DE3423944C2 - Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
FahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Fahrzeugbremsanlage
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Eine durch die GB-PS 1 328 127 bekannte Fahrzeugbremsan
lage hat wenigstens einen aus einem Druckspeicher ver
sorgten, rein elektrisch gesteuerten Bremskreis. Der
Bremskreis hat ein elektrisch steuerbares Bremsdruckauf
bauventil, an dieses angeschlossen beispielsweise einen
Radbremszylinder und einen Bremsdruckfühler und ein eben
falls elektrisch steuerbares Bremsdruckabbauventil. Das
Bremsdruckaufbauventil und das Bremsdruckabbauventil kön
nen in einer Ventilkombination vereinigt sein.
Die Fahr
zeugbremsanlage besitzt außerdem einen mittels eines
Bremspedals einstellbaren elektrischen Bremsdrucksoll
wertgeber für Betriebsbremsungen und ein Steuergerät mit
einem Vergleicher, der an den Bremsdrucksollwertgeber
und den/die Bremsdruckfühler, die als Istwertgeber die
nen, angeschlossen ist und die genannten Ventile so
steuert, daß die Bremsdrücke wenigstens annähernd zur
Übereinstimmung mit dem jeweiligen Sollwert gelangen.
Die elektrisch steuerbaren Ventile sind so ausgebildet,
daß sie normalerweise stromlos und lediglich zum Brems
druckaufbauen bzw. Bremsdruckabsenken einer elektrischen
Erregung ausgesetzt sind. Es ist dabei nicht auszuschließen,
daß wenigstens eines der Bremsdruckaufbauventile altert
oder verschmutzt und dadurch Leckströme durchläßt.
Wenn
die Bremsdruckabbauventile dicht schließen, entsteht
nach Abschluß einer Bremsung in Wenigstens einem Rad
bremszylinder ein Druckanstieg. Dieser kann gegebenen
falls, bevor er vom Bremsdruckfühler erkannt und über
das Steuergerät beendet wird, zu Bremsbelagverschleiß,
zusätzlichem Kraftstoffverbrauch und auch Überhitzung von
Radbremsen führen.
Auch wenn das elektrische Steuergerät und
sein Vergleicher ausfallen oder der Bremsdruckfühler un
genau arbeitet, entsteht in dem nur elektrisch ge
steuerten Bremskreis ungewollt ein Bremsdruck, der das
Fahrzeug gegebenenfalls so stark bremst, daß es mit ei
gener Kraft nicht oder nur unter Inkaufnahme einer Be
schädigung von Bremsen in die nächste Werkstatt fahren
kann.
Eine durch die DE-31 37 800 A1 bekannte Fahrzeugbremsanlage hat
einen Bremskreis, der für den Normalbremsbetrieb einen mittels eines
Bremspedals steuerbaren Sollwert-Geber, einen mit Radbremszylindern
verbundenen Istwert-Geber sowie eine Elektromagnete aufweisende Ven
tilkombination und ein an den Sollwert-Geber und den Istwert-Geber
angeschlossenes Steuergerät aufweist, das die Elektromagnete ausge
hend von Sollwerten steuert. Für den Notbremsbetrieb, beispiels
weise bei Ausfall des Steuergeräts oder seiner Stromversorgung, besitzt die Fahrzeugbremsanlage
zusätzlich ein mittels des Bremspedals steuerbares Notsteuerven
til, das nach Art eines einkanaligen pneumatischen Betriebsbrems
ventils ausbildbar ist, und ein dem Notsteuerventil nachgeordnetes,
normalerweise offenes, von einem Elektromagnet steuerbares Ventil.
Dieses Ventil ist in seiner Normalstellung für Druck aus
dem Notsteuerventil durchlässig. Infolge der Ausbildung des Not
steuerventils und der offenen Grundstellung des nachgeordneten, per
Elektromagnet steuerbaren Ventils ist bei losgelassenem Bremspedal
grundsätzlich der Bremskreis zur Umgebungsluft hin geöffnet, so daß
einem ungewollten Bremsdruckaufbau prinzipiell entgegengewirkt ist.
Für den Fehlerfall, wenn also ein elektrisches oder pneumatisches
Signal nicht verfügbar ist, bewirkt das Steuergerät eine optische
und/oder akustische Anzeige für den Fahrer.
Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremsanlage mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat den Vorteil,
daß unzulässiger Bremsdruck infolge eines Leckstroms
durch das elektrisch gesteuerte Bremsdruckaufbauventil mittels eines elektrisch schließbaren Leckstromableitventils
verhindert wird.
Diese erfindungsgemäße Fahrzeugbremsanlage hat
des weiteren den Vorteil,
daß, falls das Leckstromableitventil in seiner Offenstel
lung festhängen sollte, trotzdem, wenn auch vermindert,
wirkungsvolle Bremsungen durchführbar sind.
Das kennzeichnende
Merkmal des Anspruchs 2 unterstützt wirkungsvolles Bremsen, und
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 3 ergeben eine einbaugünstige Baugruppe.
Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4 haben den
Vorteil, daß die Spurhaltung eines die Farzeugbremsan
lage enthaltenden Fahrzeugs verbessert wird.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Fahrzeug
bremsanlage sind in den Zeichnungen dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Fahrzeugbremsanlage und
Fig. 2 ein zweites Ausfüh
rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremsan
lage.
Die Fahrzeugbremsanlage 2 gemäß der Fig. 1 ist bei
spielsweise für ein Fahrzeug mit einer Vorderradachse
und einer Hinterradachse ausgelegt und hat diesen Ach
sen zugeordnete elektrisch steuerbare Betriebsbrems
kreise I und II, von denen der Betriebsbremskreis I
so weitergebildet ist, daß bei Funktionsausfall der
elektrischen Steuerung per Fußbetätigung Notbremsun
gen durchführbar sind. Zur elektrischen Steuerung ist
den Bremskreisen I, II ein mittels eines Betriebsbrems
pedals 3 einstellbarer elektrischer Bremsdrucksollwert
geber 4 und ein Steuergerät 5 zugeordnet. Dem Brems
kreis I ist zusätzlich ein mittels des Betriebsbremspe
dals 3 betätigbares Notsteuerventil 6 zugeordnet.
Die Betriebsbremskreise I und II haben Druckmittelversor
gungsleitungen 7, 8, Druckspeicher 9, 10, Bremsdruckauf
bauventile 11, 12, Bremsdruckabbauventile 13, 14, 15,
Bremsdruckfühler 17, 18, 19, 20 und Radbremszylinder 21,
22, 23, 24. Die Bremsdruckaufbauventile 11, 12 haben Fe
dern 25, 26, die das Schließen bewirken, und Elektroma
gnete 27, 28, die beispielsweise indirekt über Vorsteuer
ventile 27', 28' zum Schalten der Bremsdruckaufbauven
tile in Bremsdruckaufbaustellungen dienen. Die Brems
druckaufbauventile 11, 12 sind über Leitungen 29, 30 je
weils an die Druckspeicher 9 bzw. 10 angeschlossen, die
ihrerseits aus den Druckmittelversorgungsleitungen 7 bzw.
8 versorgt werden. Diesen Druckmittelversorgungsleitungen
7, 8 ist eine nicht dargestellte Pumpe, die entweder ein
gasförmiges oder ein flüssiges Druckmittel fördert, vor
geordnet. Die Bremsdruckabbauventile 13, 14, 15, 16 sind
als 3/3-Ventile ausgebildet und haben zu ihrer Betätigung
Elektromagnete 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 und 38. In
stromlosem Zustand der Elektromagnete 31 bis 38 nehmen
die Bremsdruckabbauventile 13, 14, 15, 16 ihre Brems
druckaufbaustellungen ein. In diesen Stellungen verbinden
die Bremsdruckabbauventile Leitungen 39 bis 42 mit Lei
tungen 43 bis 46. An die Leitungen 43 bis 46 sind jeweils
die Radbremszylinder 21 bis 24 angeschlossen. Die Leitun
gen 39 und 40 sind gemeinsam über zwei hintereinander an
geordnete Leitungen 47, 48 an das Bremsdruckaufbauventil
11 angeschlossen. Die Leitungen 41 und 42 sind über Lei
tungen 49, 50 an das Bremsdruckaufbauventil 12 ange
schlossen. Die Bremsdruckabbauventile 13 bis 16 haben je
weils einen Auslaß 51 bis 54. In den genannten Bremsdruck
aufbaustellungen der Bremsdruckabbauventile 13 bis 16 sind
diese Auslässe 51 bis 54 abgesperrt. Die Elektromagnete
31, 33, 35, 37 dienen dazu, die Bremsdruckabbauventile
beispielsweise über Vorsteuerventile 31', 33', 35', 37
druckunterstützt in Bremsdruckabbaustellungen zu schalten,
wobei die Leitungen 43 bis 46 mit den Auslässen 51 bis 54
verbunden werden. Dieses Verbinden hat zur Folge, daß die
Radbremszylinder 21 bis 24 dann, wenn sie beispielsweise
mit Gas oder Luft als Druckmittel betrieben werden, in die
umgebende Atmosphäre entlüftet werden. Die Elektromagnete
32, 34, 36, 38 dienen dazu, die Bremsdruckabbauventile 13
bis 16 beispielsweise unter Zwischenschaltung von Vor
steuerventilen 34', 34', 36', 38' in Bremsdruckhaltestel
lungen zu schalten. In den Bremsdruckhaltestellungen sind
alle Anschlüsse der Bremsdruckabbauventile gesperrt. Die
Leitungen 43 bis 46 sind angezapft und mit Meßleitungen
55 bis 58 verbunden, die ihrerseits mit den Bremsdruckfüh
lern 17 bis 20 verbunden sind.
