DE3422427A1 - Kippgeschirr zum hantieren schwerer rollen - Google Patents
Kippgeschirr zum hantieren schwerer rollenInfo
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Description
Kippgeschirr zum Hantieren schwerer Rollen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kippgeschirr zur Aufnahme und zum Hantieren schwerer Rollen mit einem in einer Laufkatze
geführten Rollbügel und einem in diesem angeordneten, zum Eingriff in die Kernbohrung der Rolle dienenden Dorn mit
einem radial ausfahrbaren Spannbacken.
Solche Kippgeschirre sind in aller Regel an der Laufkatze aufgehängt
und dienen dazu, auf Rollen aufgewickeltes Gut, wie Drähte, Kabel, Blechcoils, Papierbahnen od.dgl. aus einer
bestimmten Lage in eine andere zu verbringen. Die Notwendigkeiten hierzu ergeben sich im Lauf der Verarbeitung solcher
Werkstoffe in vielfältiger Weise. Zu diesem Zweck wird der Dorn des Kippgeschirrs in die Kernbohrung der Rolle oder
Spule eingefahren und dort verspreizt. Durch Anheben der Laufkatze
wird dann die Last angehoben, und sie kann durch Verschwenken des Roll'bügels in der Laufkatze in eine andere
Lage, im allgemeinen um 90°, verschwenkt werden. Durch die Wahl des Schwerpunktes der Last mit dem Rollbügel läßt sich
das Kippgeschirr vergleichsweise leicht handhaben.
Die Einrichtungen zum Verspannen des Dorns gegenüber der Kernbohrung
der Rolle oder Spule sind vielfach recht kompliziert und aufwendig. Darüber hinaus ist ihr Platzbedarf mitunter
beträchtlich. Im allgemeinen arbeiten diese Spanndorne rein mechanisch, und sie greifen vornehmlich am Außenbund der
Spule an. Zunehmend werden aber solche Rollen nur mit Zylinderbohrung ohne Außenbund hergestellt, was den Gebrauch der in
dieser Weise ausgebildeten Geschirre erschwert.
Für in die Zylinderbohrung eingreifende verspreizbare Spannbacken des Dorns sind zwar auch bereits hydraulisch arbeitende
Vorrichtungen zusammen mit einem Paket vorgespannter Tellerfedern vorgeschlagen worden. Auch diese Vorrichtung ist
jedoch trotz ihrer hervorragenden technischen Gebrauchseigenschäften
für die Praxis in den meisten Fällen zu kompliziert und zu aufwendig ausgelegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kippgeschirr der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß es,
bei sowohl konstruktiv als auch hinsichtlich der Handhabung sehr einfachem Aufbau eine sichere Handhabung der Spulen gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der Antrieb für die Spannbackenbetätigung einen federbelasteten Schwenkhebel. Umfaßt, der durch einen Exzenter gegen die
Federkraft in die Einzugsstellung des Spannbackens verschwenkbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung, bei der bevorzugt
auch nur ein Spannbacken verwendet wird anstelle der bisher üblichen .meist drei um 120° versetzten Spannbacken, kann man
auf die bei den bislang bereits vorgeschlagenen Vorrichtungen
erforderlichen Hydraulikkolben und deren Steuersysteme vollständig
verzichten. Man erreicht gleichwohl - insbesondere durch die Möglichkeit der Kraftübersetzung durch entsprechende
Auswahl der Schwenkachse des Schwenkhebels in der Nähe des Spannbackens (bezogen auf die Lage der Angriffspunkte des
Exzenters und der Feder) - sehr hohe immer gleichbleibende Spannkräfte. Auf der anderen Seite stehen diesen hohen Spannkräften
nur relativ geringe Betätigungskräfte bei der Verstellung des Exzenters gegenüber, da ja der Exzenter nur die vergleichsweise
geringere Kraft der Feder überwinden muß, wobei gegebenenfalls auch diese nochmals durch eine Hebelübersetzung
erniedrigt sein kann.
Der Schwenkhebel greift mit Vorteil unmittelbar in einen Durchbruch
des Spannbackenfußteils ein, so daß mit seiner Verschwenkung entgegen der Ausfahrstellung des Spannbackens dieser
auch zwangsweise mit in die Eingangsstellung zurückgezogen
wird.
