DE3427726A1 - Autohydrophobierungsmittel - Google Patents
AutohydrophobierungsmittelInfo
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Description
ROTGERSWERKE Aktiengesellschaft, 6000 Frankfurt/M.
Pat-914-R
Patentanmeldung
AutohydrophobierungsmitteT
Die Erfindung betrifft neue Autohydrophobierungsmittel
Derartige flüssige Mittel werden in Autowaschanlagen in geringen Mengen dem Wasser des letzten Spülvorgangs
zugesetzt, und sie bewirken, daß der Wasserfilm auf der Lackoberflache reißt und das Wasser leicht und
möglichst vollständig abtropft.
übliche Autohydrophobierungsmittel enthalten kationische
Tenside, meist quaternäre Ammoniumverbindungen sowie bis zu 10 % Kohlenwasserstoffe wie z.B. Petroleum.
Die Verwendung von Kohlenwasserstoffen aber
ist nicht unumstritten. Einerseits wird gerade durch Kohlenwasserstoffe ein besonders günstiger Aufreißeffekt
erzielt, andererseits aber soll das Abwasser der Autowaschanlagen möglichst frei von umweltbe-
! lastenden Kohlenwasserstoffen sein. Zudem sind die
kohlenwasserstoffhai ti gen Autohydrophobierungsmittel
trotz Verwendung von Emulgatoren oft nicht ausreichend lagerstabil.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Rezepturen für kohlenwasserstofffreie Autohydrophobierungsmittel
zu entwickeln.
Die Wirkung der üblicherweise angesetzten quaternären
Ammoniumverbindungen allein ist zu schwach. Es wurde daher in DE-OS 28 06 980 vorgeschlagen, eine Kombination
aus einer modifizierten quaternären Ammoniumverbindung, die Alkenylreste enthält, die dem natürlichen
Talgfett entsprechen und einem Alkanol oder Alkenol
mit 8 bis 20 C-Atomen einzusetzen. Eigene Versuche zeigten jedoch, daß entsprechende kohlenwasserstofffreie
Autohydrophobierungsmittel in ihrer Aufreiß-Wirkung
nicht zufriedenstellend sind.
Dies gilt insbesondere für Waschstraßen, in denen das Kraftfahrzeug mit Bandgeschwindigkeiten von 6-10 m/min
durch die Anlage gezogen wird. Je nach Baulichkeit stehen der Sprühbogen, mit dem das Hydrophobierungsmittel
auf das Fahrzeug aufgebracht wird, und das Gebläse lediglich 2 bis 2,50 m entfernt, so daß für
das Aufbrechen des Wasserfilms nur 15" bis-2"0 s Zeit
zur Verfügung stehen.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, kohlenwasserstofffreie,
lagerstabile Autohydrophobierungsmittel zu entwickeln, die in ihrer Aufreißwirkung den kohlenwasserstoff·
- 3 ;
haltigen entsprechen und die nicht zu einer Umweltbelastung führen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch Bereitstellung der Autohydrophobierungsmittel gemäß der Ansprüche.
Es wurde gefunden, daß bei Einsatz von Acetalen der Formel
R ΓΗ
N)R3
in der R, einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 3 bis 10 C-Atomen und R„ sowie R3 gleiche oder verschiedene
Alkylreste mit 3 bis 10 C-Atomen mit der Maßgabe bedeuten,
daß die Gesamtsumme der Kohlenstoffatome 18 bis 24 beträgt, anstelle von Kohlenwasserstoffen
in Autohydrophobierungsmitteln mit sonst üblicher
2Q Zusammensetzung ein Aufreißeffekt erzielt wird, der
dem der kohlenwasserstoffhaitigen Autohydrophobierungs·
mittel mindestens gleichkommt.
Die genannten Acetale führen nicht zu einer Umweltbelastung.
Die erfindungsgemäßen Autohydrophobierungsmittel sind
lagerstabil. Auch nach mehrmonatiger Lagerung der Mitttel wird keine Phasentrennung beobachtet. Dies ist
insofern überraschend, als aus DE-OS 25 40 873 bekannt ist, daß die Acetale als schaumdämpfende Mittel in
Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden und der
Fachmann daher besonders bei den in Autohydrophobierungs·
mitteln angewandten hohen Konzentrationen der Acetale eine demulgierende Wirkung und damit eine geringere
Lagerstabilität der mit ihnen hergestellten Autohydrophobierungsmittel
erwarten würde.
