DE341795C - Verfahren zur Herstellung von Bor enthaltenden Metallen und Legierungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Bor enthaltenden Metallen und Legierungen. Es hat sich gezeigt, :daB die in dem Hauptpatent beschriebenen Borverbindungen auch dazu benutzt «erden können, um das Bor nur oberflächlich in die zu behandelnden T\Ietalle überzuführen, ohne diese schmelzen zu müssen. Werden solche llfetalle in die ge. schmolzenen Borverbindungen, .die zur Erzielung genügender Dünnflüssigkeit zwecks siehe. rer allseitiger Bespülung eine entsprechend Zusammensetzung aufweisen müssen, eingelegt, so geht bereits bei Temperaturen über iooo° Bor in deren Oberfläche über. Durch entsprechende Einwirkungsdauer sowie Wahl der Temperatur, die man möglichst bis nahe zum Schmelzpunkt der (`Metalle treibt, hat man die Eindringungstiefe des Bors in der Hand.
• Verfahren zur Zementierung, bei welchen die Zementierungsmasse Borverbindungen enthält, sind bereits bekannt geworden. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von fliesen jedoch dadurch, (daß die Zeinentierungsmasse nicht, wie bisher, mit den zu behandelnden Gegenständen eingepackt oder aufgestreut und erhitzt wird; die Borverbindungen, .die den ganz überwiegenden Bestandteil -des Zementierungsmittels bilden, werden vielmehr hier zu einem vorher besonders bereiteten dünnflüssigen Bade zusammengeschmolzen, in welches die zu behandelnden Körper eingetaucht und zwecks (darauf folgender Abschreckung nach entsprechender Einwirkungsdauer wieder herausgenommen werden. Das Wesentliche des neuen Verfahrens ist also das Arbeiten mit einem dünnflüssigen ,Bade, in welchem etwa mit zur Verwendung gelangender Kohlenstoff in fein verteilter Form oder etwa zu verwendende Metalloxvde in .schmelzflüssig gelöster Form gleichmäßig verteilt enthalten sind. Bei den bisher bekannt gewordenen Verfahren ist das Arbeiten :mit einem dünnflüssigen Bade infolge I der Zusammensetzung der Zementierungsmasse, für welche beträchtliche Anteile an festen, unlöslichen Beimengungen, wie z. B. Eisenfeilspäne, Drehspäne oder auch Leder-Schnitzel u. a., vorgeschlagen wurden, nicht ! möglich, da :diese Bestandteile sich entweder am Boden des Bades absetzen (Eisenspäne) oder an der -Oberfläche schwimmen und verbrennen würden (Lederschnitzel). Das vorliegende Verfahren mit dünnflüssigem Bade stellt sich auch -gegenüber -den anderen Verfahren dadurch sehr wirtschaftlich, ;daß nur ein geringer Verlust an Zementierungsmittel eintritt, denn dieses läuft beim Hinausheben der Gegenstände aus dem Bade von diesen vollständig ab. Das Bad wird dauernd weiter verwendet und z. B. verbrauchter Kohlenstoff durch Zugabe fein gepulverter Kohle wieder ersetzt.
• Ein ganz. wesentlicher Vorteil des Arbeitens mit sclnnelzflüssigern Bade liegt aber auch darin, claß (die Diffusionsgeschwindigkeit des Bors oder des Bors mit dem Kohlenstoff oder mit %letalloxvden bzw. deren Metallen in .die Oberfläche icler zu behandelnden Gegenstände ganz erheblich beschleunigt wird. So erzielt man bereits bei ßadtemperaturen von z. B. iooo bis iioo° in io bis 15 -Münden Eintauchdauer eine gehärtete Schicht von etwa i mm Tiefe, während hierzu bei "den bisher bekannt ;gewordenen Verfahren gewöhnlich mindestens z Stunden erforderlich sind.
• Ebenso wie nach dem Hauptverfahren können durch Anwendung von Komplexverbindungen des Bors oder durch mechanische Beimengung von -Metalloxyden gleichzeitig mit (dem Bor die entsprechenden Elemente oberflächlich mit in die Metalle überführt werden. Derartig behandelte Metallgegenstände können durch Erwärmung mit nachfolgender plötzlicher Abkühlung oberflächlich gehärtet werden oder durch entsprechend weitgehende Borierung und Mit verwendung von geeigneten Metalloxyden, z. B. der Eisen- und Chromgruppe, getrennt oder in Mischungen miteinander, eine solche Naturhärte erhalten, daß ein nachfolgendes Abschrecken nicht mehr erforderlich ist.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von Bor enthaltenden Metallen und Legierungen nach Patent 340185, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Einbringung von Bor oder Bor und Kohlenstoff oder auch gleichzeitig anderen Metallen in die Oberfläche von Metallgegenständen diese in schmelzflüssige Bäder einlegt, die zum überwiegenden Teil aus Borverbindungen bestehen.