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Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Feuchtig-
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keitsentzuges bei Lebensmitteln, insbesondere Rohwurst Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung des Feuchtigkeitsentzuges
bei Lebensmitteln, insbesondere Rohwurst, bei denen dem zu behandelnden Gut durch
die Zufuhr von ggf. konditionierter Luft Wasser entzogen wird, bis der gewünschte
Reife- und Trocknungsgrad erreicht ist.
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Zur Reifung und Trocknung von Nahrungsmitteln, insbesondere von Rohwurst
oder ähnlichen gütern der fleischverarbeitenden Industrie verwendet man kl imatisierte
Anlagen, mit denen u.a. auch die Luftfeuchtigkeit im Laufe der Zeit in dem Behandlungsraum
abge-
senkt wird. Auf diese Weise erfolgt eine allmähliche Trocknung
des Behandlungsgutes, das seine Feuchtigkeit nach und nach abgibt. Für diesen Zweck
führt man ggf. konditionierte Luft oder Rauch durch den Behandlungsraum hindurch,
wobei diese dann die vom Behandlungsgut abgegebene Feuchtigkeit aufnehmen.
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Die Behandlungsparameter werden dabei sowohl vom jeweiligen Produkt
als auch von der Phase der Herstellung abhängen.
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Auch heute ist es vielfach noch üblich, die Luftfeuchti gkei t im
Behandlungsraum in Abhängigkeit von einem Zeitplan abzusenken, dessen Daten sich
aus einschlägigen Erfahrungen mit früheren Behandlungsgütern ergeben. Zur Sicherheit
können dabei ggf. mehrfach Proben aus dem Behandlungsgut genommen oder das Behandlungsgut
sensorisch untersucht werden, damit man während der Trocknung etwaige Abweichungen
von dem gewünschten Trocknungsverlauf feststellen und auf den weiteren Ablauf des
Verfahrens einwirken kann.
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In Abhängigkeit von den jeweiligen äußeren Bedingungen wird der Reifungs-
und Trocknungsverlauf mit einem Fermentationsprozeß einhergehen, der eine Absenkung
des pH-Wertes im zu behandelnden Gut zur Folge hat und dadurch die Eiweiß-Wasser-Bindung
im Behandlungsgut verändert. Der Trocknungsprozeß läßt sich dadurch steuern, daß
man die Luftfeuchtigkeit im Behandlungsraum verringert, bzw. Luft mit geringerer
relativer Luftfeuchtigkeit in den Behandlungsraum einführt, die dann vom Behandlungsgut
abgegebene Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dabei ist die Eiweiß-Wasser-Bindung zu Beginn
der Behandlung relativ hoch, so daß in dieser Anfangsphase nur eine schonende Trocknung
vorgenommen werden darf. Anderenfalls kann es zu unerwünschten Verfestigungen im
äußeren Bereich des Behandlungsgutes
kommen, welche eine weitere
Feuchtigkeitsabführung und Trocknung aus dem Inneren des Behandlungsgutes behindern
und damit den gesamten Reifungsvorgang beeinträchtigen. Dies kann sogar dazu führen,
daß das Behandlungsgut verdirbt.
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Wenn andererseits das Behandlungsgut zu langsam getrocknet wird, entstehen
vielfach unerwünschte Kulturen von Mikroorganismen auf der Hülle und im Inneren
des Gutes, die ebenfalls zu schlechten Qualitäten und zum Verderb des Gutes führen
können. Insofern ist eine schonende Behandlung des Gutes dringend geboten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die eine verbesserte Regulierung und Steuerung
des Feuchtigkeitsentzuges und auf diese Weise eine wirksame und schonende Behandlung
des jeweiligen Gutes ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß während der Behandlung
des Gutes kontinuierlich ein erster Feuchtewert an dem Gut und ein zweiter Feuchtewert
im Behandlungsraum für das Gut gemessen werden, und daß die Feuchtigkeit im Behandlungsraum
zur Reduzierung des Feuchtigkeitsgehaltes des Gutes derart abgesenkt wird, daß die
Differenz der beiden Feuchtewerte auf einen vorgegebenen Wert gehalten wird.