Zusätzlich hat der Bremskreis 1 noch ein Eingangsventil
59. Dieses Eingangsventil 59 besitzt eine Öffnungsfeder
60 und einen Elektromagnet 61 und ein Vorsteuerventil 61'
und ist in stromlosen Zustand des Elektromagneten geöff
net. Das Notsteuerventil 6 ist über eine Leitung 62 an
die Leitung 7 angeschlossen. Eine Leitung 63 verbindet
dieses Notsteuerventil 6 mit dem Eingangsventil 59. Über
eine Leitung 64 ist das Eingangsventil 59 mit der Lei
tung 47 verbunden. Das Notsteuerventil 6 ist, wie be
reits angedeutet, mit dem Betriebsbremspedal 3 gekoppelt.
Der Bremskreis II hat zusätzlich ein Leckstromableitven
til 65 und eine Drossel 66. Das Leckstromableitventil
65 ist als 2/2-Ventil ausgebildet und hat eine Öffnungs
feder 67 und einen Elektromagnet 68 und beispielsweise
ein Vorsteuerventil 68' zum Schließen. Die Drossel 66
kann dem Leckstromableitventil vor oder nachgeordnet
sein. Mittels einer Leitung 69 ist die Kombination aus
Leckstromableitventil 65 und Drossel 66 an die Leitung
50 angeschlossen. Das Leckstromableitventil 65 und die
Drossel 66 können beispielsweise zu einer Baueinheit
70 zusammengefaßt sein. Beispielsweise kann die Drossel
66 in das Leckstromableitventil 65 eingebaut sein. Hier
bei wird die Drossel beispielsweise durch den Öffnungs
querschnitt des Leckstromableitventils 65 dargestellt.
Beispielsweise kann der Öffnungsquerschnitt mittels ei
ner nicht dargestellten Schraube einstellbar ausgebildet
sein. Die Drossel 66 hat eine Durchlaßquerschnittsfläche,
die beispielsweise einem fünfundzwanzigstel derjenigen
des Bremsdruckaufbauventils 12 entspricht. Diese Durch
laßquerschnittswahl ergibt den in der Einleitung bereits
erwähnten Vorteil, daß auch bei offenstehenden Leckstrom
ableitventil 65 Bremswirkung erzeugbar ist. Die Radbrems
zylinder 23 und 24 können mit Federspeicherzylindern 71,
72 kombiniert sein, die in an sich bekannter Weise über
ein nicht dargestelltes von Hand betätigbares Ventil auch
für Notbremsungen verwendbar sind.
Die Fahrzeugbremsanlage arbeitet wie nachfolgend beschrie
ben.
