DE3426281C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schneckenradgetriebe mit einer
Antriebsschnecke und einem Schneckenrad, das aus einer
Nabe, einem Zähne aufweisenden Radkranz sowie einem beide
miteinander verbindenden Träger besteht, wobei die Zähne
eine Erzeugende aufweisen, die aus einem zur Radachse pa
rallelen geraden Abschnitt und einem sich ohne Knick an die
sen anschließenden, gleichsinnig zum Umfang der Schnecke
gekrümmten Abschnitt besteht.
Ein solches Schneckenradgetriebe ist aus der US-PS 28 12 668
bekannt.
Bei einfachen Schneckenradgetrieben, insbesondere solchen
mit Schneckenrädern aus Kunststoff, ist die Erzeugende,
die auch den axialen Verlauf des Zahnkopfes bestimmt, eine
Gerade mit auf ihrer gesamten Länge gleichbleibenden Ab
stand zur Achse des Schneckenrades. Ein solches Zahnrad
hat die Form eines wölbungsfreien Zylinders mit Zähnen, die
sich von vertikalen Seiten aus erstrecken. Die Eingriffs
fläche 41 zwischen einer Schnecke 40 und einem Schneckenrad
42 unter geringen Belastungen ist in der den Stand der Tech
nik wiedergebenden Fig. 1 durch gestrichelte Schraffur ange
deutet.
Wenn eine wesentlich höhere Belastung auf die Schnecke 40
und das Schneckenrad 42 ausgeübt wird, wie dies in Fig.
2 gezeigt ist, wird die dort mit 41 A bezeichnete Eingriffs
fläche durch Verminderung der Eingriffstiefe um das Maß
D verkleinert. Eine solche verkleinerte Eingriffsfläche
41 A kann gegebenenfalls zu einem Abstreifen oder einer anderen Beschädi
gung des Getriebes führen.
Das bekannte Schneckenradgetriebe der eingangs genannten
Art schafft in dieser Hinsicht bereits eine Verbesserung
durch Vergrößerung des Eingriffs zwischen Antriebsschnecke
und Schneckenrad auf einen Umfangswinkel von im wesentli
chen 135°. Das dabei zur Anwendung gelangende Schneckenrad
läßt sich zwar auch in einer einfachen Form aus Kunststoff
spritzen; es ist jedoch infolge seiner scheibenartigen Ver
bindung zwischen Nabe und Radkranz äußerst steif, so daß
eine selbsttätige Anpassung des Zahneingriffs unter Last
kaum möglich ist und die Gefahr des Abstreifens der Schnec
ke von den Zähnen des Schneckenrades nach wie vor besteht.
Es ist deshalb erwünscht, eine mögliche von großen Belastungen her
vorgerufene Trennung zwischen Schnecke und Schneckenrad
zu vermindern oder ganz auszuschließen. Dieses Problem
kann insbesondere bei einem Scheibenwischersystem in einem
Kraftfahrzeug auftreten. Das Schneckenge
triebe muß dort so beschaffen sein, daß es den Stoßbelastun
gen beim plötzlichen Stillstand des Scheibenwischermotors
sowie der Ankerträgheit unter ungünstigen Arbeitsbedingun
gen widersteht, wie sie auftreten können, wenn die Wischerblätter
an der Windschutzscheibe festgefroren sind oder unter schwe
ren Schneebelastungen stehen, bei denen der Wischwinkel
des Wischerblatts begrenzt ist. Unter solchen Bedingungen
sind die Zähne des Schneckenrades hohen Belastungen unter
worfen und können ihren Dienst versagen.
Es sind auch Schneckenradgetriebe mit Zähnen des Schnecken
rades bekannt, die nach beiden axialen Enden hin hochge
wölbt sind und der Kontur der Schnecke folgen. Derartige
Globoidzahnräder sind jedoch schwierig herzustellen. Wenn
ein solches Zahnrad aus Kunststoff gespritzt oder gegossen
wird, muß das Werkzeug aus mindestens zwei Teilen bestehen,
um das darin hergestellte Zahnrad dem Werkzeug entnehmen
zu können. Schneckenräder mit hoher Qualität sind wegen
der in der Regel erforderlichen zusätzlichen Teilung zwischen den Werkzeug
teilen nur schwer zu erhalten. Ferner haben solche Schnec
kenräder im allgemeinen auch nur steife Grundkörper, die keine
Biegungen gestatten. Wenn keine Biegemöglichkeit beim Schneckenrad besteht,
muß die gesamte Antriebsbelastung auch bei Biegung der Schnecke von den im Eingriff
befindlichen Zähnen auf das Schneckenrad übertragen werden.