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Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Feuchtigkeitsführung
für den gesamten Reifungs- und Trocknungsprozeß an den Verlauf des Feuchtigkeitsentzuges
bzw. der Eintrocknung gekoppelt werden kann, so daß Eingriffe durch das Bedienungspersonal
weitgehend entfallen können. Damit kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß
Fachkräfte mit ausgeprägter
Erfahrung und Eignung für die Beurteilung
des Reifezustandes von derartigem Behandlungsgut in immer kleinerer Zahl zur Verfügung
stehen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn beim erfindungsgemäßen Verfahren
als erster Feuchtewert der aw-Wert und als zweiter Feuchtewert die relative Luftfeuchtigkeit
im Behandlungsraum verwendet werden. Der aw-Wert ist dabei als Führungsgröße für
die Feuchteregelung bzw. den Feuchtigkeitsentzug besonders gut geeignet, da er Aufschluß
über das den Mikroorganismen zur Verfügung stehende freie Wasser im Behandlungsgut
gibt.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß der erste Feuchtewert mit einem Einstech-Feuchtemeßfühler als Gleichgewichtsfeuchtewert
des Gutes gemessen wird. Auf diese Weise steht in einfacher Weise ein repräsentativer
Meßwert des Gutes zur Verfügung.
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Es erweist sich als zweckmäßig, wenn die Differenz der Feuchtewert
beim erfindungsgemäßen Verfahren auf einem konstanten Wert gehalten wird. Beispielsweise
kann die Differenz der Feuchtewerte auf einem Wert in der Größenordnung von 4% relative
Luftfeuchtigkeit gehalten werden.
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Wenn in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Behandlung
des Gutes bei Erreichen einer vorgegebenen Luftfeuchtigkeit im Behandlungsraum dadurch
beendet wird, daß keine weitere Feuchtigkeitsabsenkung vorgenommen wird, so kann
man auf diese Weise die Behandlungsdauer abkürzen, den Raum zur Behandlung von anderen
Gütern freimachen und zugleich gewährleisten, daß das Gut eine optimale Behandlung
erfahren hat.
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Die Behandlung des Gutes kann beim erfindungsgemäßen Verfahren zweckmäßigerweise
durch Absenkung der Umgebungsluftfeuchtigkeit unter die Gleichgewichtsfeuchte des
Gutes eingeleitet werden. Wenn dann der vorgegebene Differenzwert der Feuchtewerte
erreicht ist, setzt die Regelung gemäß der Erfindung ein.
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Wie bereits erwähnt, kann als Führungsgröße der aw-Wert eingesetzt
werden, der eine Kenngröße für das der Vermehrung der Mikroorganismen zur Verfügung
stehende freie Wasser ist. Der aw-Wert entspricht 1/100 der Gleichgewichtsfeuchtigkeit
der Luft. Auf diese Weise ist der aw-Wert definiert durch aw = rel. Luftfeuchte
% 100 Zur Standardisierung der Qualität des Behandlungsgutes kann somit der Trocknungs-
und Reifevorgang stets bei dem gleichen Wert der Luftfeuchtigkeit bzw.
