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Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, gege-
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benenfalls verzweigten Polyarylensulfiden Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, gegebenenfalls verzweigten Polyarylensulfiden
aus Alkalisulfid und Halogenaromaten, bei dem in einem polaren Lösungsmittel, wie
einem N-Alkyllactam, das 0,5 bis 100 Mol-%, bezogen auf die Mole Dihalogenaromat
eines Lactams enthält, die Umsetzung durchgeführt wird.
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Polyarylensulfide und ihre Herstellung sind bekannt (siehe beispielsweise
US-PS 25 13 188, 31 17 620, 33 54 129, 35 24 835, 37 90 536, 38 39 301, 40 48 259,
40 38 260, 40 38 261, 40 38 262, 40 56 515, 40 60 520, 40 64 114, 41 16 947, 42
82 347, DE-AS 24 53 485, 24 53 749, DE-OS 26 23 362, 26 23 363, 26 23 333, 29 30
797, 29 30 710, 30 19 732, 30 30 488.
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Eine Reihe dieser Publikationen beschreibt die Zugabe von anorganischen
oder organischen Salzen bei der Herstellung um so im Polymer eine Erniedrigung des
Schmelzflußes bzw. zur Erhöhung der Schmelzviskosität der gewonnenen Polyphenylensulfide
zu bewirken. Erst bei
ausreichend hoher Schmelzviskosität können
Polyphenylensulfide thermoplastisch, z.B. zu Spritzgußteilen, Folien und Fasern
verarbeitet werden. Ohne Zugabe der o.g.
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Salze werden Polyphenylensulfide gewonnen, die den notwendigen geringen
Schmelzfluß erst über eine separate und zusätzliche Nachkondensation bzw. Härtung
(Curing) erhalten.
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Als Salze wurden in den o.g. Publikationen z.B. eingesetzt Alkalicarboxylate
(DE-AS 2 453 749), Lithiumhalogenide oder Alkalicarboxylate (DE-OS 2 623 362), Lithiumchlorid
oder Lithiumcarboxylat (DE-OS 2 623 363), Alkalicarbonate in Kombination mit Alkalicarboxylaten
(US-PS 4 038 259), Lithiumacetat (DE-OS 2 623 333), Trialkaliphosphate (DE-OS 2
930 710), Trialkaliphosphonate (DE-OS 2 930 797), Alkalifluoride (DE-OS 3 019 732),
Alkalisulfonate (US-PS 4 038 260), Lithiumcarbonat und Lithiumborat (US-PS 4 038
518).
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In der DE-OS 31 20 538 wird außerdem beschrieben, daß Polyarylensulfide
mit hohen Schmelzviskositäten durch Zugabe von N,N-Dialkylcarbonsäureamiden erhalten
werden.
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Die Verwendung von polaren Lösungsmitteln für die Herstellung von
Polyarylensulfiden ist bekannt und in den o.g. Publikationen beschrieben.
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Es werden auch Lactame als Lösungsmittel genannt. Es werden jedoch
bei Einsatz von Lactamen als Lösungsmittel wie z.B. Pyrrolidon und g -Caprolactam
nur p-Polyphenylensulfide mit unbefriedigenden Eigenschaften, d.h.
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zu hohem Schmelzfluß bzw. zu niedriger Schmelzviskosität
erhalten,
die nicht ohne thermische Nachhärtung thermoplastisch verarbeitet werden können.
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Es wurde nun gefunden, daß in Anwesenheit kleiner Mengen Lactam im
Umsetzungsgemisch Polyarylensulfide mit hohen Schmelzviskositäten erhalten werden,
die direkt ohne eine separate thermische Nachhärtung bzw. ein Curing thermoplastisch
verarbeitet werden können.
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Im Vergleich zu den bekannten Verfahren, die reine N-Alkyllactame
als Lösungsmittel verwenden, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Produkte
mit höheren Schmelzviskositäten erhalten, wenn die Reaktion erfindungsgemäß in einem
polaren Lösungsmittel, besonders bevorzugt ein N-Alkyllactam, durchgeführt wird,
das 0,5 bis 50 Mol-%, bevorzugt 0,5 bis 25 Mol-%, bezogen auf die Mole Dihalogenaromat,
eines Lactams enthält.
