die enge Berüh
rung zwischen dem konischen Endabschnitt 46 des Isolators 44
und dem Ventilsitz 16 nicht behindern.
Als Material für den Isolator 44 kommt eine Vielzahl or
ganischer oder anorganischer isolierender Materialien
in Betracht. Beispielsweise eignet sich im allgemeinen
ein Kunstharz wie etwa ein Acrylharz oder ein Polyfluoro
hydrocarbon-Harz. Sofern auf eine hohe Korrosionsbestän
digkeit gegenüber der Elektrolyt-Flüssigkeit Wert gelegt
wird, kann für den Isolator ein keramisches Material
verwendet werden. Vorzugsweise wird als isolierendes
Material ein elastomeres Material wie etwa synthetisches
Gummi verwendet, da sich in diesem Fall durch die elasti
sche Verformung des Endabschnitts 46 des Isolators 44 ent
sprechend der tatsächlichen Form des Ventilsitzes 16
eine besonders dichte Berührung zwischen dem Isolator
und dem Ventilsitz ergibt.
Ein Elektrodenhalter 50 der in Fig. 2(B) gezeigten Elektro
poliervorrichtung weist einen Positionierstift 52 auf,
während das in Fig. 2(A) gezeigte Düsengehäuse 12 mit
einer entsprechenden Positionieröffnung 54 versehen
ist. Vor dem Einführen der Elektrode 40 in das Düsenge
häuse 12 wird das Düsengehäuse in einer solchen Orien
tierung an der Elektropoliervorrichtung befestigt, daß
der Positionierstift 52 beim Einführen der Elektrode in
die Positionieröffnung 54 eintritt. Auf diese Weise wird
eine vorgegebene Winkelstellung des Düsengehäuses 12 in
bezug auf die Elektrode 40 gewährleistet und sichergestellt,
daß die einzelnen radialen Kanäle 47 der Elektrode 40
mit den entsprechenden Sprühöffnungen 18 des Düsengehäuses
12 fluchten.
Wenn sich die Elektrode in der in Fig. 3 gezeigten Stel
lung befindet, wird zur Durchführung des Elektropolier
verfahrens eine unter Druck stehende Elektrolyt-Flüssigkeit
wie etwa eine wäßrige Lösung von Natriumchlorid durch
den Kanal 43 des Leiters 42 in die Kammer 45 eingespritzt,
so daß die Flüssigkeit durch die radialen Kanäle 47 und
die entsprechenden Sprühöffnungen 18 austritt. Das Düsen
gehäuse 12 ist als Anode geschaltet und mit der positiven
Klemme einer nicht gezeigten Gleichstromquelle verbunden,
während der Leiter 42 der Elektrode 40 mit der negativen
Klemme verbunden ist, so daß ein elektrischer Strom in
der zuvor erwähnten Weise durch die Elektrolyt-Flüssigkeit
fließt. Unter dieser Bedingung tritt an den vorspringenden
Graten 15 am Umfangsrand der Mündungen der einzelnen Sprüh
öffnungen 18 sowie an den diese Mündungen begrenzenden
Kanten des Ventilgehäuses eine elektrochemische oder anodi
sche Lösung oder Erosion auf. Die gelösten Metallionen wer
den durch die Strömung der Elektrolyt-Flüssigkeit mitgenom
men und durch die einzelnen Sprühöffnungen 18 abtranspor
tiert. Durch das oben beschriebene Elektropolierverfahren
werden die Grate 15 vollständig entfernt. Wie in Fig. 4 zu
erkennen ist, führt die Erosion an den den Umfangsrand der
Mündungen der Sprühöffnungen 18 bildenden Kanten während
des Elektropoliervorgangs zu einer geringfügigen Erweite
rung 19 der Mündungsbereiche der Sprühöffnungen. Demgegen
über sind die übrigen Oberflächenbereiche des Ventilsitzes
16 - und damit nahezu die gesamte Oberfläche des Ventilsit
zes - vollständig gegen Materialerosion geschützt, da diese
Oberflächenbereiche durch den konischen Abschnitt 46 des
Isolators 44 dicht abgedeckt werden. Wenn die Grate 15
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entfernt werden, kommt
es daher nicht zu einer Vergrößerung des Volumens des Hohl
raums in der Spitze des Düsengehäuses 12.