Wie bereits erwähnt, sind die Bremsdruckaufbauventile 11
und 12 in stromlosem Zustand gesperrt, die Bremsdruckab
bauventile 13 bis 16 in stromlosem Zustand in Durchgangs
stellung zum Bremsdruckaufbauen geschaltet und das Ein
gangsventil 59 ist in stromlosen Zustand zum Bremsdruck
aufbauen auf Durchgang geschaltet. Das Leckstromableit
ventil 65 ist in stromlosem Zustand ebenfalls offen. Wird
bei intaktem elektrischen Steuergerät 5 und bei intakter
Stromzufuhr zu diesem das Betriebsbremspedal 3 betätigt,
so wird der elektrische Bremsdrucksollwertgeber 4 ver
stellt und gibt dem Steuergerät 5 einen Bremsdrucksoll
wert vor. Weil in den erwähnten Grundstellungen der
elektromagnetisch betätigbaren Ventile in den Radbrems
zylindern 21 bis 24 kein Bremsdruck vorhanden sein kann,
melden die Bremsdruckfühler 17 bis 20 an das Steuergerät
5 Bremsdrücke mit den Größen Null. Das Steuergerät 5 er
kennt diese Abweichung vom Bremsdrucksollwert und schal
tet das Eingangsventil 59 und das Leckstromableitventil
65 in ihre Schließstellungen und steuert die Bremsdruck
aufbauventile 11 und 12 in ihre Bremsdruckaufbaustellun
gen. Dies hat zur Folge, daß durch die Bremsdruckabbau
ventile 13 bis 16 hindurch in den Radbremszylindern 21
bis 24 Bremsdrücke aufgebaut werden. Diese Bremsdrücke
werden wiederum über die Bremsdruckfühler 17 bis 20 als
Istwerte an das Steuergerät 5 gemeldet. Wenn die Istwerte
bis auf den Sollwert angewachsen sind, dann beendet das
Steuergerät 5 das Aufbauen von Bremsdruck. Je nach dem,
ob gleichzeitig in zwei Bremsdruckfühlern 17, 18 bzw. 19,
20 gleiche Bremsdrücke anliegen oder ob die Bremsdruckan
stiege in den Radbremszylindern 21, 22 bzw. 23, 24 unter
schiedlich schnell erfolgen, kann das Steuergerät 5 in
unterschiedlicher Weise Steuerbefehle ausgeben. Im ersten
Fall, wenn also beispielsweise im Bremskreis 1 die Ist
werte aus den Bremsdruckfühlern 17 und 18 gleich groß
sind, genügt es, wenn das Steuergerät 5 das Bremsdruck
aufbauventil 11 in seine Schließstellung zurückkehren
läßt. Im zweiten Fall, wenn also der Bremsdruck in einem
Bremszylinder dem im anderen beispielsweise aufgrund un
terschiedlicher Leitungslängen vorauseilt, wird das
Steuergerät 5 bei auf Sollwert angewachsenem Istwert das
zugeordnete Bremsdruckabbauventil 13 bzw. 14 in die Brems
druckhaltestellung schalten. Dadurch kann noch in dem
gegenüberliegenden Radbremszylinder der Bremsdruck wei
ter ansteigen, bis schließlich auch dort der Sollwert er
reicht ist und das zugeordnete Bremsdruckabbauventil
falls in die Bremsdruckhaltestellung gesteuert werden
kann. Alternativ zu dem zuletzt genannten Steuervorgang
oder gleichzeitig mit diesem kann auch das Bremsdruck
aufbauventil 11 in seine Sperrstellung geschaltet werden.
Die Steuerung des Bremskreises II erfolgt in gleicharti
ger Weise.
Zur Verminderung von Bremskräften wird das Betriebsbrems
pedal 3 in Richtung seiner Ausgangsstellung teilweise zu
rückgenommen. Infolgedessen meldet der Bremsdrucksollwert
geber 4 dem Steuergerät 5 einen Sollwert, der unterhalb
der Istwerte liegt. Dies bewirkt, daß das Steuergerät 5
nunmehr bei geschlossenem Bremsdruckaufbauventilen 11, 12
die Bremsdruckabbauventile 13 bis 16 in ihre Bremsdruck
abbaustellungen schaltet. Infolgedessen werden die von
den Bremsdruckfühlern 17 bis 20 gemeldeten Istwerte lau
fend kleiner und erreichen dabei schließlich den Soll
wert. Sobald das Steuergerät 5 Bremsdruckgleichheit mit
dem Sollwert über einen der Bremsdruckfühler 17 bis 20
feststellt, steuert es das betreffende Bremsdruckabbau
ventil in seine Bremsdruckhaltestellung. Schließlich be
finden sich die Bremsdruckabbauventile der beiden Brems
kreise I und II in ihren Bremsdruckhaltestellungen. Wird
die Bremsung vollends beendet, was durch Loslassen des Be
triebsbremspedals 3 geschieht, so sinkt der Sollwert wie