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Es ist bekannt, daß die Zugabe von Polyhalogenaromaten, insbesondere
Trihalogenaromaten als Verzweiger, die Schmelzviskosität der Polyarylensulfide erhöht.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Polyarylensulfide mit
hohen Schmelzviskositäten ohne Einsatz von Polyhalogenaromaten erhalten werden.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von
gegebenenfalls verzweigten Polyarylensulfiden aus a) 50 - 100 Mol-% Dihalogenaromaten
der Formel
und 0-50 Mol-% Dihalogenaromaten der Formel
in denen X für zueinander meta oder para-ständiges Halogen wie Chlor oder Brom steht
und R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C5-C10 -Cycloalkyl,
C6-C10-Aryl, C7-C19-Alkylaryl, C7-C19-Arylalkyl sein kann, wobei zwei zueinander
orthoständige Reste R1 zu einem aromatischen oder heterocyclischen mit bis zu drei
Heteroatomen wie N,O,S enthaltenden Ring verknüpft sein können und immer ein Rest
R1 verschieden von Wasserstoff ist und b) 0 bis 5 Mol-%, bevorzugt 0,1 bis 2,5 Mol-%,
bezogen auf die Summe der Dihalogenaromaten der Formel I und II, eines Tri- oder
Tetrahalogenaromaten der Formel ArXn (III) wobei
Ar ein aromatischer
oder heterocyclischer Rest ist, X für Halogen wie Chlor oder Brom steht und n für
die Zahl 3 oder 4 steht und c) Alkalisulfiden, bevorzugt Natrium- oder Kaliumsulfid
oder deren Mischung, bevorzugt in Form ihrer Hydrate oder wäßrigen Mixchungen gegebenenfalls
zusammen mit Alkalihydroxiden wie Natrium- und Kaliumhydroxid, wobei das molare
Verhältnis von (a+b):c im Bereich von 0,75:1 bis 1,25:1, liegen kann, d) gegebenenfalls
in Anwesenheit von bekannten Katalysatoren, z.B. Alkalicarboxylaten, Alkaliphosphaten,
Alkaliphosphonaten, Alkalifluoriden, Alkalialkylsulfonaten oder N,N-Dialkylcarbonsäureamiden
(DE-OS 31 90 538), dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in einem polaren Lösungsmittel,
besonders bevorzugt einem N-Alkyllactam, das 0,5 bis 50 Mol-%, bevorzugt 0,5 bis
25 Mol-%, bezogen auf die Mole Dihalogenaromat eines Lactams enthält, durchgeführt
wird.
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Die Umsetzungszeit kann bis zu 24 Stunden betragen, vorzugsweise 2
bis 18 Stunden. Die Umsetzungstemperaturen betragen 1500C bis 2800C.
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Die Reaktionsführung kann in verschiedener Weise erfolgen:
Die
Alkalisulfide werden vorzugsweise in Form ihrer Hydrate und wäßrigen Mischungen
oder wäßrigen Lösungen eingesetzt. Die Entwässerung kann dabei partiell oder vollständig
erfolgen, wobei entweder das Alkalisulfid in einem vorgeschalteten Schritt ohne
Anwesenheit der Di-und/oder Polyhalogenaromaten zunächst zusammen mit dem organischen
Lösungsmittel und dem Lactam gegebenenfalls unter Verwendung eines Azeotropbildners
bzw. Wasserschleppers entwässert wird. Das gesamte Reaktionsgemisch kann auch so
entwässert werden, daß die Di- und Polyhalogenaromaten als Azeotropbildner verwendet
werden.
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Wird nur partiell entwässert, so sollte unter Druck gearbeitet werden,
um die nötigen Reaktionstemperaturen zu erreichen. Die Alkalisulfide können für
sich alleine separat durch Anlegen von Wasser und Vakuum getrocknet und dem Reaktionsgemisch
zugegeben werden. Der Druck kann je nach Stickstoffvordruck bis zu 100 bar betragen,
im allgemeinen 2 bis 20 bar.
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Wird völlig entwässert, was vorzugsweise in Anwesenheit aller Reaktionspartner
und mit dem Di- und Polyhalogenaromaten als Wasserschlepper durchgeführt wird, so
kann druckfrei bzw. druckarm bis zu etwa 3 bar umgesetzt werden. Zur Erzielung von
höheren Reaktionstemperaturen über den Siedepunkt des Lösungsmittels bzw. der Mischung
aus Lösungsmittel und Di- und Polyhalogenaromaten hinaus kann höherer Druck bis
zu 50 bar angewendet werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren werden vorzugsweise die vollständige
Entwässerung aller wasserhaltigen Reaktionspartner empfohlen.
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Die Zugabe der Reaktionspartner kann in mehrfacher Weise erfolgen.