Des weiteren werden auch in den vorbekannten Anwendungsgebieten die Acetale mit kationischen Tensiden
kombiniert und dürfen dabei die Benetzbarkeit des Wassers nicht beeinträchtigen. Umso überraschender ist
es, daß die gleichen Verbindungen in den erfindungsgemäßen Mitteln eine starke Hydrophobierung der
Lackoberflächen von Kraftfahrzeugen und damit das gute
Aufreißen und Abperlen des Wassers bewirken.
Die erfindungsgemäß verwendeten Acetale können in an
sich bekannter Weise durch Umsetzung von Aldehyden (mit 4 bis 11 C-Atomen) mit Alkoholen hergestellt
werden.
Im einzelnen kommen als Aldehyde z.B. n- und i-Butanal,
n- und i-Pentanal, n- und i-Hexanal, Heptanale,
Octanale, Nonanale und Decanale sowie die entsprechenden in oc-Stellung ungesättigten Alkenale
in Betracht. Besonders bevorzugt sind in cd-Stellung verzweigte, vornehmlich methyl- oder ethyl-verzweigte
gesättigte oder ungesättigte Aldehyde. Von diesen seien beispielsweise Isobutanal , 2-Ethylpentanal,
2-Ethylhexanal , 2-Ethylheptanal, 2-Ethyloctanal,
2-Methylpenten-(l)-al und 2-Ethylhexen-1-al genannt.
- 5 35
Als Reaktionspartner einsetzbare Alkohole sind aliphatische
gesättigte Alkohole mit 3 bis 10 C-Atomen, und zwar beispielsweise Butanole, Isobutanole, Hexanole,
Heptanole, Octanole, wobei vorzugsweise verzweigte Alkohole in Betracht kommen. Besonders wichtig
sind verzweigte, wie Isobutanol, 2-Ethylhexanol,
2-Ethylheptanol, 2-Ethyloctanol und 2-Methylpentanol.
Die Komponenten können auch vermischt eingesetzt werden , man erhält dann Acetalgemisehe, die ebensogut
wirken.
Alkohol- und Aldehydkomponente werden so ausgewählt,
daß sich eine Kohlenstoffsumme von 18 bis 24 im
fertigen Acetal ergibt, da dieser Bereich eine optimale Trockenwirkung ergibt und weil außerdem die
Acetale in diesem Bereich bereits geruchlos sind, aber noch eine flüssige Konsistenz aufweisen.
Diese Acetale werden in Mengen von 10 bis 40 Gew.-% mit 10 bis 60 Gew.-% kationischem Tens id, 0,5 bis 10
Gew.% Emulgator und 10 bis 40 Gew.-% eines Lösungsmittels
vermischt. Die so hergestellten Autohydrophobierungsmittel
werden bei Gebrauch entweder über eine Vorverdünnung mit Lösungsmittel und Wasser und darauffolgende
Endverdünnung oder durch direkte Zugabe von Wasser etwa 150 bis 1500-fach verdünnt.
Das so mit Autohydrophobierungsmittel versehene Wasser
wird beim letzten Spülvorgang auf die Fahrzeugoberfläche aufgebracht. Danach reißt sofort der Wasserfilm
auf der Lackoberfläche auf und das Wasser perlt ab.
Es ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Autohydrophobierungsmittel, daß lagerstabile wasserfreie
Konzentrate mit hoher Konzentration der kationischen Tenside hergestellt werden können.
Als kationisches Tensid, Emulgator oder Lösungsmittel
eignen sich alle Produkte, die in bislang gebräuchlichen Autohydrophobierungsmitteln eingesetzt werden.
Bevorzugte Beispiele für verwendete kationische Tenside sind Imidazolinderivate und/oder quaternäre AmmoniumverbindungendesTyps
ffr
K2
K2
wobei R1 und R2 Cß - C20 Alkyl oder Alkenyl,
R3 und R. C, C. bedeutet.
Bevorzugt ist der Alkenylrest (R, und Rp), der dem
natürlichen Talgfett entspricht bzw. der Steary.l rest,
Als R3 und R. sind Methyl gruppen bevorzugt. Als Anionen kommen Chlorid, Bromid, Jodid, Phosphat,
Acetat oder Methosulfat in Frage.
Emulgatoren für das wasserunlösliche Alkylacetal
sind Fettaminalkoxylate oder aromatische Alkoxylate.
Des weiteren können diese Mischungen Wasser und/oder niedere Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen enthalten.