derum, und zwar auf Null, und die Bremsdruckabbauventile
entlüften die Radbremszylinder. Die Bremsdruckabbauven
tile werden in die Bremsdruckaufbaustellungen gesteuert,
sobald der Istwert auf Null gesunken ist. Das Loslassen
des Betriebsbremspedals bewirkt zusätzlich, daß die Ven
tile 59 und 65 in ihre Ausgangsstellungen zurückgesteuert
werden. Infolgedessen wird der Bremskreis I über das Not
steuerventil 6 und der Bremskreis II über das Leckstrom
ableitventil 65 mit der Atmosphäre verbunden. Wegen der
beschriebenen Verbindung der Bremskreise I und II mit der
Atmosphäre kann zwischen zwei Bremsungen kein Bremsdruck
entstehen, selbst dann, wenn die Bremsdruckaufbauventile
11 und 12 infolge Alterung oder Verschmutzung oder gege
benenfalls Eisansatz Leckströme durchlassen sollten. Das
Verbinden der Bremskreise I und II mit der Atmosphäre er
folgt selbst dann, wenn das Steuergerät 5 infolge des
Fehlens elektrischer Spannung oder eines Defektes, der
zu einer Selbstabschaltung führt, nicht arbeitet. In die
sem Fall sind zwar keine elektrisch gesteuerten Bremsun
gen mehr durchführbar, aber mittels des Notsteuerventils
6 können über den Bremskreis 1 und dessen offenes Ein
gangsventil Notbremsungen durchgeführt werden. Sollten
die dabei erreichbaren Bremskräfte nicht ausreichen, so
kann zusätzlich mittels der Federspeicherzylinder 71, 72
die zu diesem Zweck teilweise oder ganz entlüftet werden,
gebremst werden. Auf diese Weise ist es möglich, bei de
fekter elektrischer Steuerung ein Fahrzeug ohne Fremd
hilfe bis zur nächsten Werkstatt zu fahren.
Wie beschrieben, sind die Bremsdruckaufbauventile 11, 12
und das Eingangsventil 59 mit dem Leckstromableitventil
65 identisch ausgebildet. Dadurch haben beide Bremskreise
I, II gleiche Ventile, die sich wiederum vorteilhaft zu
einem Funktionsblock zusammenbauen lassen.
Die Fahrzeugbremsanlage 2' gemäß der Fig. 2 ist gegen
über der Anlage gemäß der Fig. 1 einfacher gestaltet,
hat aber ebenfalls zwei Bremskreise I' und II'. Beide
Bremskreise sind elektrisch steuerbar über einen mittels
eines Betriebsbremspedals 3 verstellbaren elektrischen
Bremsdrucksollwertgeber 4. Dem Bremsdrucksollwertgeber
4 ist zu diesem Zweck ein Steuergerät 5' nachgeordnet.
Der Bremskreis I' ist ebenfalls mittels eines Notsteuer
ventils 6 über ein Eingangsventil 59 steuerbar. Die Brems
kreise I' und II' haben ebenfalls über Druckmittelver
sorgungsleitungen 7, 8 füllbare Druckspeicher 9, 10 und
aus ihnen versorgbare Radbremszylinder 21, 22, 23 und
24. Zum Zweck der Notbremsung können den Radbremszylin
dern 23 und 24 ebenfalls wieder Federspeicherzylinder 71
und 72 zugeordnet sein. Den Radbremszylindern 22 bzw. 24
sind Bremsdruckfühler 18 bzw. 20 und Meßleitungen 56 bzw.
58 zugeordnet. Die Radbremszylinder 21, 22 und der Brems
druckfühler 18 sind beispielsweise einer Fahrzeugachse
und die Radbremszylinder 23 und 24 und der Bremsdruckfüh
ler 20 sind einer anderen Fahrzeugachse zugeordnet. Wie
im ersten Ausführungsbeispiel sind die Bremsdruckfühler
18 und 20 an das Steuergerät 5' angeschlossen. Anstelle
der getrennt ausgebildeten Bremsdruckaufbauventile 11
und 12 und den Bremsdruckabbauventilen 13, 14, 15 und 16
des ersten Ausführungsbeispiels sind den Bremskreisen
I' und II' kombinierte Bremsdruckaufbau- und Bremsdruck
abbauventile 73 bzw. 74 zugeordnet. Diese sind als 3/3-
Ventile ausgebildet und haben je zwei Elektromagnete 75,
76 bzw. 77, 78. In stromlosem Zustand der Elektromagnete
75 bis 78 nehmen diese Ventile 73 und 74 Sperrstellungen
ein. Mittels der Elektromagnete 75 und 77 sind diese Ven
tile 73 und 74 in Bremsdruckaufbaustellungen steuerbar;
mittels der Elektromagnete 76 und 78 sind die Ventile 73
und 74 in Bremsdruckabbaustellungen steuerbar. Diese
Bremsdrucksteuerventile 73 und 74 sind über Leitungen
29' bzw. 30' an die Druckspeicher 9 bzw. 10 angeschlossen.