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Es können alle Reaktionspartner direkt zusammengegeben werden, oder
vorzugsweise eine kontinuierliche Zugabe eines oder mehrerer Reaktionspartner durchgeführt
werden, wobei gleichzeitig die Entwässerung durchgeführt werden kann. Auf diese
Weise kann der Ablauf der Reaktion gesteuert und die Verweilzeit des Wassers im
Reaktionsgemisch niedrig gehalten werden.
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Im Vergleich z.B. zum Verfahren der DE-OS 3 243 185, wo ebenfalls
das Wasser aus der Reaktion entfernt wird, werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
farbhellere und schlagzähere Polyarylensulfide erhalten, die beim Aufschmelzen weniger
Gase abspalten und damit weniger korrosiv sind.
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Die Aufarbeitung des Umsetzungsgemisches und die Isolierung der Polyarylensulfide
kann in bekannter Weise erfolgen.
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Das Polyarylensulfid kann direkt aus der Reaktionslösung oder erst
z.B. nach Zugabe von Wasser und/oder verdünnten Säuren oder organischen Lösungsmitteln
mit geringer Löslichkeit für Polyarylensulfide nach üblichen Verfahrensweisen abgetrennt
werden, beispielsweise durch Filtration oder durch Zentrifugieren. Nach der Abtrennung
des Polyarylensulfids schließt sich im allgemeinen eine Wäsche mit Wasser an. Eine
Wäsche oder Extraktion mit
anderen Waschflüssigkeiten, die auch
zusätzlich oder nachträglich zu dieser Wäsche durchgeführt werden kann, ist auch
möglich.
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Das Polyarylensulfid kann auch beispielsweise durch Abdestillieren
des Lösungsmittels und eine anschließende Wäsche, wie oben beschrieben, gewonnen
werden.
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Als Alkalisulfide sind z.B. Natrium- und Kaliumsulfid geeignet. Die
Alkalisulfide können auch aus H2 5 und den Alkalihydroxiden bzw. aus den Hydrogensulfiden
und Alkalihydroxiden erhalten werden.
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Je nach Anteil von Alkalihydrogensulfid in der Reaktionslösung, das
als Verunreinigung im Alkalisulfid enthalten ist, können zusätzlich bestimmte Anteile
Alkalihydroxid zudosiert werden. Gegebenenfalls können auch anstelle der Alkalihydroxide
solche Verbindungen zugegeben werden, die unter den Reaktionsbedingungen Alkalihydroxide
abspalten bzw. bilden.
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Erfindungsgemäß können meta- und para-Dihalogenaromaten der Formel
(I) bzw. (II) eingesetzt werden. Das Verhältnis meta- zu para-Dihalogenaromaten
kann bis zu 30:70 betragen.
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Zur Erhaltung von thermoplastisch verarbeitbaren Polyphenylensulfiden
werden besonders bevorzugt p-Dihalogenaromaten eingesetzt.
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Sollen verzweigte Polyarylensulfide hergestellt werden, sollten mindestens
0,05 Mol-% eines Tri- oder Tetrahaiogenaromaten der Formel (III) eingesetzt werden.
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Beispiele für erfindungsgemäß einzusetzende Dihalogenaromaten der
Formel (I) sind: p-Dichlorbenzol, p-Dibrombenzol, 1-Chlor-4-brombenzol, 1,3-Dichlorbenzol,
1,3-Dibrombenzol und 1-Chlor-3-brombenzol. Sie sind allein oder im Gemisch miteinander
verwendbar. Besonders bevorzugt sind 1,4-Dichlorbenzol und/oder 1,4-Dibrombenzol.
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Beispiele für erfindungsgemäß einzusetzende Dihalogenaromaten der
Formel (II) sind: 2,5-Dichlortoluol, 2,5-Dichlorxylol, 1-Ethyl-2,5-dichlorbenzol,
1-Ethyl-2,5-dibrombenzol, 1-Ethyl-2-brom-5-chlorbenzol, 1,2,4,5-Tetramethyl-3,5-dichlorbenzol,
1-Cyclohexyl-2,5-dichlorbenzol, 1-Phenyl-2,5-dichlorbenzol, 1-Benzyl-2,5-dichlorbenzol,
1 -Phenyl-2 , 5-dibrombenzol, 1-p-Tolyl-2,5-dichlorbenzol, 1-p-Tolyl-2,5-dibrombenzol,
1-Hexyl-2,5-dichlorbenzol, 2,4-Dichlortoluol, 2,4-Dichlorxylol, 2 ,4-Dibromcumol
und 1-Cyclohexyl-3t5-dichlorbenzol. Sie sind allein oder im Gemisch miteinander
einsetzbar.
