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Bürstenherstellungsmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Bürstenherstellungsmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und insbesondere eine Vorrichtung zum automatischen
Herstellen von Bürsten und Besen mit einem oder mehreren Vorratsmagazinen für Bürstenkörperrohlinge,
einem oder mehreren Bohr-, Stopf- und Scherwerkzeugen, einer oder mehreren Transporteinrichtungen,
welche die Verbindung zwischen den einzelnen Arbeitsstationen herstellen.
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Es sind bereits derartige automatische Bürstenherstellungsmaschinen
bekannt (DE-PS 15 32 776). Bei einer solchen Maschine erfolgt der Transport der
Bürstenrohlinge zwischen den einzelnen Arbeitsstationen vor der Maschine, also zwischen
der Bedienungsperson und der eigentlichen Bürstenherstellungsmaschine. Diese Konstruktion
hat Nachteile, denn einmal behindert die der Maschine vorgebaute Transporteinrichtung
bei Einstellarbeiten und Reparaturen den Zugang zur Maschine, zum anderen erfordern
die weit auseinander liegenden Arbeitsstationen lange Transportwege und damit viel
Zeit, die beim Wechsel der Bürstenkörper verloren geht. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Bürstenherstellungsmaschinen ist deren großer Platzbedarf.
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Außer dieser Maschinentype gibt es die sogenannten Trommel- oder Karusselmaschinen.
Ein Vertreter dieser Type ist in der DE-PS 23 19 092 beschrieben. Diese Maschine
hat zwar eine kurze Leerzeit beim Wechsel der Arbeitsstationen, aber ihre Konstruktion
ist als Einfach-Stopfwerkzeugmaschine zu aufwendig und ist im Preis nur wenig günstiger
als eine Zwillingsmaschine.
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Solche Maschinen werden deshalb nur als Zwillingsmaschinen gebaut.
Sie sind nur bei großer Serie wirtschaftlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum automatischen
Herstellen von Bürsten und Besen zu schaffen, die bei geringem Raumbedarf mit einfachen
Konstruktionsmaßnahmen eine genaue, zeitsparende Arbeitsweise ermöglicht und die
sowohl als Einfach-Maschine bei kleineren Serien als auch als Zwillingsmaschine
bei mittleren und großen Serien gleich wirtschaftlich arbeitet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Um einen guten Zugang zur Bürstenherstellungsmaschine zu erreichen,
sind die Schere, die Putzeinrichtung sowie die Transporteinrichtung auf die Rückseite
der Bürstenherstellungsmaschine verlegt. Damit ist nicht nur eine Behinderung beseitigt,
sondern diese Maßnahme bringt auch kurze Transportwege und geringe Stillstandszeiten
beim Wechsel der Bürstenkörper. Weiterhin ist diese Anordnung sehr platzsparend.
Das Vorratsmagazin bleibt zwecks leichter Bedienung vorne. Nach Fertigstellung fällt
der Bürstenkörper hinten in einen Kanal und kommt durch einen Schieber nach vorne.
Dort kann die fertige Bürste von der Bedienungsperson in Griffhöhe aufgenommen,
kontrolliert und in die Verpackung gegeben werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemäße Bürstenherstellungsmaschine schematisch in
einer Ansicht von oben vor dem Erfassen eines Bürstenkörperrohlings, Fig. 2 die
Maschine nach Fig. 1 nach dem Erfassen eines neuen Bürstenkörperrohlings, Fig. 3
die Maschine gemäß Fig. 1 nach dem Absetzen des Bürstenkörperrohlings in den rechten
Schraubstock, Fig. 4 die Maschine nach Fig. 1 nach dem Einspannen des neuen Bürstenkörperrohlings,
Fig. 5 eine den Figuren 1 bis 4 entsprechende Darstellung nach dem Verschieben des
Schraubstockrahmens nach rechts und dem Verschieben des neuen Bürstenkörperrohlings
unter die rechte Bohrstation, Fig. 6 die Maschine zu Beginn des Scher- und Putzvorganges,
Fig. 7 die Maschine während des Beschneidens der Bürste, Fig. 8 die Maschine kurz
vor dem Fallenlassen der fertigen Bürste und Fig. 9 eine der Fig. 1 im wesentlichen
entsprechende Ausgangsstellung der Maschine, wobei der Schraubstockrahmen jedoch
seine rechte Endstellung eingenommen hat.
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Die erfindungsgemäße Bürstenherstellungsmaschine und deren Funktion
werden anhand der schematischen Darstellungen in den Figuren 1 bis 9 erläutert.
Im Interesse einer klaren Darstellung als Prinzip der Erfindung sind Konstruktionsteile,
die für Bürstenmaschinen bekannt sind, nur schematisch angedeutet oder zur besseren
Übersicht auch ganz weggelassen.