Dies kann zum
Bruch der Zähne führen.
Zur Vermeidung derart extremer Zahnbelastungen bei dennoch
gleichzeitiger Ermöglichung einer elastischen Selbstein
stellung der Zähne ist es schließlich auch bereits bekannt
(GB-PS 12 50 372), die Zahnlücken radial nach einwärts über
den Teilkreis hinaus zu verlängern und
an jeweils einer Zahnflanke anschlagartige Vorsprünge
vorzusehen, die mit kurzen Abständen vor der entgegengesetz
ten Flanke des nächsten Zahnes enden. Eine besondere Ausge
staltung dieser Maßnahme sieht darüber hinaus vor, das
Schneckenrad axial zu teilen und an den beiden Hälften je
weils auf entgegengesetzten Zahnflanken solche Vorsprünge
anzubringen, die sich unter axialer Abschrägung in die
Lücken der anderen Radhälfte erstrecken und dort mit dem entge
gengesetzt gerichteten und gleichfalls abgeschrägten Vor
sprung der anderen Radhälfte einen zur Achsrichtung geneig
ten dünnen Spalt bilden. Hierdurch vermögen die Zähne,
selbsteinstellend zu kippen und sich zu verdrehen, wobei
die gegenseitige Abstützung über die Vorsprünge jedoch eine
Überlastung und damit Bruchgefahr verhindert. Die Herstel
lung solcher Schneckenräder ist jedoch aufwendig
und kommt demzufolge in der Regel für Scheibenwischerantrie
be auch bei Verwendung von Kunststoff kaum in Betracht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein stoßunempfindliches
Schneckengetriebe zu schaffen, das sich einfach und auch
unter Verwendung von Kunststoff für das Schneckenrad
herstellen läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Träger, auf dem Umfang verteilt, in radialer Richtung ver
laufende federnde Speichen aufweist, die sich lastabhängig
so biegen, daß sich der Radkranz relativ zur Nabe in Achs
richtung des Schneckenrades unter Vergrößerung des Zahnein
griffs verlagert.
Ein solches Schneckenrad kann in einer ein
fachen Spritzform aus Kunststoff gespritzt werden und ermöglicht
infolge der elastischen Verbindung zwischen Nabe
und Radkranz eine Selbsteinstellung der Zähne zu der Schnec
ke, die zugleich auch Stöße elastisch und ohne
die Gefahr von Überbeanspruchungen aufzufangen vermag.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schnecken
radgetriebes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 im Querschnitt zur Schnecke bzw. Axial
schnitt zum Schneckenrad ein Schneckenrad
getriebe nach dem Stand der Technik mit
achsparalleler gerader Erzeugenden unter
normaler Belastung,
Fig. 2 eine ähnliche Schnittdarstellung wie in
Fig. 1 unter erhöhter Belastung mit ver
mindertem Zahneingriff,
Fig. 3 eine ähnliche Schnittdarstellung wie in
den Fig. 1 und 2 durch ein Schnecken
radgetriebe, wobei die Erzeugende der Erfindung an
einem Schneckenrad
ausgebildet ist,
Fig. 4 die gleiche Darstellung wie in Fig. 3, je
doch in größerem Maßstab, unter erhöhter
Belastung zur Veranschaulichung der dabei
auftretenden Eingriffsfläche zwischen dem
dargestellten Zahn des Schneckenrades und
der Schnecke,
Fig. 5 eine Stirnansicht eines Teils des Schnecken
rades mit der im Eingriff damit befind
lichen Schnecke,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines die
Merkmale der Erfindung aufweisenden
Schneckenrades unter Einzeichnung der
Tangential-, Trenn- und Normalkräfte
und
Fig. 8 einen Ausschnitt einer Radialansicht
auf den Umfang des Schneckenrades zur
Veranschaulichung des Schrägstel
lungswinkels der Zähne und der
Richtungen, mit denen die Tangential
last und die Antriebslast daran an
greift.