Die Feder kann in besonders einfacher und zweckmäßiger Weise eine in einer längsverstellbaren Hülse angeordnete Wendeldruckfeder
sein. Durch mehr oder weniger weites Einschrauben der Hülse und damit Zusammendrücken der Wendeldruckfeder läßt
sich die'Vorspannung der Feder und damit die Kraft, mit weleher
der Spannbacken unter Verspreizung in der Bohrung einer Rolle nach außen gedruckt wird, einstellen. Um die Gefahr eines
Herunterfallens der -Rolle vom Dorn durch fehlerhafte Handhabung
bei nicht verspreiztem Spannbacken unter allen Umständen zu ver meiden, die zu schwerwiegenden Unfällen führen könnte, soll in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine in der ausgefahrenen
Stellung des Spannbackens selbsttätig einfallende Verriegelungsvorrichtung für den Schwenkhebel vorgesehen sein. Dabei braucht
diese Verriegelungsvorrichtung selbstverständlich nicht unbedingt
am Schwenkhebel anzugreifen, sondern kann in gleicher Weise am Exzenter oder an einem mit diesem fest verbundenen Bauteil
einwirken.
Mit besonderem Vorteil kann diese Verriegelungsvorrichtung in der Weise ausgestaltet sein, daß ein unter der Wirkung einer
Spannfeder stehender quer zum Schwenkhebel bzw. dem Exzenter oder einer mit ihm verbundenen Platte verschiebbarer Arretierstift
vorgesehen ist, der in der zurückgedrehten Stellung des Exzenters, d.h. der Ausfahrstellung des Spannbackens, in eine
Ausnehmung am· Exzenter oder am Schwenkhebel eingreift.
Durch eine so ausgebildete Verriegelungsvorrichtung ist sichergestellt,
daß der Schwenkhebel nur bei verspreiztem Spannbacken zum Verschwenken des Rollenbügels betätigt werden kann.
Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, am Dorn gegenüber dem Spannbacken umfangsmäßig versetzte Bremsbeläge
anzuordnen, um trotz der Verwendung nur eines ausfahrbaren Spannbackens ein sicheres, ein Abrutschen auch schwerer
Spulen verhinderndes Verklemmen des Dorns in der Zylinderbohrung der Rolle zu gewährleisten.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch den Dorn eines erfindungsgemäßen
Kippgeschirrs, dessen Rollbügel nur abgebrochen, ohne die in üblicher Weise ausgebildete
Laufkatze angedeutet ist, in der ausgefahrenen Stellung
des Spannbackens,
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt bei zurückgezogenem
Spannbacken,
Fig. 3 einen Längsschnitt längs der gewinkelten
Linie III-III im Bereich des Betätigungsexzenters und
Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt durch die Spitze des Dorns längs der Linie IV-IV in Fig. 2.
In den Figuren erkennt man nur ausschnittsweise den Rollbügel 1, dessen Flansch 2 in den Rollen der strichpunktiert angedeuteten
Laufkatze L geführt ist, während der Steg 3 auf den Rollen R läuft. Am einen Ende des Rollbügels 1 ist ein Dorn 4 befestigt,
der nahe seiner Stirnseite 5 einen radial verschiebbaren Spannbacken 6 aufweist. Der Spannbacken 6 ist in Fig. 1
in seiner ausgefahrenen und in Fig. 2 in seiner zurückgezogenen
Stellung dargestellt. Um 120° gegenüber dem Spannbacken 6 versetzt sind im Bereich des freien Endes des Dorns 4 Bremsbeläge
7 aufgebracht, um in Verbindung mit dem ausfahrbaren Spannbacken 6, der ebenfalls mit einer Bremsbelagauflage 8 versehen
ist, ein sicheres rutschfestes Verspreizen in der, in Fig. 2 strichpunktiert angedeuteten, Rolle 9 zu erzielen.