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dem aw-Wert des Behandlungsgutes beendet werden. Zu diesem Zweck kann
somit entweder der Wert der Luftfeuchte im Behandlungsraum oder der Wert der Luftfeuchte
des Behandlungsgutes verwendet werden, der dem Regler eingegeben wird, damit dieser
bei Erreichen des gewünschten End-Wertes dafür sorgt, daß keine weitere Feuchtigkeitsabsenkung
erfolgt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß in
dem Behandlungsraum mindestens zwei Feuchtemeßfühler vorgesehen sind, deren gemessene
Feuchtedifferenz mit einem Feuchtedifferenz-Sollwert in einem Regler mit Komparator
verglichen wird, und daß der Regler an die Kühlung und Befeuchtung für das Luftaufbereitungsaggregat
des Behandlungsraumes angeschlossen ist. Dadurch erfolgt die gewünschte
unmittelbare
Steuerung des Feuchtigkeitsentzuges in Abhängigkeit von den im Behandlungsraum herrschenden
Feuchtewerten.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der eine Feuchtemeßfühler an dem
Gut anbringbar ist und der andere Feuchtemeßfühler im Behandlungsraum die relative
Luftfeuchtigkeit mißt. Die Feuchtemeßfühler sind zweckmäßigerweise über einen Meßumformer
an den Regler angeschlossen, um mit geeigneten Spannungen im Regelkreis arbeiten
zu können. In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß
der Feuchtedifferenz-Sollwertgeber einen Speicher für Feuchtedifferenzwerte, ggf.
für vom Luftfeuchtigkeitswert abhängige Feuchtedifferenzwerte aufweist. Auf diese
Weise ist eine automatische Regelung möglich, die eine optimale Anpassung an den
gewünschten Trocknungsverlauf bietet.
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Dabei ist zweckmäßigerweise zumindest einer der Feuchtemeßfühler im
Behandlungsraum zusätzlich direkt an den Regler angeschlossen, um die Feuchtigkeitsabsenkung
bei Erreichen eines vorgegebenen Feuchtewertes abzuschalten.
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Der Regler ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung über Stellmotoren
an Stellventile in den Zuführungsleitungen der Befeuchtung bzw. der Kühlung angeschlossen,
um eine rasche Anpassung der Feuchtewerte an die vorgegebenen Feuchtedifferenz-Sollwerte
vorzunehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer Merkmale
und Vorteile, anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Die Zeich-
nung
zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht im Schnitt durch einen Einstech-Feuchtemeßfühler,
teilweise in auseinandergezogener Darstellung, zur Verwendung beim Verfahren und
der Vorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine Seitenansicht im Schnitt des Feuchtemeßfühlers
gemäß Fig. 1 im zusammengebauten und angesetztem Zustand; und in Fig. 3 eine schematische
Darstellung der wesentlichen Elemente und Baugruppen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung der feuchtigkeitsabhängigen Steuerung.
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Der Einstech-Feuchtemeßfühler 10, der nachstehend anhand von Fig.
1 und 2 erläutert ist, stellt lediglich ein Ausführungsbeispiel zur Messung der
Feuchte des Behandlungsgutes beim Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung
dar. Selbstverständlich können auch andere Bauformen eines Feuchtemeßfühlers zu
diesem Zweck verwendet werden.
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Der Einstech-Feuchtemeßfühler 10 gemäß Fig. 1 und 2 besitzt einen
Hohl körper 11, der einen Innenraum 12 bildet, n den eine Sonde 13 ragt. Der Hohl
körper 11 kann beispielsweise rohrförmigen Querschnitt besitzen und ist an seiner
einen Seite mit einer Öffnung 14 versehen, in deren Verlängerung ein Schneidansatz
15 zum Eindrücken oder Einstechen in das Gut 16 ausgebildet ist. Der Schneidansatz
15 kann im Querschnitt kreisförmig ausgebildet sein. Die Tiefe des Schneidansatzes
15 wird durch einen am Hohl körper 11 ausgebildeten Rezeß 18 begrenzt, der beim
Einstechen des Feuchtemeßfühlers 10 in das Gut 16 einen Anschlag
bildet,
so daß das Gut 16 einen Anschlag bildet, so daß ein Eindringen des Gutes in den
Innenraum 12 nur in vorgegebener und definierter Weise möglich ist.
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Zur Verbesserung des Sitzes im Gut 16 verbreitert sich die Schneide
des Schneidansatzes 15 von der Spitze zum Hohlkörper 11. Der Innenraum 12 wird an
der zur Öffnung 14 weisenden Seite durch ein Sieb 19 abgeschlossen, um ein Eindringen
des Gutes 16 in den Innenraum 12 zu verhindern, wenn der Feuchtemeßfühler 10 mit
seinem Schneidansatz 15 in das Gut 16 eingestochen ist.