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Wie man in Fig. 1 erkennt, verfügt die Bürstenherstellungsmaschine
über eine linke Bohrstation 1, eine Stopfstation 2 und eine rechte Bohrstation 3.
Auf der Verbindungslinie zwischen der Stopfstation 2 und der rechten Bohrstation
3 ist ein Bürstenkörper-Vorratsmagazin 4 vorgesehen. Das Bürstenkörper-Vorratsmagazin
4 ist für die Bedienungsperson der Bürstenherstellungsmaschine gut zugänglich, deren
Standort in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 5 versehen ist.
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Die Bürstenherstellungsmaschine verfügt über einen Schraubstockrahmen
6, der zwischen der in Fig. 1 dargestellten linken Stellung und der beispielsweise
in Fig.
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5 dargestellten rechten Stellung verschiebbar ist. Auf dem Schraubstockrahmen
6 sind ein linker Schraubstock 7 sowie ein rechter Schraubstock 8 vorgesehen.
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Der rechte Schraubstock 8 dient während des in Fig. 1 dargestellten
Arbeitstaktes als Spannvorrichtung für einen ersten Bürstenkörper 9, der sich unter
der Stopfstation 2 befindet. Ein zweiter Bürstenkörper 10 befindet sich bei dem
in Fig. 1 dargestellten Arbeitstakt unter der linken Bohrstation 1. Während im linken
Schraubstock 7 der zweite Bürstenkörper 10 durch die linke Bohrstation 1 gebohrt
wird, wird der erste Bürstenkörper 9 im rechten Schraubstock 8 von der Stopfstation
2 gestopft. In dem Bürstenkörper-Vorratsmagazin
4 befindet sich
ein dritter Bürstenkörper 11 oder Bürstenkörperrohling.
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Auf der Rückseite der Bürstenherstellungsmaschine erkennt man in Fig.
1 noch eine schematisch dargestellte Putz- und Scherstation 12 sowie ein linkes
Greiferpaar 13 und ein rechtes Greiferpaar 14, die in einem festen Abstand voneinander,
der dem Abstand zwischen der Stopfstation 2 und dem Bürstenkörper-Vorratsmagazin
4 entspricht, angeordnet sind und gemeinsam zwischen einer linken vorderen Stellung,
einer rechten vorderen Stellung, einer linken hinteren Stellung und einer rechten
hinteren Stellung bewegbar sind. In Fig. 1 haben die Greiferpaare 13, 14 ihre rechte
Endstellung erreicht und beginnen, ausgehend von einer Zwischenstellung, eine durch
den Pfeil 15 angedeutete Bewegung in Richtung auf den ersten Bürstenkörper 9 und
den dritten Bürstenkörper 11.
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Sobald der erste Bürstenkörper 9 im rechten Schraubstock 8 durch die
Stopfstation 2 gestopft ist und der zweite Bürstenkörper 10 im linken Schraubstock
7 durch die linke Bohrstation 1 gebohrt ist, stoppt die Maschine und die Greiferpaare
13, 14 bewegen sich in Richtung des Pfeiles 15 bis in die in Fig. 2 dargestellte
vordere rechte Stellung. In Fig. 2 erkennt man weiterhin, daß die Greiferpaare 13,
14 aus der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung übergegangen sind und
daß das linke Greiferpaar 13 den ersten Bürstenkörper 9 und das rechte Greiferpaar
14 den dritten Bürstenkörper 11 erfaßt hat.
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Nach dem Erfassen des gestopften ersten Bürstenkörpers 9 und des ungebohrten
Bürstenkörpers 11 gehen beide Greiferpaare 13, 14 hoch und verschieben sich anschließend
entsprechend der durch den Pfeil 16 gekennzeichneten Richtung nach links bis in
die in Fig. 3 dargestellte linke vordere Stellung, in der der ungebohrte dritte
Bürstenkörper 11 über den seit der Freigabe des ersten Bürstenkörpers 9 geöffneten
rechten Schraubstock 8 steht.
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In einem nächsten Schritt senken die Greiferpaare 13, 14 ab. Anschließend
schließt der rechte Schraubstock 8 um den dritten Bürstenkörper 11 festzuspannen.
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In Fig. 4 erkennt man, wie das rechte Greiferpaar 14 in seine geöffnete
Stellung übergegangen ist, bevor die Greiferpaare 13 und 14 hochgehen und der Schraubstockrahmen
6 entsprechend der Richtung des Pfeiles 17 eine Verschiebungsbewegung nach rechts
beginnt.