Der Fußabschnitt 10 des Spannbackens 6 ist mit einem Durchbruch 11 versehen, in welchen der kurze Arm 12 eines in unmittelbarer
Nähe des Spannbackens 6 auf einer Achse 13 gelagerten Schwenkhebels 14 eingreift, dessen längerer Hebel 15 unter
der Wirkung einer Wendeldruckfeder 16 steht. Die Wendeldruckfeder
16 ist in einer Hülse 17 angeordnet, die mit einem Außen-
gewinde 18 versehen in den Lagerbock 19 hineingeschraubt oder herausgedreht werden kann, um durch entsprechende Verkürzung
der Wendeldruckfeder die Vorspannung der Feder und damit die Kraft einstellen zu können, mit welcher - durch das Heb elverhältnis
des Schwenkhebels 14 übersetzt■■- der Spannbacken 6 in seine Klemmstellung nach außen gedrückt wird.
Im Bereich des freien Endes des Hebelarms 15 des Schwenkhebels ist ein Exzenternocken 20 auf einer Welle 21 befestigt, die mit
einem Handhebel 22 versehen ist, der eine Verschwenkung des Exzenters 20 zwischen der in Fig. 1 gezeigten Stellung, in welcher
der Schwenkhebel 14 unter der Wirkung der Wendeldruckfeder 16 in die Spannstellung nach außen verschoben ist und der
Stellung nach Fig. 2 verstellbar ist, in der durch den Exzenter der Schwenkhebel gegen die Kraft der Wendeldruckfeder 16 verschwenkt
worden ist, so daß er den Spannbacken 6 in die in den Dorn 4 eingezogene Stellung zurückbewegt hat. Der Exzenter 20
ist mit einer Riegelplatte 23 fest verbunden, die eine Verriegelungsausnehmung
24 aufweist, die in der Schwenkstellung nach Fig. 1, d.h. in der ausgefahrenen Klemmstellung des Spannbackens
6, mit einem federbelasteten Verriegelungsbolzen 25 (Fig. 3) fluchtet, so daß dieser Verriegelungsbolzen in die
Öffnung 24 selbsttätig einrastet und damit ein Zurückdrehen des Exzenters 20 verhindert. Damit kann dann auch der Spannbacken
nicht in die eingezogene Stellung zurückbewegt werden, so daß in dieser Verriegelungsstellung des Exzenters 20 die Verklemmung
des Dorns 4 .in" der Spule 9 nicht aufgehoben werden kann.
Diese Verriegelung hat darüber hinaus die Aufgabe, daß wegen der dadurch bewirkten Festlegung auch des Handhebels 22 dieser
nur bei verspreiztem Spannbacken zur Verschwenkung des Rollbügels in den Rollen R der Laufkatze L verwendet werden kann.
Claims (7)
1. Kippgeschirr zur Aufnahme und zum Hantieren schwerer Rollen mit einem in einer Laufkatze geführten Rollbügel
und einem in diesem angeordneten, zum Eingriff in die Kernbohrung der Rolle dienenden Dorn mit einem radial ausfahrbaren
Spannbacken, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für die Spannbackenbetätigung einen federbelasteten
Schwenkhebel (14) umfaßt, der durch einen Exzenter (20) gegen die Federkraft in die Einzugsstellung des Spannbackens
(6) verschwenkbar ist.
2. Kippgeschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwenkhebel (14) in einen Durchbruch (11) des Spannbackenfußteils (10) eingreift.
3. Kippgeschirr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß - bezogen auf die Lage der Angriffspunkte des Exzenters
(20) und der Feder (16) - die Schwenkachse (13) des Schwenkhebels (14) in der Nähe des Spannbackens (6) liegt.
4. Kippgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (16) eine in einer längsverstellbaren Hülse (17) angeordnete Wendeldruckfeder ist.
5. Kippgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
eine in der ausgefahrenen Stellung des Spannbackens (6) selbsttätig einfallende Verriegelungsvorrichtung
(25, 26) für den Schwenkhebel.
6. Kippgeschirr nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen
in eine Ausnehmung (24) am Schwenkhebel (14) oder am Exzenter (20) eingreifenden, unter Wirkung einer Spannfeder
(26). stehenden Verriegelungsbolzen (25).
7. Kippgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß am Dorn (4) über dem Spannbacken (6) umfangsmäßig versetzte Bremsbeläge (7) angeordnet sind.
Priority Applications (6)
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