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Der Hohlkörper 11 ist mit einer, der ersten Öffnung 14 gegenüberliegenden
zweiten Öffnung 21 versehen, die durch eine feuchtigkeitsdurchlässige Membran 22
abgeschlossen ist, deren Feuchtigkeitsdurchlässigkeit in Abhängigkeit vom jeweiligen
Gut 16 gewählt ist.
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Die Membran 22 ist hier zwischen einer Kappe 23 mit Durchgangsloch
24 und einer Wand 25 des Hohl körpers 11 an der zweiten Öffnung 21 eingeklemmt.
Die Membran 22 ist mit einer Dichtung 27 im Randbereich 26 der zweiten Öffnung 21
des Hohlkörpers 11 abgedichtet.
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Alternativ oder zusätzlich zu dieser Dichtung 27 ist der Hohlkörper
11 durch eine weitere Dichtung 28 zwischen der Kappe 23 und der Membran 22 abgedichtet.
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Außerdem kann die zweite Öffnung 21 des Hohl körpers 11 zusätzlich
mit einer Lochblende 29 abgeschlossen sein, mit der die Einstellzeit der Gleichgewichtsfeuchtigkeit
im Innenraum 12 beeinflußbar ist.
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Wenn der Hohlkörper 11 einen kreisförmigen Querschnitt besitzt, kann
am Hohl körper 11 im Bereich der zweiten Öffnung 21 an der Außenseite ein Außengewinde
30 angebracht sein, auf das die als Überwurfmutter ausgebildete Kappe 23 mit einem
Innengewinde aufschraubbar
ist. Auf diese Weise können an dem Hohl
körper 11 sehr leicht unterschiedliche Membranen 22, Lochblenden 29 sowie neue Dichtungen
27 bzw. 28 und neue Siebe 19 leicht eingesetzt werden, so daß der Einstech-Feuchtemeßfühler
10 insgesamt schnell umgerüstet werden kann, wenn er für unterschiedliche Güter
16 eingesetzt werden soll. Zu diesem Zweck braucht lediglich die Kappe 23 abgeschraubt
und die entsprechenden Teile ausgetauscht zu werden.
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Die Sonde 13 selbst, die den eigentlichen Feuchtigkeitsmeßfühler bildet,
ragt durch die Wand 25 hindurch im wesentlichen in die Mitte des Innenraumes 12
hinein. Zu diesem Zweck ist die Sonde 13 auf einem Rohr 32 befestigt, daß im wesentlichen
senkrecht zur Ebene der Öffnung 14 durch die Wand 25 des Hohl körpers hindurchragt.
Das Rohr 32 besitzt an seinem in den Innenraum 12 ragenden Ende einen plattenförmigen
Verschluß 33, der in seiner Mitte ein Loch zur Durchführung der Sonde 13 in den
Innenraum 12 aufweist. Das ,vom ob Innenraum 12 nach außen weisende Ende des Rohres
i32 nimmt ein Verbindungskabel 31 auf, das mit der sonde 13 verbunden ist, während
der verbleibende Innenraum des Rohres 32 mit einem Vergußmittel 34 verschlossen
ist. Das Verbindungskabel 31 ist an seiner der ,Sonde 13 gegegenüberliegenden Seite
mit einer Vorrichtung zur Steuerung des Feuchtigkeitsentzuges verbunde. Diese Vorrichtung
wird nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 3 näher erläutert.
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Wenn bestimmte Lebensmittel als Behandlungsgut während des Trocknungsvorganges
überwacht und unter Berücksichtigung bestimmter Parameter getrocknet werden, wird
der Einstech-Feuchtemeßfühler 10 zunächst in das Gut 16 eingedrückt, wie es z.B.
Fig. 2 zeigt.
