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BESCHREIBUNG
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Hygienische Sanitärvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine
hygienische Sanitärvorrichtung mit einer Außenwandung mit Stützen bzw.
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Füßen, in Form einer Wanne bzw. eines Beckens mit einer anatomisch
entsprechend geformten oberen Öffnung und einem geschlossenen Boden; insbesondere
bezieht sie sich auf eine tragbare Sanitärvorrichtung, die speziell für bettlägerige
oder bewegungsunfähige Patienten entwickelt wurde, oder die ganz allgemein teilweise
oder vollständig ruhig liegen müssen.
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Tragbare Vorrichtungen dieser Art sind bereits für bettlägerige Patienten
- beispielsweise nach Operationen oder bei Lähmungen - in Gebrauch; sie bestehen
aus mehr oder weniger stark verschiedenen Behältern, die im Einzelfall jedesmal
unter den Patienten geschoben werden.
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Derartige Behälter können auch unter der Sitzfläche eines Sitzmöbels
oder eines Lehnstuhls so eingebaut werden, daß der Patient seinen Bedürfnissen gerecht
werden kann, ohne daß er aufstehen und die üblichen fest installierten hygienischen
Einrichtungen aufsuchen muß.
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Alle diese Lösungen werden jedoch auf völlig empirischer Grundlage
benutzt und stellen für den Patienten oder den Kranken keine wirkliche Hilfe dar,
da sehr schwerkranke oder im Koma liegende Patienten nicht sprechen können und ihre
körperlichen Bedürfnisse einfach dadurch befriedigen, daß sie alle Ausscheidungen
in die im Krankenbett liegenden Leintücher "laufen lassen.
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Werden die vorbeschriebenen herkömmlichen Möglichkeiten eingesetzt,
so ist jedoch die sofortige Hilfe des Pflegepersonals erforderlich - einmal zum
Entfernen der Ausscheidungen und zum anderen zum Reinigen und Trocknen des Unterleibs
der Patienten. Man kann wohl mit Recht feststellen, daß die derzeit bei Kranken,
die nicht die allgemein üblichen Toiletten aufsuchen können, verwendeten Sanitärbehälter
sich nur auf die Funktion der Aufnahme der Ausscheidungen beschränken, wobei insgesamt
die bekannten Probleme ungelöst bleiben, nämlich einerseits die körperliche Trennung
des Patienten von seinen Ausscheidungen (die dabei praktisch völlig offen liegen)
und zum anderen die erforderliche persönliche Hygiene und Reinigung des Patienten.
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Dieses Problem gestaltet sich darüberhinaus noch schwieriger, wenn
der Patient in einem in einer Reihe stehenden Bett liegt und damit in größerer Gesellschaft
mit anderen Personen und insbesondere anderen Kranken sich befindet.
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Damit ergab sich die Notwendigkeit, eine tragbare hygienische Sanitärvorrichtung
zu schaffen (ohne die Möglichkeit dabei auszuschließen, sie fest unter einem Bett
zu installieren), die bei einem Krankenhausaufenthalt
die gleichen
hygienischen Annehmlichkeiten wie die fest installierten Anlagen bietet, und darüberhinaus
für den Patienten eine erhöhte Bequemlichkeit in der Benutzung und alle Vorzüge
mit sich bringt, die bei dem speziellen Verwendungszweck, für den diese Vorrichtungen
vorgesehen sind, berücksichtigt werden müssen.
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Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sanitärvorrichtung
dieser neuen Art zu schaffen, die vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich tragbar
ist und mit der sich die vorgenannten Probleme lösen lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer hygienischen Sanitärvorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Außenwandung in dem oberen Teil
eine Spüleinrichtung und eine zweite Einrichtung zum Trocknen des Unterleibs des
Benützers aufweist, und im unteren Teil Einrichtungen zum Auffangen und Entleeren
der Ausscheidungen und anderer Abfallstoffe im allgemeinen aufweist, wobei die Einrichtungen
darüberhinaus zur gesteuerten Zuführung einer Flüssigkeit, insbesondere einer Reinigungslösung
beziehungsweise von Luft über die erste Spüleinrichtung und die zweite Trockeneinrichtung
vorgesehen sind.