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Beispiele für erfindungsgemäß einzusetzende Tri- bzw.
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Tetrahalogenaromaten der Formel (III) sind: 1,2,3-Trichlorbenzol,
1,2,4-Trichlorbenzol, 1,2,4-Tribrombenzol, 1,3,5-Trichlor-2,4,5-trimethylbenzol,
1,2,3-Trichlornaphthalin, 1,2,4-Trichlornaphthalin, 1,2,6-Trichlornaphthalin, 2,3,4-Trichlortoluol,
2,3,6-Trichlortoluol, 1 ,2,3,4-Tetrachlornaphthalin, 1,2,4,5-Tetrachlorbenzol, 2,2'-4,4'-Tetrachlorbiphenyl,
1,3,5-Trichlor-triazin.
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Generell kann jedes polare Lösungsmittel für die Reaktion eingesetzt
werden, das eine ausreichende Löslichkeit der organischen und gegebenenfalls anorganischen
Reaktanten unter den Reaktionsbedingungen gewährleistet.
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Bevorzugt werden jedoch cyclische Harnstoffe und besonders bevorzugt
N-Alkyllactame verwendet.
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N-Alkyllactame sind solche von Aminosäuren mit 3 bis 11 C-Atomen,
die gegebenenfalls Substituenten am Kohlenstoffgerüst tragen können, die unter Reaktionsbedingungen
inert sind.
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Beispielsweise finden als N-Alkyllactame Verwendung: N-Methylcaprolactam,
N-Ethylcaprolcatem, N-Isopropylcaprolactam, N-Isobutylcaprolactam, N-Propylcaprolactam,
N-Butylcaprolactam, N-Cyclohexyl-caprolactam, N-Methyl-2-pyrrolidon, N-Ethyl-2-pyrrolidon,
N-Isopropyl-2-pyrrolidon, N-Isobutyl-2-pyrrolidon, N-Propyl-2-pyrrolidon, N-Butyl-2-pyrrolidon,
N-Cyclohexyl-2-pyrrolidon, N-Methyl-3-methyl-2-pyrrolidon, N-Cyclohexyl-2-pyrrolidon,
N-Methyl-3-methyl-2-pyrrolidon, N-Methyl-3,4,5-trimethyl-2-pyrroldion, N-Methyl-2-piperidon,
N-Ethyl-2-piperidon, N-Isopropyl-2-piperidon, N-Isobutyl-2-piperidon, N-Methyl-6-methyl-2-piperidon,
N-Methyl-3-ethyl-2-piperidon.
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Es können auch Mischungen der vorstehenden Lösungsmittel gewählt werden.
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Lactame im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Lactame von Aminosäuren
mit 3 bis 15 C-Atomen, die gegebenenfalls
Substituenten am Kohlenstoffgerüst
tragen können, die unter Reaktionsbedingungen inert sind.
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Bevorzugt sind aliphatische Lactame, die auch aromatische Reste haben
können. Beispielsweise können folgende Lactame, gegebenenfalls Mischungen davon,
Verwendung finden: Pyrrolidon- (2), ( g -Butyrolactam), 5-Methylpyrrolidon- (2)
5-Ethyl-pyrrolidon- (2), Piperidon-(2), ( f -Valerolactam) 6-Methyl-piperidon-(2),
6-Cyclohexyl-piperidon-(2), £-Caprolactam, 7 -Amino-önanthsäurelactam, G)-Aminocaprylsäurelactam,
&? -Aminolaurinsäurelactam, 60 -Aminohexadekansäurelactam, l-Methyl-homopiperazinon-(5),
5-Ethoxy-pyrrolidon-(2), 5-Benzyl-pyrrolidon-(2), 5,5-Dimethyl-6-methoxy-piperidon-(2).
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Die erfindungsgemäßen Polyarylensulfide können mit anderen Polymeren,
wie Pigmenten und Füllstoffen, beispielsweise Graphit, Metallpulver, Glaspulver,
Quarzmehl, Glasfasern oder Kohlefasern gemischt und mit den für Polyarylensulfide
üblichen Additiven, beispielsweise üblichen Stabilisatoren oder Entformungsmiteln,
versetzt werden.
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Im allgemeinen wird das Schmelzfließverhalten von Polyarylensulfiden
nach ASTM 1238-70 bei 3160C unter Verwendung eines 5-kg-Gewichtes gemessen und in
g/l0 Minuten angegeben.