Zum Vergleich ist in Fig. 5 eine herkömmliche Elektrode
40 A zum Entfernen der Grate des oben beschriebenen vor
kammerlosen Düsengehäuses 12 dargestellt. Die Elektrode
40 A weist ebenfalls einen rohrförmigen Leiter 42 und einen
im wesentlichen zylindrischen Isolator 44 auf, der den
Leiter 42 konzentrisch umgibt und abdeckt. Ein vorderer
Endabschnitt 46 A des Isolators 44 ist im wesentlichen ko
nisch ausgebildet. Der konische Endabschnitt 46 A ist je
doch so kurz, daß er die Sprühöffnungen 18 nicht versperrt,
wenn die Elektrode 40 A in das Düsengehäuse 12 eingeführt
ist. Ein der Spitze der Düse zugewandter Endabschnitt 42 a
des rohrförmigen Leiters 42 springt von der Stirnfläche
des Isolators 44 vor. Dieser vorspringende Endabschnitt
42 a des Isolators ist in der Position der einzelnen Sprüh
öffnungen 18 mit einer durchgehenden Querbohrung 49 ver
sehen. Das offene Ende des rohrförmigen Leiters 42 ist
durch einen Isolators 56 verschlossen. Wie in der Zeichnung
zu erkennen ist, besteht in der Umgebung des vorspringenden
Endabschnitts 42 a des Leiters 42 ein Hohlraum 58.
Während des Elektropoliervorgangs wird die Elektrolyt-
Flüssigkeit durch die auf die Grate 15 gerichteten Ab
schnitte der radialen Bohrungen 49 eingespritzt, so daß das
Material der Grate in Lösung geht und die Grate abgetragen
werden. Die Elektrolyt-Flüssigkeit wird jedoch ebenso in
entgegengesetzte Richtung eingespritzt und trifft auf
Gebiete der Oberfläche des Ventilsitzes 16, die jeweils
den Sprühöffnungen 18 diametral gegenüberliegen. Die von
diesen Oberflächen des Ventilsitzes abgelenkte Flüssigkeit
strömt wirbelförmig durch den Hohlraum 58, bevor sie durch
die Sprühöffnungen 18 aus dem Düsengehäuse 12 austritt. Es
tritt daher nicht nur in der Umgebung der einzelnen Sprüh
öffnungen 18, sondern auch in den diesen Sprühöffnungen
gegenüberliegenden Bereichen des Düsengehäuses eine beträcht
liche Materialerosion auf. Folglich wird das Volumen eines
toten Raumes in der Spitze des Düsengehäuses 12 vergrößert,
und nach Beendigung des Poliervorgangs bestehen unerwünschte
Zwischenräume zwischen dem Nadelventil und der Oberfläche
des Ventilsitzes 16.
Wenn bei einer vorkammerlosen Einspritzdüse das zuvor be
schriebene erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
so hat die Erweiterung der Mündungsbereiche 19 der einzelnen
Sprühöffnungen 18 eine günstige Wirkung auf das Einspritz
verhalten der Einspritzdüse. Gemäß Fig. 6 wird der erwei
terte Mündungsbereich 19 jeder einzelnen Sprühöffnung 18
durch eine konische Wandfläche gebildet. Diese Form des
Mündungsbereiches kann als das Ergebnis eines Verfahrens
angesehen werden, bei dem der innere Umfangsrand der Sprüh
öffnung 18 abgefast wird.
Bei vorkammerlosen Einspritzdüsen besteht allgemein das
Problem, daß der Strömungskoeffizient im Verhältnis zu
den gebräuchlichen Einspritzdüsen mit Vorkammer verhältnis
mäßig klein wird, da bei der vorkammerlosen Einspritzdüse
die Strömungslinien in den schmalen Spalt zwischen dem Na
delventil und dem Ventilsitz im Bereich der inneren Mündung
der einzelnen Sprühöffnungen scharf abknicken. Wenn daher
Einspritzdüsen der beiden unterschiedlichen Bauformen mit
Sprühöffnungen mit identischem Durchmesser versehen werden,
so ist bei der vorkammerlosen Einspritzdüse eine längere
Einspritzdauer erforderlich. Dies hat nachteilige Auswir
kungen auf die Ausgangsleistung der Brennkraftmaschine und
führt zudem zu erhöhter Rauchentwicklung und einem erhöhten
Kraftstoffverbrauch. Da der Strömungskoeffizient bei einer
vorkammerlosen Einspritzdüse in erheblichem Maße durch die
Krümmung der Strömungslinien der Kraftstoff-Strömung be
einflußt wird, besteht darüber hinaus die Gefahr, daß durch
die einzelnen Sprühöffnungen einer vorkammerlosen Einspritz
düse mit mehreren Sprühöffnungen ungleichmäßige Kraftstoff
mengen eingespritzt werden, wenn die Düse mit einem großen
Neigungswinkel an der Brennkraftmaschine montiert ist. Daher
besteht hinsichtlich der Anordnung der Kraftstoff-Einspritz
ventile an der Brennkraftmaschine nur eine geringe konstruk
tive Freiheit.