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Vorher wird an der Stelle, an der sich die Öffnung
14
des Hohlkörpers 11 befindet, die Hülle des Gutes 16, beispielsweise der Wurstdarm
entfernt.
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Bei weichen Gütern 16 kann der Einstech-Feuchtemeßfühler 10 zusätzlich
mit Befestigungsmitteln in Form von Spangen oder Riemen am Gut 16 befestigt sein,
damit er sich nicht unbeabsichtigt löst und eine ständige Messung der Feuchtwerte
möglich ist.
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Als Membran 22 wird eine solche Membran 22 ausgewählt und in der Öffnung
21 des Hohl körpers 11 befestigt, die in gleichem Maße feuchtedurchlässig ist wie
die Hülle des zu behandelnden Gutes 16. Im Innenraum 12 wird sich dann nach einer
bestimmten Zeit, die in der Regel in der Größenordnung von zwei Stunden liegt, ein
Gleichgewichtsfeuchtegrad einstellen, der mit der Sonde 13 erfaßt und der nachgeschalteten
Regelvorrichtung zugeführt wird. Mit zunehmender Eintrocknung des Gutes 16 und fallendem
aw-Wert, wird weniger Feuchtigkeit in den Innenraum 12 des Hohl körpers 11 verdunsten.
Da die Luft des Behandlungsraumes nach Einleitung des Prozesses immer unter der
dem aw-Wert entsprechenden Gleichgewichtsfeuchte liegt, wird Wasserdampf durch die
Membran 22 in die Umgebungsluft diffundieren. Bei richtiger Auswahl der Membran
22 stellt sich somit im Innenraum 12 die dem aw-Wert des Gutes 16 entsprechende
Gleichgewichtsfeuchte ein.
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Die Einstellzeit der Gleichgewichtsfeuchte kann durch die erwähnten
Lochblenden 29 zwischen der Kappe 23 und der Membran 22 beeinflußt werden.
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In Fig. 3 der Zeichnung erkennt man einen Behandlungsraum 40, der
durch eine Wand 41 von der äußeren Umgebung abgeschlossen ist. Im Behandlungsraum
40 sind z.B. mehrere Würste 42 vorgesehen, wobei mit dem Be-
zugszeichen
42a eine Pilotwurst bezeichnet ist, die einen schematisch angedeuteten Feuchtemeßfühler
43 trägt. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Ausführungsform handeln, die
vorstehend anhand von Fig.
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1 und 2 erläutert ist. Ferner erkennt man einen weiteren, im Inneren
des Behandlungsraumes 40 angeordneten Feuchtemeßfühler 44.
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Die beiden Feuchtemeßfühler 43 und 44 sind über Leitungen 45 bzw.
46 an einen Meßumformer 47 angeschlossen, der die beiden Feuchtewerte miteinander
vergleicht und die Differenz der Feuchtewerte über eine Leitung 48 einem Regler
51 mit Komparator zuführt. Ein weiterer Eingang des Reglers 51 ist über eine Leitung
50 an einen Sollwertgeber 49 für Feuchtedifferenz-Sollwerte angeschlossen. Der Sollwertgeber
49 besitzt zweckmäßigerweise einen Speicher für derartige Feuchtedifferenzwerte,
ggf. für Feuchtedifferenzwerte, die vom jeweiligen Luftfeuchtigkeitswert im Behandlungsraum
40 abhängen.
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Der Regler 51 ist seinerseits über Steuerleitungen 52 und 53 an Stellmotoren
54 bzw. 55 für Steilventile 56 bzw. 57 angeschlossen, die sich in den Zuführungsleitungen
von einer Befeuchtung 58 bzw. einer Kühlung 59 befinden und ein Luftaufbereitungsaggregat
60 versorgen. Dieses Luftaufbereitungsaggregat 60 ist seinerseits über Leitungen
61 und 62 mit dem Behandlungsraum 40 verbunden.
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Man erkennt ferner, daß zumindest einer der Feuchtemeßfühler 43 bzw.