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Entsprechend einem anderen erfindungsgemäßen Merkmal ist diese Sanitärvorrichtung
mit Wasserdüsen und Luftzuführöffnungen versehen, die als Einrichtungen zum Waschen
und Trocknen des Patienten dienen; diese befinden sich unter der oberen Öffnung
der Außenwandung der Sanitärvorrichtung.
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Diesen Düsen wird eine Waschlösung zugeführt, die gegebenenfalls angewärmt
ist und in einem zusätzlichen Behälter aufgefangen wird, der in der Sanitärvorrichtung
selbst
eingebaut ist, während die Luftzuführöffnungen mit einer
Luftquelle, beispielsweise einem Gebläse, verbunden sind, dem gegebenenfalls ein
elektrischer Widerstand zugeordnet ist, über den die Luft erwärmt wird und der hinsichtlich
des Bereiches und der Temperatur regelbar ist.
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Dazu wird der Betrieb des Gebläses beziehungsweise der Pumpe mit Zeitschalteinrichtungen
oder automatisch beziehungsweise von Hand, mit Pedal oder auf andere Weise gesteuert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung befindet sich im Boden
der Außenwandung beziehungsweise des Gehäuses - oder ganz allgemein unter den Düsen
und den Luftaustrittsöffnungen - ein Schieber mit zurückklappbarem Deckel, der während
der Benützung der Sanitärvorrichtung geöffnet und anschließend für die nachfolgenden
Arbeitsgänge wieder geschlossen wird.
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Sofern die erfindungsgemäße Sanitärvorrichtung vollständig automatisiert
wurde durch Einbau von Zeitschaltungen und entsprechenden Sensoren, so ist sie insbesondere
für die Verwendung bei Patienten im Koma oder einem ähnlichen Zustand geeignet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen
Sanitärvorrichtung;
Fig. 2 eine Teilansicht des oberen Teils der
Sanitärvorrichtung aus Fig. 1; Fig. 3 eine Schnittansicht durch die Sanitärvorrichtung
aus Fig. 1 entlang der Linie III-III; Fig. 4 den Auffangschieber; Fig. 5 ein Beispiel
für die Verwendung der erfindungsgemäßen Sanitärvorrichtung bei einem Krankenhausbett,
und Fig. 6 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Sanitärvorrichtung mit einer
anderen Schieberanordnung.
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Aus Fig. 1 wird ersichtlich, daß die erfindungsgemäße tragbare Sanitärvorrichtung,
die insgesamt mit Bezugsziffer 1 versehen ist, aus einer Außenwandung 2 besteht,
die im wesentlichen in Form einer Wanne beziehungsweise eines Beckens ausgebildet
ist. Es ist auch möglich, diese Außenwandung mit einer Rückenlehne und/oder Armlehnen
zum Abstützen des Benützers zu versehen.
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Auf dem Rand der oberen Öffnung 3 dieser Außenwandung ist eine anatomisch
entsprechend gestaltete Verkleidung als Abstützfläche 4 ausgebildet, während im
unteren Teil des Gehäuses 2 folgende Elemente vorgesehen sind: der herausziehbare
Schieber 5, in dem die Ausscheidungen beziehungsweise Abfälle gesammelt werden,
ein freier Raum 6, in welchem die Versorgungseinrichtungen und die Einrichtungen
zum Auffangen der Waschlösung untergebracht werden können, sowie höhenverstellbare
Stützen beziehungsweise Füße 7 mit Rollen.
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In Fig. 2 ist die anatomisch gestaltete Sitzverkleidung 4 nur mit
leichten Strichen angedeutet, so daß ein
Einblick in die Einrichtungen
zum Waschen und Trocknen möglich ist.
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Die Wasch- bzw. Spüleinrichtung besteht im wesentlichen aus Brausedüsen
8, die in der Innenwandung 9 der Außenverkleidung 2 unterhalb der Sitzverkleidung
4 angeordnet sind. Diese Brausedüsen sind in ihrer Neigungsrichtung einstellbar
und aus der Wandung 9 herausziehbar.
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In gleicher Höhe wie die Brausedüsen 8 sind im wesentlichen abwechselnd
mit diesen Luftausströmöffnungen 10 angeordnet, die als Einrichtung zum Trocknen
dienen.