Gemäß der Darstellung in Fig. 5 besteht das gezeigte Schnecken
radgetriebe 10 aus einer Antriebsschnecke 12 und einem
Schneckenrad 14. Die Zähne 16 des Schneckenrades 14 folgen
einer Erzeugenden 18 mit kurvenförmigem Verlauf (Fig. 4). Die
Erzeugende 18 besteht aus zwei geraden, achsparallelen End
abschnitten 20 und 22. Zwischen den geraden Endabschnitten 20
und 22 befindet sich ein bogenförmiger Teil 24 mit einem ver
änderlichen Radius um einen Punkt, der gegenüber der Achse der
Antriebsschnecke 12 versetzt ist. Das Schneckenrad 14 hat somit
längs der geraden Erzeugenden 20 und 22 jeweils konstante
Durchmesser. Der Durchmesser des geraden Abschnitts 20 ist
größer als der Durchmesser des geraden Abschnittes 22. Der
Durchmesser des bogenförmigen Abschnitts 24 nimmt mit zunehmen
dem Abstand von dem geraden Abschnitt 22 zum geraden Abschnitt
20 hin zu.
Durch Anordnung des bogenförmigen Abschnitts 24 dergestalt,
daß er wenigstens zum Teil um die Antriebsschnecke 12 herum
verläuft, wird die Eingriffsfläche 11 zwischen den Zähnen des
Schneckenrades 14 und der Antriebsschnecke 12 gegenüber der
jenigen vergrößert, die bei einer Erzeugenden in Form einer
Geraden zur Verfügung stehen würde. Jeder Zahn 16 hat Flanken
26, die sich von dem Zahnkopf 28 (Fig. 5) zum Zahnfluß hin
erstrecken. Die Größe und Form des Zahnquerschnitts ist für
jeden Ort der Erzeugenden konstant. Jedoch sind die längs der
Erzeugenden 18 aufeinanderfolgenden Zahnabschnitte im bogen
förmigen Abschnitt 24 der Erzeugenden radial gegeneinander ver
setzt.
Die Zahntiefe der Antriebsschnecke 12 und die Zahntiefe des
Schneckenrades 14 sind vorzugsweise im wesentlichen gleich
groß
(Fig. 3).
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, verbleibt auch, wenn sich die An
triebsschnecke 12 gegenüber dem Schneckenrad 14 um einen Ab
stand D verlagert, eine Zahneingriffsfläche 11 A. Insbesondere
vergrößert eine Verwerfung der Zähne in einer Axialebene um
etwa 1° bis 1,5°, wie dies in Fig. 4 strichpunktiert einge
zeichnet ist, die Eingriffsfläche im Vergleich zu einem nicht
verworfenen Schneckenrad um die gestrichelt schraffierte
Fläche 11 B. Obgleich ein solches Verwerfen des Schneckenrades
auch zu einem Verlust eines Teils 11 C der Eingriffsfläche
führt, übersteigt der Gewinn den Verlust um einen Restgewinn
in der Eingriffsfläche im Vergleich zu einem nicht aus der
Richtung abgelenkten Schneckenrad. Mit Vorteil befindet sich
die Achse der Antriebsschnecke 12 nahe dem radial innersten
Ende des gewölbten Abschnitts 24 der Erzeugenden 18, so daß der
gewölbte Abschnitt 24 längs der Antriebsschnecke 12 anwächst.
Das Schneckenrad 14 hat Speichen 30, die federnd nachgeben
können. Ein bevorzugtes Material für das Schneckenrad 14 ist
unarmiertes Acetalharz, welches die erforderlichen physikali
schen Eigenschaften besitzt, den Betriebsanforderungen des
Antriebssystems unter allen Belastungen standzuhalten. Die
Biegeelastizität der Speichen 30 gestattet dem Schneckenrad
14, in der Drehebene und der Axialebene auszuweichen (Fig. 7).
Das Ausweichen des Schneckenrades 14 in der Axialebene hebt
zum Teil den Zahneingriff zwischen der Antriebsschnecke 12
und dem Schneckenrad 14, verursacht durch die Zahntrennkräfte
unter extremen Belastungen, auf und bewirkt an anderer Stelle
einen zusätzlichen Zahneingriff.
Eine charakteristische Eingriffsfläche für ein unbelastetes herkömmliches
Getriebe gemäß Fig. 1 hat die Größe von 78,7 mm2 und für ein
belastetes Getriebe wie in Fig. 2 die Größe von 50,3 mm2, was
eine Abnahme der Eingriffsfläche um 36% bedeutet. Eine
charakteristische Eingriffsfläche für ein unbelastetes Getriebe
der erfindungsgemäßen Art nach Fig. 3 beträgt 94,8 mm2 und die
Eingriffsfläche für ein belastetes Getriebe gemäß der Dar
stellung in Fig. 3 beträgt 63,2 mm2, was einer Abnahme um
33% entspricht. Dieser Vergleich zwischen dem Stand der Technik
(Fig. 1 und 2) und der Ausführungsform des Schneckenradgetriebes
nach der Erfindung (Fig. 3 und 4), ergibt eine um 3% geringere
Verminderung der Eingriffsfläche bei der erfindungsgemäßen Aus
bildung und setzt Schneckenräder desselben Durchmessers und
Schnecken derselben Größe und Form voraus.