44 über Leitungen 45a bzw. 46a direkt mit dem Regler 51 verbunden ist. Auf diese
Weise erhält der Regler 51 ein Steuersignal, um bei einem vorgegebenen Wert der
gemessenen Feuchte die Behandlung dadurch abzubrechen, daß keine weitere Absenkung
der
Luftfeuchtigkeit im Behandlungsraum 40 vorgenommen wird.
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Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß die Differenz der
Feuchtwerte vom Meßumformer 47 in ein Gleichspannungssignal von 0 bis 10 Volt linear
umgeformt wird, wobei der Spannungsbereich von 0 bis 10 Volt einem Differenzwert
D von 0 bis 20 entspricht.
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Die vom Sollwertgeber 49 gelieferten Signale sind ebenfalls Gl ei
chspannungssi gnal e im Bereich von 0 bis 10 Volt, die für Differenzwerte D von
0 bis 20 stehen.
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Der aw-Wert ist definiert durch die Beziehung aw = rel. Luftfeuchtigkeit
% 100 Der Differenzwert D, der zur Steuerung des Feuchtigkeitsentzuges beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden soll, ist dann gegeben durch die Beziehung D = f43-f44
= aw x 100 - f44.
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Dieser Differenzwert D wird zur Steuerung des Trocknungs- und Reifungsvorganges
verwendet, wobei als Führungsgröße für die Feuchteregelung der aw-Wert dient und
in sofern besonders gut geeignet ist, als er Aufschluß über das den Mikroorganismen
zur Verfügung stehende freie Wasser im Behandlungsgut gibt.
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Während des Reifungsvorganges wird der aw-Wert beispielsweise von
etwa 0,98 auf etwa 0,92 abgesenkt.
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Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung des gemessenen aw-Wertes als
Führungsgröße und Beibehaltung einer
vorgegebenen Differenz gegenüber
der relativen Luftfeuchtigkeit sich während des gesamten Reifungsvorganges eine
optimale Feuchteregelung ergibt. Der Differenzwert D wird auf einem vorgegebenen
Wert, beispielsweise einem konstanten Wert gehalten, der zum Beispiel den Wert 4
hat, was einer Luftfeuchtigkeit von 4% relative Feuchte entspricht.
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Liegt somit beim Beginn des Prozesses der aw-Wert bei 0,98, so ergibt
sich aus der Differenz von 4 eine relative Luftfeuchtigkeit von 94% relative Feuchte.
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Am Ende des Prozesses, wenn der aw-Wert 0,92 beträgt, ergibt sich
daraus eine relative Luftfeuchtigkeit von 88% relative Feuchte.
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Es darf darauf hingewiesen werden, daß die Änderung des aw-Wertes
nicht linear erfolgt. Vielmehr fällt der aw-Wert zunächst ab, steigt dann wieder
an und sinkt gegen Ende des Reifungsprozesses wieder ab.
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Wenn daher gemäß der Erfindung die Feuchte der Trocknungsluft im Behandlungsraum
40 nicht nach Zeitplan, sondern in Abhängigkeit von der tatsächlich vorhandenen
Wasserabgabebereitschaft geregelt wird, also in Abhängigkeit von dem aw-Wert, so
lassen sich die eingangs erwähnten Reifefehler und die damit verbundenen teueren
Folgen vermeiden.
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Die Behandlung oder Trocknung des Gutes bzw. der Würste 42 im Behandlungsraum
40 wird zweckmäßigerweise dadurch eingeleitet, daß man ausgehend von einem Feuchtigkeits-Gleichgewichtszustand
im Behandlungsraum 40 die Luftfeuchtigkeit im Behandlungsraum 40 über die Luftversorgung
vom Luftaufbereitungsaggregat 60 reduziert. Infolgedessen wird der Feuchtemeßfühler
44 eine geringere Luftfeuchte messen als der Feuchte-
meßfühler
43, so daß der Meßumformer 47 ein Signal liefern wird, das einer Feuchtedifferenz
entspricht.