Zur Lösung des oben angesprochenen Problems könnte der
Durchmesser der Sprühöffnungen vergrößert werden. Dies hätte
jedoch den Nachteil, daß der Kraftstoff weniger fein zer
stäubt würde, so daß es zu einer erhöhten Emission von
Rauch und unverbrannten Kohlenwasserstoffen käme. Ferner
wäre denkbar, zur Überwindung dieser Probleme den maximalen
Hub des Nadelventils zu vergrößern. Diese Lösung führt je
doch in der Praxis zur Entstehung verhältnismäßig großer
Kraftstoff-Tropfen, die zu einem Nachlaufen des Kraftstof
fes nach Beendigung des Einspritzvorgangs und damit zu einer
erhöhten Emission von Rauch und unverbrannten Kohlenwasser
stoffen führen. Darüber hinaus kommt es in diesem Fall in
der Schließstellung des Nadelventils zu einem erhöhten Druck
auf den Ventilsitz, so daß die Lebensdauer der Einspritz
düse verringert wird.
Die in Fig. 6 erkennbare Erweiterung oder Abfasung des
inneren Mündungsbereiches 19 der einzelnen Sprühöffnungen 18,
die durch das erfindungsgemäße Elektropolierverfahren be
dingt ist, hat zur Folge, daß der Krümmungsgrad der Strö
mungslinien der Kraftstoffströmung in der Umgebung der ein
zelnen Sprühöffnungen 18 verringert wird. Dies hat den Vor
teil, daß sich der Strömungskoeffizient der Sprühöffnungen
18 auf nahezu den gleichen Wert erhöht wie bei Sprühöffnun
gen einer Einspritzdüse mit Vorkammer. Auf diese Weise wer
den die durch den niedrigen Strömungskoeffizienten bedingten
Nachteile herkömmlicher vorkammerloser Einspritzdüsen be
seitigt, ohne daß der Durchmesser der Sprühöffnungen 18
erhöht werden müßte. Experimente haben bestätigt, daß die
Erweiterung der Mündungsbereiche 19 der einzelnen Sprühöff
nungen der vorkammerlosen Einspritzdüse in einem weiten
Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine - repräsentiert durch
die Drehzahl der Kraftstoff-Einspritzpumpe - eine Verringe
rung der Einspritzdauer ermöglicht, die zur Einspritzung
einer vorgegebenen Kraftstoffmenge benötigt wird. Die Ver
kürzung der Einspritzdauer bei hoher Maschinendrehzahl er
möglicht es, die erforderliche Ausgangsleistung der Brenn
kraftmaschine auch bei hohen Drehzahlen aufrecht zu
erhalten, und führt zudem zu einer Kraftstoffersparnis.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß die Zer
stäubung des eingespritzten Kraftstoffes im niedrigen
Drehzahlbereich verbessert wird. In der Praxis bildet
sich in dem erweiterten Öffnungsbereich der Sprühöffnun
gen 18 statt einer konischen Oberfläche eine gleichmäßig
gekrümmte Oberfläche aus, wie in Fig. 7 gezeigt ist.
Das heißt, die ursprünglich umlaufende Kante, die die
Mündung der Sprühöffnung begrenzt, wird nicht abgefast oder
abgeschrägt, sondern vielmehr abgerundet. Diese Abrundung
des Mündungsbereiches 19 erweist sich wegen der Verringe
rung der Krümmung der Strömungslinien als besonders
vorteilhaft für eine Verbesserung des Strömungskoeffizien
ten. Eine genauere Analyse der Strömungsverhältnisse zeigt,
daß es besonders vorteilhaft ist, wenn der erweiterte
Mündungsbereich 19 in dem stromaufwärts - bezogen auf die
Strömungsrichtung des Kraftstoffes in dem Düsengehäuse
12 - gelegenen halbkreisförmigen Umfangsbereich der Ein
spritzöffnung-Mündung stärker abgerundet ist und einen
größeren Krümmungsradius aufweist als in der stromabwärts
gelegenen halbkreisförmigen Hälfte des Mündungsumfangs.