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Auch diese Luftausströmöffnungen sind in ihrer Neigungsrichtung verstellbar
und gegebenenfalls aus der Innenwandung 9 der Außenverkleidung 2 herausziehbar.
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Die Düsen 8 und die Luftausströmöffnungen 10 sind jeweils mit entsprechenden
Leitungen 11 und 12 verbunden, die sich in dem Zwischsenraum 13 (vgl. Fig. 3) der
Außenverkleidung 2 befinden; die Leitungen 11 ihrerseits sind einer Zuführpumpe
14 nachgeschaltet, während die Leitungen 12 mit dem Gebläse 15 verbunden sind.
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Die Pumpe 14 und das Gebläse 15 stellen die Versorgungseinrichtung
für die Flüssigkeiten beziehungsweise die Luft dar, die den Düsen 8 bzw. den Luftausströmöffnungen
10 zugeführt werden; diese Einrichtungen können elektrisch betrieben und über den
Stecker 16 angeschlossen werden (vgl. Fig. 3) und mit einer Zeitgeberschaltung oder
einer automatischen bzw. manuellen Steuerung arbeiten.
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Das Gebläse 15 ist seinerseits mit einem elektrischen Widerstand 17
(vgl. Fig. 3) verbunden, so daß gegebenenfalls die den Öffnungen 10 zugeführte Luft
erwärmt werden kann.
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Die Pumpe 14 ist ihrerseits mit dem Behälter 18 (vgl.
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Fig. 3) verbunden, in welchem die Waschlösung aufgefangen wird. Der
Behälter 18 ist gegebenenfalls an das Wasserversorgungsnetz über eine Anschlußleitung
19 angeschlossen, die nach Beendigung des Einfüllvorgangs abgeschaltet oder geschlossen
wird. Der Behälter 18 ist darüberhinaus mit einem Thermostaten 20 zur gesteuerten
Erwärmung des Wassers und mit einem Einlaufstutzen 21 zu seiner Füllung mit Wasser
oder für den Zusatz einer antibakteriellen Lösung, eines geruchsbindenden Mittels,
einer medizinischen Lösung oder auch einer anderen Flüssigkeit versehen.
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Fig. 3 zeigt außerdem den Schieber zum Auffangen der Ausscheidungen,
ebenso wie Fig. 4. Dieser Schieber ist so unter der Außenwandung 2 angebracht, daß
die Ausscheidungen oder ablaufenden Flüssigkeiten in ihn hineinfallen und dort aufgefangen
werden können; hierzu weist der Schieber einen oberen Klappdeckel 22 auf, der sich
über einen Drehknopf oder Betätigungshebel 50 auf der Außenwandung 2 automatisch
oder von Hand umklappen läßt (auch hier ist eine elektrische, elektronische, pedalgesteuerte
Betätigung möglich). In allen Fällen wird dieser Deckel vor Benützung der Sanitärvorrichtung
geöffnet und anschließend wieder geschlossen, so daß eine vollständige Trennung
zwischen dem Patienten und dessen Ausscheidungen gegeben ist.
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Müssen die Ausscheidungen einer Laboruntersuchung unterzogen werden,
so kann es sein, daß sie nicht mit der Waschlösung in Berührung kommen dürfen. Für
solche Fälle sind die Öffnungen 23 und die Schlitze 53 vorgesehen, durch welche
die Waschlösung strömen kann, auch wenn der Deckel 22 geschlossen ist; sie strömen
dabei in einen getrennten Aufnahmeraum 24 im Schieber
5 (vgl. Fig.
4).
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Aus Fig. 3 und 4 wird in diesem Zusammenhang deutlich, daß der Deckel
22 des Auffangbehälters und des getrennten Aufnahmeraumes 24 zur Mitte hin geneigt
sind, das heißt, daß damit auch eine Neigung zu den Öffnungen 23 und zu den Schlitzen
53 hin gegeben ist.
