DE3419336C2 - Verfahren zur Herstellung von Drilleitern für elektrische Maschinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Drilleitern für elektrische MaschinenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Drilleitern, insbesondere für Transformatoren und dgl., wird während des Verdrillens eine pastöse Masse aufgebracht, die beim Trocknen des Transformators ausgebacken wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Drilleitern für elektrische Maschinen, insbesondere Transformatoren, aus einer Mehrzahl elektrisch gegeneinander isolierter und mit Backlack versehener Leiter, wobei der Backlack die einzelnen Leiter nach dem Zusammenfassen zum Drilleiter unter Temperatureinfluß untereinander verklebt.
- Bei elektrischen Hochleistungsmaschinen mit entsprechend großen Leiterquerschnitten spielen die Stromverdrängung und die Streufeldverluste eine erhebliche Rolle. Es ist deshalb z.B. im Transformatorenbau schon bekannt, anstelle von Einzelleitungen großen Querschnitts sog. Drilleiter zu verwenden. Diese Drilleiter bestehen aus einer Vielzahl gegeneinander isolierter Leitungen, bei denen jeder der Leiter im Gerät jeweils mindestens einmal jede mögliche räumliche Lage durch Verdrillung einnimmt, so daß sich Unterschiede in den Streufeldstärken kompensieren. Einer der bekannten Drilleiter besteht aus flachen Kupferbändern, die in zwei nebeneinanderliegende Stapel aufeinandergeschichtet sind und bei denen jeweils die oberste und unterste Lage in kurzen Abständen im Sinne einer Verseilung ihren Platz auf den Stapeln wechseln.
- Bei den heute üblichen hohen Leistungen in den Netzen und bei den immer kleiner werdenden Innenwiderständen ergeben sich größere Kurzschlußströme. Diese Kurzschlußströme bedingen z.B. bei Transformatoren eine sehr hohe mechanische Belastung. Nun ist es einleuchtend, daß gerade die Drilleiter zwar niedrige Streuverluste haben, aber selbstverständlich keine so hohe mechanische Festigkeit haben können wie Massivleiter. Beim Einsatz derartiger Drilleiter muß deshalb mit zusätzlichen mechanischen Mitteln die Festigkeit des Gesamtaufbaues sichergestellt werden.
- Zur Erhöhung der Festigkeit der Drilleiter ist es bekannt, zusätzlich zum Isolierlack auf die Leiter vor dem Verdrillen eine weitere, etwa 50 bis 60 µm starke Schicht eines duroplastischen Lackes aufzubringen, die in den B-Zustand versetzt nicht mehr klebt, aber bei höherer Temperatur noch geschmolzen werden kann. Dieser Backlack muß für die Verdrillung eine ausreichende Dehnbarkeit haben, was durch Flexibilisatoren geschieht, die jedoch in ausgehärtetem Zustand die Warmfestigkeit verringern. Beim Trocknen der Transformatoren bzw. der die Drilleiter einhüllenden Papierschicht wird auf eine Temperatur von 120° bis 130°C aufgeheizt und damit auch der zusätzlich aufgebrachte Lack geschmolzen. Durch diesen Temperaturvorgang tritt durch Aushärten ein Verkleben der einzelnen Teilleiter miteinander auf, was die mechanische Festigkeit der Drilleiter bei Raumtemperatur stark erhöht. Bei Erwärmung nimmt die Festigkeit aber wieder stark ab, so daß bei 120°C nur etwa eine 2,5-fache Festigkeit gegenüber dem unverklebten Drilleiter vorhanden ist.
- Diese Erhöhung der Festigkeit liegt unterhalb des gewünschten Wertes. Hinzu kommt, daß aufgrund der Verarbeitung, d.h. der Formung um den Transformatorkern und dergl., die Teilleiter nicht immer fest gepackt aufeinanderliegen, so daß die Verklebung der einzelnen Leiter nicht vollflächig erfolgt, was auch die Festigkeit beeinträchtigen kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Drilleitern anzugeben, deren mechanische Festigkeit bei gleichen elektrischen Eigenschaften wesentlich verbessert ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Backlack mit dem Zusammenfassen des Drilleiters, vorzugsweise während des Verdrillens, als pastöse Masse in den Leiterverband eingebracht wird.
- Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, eine duroplastische Masse zu verwenden, die keine Flexibilisatoren enthält, deren Glaspunkt höher liegt und die damit bei der Betriebstemperatur der Maschinen eine höhere Festigkeit aufweist. Die Masse kann im pastösen Zustand bleiben, bis der Drilleiter z. B. in einem Transformator verarbeitet ist und die Wicklung getrocknet wird. Mit dieser Masse sind die gesamten Hohlräume des Drilleiters nach Art eines längswasserdichten Kabels bis zur Umhüllung ausgefüllt, so daß die einzelnen Leiter beim Trocknen flächiger als mit dem bekannten Verfahren aneinandergeklebt werden. Während die Glaspunkte der bisher verwendeten Klebelacke bei ca. 100°C liegen, können hier Massen eingesetzt werden, deren Glaspunkte bei 120°C bis 130°C liegen.
- Vorteilhaft ist es, eine pastöse Masse mit einer Viskosität zwischen 100 und 1.000 Pas, vorzugsweise 200 Pas einzusetzen, was den Vorteil mit sich bringt, daß keine zusätzlichen Gleitmittel beim Verdrillen der Leiter eingesetzt werden müssen. Besonders vorteilhaft sind pastöse Massen aus Bisphenol A + F Diglycidylaether mit 0,2 bis 1 % tertiären Aminen, 20 bis 50% inertem Füllstoff und 30 bis 60 % Härter.
- Es ist üblich, Drilleiter mit einer Papierumwicklung zu versehen. Vorteilhaft kann es sein, anstelle oder zusätzlich zur Papierumwicklung ein wärmeschrumpfendes Vlies, z.B. Polyestervlies, zu verwenden, damit beim Ausheizvorgang die Drilleiter zusätzlich fest zusammengepreßt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Drilleitern für elektrische Maschinen, insbesondere Transformatoren, aus einer Mehrzahl elektrisch gegeneinander isolierter und mit Backlack versehener Leiter, wobei der Backlack die einzelnen Leiter nach dem Zusammenfassen zum Drilleiter unter Temperatureinfluß untereinander verklebt, dadurch gekennzeichnet, daß der Backlack mit dem Zusammenfassen des Drilleiters, vorzugsweise während des Verdrillens, als pastöse Masse in den Leiterverband eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pastöse Masse derart eingebracht ist, daß die Räume zwischen den Leitern bis zur Einhüllung ausgefüllt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als pastöse Masse ein heiß härtendes Epoxyharz mit einem Glaspunkt von 120°C bis 130°C eingesetzt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die pastöse Masse eine Viskosität zwischen 100 und 1.000 Pas, vorzugsweise 200 Pas hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die pastöse Masse aus Bisphenol A + F Diglycidylaether mit 0,2 bis 1 % tertiären Aminen, 20 bis 50 % inerten Füllstoffen und 30 bis 60 % Härter besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drilleiter zumindest teilweise mit einem wärmeschrumpfenden Vlies, z.B. Polyestervlies, umwickelt werden.
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