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Bei hohen Schmelzflußwerten kann diese Messung jedoch aufgrund der
hohen Ausflußrate der Polymerschmelze Schwierigkeiten bereiten.
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Es wurde deshalb die Schmelzviskosität a zum der Polymerschmelze (in
Pa.s) bei 3060C in Abhängigkeit von der Schubspannung t (in Pa) mit Hilfe des Instron-Rotationsviskosimeters
bestimmt.
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Man kann auf diese Weise die Schmelzviskosität in einem sehr weiten
Bereich von 10 1 bis 107 Pa.s bestimmen.
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In dem Instron-Rheometer wird das Polymer zwischen einer festen Platte
und einem drehbaren Kegel geschmolzen und das Drehmoment des Kegels bestimmt. Aus
dem Drehmoment, der Winkelgeschwindigkeit und den apparativen Daten kann die Schmelzviskosität
in Abhängigkeit von der Schubspannung errechnet werden. Verwendet wurde das Rheometer
Modell 3250 der Fa. Instron; Durchmesser des Kegels und der Platte 2 cm.
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Angegeben wird die Schmelzviskosität, die bei einer Schubspannung
von T= 102 Pa gemessen wird.
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Die erfindungsgemäßen Polyarylensulfide, vorzugsweise die p-Polyarylensulfide
besitzen direkt nach der Isolierung aus dem Reaktionsgemisch im allgemeinen Schmelzviskositäten
von 0,3 x 103 bis 5 x 106 Pa.s, vorzugsweise von 1,5 x 103 bis 104 Pa.s und gute
farbliche Eigenschaften. Sie können direkt durch Extrusion, Extrusionsblasen, Spritzgießen
oder sonst übliche Verarbeitungstechniken zu Folien, Formkörpern oder Fasern verarbeitet
werden.
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Diese können in üblicher Weise Verwendung finden, z.B.
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als Automobilteile, Armaturen, Elektroteile, z.B. Schalter, elektronische
Tafeln, chemikalienresistente und
verwitterungsstabile Teile und
Apparate wie Pumpengehäuse und Pumpenflügelräder, Atzbadschalen, Dichtungsringe,
Teile von Büromaschinen und Fernmeldeeinrichtungen, sowie Haushaltsgeräte, Ventile,
Kugellagerteile.
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Beispiel 1 Dieses Beispiel beschreibt zum Vergleich die Herstellung
von Polyphenylensulfid gemäß US-PS 3 354 129.
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In einem mit Rührer ausgerüsteten Autoklaven wurden 129 g Natriumsulfid-tri-hydrat
(entsprechend 1 Mol Na2S) und 300 g N-Methyl-2-pyrrolidon zusammengegeben. Das Gemisch
wurde mit Stickstoff gespült und langsam bis auf 2020C erwärmt. Dabei destillieren
insgesamt 19 ml Wasser ab. Der Ansatz wurde anschließend auf ca. 1600C heruntergekühlt
und 147 g p-Dichlorbenzol (= 1 Mol) in ca. 50 q N-Methyl-2-pyrrolidon hinzugefügt.
Man erwärmt das Reaktionsgemisch unter dem Stickstoffvordruck von 2,5 bar in 30
Minuten auf 2450C, wobei der Druck auf 10 bar ansteigt, und hält diese Temperatur
3 Stunden. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird ein grauer Feststoff isoliert,
der anschließend einer sorgfältigen Wasserwäsche zur Entfernung der anorganischen
Beimengen unterworfen wird.
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Man trocknet bei 800C im Vakuum und erhält 100,3 g (93 %) Poly-p-phenylensulfid
mit folgenden Kenndaten: Schmelzviskosität r)m = 4,5 Pa.s (bei t 102 Pa). Eine thermoplastische
Verarbeitung ist ohne Härtung nicht möglich.
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Beispiel 2 In einem 2-l-Dreihalskolben, der mit Thermometer, Rührer
und Kolonne mit Destillatteiler ausgerüstet ist, werden unter Stickstoff 1110 g
N-Methylcaprolactam, 323,5 g
Natriumsulfidhydrat (2 2,45 Mol),
28,0 g 50 %ige Natronlauge, 341,1 g 1,4-Dichlorbenzol ( 2,32 Mol) 4,21 g 1,2,4-Trichlorbenzol
(1 Mol-%, bezogen auf Dichlorbenzol) und 30,2 g N,N-Dimethylacetamid (15 Mol-%,
bezogen auf Na2S) und 4,44 g (0,035 Mol) # -Caprolactam vorgelegt.