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Der Benützer der Sanitärvorrichtung 1 sitzt auf der Sitzverkleidung
4 und durch Betätigung des Hebels oder Knopfes 50 wird der Deckel 22 des Schiebers
5 geöffnet; dieser Schieber nimmt nun die Ausscheidungen auf und kann auch eine
vorbeugend zugesetzte geruchsbindende Lösung aufnehmen. Um das Aufsteigen von Gerüchen
zu unterbinden, soweit dies möglich ist, kann das Gebläse 15 in dieser Phase (mit
entsprechender Steuerung) eine leichte Ansaugwirkung entwickeln. In diesem Fall
dienen die Gitter 25 des freien Raumes 6 in der Außenverkleidung 2 zum Austragen
der Luft, wobei sie mit entsprechenden Filtern ausgerüstet sind, um Gerüche zu binden.
Nacheinander wird nun durch Drücken eines Druckknopfes oder Betätigen eines Pedals
durch den Benützer oder die Krankenschwester eine Zeitgeberschaltung aktiviert,
so daß sich der Deckel 22 schließt, nachdem zuvor gegebenenfalls die Einrichtung
54 und 55 die Pumpe 14 in Gang gesetzt hat, so daß nun ein lauwarmer Strahl einer
Reinigungslösung zu den Düsen 8 geführt wird, die so gerichtet sind, daß die Lösungsstrahlen
auf den Unterleib des Patienten gerichtet werden.
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Nach dem Waschen wird - ebenfalls unter Steuerung durch die Zeitgeberschaltung
- das Gebläse 15 eingeschaltet, das über den Widerstand 17 einen warmen Luftstrahl
zuführt, der über die Öffnungen 10 austritt und auf
die zu trocknenden
Körperteile gerichtet wird. Vorzugsweise wird das Gebläse über die Zeitgeberschaltung
selbst abgeschaltet.
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Zum gegebenen Zeitpunkt sorgt eine mit dieser Aufgabe betraute Person
dafür, daß der Schieber 5 herausgenommen und durch einen neuen Schieber ersetzt
wird, und daß auch für die Füllung des Reservoirs 18 gesorgt wird.
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Die erfindungsgemäße tragbare Sanitärvorrichtung wird somit in unmittelbarer
Nähe zum liegenden Patienten verwendet (also neben dem Bett, dem Krankenstuhl oder
dergleichen), oder sie ist sogar in das Krankenbett oder den Sessel eingebaut, wie
dies Fig. 5 beispielhaft veranschaulicht. Auf diese Weise sind die üblichen Hilfsmittel
wie hier das Krankenbett oder die Matratze mit einer entsprechenden Öffnung zum
Einsetzen der tragbaren Sanitärvorrichtung in Betriebsstellung versehen. Zu diesem
Zweck kann die Sanitärvorrichtung auf Teleskopstützen angeordnet sein.
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Es liegt auch die Möglichkeit auf der Hand, daß verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können oder weitere Teile zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hinzugebaut werden können, um die Funktionsmöglichkeiten zu erweitern. Beispielsweise
können vorne und hinten wahlweise Leitungen 51 und 52 vorgesehen werden, mit denen
sich Scheidenspülungen, Darmspülungen, ein Versprühen von Medikamenten und anderes
vornehmen lassen; die entsprechenden Lösungen werden in den Be- hälter 18 eingefüllt
und über eine für diesen Zweck vorgesehene Pumpe in Umlauf gebracht.
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Andererseits ist auch die Möglichkeit gegeben, ein eigenes kleines
Gefäß zu verwenden - das hier nicht abgebildet ist - in dem die zum Vernebeln mit
Hilfe
des Gebläses vorgesehenen Stoffe eigens enthalten sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist es möglich, einen Direktanschluß
des Schiebers 4 an das Abwassernetz und einen dauernden Anschluß des Stutzens 19
an das Wasserversorgungsnetz vorzusehen, wenn die erfindungsgemäße Sanitärvorrichtung
an einem bestimmten Platz verwendet werden soll.
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Die erfindungsgemäße Sanitärvorrichtung kann, gleich ob sie fahrbar,
tragbar oder fest installiert ist, zumindest im Einzelfall mit Zubehörteilen ausgerüstet
werden, wie sie vorstehend beschrieben wurden, wenn sie außerhalb von Krankenhäusern
und Kliniken beispielsweise in Kinderheimen und Kinderkrippen, in Schulen oder in
Erziehungsheimen oder in Pflegeanstalten und in Privathaushalten für Kranke oder
alle diejenigen verwendet werden soll, die sich eine noch bequemere Lösung als dies
bisher üblich war, wünschen.
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