Mit dieser Konfiguration werden die mit der Erweiterung
des Mündungsbereiches 19 angestrebten Wirkungen selbst
dann erreicht, wenn der Grad der Erweiterung insgesamt
verhältnismäßig klein ist. Die gezielt ungleichmäßige
Krümmung der ringförmigen Oberfläche der Mündung der
Sprühöffnungen ist besonders dann wünschenswert, wenn
die Sprühöffnungen 18 mit der Mittelachse des Düsenge
häuses 12 einen großen Winkel bilden. In diesem Fall
wird die Ungleichförmigkeit des Kraftstoff-Einspritzdurch
satzes durch die einzelnen Sprühöffnungen 18 selbst dann
gemildert, wenn die Einspritzdüse mit einem verhältnis
mäßig großen Neigungswinkel an der Brennkraftmaschine
montiert ist. Eine solche gezielt ungleichförmige Erwei
terung des Mündungsbereiches 19 der einzelnen Sprühöffnun
gen 18 wird dadurch erreicht, daß die Form der Auslaßöff
nung des radialen Kanals 47 in dem Isolator 44 der Elektrode
40 geeignet gestaltet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch auf Kraftstoff-
Einspritzdüsen mit Vorkammer anwendbar und ermöglicht es,
die Grate an dem Umfangsrand der Mündung der einzelnen
Sprühöffnungen auf einfache Weise zu entfernen, ohne daß
das Volumen der Vorkammer vergrößert wird. In diesem Fall
wird eine vollständig durch einen Isolator abgedeckte
Elektrode verwendet, bei der die Spitze des Isolators
derart geformt ist, daß sie dicht in die üblicherweise
halbkugelförmige Vorkammer eingepaßt ist, und die Spitze
des Isolators mit Kanälen mit kleinem Durchmesser versehen,
die mit den entsprechenden Sprühöffnungen in der Wand der
Vorkammer fluchten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Nacharbeiten der in das Gehäuse einer
Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen einge
bohrten Sprühöffnung oder Sprühöffnungen, bei dem zum
Entfernen der an den Umfangsrändern der inneren Mündun
gen der einzelnen Sprühöffnungen gebildeten Grate der
Bereich der inneren Oberfläche des Düsengehäuses, in
welchen die Sprühöffnungen münden, elektrolytisch po
liert wird, indem das Düsengehäuse als Anode geschaltet
wird, eine durch einen Isolator abgedeckte rohrförmige
Elektrode derart in das Düsengehäuse eingeführt wird,
daß ein Endabschnitt der Elektrode in die Nähe der Sprüh
öffnungen gebracht wird, und eine Elektrolyt-Flüssigkeit
unter Druck durch die rohrförmige Elektrode in das Innere
des Düsengehäuses eingeleitet wird, so daß sie durch die
einzelnen Sprühöffnungen austritt, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die innere Oberfläche des Düsen
gehäuses mit Ausnahme im wesentlichen kreisförmiger Ober
flächenbereiche, in denen sich jeweils die Mündung einer
der Sprühöffnungen befindet und deren Durchmesser nur gering
fügig größer ist als der Durchmesser der Mündung der
Sprühöffnung, durch den Isolator abdeckt und gegenüber der
Elektrolyt-Flüssigkeit abdichtet und daß man die Elektro
lyt-Flüssigkeit über Kanäle in den Isolator unmittelbar
den einzelnen Sprühöffnungen zuführt.
2. Anwendung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von Einspritzdüsen, deren Sprühöffnungen sich in der den
Ventilsitz bildenden Oberfläche des Düsengehäuses befinden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, mit einer in das Düsengehäuse einführ
baren Elektrode (40) die einen rohrförmigen Leiter (42)
und einen Isolator (44) umfaßt, der den Leiter (42) kon
zentrisch umgibt, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Ende des Leiters (42) durch einen ent
sprechend der Form des Düsengehäuses verjüngten vorderen
Endabschnitt (46) des Isolators (44) abgedeckt ist und
daß der Endabschnitt (46) wenigstens einen vom vorderen
Ende des rohrförmigen Leiters (42) zur Außenfläche des
Endabschnitts (46) führenden Kanal (47) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Endabschnitt (46) des Isolators
(44) aus einem elastomeren Isolatormaterial besteht.
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