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Das Umsetzungsgemisch wird langsam zum Sieden erhitzt.
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Aus dem destillierenden Azeotrop, bestehend aus Wasser und p-Dichlorbenzol,
wird Wasser abgetrennt und.p-Dichlorbenzol in das Reaktionsgefäß zurückgeführt.
Nach 2 Stunden ist sowohl im Destillat als auch im Sumpf kein Wasser mehr nachweisbar.
Es wird weitere 9 Stunden zum Rückfluß erhitzt und das Produkt in üblicher Weise
durch Fällen in Wasser, ansäuern, elektrolytfrei waschen mit Wasser und Trocknen
als weiße Faser isoliert. Die Charakterisierung erfolgt durch die Schmelzviskosität
t m.
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#m = 6,2 x 10³ Pa.s (bei # = 10² Pa).
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Beispiel 3 Wie Beispiel 2, jedoch nur mit 1,68 g 1,2,4-Trichlorbenzol
(0,4 Mol-%, bezogen auf Dichlorbenzol als Verzweiger) f m = 1,45 x 103 Pa.s (bei
Z)= 102 Pa) Beispiel 4 In diesem Beispiel wurde auf den Einsatz des Verzweigers
1,2,4-Trichlorbenzol verzichtet.
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#m = 3,2 x 10² Pa.s (bei # = 10² Pa)
Beispiel 5
Wie Beispiel 2, jedoch wurden anstelle der 4,44 g prolactam 3,77 g Pyrrolidon eingesetzt.
Es wurde ein weißes PPS mit einer Schmelzviskosität des ausgefällten p-Polyphenylensulfids:
# m = 5,8 x 10³ Pa.s (bei ## = 10² Pa).
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Beispiel 6 Wie Beispiel 2, jedoch wurden anstelle der 4,44 g # -Caprolactam
8,74 g Laurinlactam eingesetzt. CXm des erhaltenen p-Polyphenylensulfids: = m =
4,2 x 10 Pa.s (bei g= 10 Pa).
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Beispiel 7 Analog Beispiel 4: 1110 g N-Methylcaprolactam, 323,5 g
Natriumsulfidhydrat (# 2,45 Mol) 2,4 g 50 %ige Natronlauge, 341,1 g 1,4-Dichlorbenzol
(# 2,32 Mol) und 38,05 g Natriumacetat ( # 20 Mol-% bezogen auf Na2S) sowie 4,44
g (0,035 Mol) £ -Caprolactam. Man erhält 233,4 g weißes Polyphenylensulfid mit einer
Schmelzviskosität von y m = 3,0 x 102 Pa.s (bei S = 102 Pa).
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Beispiel 8 Wie Beispiel 7, jedoch mit 29,4 g # -Caprolactam und der
Änderung, daß Lösungen von NMC (N-Methylcaprolactam) und DCB (Dichlorbenzol) sowie
Natriumsulfid-hydrat, -Capro-
lactam und Natriumacetat unter gleichzeitiger
Entwässerung zusammengeführt werden. Schmelzviskosität B m = 3,5 x 102 Pa.s (bei
102 Pa).
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Ein gemäß Beispiel 2 der DE-OS 32 43 189 hergestelltes p-Polyphenylensulfid
(Entfernen des freien Wassers aus der Reaktion, keine Zugabe von Lactam) zeigte
sowohl vor als auch nach dem Aufschmelzen eine dunklere Farbe und beim Aufschmelzen
eine stärkere Entwicklung saurer korrosiv wirkender gasförmiger Bestandteile als
solche p-Polyphenylensulfide, die gemäß Beispiel 7 und 8 erfindungsgemäß hergestellt
werden. Das Aufschmelzen wurde bei 3200C vorgenommen, die sauren Gase mit Stickstoff
als Schleppgas in eine Waschflasche mit 1 N Natronlauge überführt und die verbrauchte
bzw. neutralisierte Natronlauge titrimetisch bestimmt.
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Farbe nach Farbe nach Verbrauch von ml Füllung Aufschmelzen lNNaOH
nach 30' Auf-(in H2O) schmelzen bei 3200C PPS (Polyphenylensulfid) gemäß Beispiel
2 der grau s iß schwarz 3,1 DE-OS 3 243 189 PPS gemäß der vorliegenden Erfindung
Beispiel 7 weiß bräunlich 2,4 Beispiel 8 weiß bräunlich 2,2