Von den Radbremszylindern 21, 22 bzw. 23 und 24 gehen
Leitungen 39', 40' bzw. 41', 42' aus, die paarweise zu
sammengefaßt über je eine weitere erste bzw. zweite Lei
tung 47', 48' bzw. eine weitere Leitung 49' mit den Brems
druckaufbau- und Bremsdruckabbauventilen 73 bzw. 74 ver
bunden sind. Das Eingangsventil 59 ist aus dem ersten Aus
führungsbeispiel übernommen, in stromlosem Zustand geöff
net und über eine Leitung 64' mit der Leitung 47' verbun
den. Das Eingangsventil 59 ist über eine Leitung 63' an
das Notsteuerventil 6 angeschlossen. Dieses wiederum ist
über eine Leitung 62 an die Leitung 7 angeschlossen. Der
Bremskreis II' hat wiederum ein Leckstromableitventil
65', das beispielsweise im Gegensatz zu dem Leckstrom
ableitventil 65 des ersten Ausführungsbeispiels mittels
eines Elektromagnets 68'' direkt steuerbar ist, also
ohne Zwischenschaltung eines in der Fig. 1 symbolisch
dargestellten pneumatischen Schaltverstärkers 68', der
sich zwischen dem Elektromagnet 68 und dem Leckstromab
leitventil 65 befindet. Zum Öffnen des Leckstromableit
ventils 65' ist wiederum eine Feder 67 angeordnet. Dem
Leckstromableitventil 65' ist wiederum eine Drossel 66
zugeordnet. Beide Elemente 65', 66 können beispielsweise
wiederum zu einer Baueinheit 70' vereinigt sein. Das
Leckstromableitventil 65' ist aber nicht an die Ausfüh
rung der Bremsanlage gemäß der Fig. 2 gebunden, es
kann auch anstelle des Leckstromableitventils 65 im Bei
spiel gemäß der Fig. 1 angeordnet werden oder umgekehrt,
so daß auch die Bremsanlage gemäß der Fig. 2 im Brems
kreis I und II identische Ventile bekommt.
Wie beim ersten Ausführungsbeispiel wird zur Betriebs
bremsung das Betriebsbremspedal 3 betätigt, so daß der
Bremsdrucksollwertgeber 4 dem Steuergerät 5 einen ge
wünschten Sollwert mitteilt. Gleichzeitig werden die Ven
tile 59 und 65' geschlossen. Die Bremswertistdrücke der
paarweise versorgten Radbremszylinder 21, 22 bzw. 23, 24
werden von den Bremsdruckfühlern 18, 20 dem Steuergerät
5' gemeldet. Bei Bremsbeginn sind diese Istwerte niedri
ger als der vorgegebene Sollwert. Demgemäß wird das
Steuergerät 5' die Elektromagnete 75 und 77 ansteuern,
wodurch die Ventile 73 und 74 in ihre Bremsdruckaufbau
stellungen geschaltet werden. Dies bewirkt, daß in den
Radbremszylindern 21, 22 bzw. 23, 24 infolge der in den
Druckspeichern 9, 10 herrschenden Drücke Bremsdruckan
stiege stattfinden, so daß schließlich die dem Steuerge
rät 5' angezeigten Istwerte zur Übereinstimmung mit dem
Sollwert kommen. Sobald dies der Fall ist, steuert das
Steuergerät 5' die Ventile 73, 74 in deren Bremsdruck
haltestellungen zurück. Wird über das Betriebsbremspe
dal 3 zum Zwecke der Bremskraftverminderung der Soll
wertgeber 4 anders eingestellt, so erkennt das Steuer
gerät 5', daß die Istwerte höher liegen, und demgemäß
steuert das Steuergerät 5' die Ventile 73, 74 mittels
deren Elektromagnete 76 bzw. 78 in die Bremsdruckabsenk
stellungen. Dies bewirkt in den Bremskreisen I' und II'
Bremsdruckabbau und dementsprechend kleiner werdende Ist
werte. Solang die Istwerte der Bremskreise I' und II' je
weils über dem Sollwert liegen, bleiben die Ventile 73,
74 offen. Dabei entweicht aus den Auslässen 51' und 53'
Druckmittel, bis schließlich Übereinstimmung zwischen
den Istwerten und dem Sollwert erreicht ist. Bei Errei
chen der Übereinstimmungen werden die Ventile 73, 74 wie
der in ihre Grundstellungen, die Bremsdruckhaltestellun
gen entsprechen, zurückgeführt. Dabei ist es gleichgültig,
ob die Bremsdrücke in den Bremskreisen I' und II' genau
gleich schnell oder unterschiedlich schnell anwachsen,
weil das Steuergerät 5' die Istwertanzeigen aus den ein
zelnen Bremsdruckfühlern 18, 20 unabhängig voneinander
verarbeitet. Wird das Betriebsbremspedal 3 vollständig
losgelassen, so öffnen sich die Ventile 59 und 65', so
daß ungewollter schleichender Bremsdruckaufbau verhin
dert wird.