Es wird ein Autohydrophobierungsmittel folgender Zusammensetzung
hergestellt:
36 Gew.-% Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid
12 Gew.-% 2-Heptadecyl-4,5-dehydro-l-H-imidazol-lethanamin-acetat
8 Gew.-* Oleylaminethoxylat (2 Mol EO)
28 Gew.-% R,-CH-(O-R2J2 wobei R, = Isopropyl
R2 = CH2- CH -(CH2J3 -CH3
16 Gew.-% Isopropanol
C2H5
Dieses Konzentrat wird bei Raumtemperatur 3 Monate lang gelagert. Es werden keine Entmischungserscheinungen
beobachtet.
100 Gewichtsteile des wasserfreien Autohydrophobierungsmittels werden mit 300 ml Wasser vermischt. Die so
erhaltene stabile Emulsion wird mit Wasser 500-fach verdünnt und diese Verdünnung als Nachspülwasser in
einer Autowaschanlage auf ein zuvor gereinigtes
Fahrzeug aufgesprüht. Das Mittel führt zu einem Aufriß des Wasserfilms innerhalb von 15 s. Das
Fahrzeug wird in üblicher Weise trockengeblasen. Danach ist der Lack trocken, glänzend und fleckenfrei.
Vergleichsbeispiel 1
Es wird ein Autohydrophobierungsmittel der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
9 Gew.-Teile Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid
3 Gew.-Teile 2-Heptadecyl-4 ,5-dehydro-l-H-imidazol-1-
ethanamin-acetat
2 Gew.-Teile 01eylaminethoxylat (2 Mol EO)
2 Gew.-Teile 01eylaminethoxylat (2 Mol EO)
4 Gew.-Teile Isopropanol
75 Gew.-Teile Wasser
75 Gew.-Teile Wasser
(Die Mischung entspricht der Emulsion aus Beispiel 1
ohne das Acetal).
Analog Beispiel 1 wird das Mittel mit Wasser 500-fach verdünnt und diese Verdünnung als Nachspül wasser in
einer Autowaschanlage auf ein zuvor gereinigtes Fahrzeug
aufgesprüht.
Nach 20 s wird kein nennenswerter Aufriß des Wasserfilms beobachtet.
Es wird ein Autohydrophobierungsmittel der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
9,0 Gew.-Teile Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid
3,9 Gew.-Teile Isopropanol
38,6 Gew.-Teile Butylglykol
4,5 Gew.-Teile Oleylalkohol (Jodzahl 70 - 85)
44,0 Gew.-Teile Wasser
Analog Beispiel 1 wird das Mittel mit Wasser 500-fach verdünnt und diese Verdünnung als Nachspül wasser in einer
Autowaschanlage auf ein zuvor gereinigtes Fahrzeug aufgesprüht.
Nach 20 s wird kein nennenswerter Aufriß des Wasserfilms beobachtet.
Es wird ein Autohydrophobierungsmittel der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
9,0 Gew.-Teile Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid
3,0 Gew.-Teile 2-Heptadecyl-4,5-dehydro-l-H-imidazol-1
ethanamin-acetat 10,0 Gew.-Teile Oleylaminethoxylat (2 Mol EO)
2,0 Gew.-Teile Essigsäure *
10 Gew.-Teile Isopropanol
10 Gew.-Teile Butylglykol
10 Gew.-Teile Isopropanol
10 Gew.-Teile Butylglykol
7 Gew.-Teile Oleylalkohol (Jodzahl 70 - 85)
35 Gew.-Teile Wasser
* Der Zusatz von Essigsäure ist notwendig, da die Mischung ohne Essigsäure keine homogene Lösung ergibt.
Analog Beispiel 1 wird das Mittel mit Wasser 500-fach
verdünnt und diese Verdünnung als Nachspülwasser in einer Autowaschanlage auf ein zuvor gereinigtes Fahrzeug
aufgesprüht.
Nach 20 s wird kein nennenswerter Aufriß des Wasserfilms beobachtet.
Claims (2)
1. Kohlenwasserstofffreie Autohydrophobierungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß- sie
Acetale der Formel
OR2
- CH
^ IR
enthalten, in der R, einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 3 bis 10 C-Atomen und R2 sowie R3 gleiche oder
verschiedene Alkylreste mit 3 bis 10 C-Atomen mit
der Maßgabe bedeuten, daß die Gesamtsumme der Kohlenstoffatome 18 bis 24 beträgt.
2. Autohydrophobierungsmittel nach Anspruch 1, bestehend
aus
10 - 60 Gew.-% kationischem Tensid 0,5 - 10 Gew.-% Emulgator
10 - 40 Gew.-56 Acetal
10 - 40 Gew.-% Lösungsmittel.
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