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Dieses Signal vom Meßumformer 47, das einer Feuchtedifferenz D entspricht,
wird über eine Leitung 48 dem Regler 51 zugeführt, der über die Leitung 50 Feuchtedifferenz-Sollwerte
vom Sollwertgeber 49 erhält.
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Wird der gemessene Differenzwert D gegenüber dem vorgegebenen Differenzsollwert
zu groß, so wird vom Regler 51 über die Leitung 52 und den Stellmotor 54 das Stellventil
56 als Befeuchtungsventil weiter geöffnet, so daß aus der Befeuchtung 58, z.B. einer
Dampfversorgung, Befeuchtungsdampf in das Luftaufbereitungsaggregat 60 einströmt,
das dem Behandlungsraum 40 über die Leitung 62 zugeführt wird.
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Wenn andererseits der gemessene Differenzwert D gegenüber der Sol
lwertdifferenz zu gering ist, so wird das Stellventil 56 über den Stellmotor 54
und die Steuerleitung 52 wieder bzw. weiter geschlossen, um die Zufuhr von Befeuchtungsdampf
zum Behandlungsraum 40 zu verringern.
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Wenn auch bei geschlossenem Stellventil 56 der Befeuchtung 58 der
Differenzwert D noch zu klein ist, so öffnet der Regler 51 über die Leitung 53 und
den Stellmotor 55 das Stellventil 57 der Kühlung 59, um kühlere Luft über das Luftaufbereitungsaggregat
60 in den Behandlungsraum 40 zu leiten, so daß durch Unterkühlung der Luft Wasser
auskondensiert und damit eine Entfeuchtung der Umluft bewirkt wird. Die durch die
Kühlung gleichzeitig bewirkte Temperaturabsenkung kann dabei durch eine hier nicht
näher beschriebene Temperaturregelung ausgeglichen werden.
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In der vorstehend beschriebenen Weise kann somit der Regler 51 über
die ihm nachgeschaltete Steuereinrichtung für die Einstellung und Einhaltung der
gewünschten und vorgegebenen Feuchtedifferenz in dem Behandlungsraum 40 sorgen,
so daß die angestrebte gleichmäßige Reifung und Trocknung im Behandlungsraum 40
gewährleistet ist. Wenn dann am Ende des Prozesses der gewünschte aw-Wert von beispielsweise
0,92 bzw. eine entsprechende relative Luftfeuchtigkeit von bei spielsweise 88% relative
Feuchte erreicht ist, erhält der Regler 51 über die Leitungen 45a bzw. 46a, die
mit nicht dargestellten Meßumformern ausgerüstet sein können, die jeweiligen Steuersignale
von den Feuchtemeßfühlern 43 bzw. 44, um die weitere Feuchtigkeitsabsenkung abzuschalten.
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Bezugszeichenl i ste: 10 Einstech-Feuchtemeßfühler 11 Hohl körper
12 Innenraum 13 Sonde 14 Öffnung 15 Schneidansatz 16 Gut 17 Tiefe des Schneidansatzes
18 Rezeß 19 Sieb 20 Spitze 21 Öffnung 22 Membran 23 Kappe 24 Durchgangsloch 25 Wand
26 Randbereich 27 Dichtung 28 Dichtung 29 Lochblende 30 Außengewinde 31 Verbindungskabel
32 Rohr 33 Verschluß 34 Vergußmittel 40 Behandlungsraum 41 Wand 42 Wurst 42a Pilotwurst
43 Feuchtemeßfühler 44 Feuchtemeßfühler 45 Leitung 45a Leitung 46 Leitung 46a Leitung
47 Meßumformer 48 Leitung 49 Sollwertgeber 50 Leitung 51 Regler 52 Steuerleitung
53 Steuerleitung 54 Stellmotor 55 Stellmotor
56 Stellventil 57
Stellventil 58 Befeuchtung 59 Kühlung 60 Luftaufbereitungsaggregat 61 Leitung 62
Leitung