Den Steuergeräten 5, 5' der Fahrzeugbremsanlagen 2, 2'
kann noch eine Einrichtung 79 von einem in der deutschen
Patentanmeldung P 34 16 744.7 beschriebenen Grundaufbau
zugeordnet sein, die bewirkt, daß in linken und rechten
Radbremsyzlindern sehr genau übereinstimmende Bremsdrücke
erzeugt werden.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele können im Sinne der
Erfindung noch abgewandelt werden, in dem man in das Steuer
gerät 5 bzw. 5' einen nicht dargestellten Impulsgeber
einbaut, der in Zeitabständen die Ventile 15, 16 bzw.
74 steuert.
Die Einrichtung 79 wird vorteilhafter
weise so von dem Steuergerät 5 bzw. 5' gesteuert, daß
Druckmessungen zweck Nullpunkt-Eichung der Bremsdruck
fühler erfolgen.
Claims (4)
1. Fahrzeugbremsanlage mit Radbremszylindern, mit wenigstens einem
zur Versorgung der Radbremszylinder dienenden Druckbehälter, mit
einer dazwischen angeordneten, Elektromagnete aufweisenden Ventil
kombination, deren Elektromagnete zum Bremsdruckaufbauen und Brems
druckabsenken mit Strom beaufschlagt werden, mit einem über ein
Betriebsbremspedal verstellbaren elektrischen Sollwertgeber, mit
wenigstens einem elektrische Größen als Bremsdruckistwerte abgeben
den Bremsdruckfühler und mit einem an die Bremsdruckfühler ange
schlossenen Steuergerät, das zum Angleichen von Bremsdruckistwerten
an Bremsdrucksollwerte die Elektromagnete mit Strom beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet, daß an eine zwischen einem Bremsdruckaufbau
ventil (12; 74) der Ventilkombination und den Radbremszylindern (23;
24) verlaufende Leitung (50, 49, 41, 42; 49', 41', 42') zusätzlich
ein elektromagnetisch betätigbares Leckstromableitventil (65; 65')
angeschlossen ist, das in elektrisch stromlosem Zustand offen ist
für eine Durchlaßquerschnittsfläche, die wesentlich kleiner als die
des Bremsdruckaufbauventils (12, 74) ist, und daß das Steuergerät
(5; 5') so ausgebildet ist, daß es während Bremsungen das Leckstrom
ableitventil (65, 65') elektrisch schließt.
2. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Leckstromableitventil (65; 65') eine Drossel (66) zugeordnet
ist, deren Durchlaßquerschnittsfläche wesentlich kleiner als die des
Bremsdruckaufbauventils (12; 74) ist.
3. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leckstromableitventil (65; 65') mit
wenigstens einem weiteren Ventil (12; 74) oder (15; 16) der Ventil
kombination zu einem Funktionsblock zusammengebaut ist.
4. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Steuergerät (5; 5') eine Einrichtung (79) zuge
ordnet ist, die dann, wenn das Betriebsbremspedal (3) nicht betätigt ist
und das Leckstromableitventil (65; 65')
sich, in seiner leckstromableitenden Stellung befindet, eine
Nullpunkt-Eichung des wenigstens einen Bremsdruckfühlers (17; 18;
19; 20) durchführt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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