Gemäß der Darstellung in den Fig. 7 und 8 wird eine
Tangentialkraft W t parallel zur Achse des Schneckenrades 14
auf einen Zahn 16 ausgeübt, der gegenüber der Schneckenrad
achse abgewinkelt ist. Eine Drehkraft W x ist parallel zur
Drehebene gerichtet. Eine Trennkraft W n wird radial auf das
Schneckenrad 14 ausgeübt und ist gleich der Kraft der Trennung.
Die Resultierende dieser drei Kräfte ist die Kraft W. Fig. 7
zeigt die Axialebene, welche durch die Achse des Schnecken
rades verläuft, und die Drehebene, die parallel zur Ebene des
Schneckenrades gerichtet ist. Wenn eine für einen Scheiben
wischermotor charakteristische Kraft auf das Schneckenrad 14
ausgeübt wird, wird das Schneckenrad 14 um einen Winkel von
etwa 3,5° in der Drehebene und von etwa 1° in der Axialebene
in bezug auf die Achse des Schneckenrades 14 gekippt. Die
3,5°-Auslenkung in der Drehebene kommt durch Biegen der
Speichen 30 zustande. Die resultierende Verwerfung des
Schneckenrades 14 liegt in einer Ebene normal zur Längser
streckung der Zähne 16 (Fig. 8).
Wie in Fig. 5 gezeigt, verjüngen sich die Speichen 30 generell
mit zunehmendem Radialabstand von der Achse des Schneckenrades
14. Zwischen benachbarten Speichen 30 ist jeweils ein Anschlag
45 zur Begrenzung der Speichenbiegung angeordnet. Jeder An
schlag 45 hat einen Kopfteil 46 und einen Schenkelteil 47, die
radial zueinander angeordnet sind. Der Kopfteil 46 hat eine
größere Umfangserstreckung als der Schenkelteil 47. Ein Biegen
der Speichen 30 hat zur Folge, daß jede Speiche 30 in Eingriff
mit einem Kopfteil 46 gelangt, wodurch ein weiteres Biegen be
grenzt wird. Ein charakteristischer Abstand zwischen dem Kopf
teil 46 und einer benachbarten Speiche 30 beträgt 0,76 mm. Die
dem Biegemoment entgegengerichtete Kraft ist nichtlinear und
nimmt beträchtlich zu, wenn die Speichen 30 in Anlage gegen
die Kopfteile 46 gelangen, so daß ein Materialbruch an den
radial äußeren Enden der Speichen 30 vermieden wird.
Claims (4)
1. Schneckenradgetriebe mit einer Antriebsschnecke (12)
und einem Schneckenrad (14), das aus einer Nabe, einem
Zähne (16) aufweisenden Radkranz sowie einem beide mit
einander verbindenden Träger besteht, wobei die Zähne
(16) eine Erzeugende aufweisen, die aus einem zur Rad
achse parallelen geraden Abschnitt (22) und einem sich
ohne Knick an diesen anschließenden, gleichsinnig zum
Umfang der Schnecke (12) gekrümmten Abschnitt (24) be
steht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger, auf dem Umfang verteilt, in radialer
Richtung verlaufende federnde Speichen (30) aufweist,
die sich lastabhängig so biegen, daß sich der Radkranz
relativ zur Nabe in Achsrichtung des Schneckenrades (14)
unter Vergrößerung des Zahneingriffs verlagert.
2. Schneckenradgetriebe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Spei
chen (30) Anschläge (45) zur Begrenzung der Speichenbie
gung angeordnet sind.
3. Schneckenradgetriebe nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Speichen
(30) radial nach auswärts im Querschnitt verjüngen und
daß die Anschläge (45) aus sich zwischen den Speichen
(30) radial erstreckenden Schenkeln (47) mit an den En
den angeordneten Kopfteilen (46) bestehen, die ab einer
Grenzbelastung an den Speichen (30) anliegen.
4. Schneckenradgetriebe nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneckenrad (14) aus unarmiertem Acetalharz
besteht.
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1984
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