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In Fig. 5 erkennt man eine Zwischenstellung der in Richtung des Pfeiles
18 nach hinten gehenden Greiferpaare 13, 14 sowie die rechte Endstellung des Schraubstockrahmens
6, während der der im rechten Schraubstock 8 eingespannte dritte Bürstenkörper 11
unter die rechte Bohrstation 3 zu stehen kommt. Der gebohrte zweite Bürstenkörper
10 im linken Schraubstock 7 kommt nunmehr unter die Stopfstation 2 zu stehen. Die
Bürstenherstellungsmaschine beginnt wieder zu arbeiten. Die Stopfstation 2 stopft
den gebohrten zweiten Bürstenkörper 10 und die rechte Bohrstation 3 bohrt den dritten
Bürstenkörper 11 oder Bürstenkörperrohling.
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Während die Maschine bohrt und stopft, gehen die Greiferpaare 13,
14 in Richtung des Pfeiles 18 weiter zurück, bis der erste Bürstenkörper 9, der
im linken Greiferpaar 13 festgehalten ist, in den Arbeitsbereich der Putz- und Scherstation
12 kommt, was bei der in Fig. 6 dargestellten hinteren linken Stellung der Fall
ist.
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Der in Fig. 6 dargestellte Pfeil 19 zeigt an, in welche Richtung sich
die Putz- und Scherstation 12 langsam nach rechts bewegt, um den im linken Greiferpaar
13 festgehaltenen ersten Bürstenkörper 9 zu beschneiden.
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In Fig. 7 ist neben der Ausgangsstellung der Putz- und Scherstation
12 gemäß Fig. 6 die rechte Endstellung der Putz- und Scherstation 12 veranschaulicht.
Aus der in Fig. 7 veranschaulichten Stellung geht die Putz- und Scherstation 12
in Richtung des Pfeiles 20 schließlich in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 6 zurück.
Gleichzeitig verschieben sich die Greiferpaare 13, 14 mit dem nunmehr beschnittenen
Bürstenkörper 9 entsprechend dem Pfeil 21 nach rechts, bis in die in Fig. 8 dargestellte
hintere rechte Stellung.
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In dieser Stellung öffnet sich nunmehr auch das linke Greiferpaar
13, wie durch die vom beschnittenen Bürstenkörper 9 seitlich wegweisenden Pfeile
22 und 23 veranschaulicht ist. Ein weiterer Pfeil 24 veranschaulicht, wie nach dem
Öffnen des linken Greiferpaares 13 der beschnittene Bürstenkörper 9 herabfällt.
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Unterhalb dem auf der Rückseite der Bürstenherstellungsmaschine herabfallenden
beschnittenen ersten Bürstenkörper 9 befindet sich ein in der Zeichnung nicht dargestellter
Kanal zum Auffangen des fertigen Bürstenkörpers 9. In der Zeit, wo die Bürstenherstellungsmaschine
steht,
wird der fertige Bürstenkörper 9 von einem Zylinder vor und unter dem Schraubstockrahmen
8 hindurchgeschoben, von wo er schließlich in eine in der Zeichnung ebenfalls nicht
dargestellte Auffangwanne auf der Vorderseite der Bürstenherstellungsmaschine gleitet,
aus der ihn die Bedienungsperson mit dem Standort 5 in Griffhöhe aufnehmen, kontrollieren
und in die Verpackung geben kann.
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In der Zwischenzeit sind die Greiferpaare 13 und 14 wieder in die
in Fig. 9 dargestellte Zwischenstellung vorgegangen, wo sie für einen neuen Arbeitsgang
bereitstehen. Auch im Bürstenkörper-Vorratsmagazin 4 ist in der Zwischenzeit ein
neuer Bürstenkörperrohling oder vierter Bürstenkörper 25 bereitgelegt worden. Der
weitere Ablauf erfolgt analog den oben beschriebenen Arbeitstakten, wobei die geöffneten
Greiferpaare 13, 14 sich zunächst nach vorne in Richtung auf den zweiten Bürstenkörper
10 und den vierten Bürstenkörper 25 bewegen.
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Der in der Stopfstation 2 gestopfte Bürstenkörper 10 wird dann vom
linken Greiferpaar 13 und der ungebohrte vierte Bürstenkörper 25 vom rechten Greiferpaar
14 erfaßt. Der vierte Bürstenkörper 25 wird anschließend im linken Schraubstock
7 festgespannt und nach einer Verschiebung des Schraubstockrahmens 6 nach links
um einen Weg, der dem Abstand zwischen der Stopfstation 2 und den Bohrstationen
1, 3 entspricht, unter die linke Bohrstation 1 gebracht. Die linke Bohrstation 1
bohrt dann den vierten Bürstenkörper 25, während der dritte Bürstenkörper 11 in
der Stopfstation 2 gestopft wird und der zweite Bürstenkörper 10 in der Putz- und
Scherstation 12 beschnitten wird. Nach dem Fallenlassen des
beschnittenen
zweiten Bürstenkörpers 10 in den Kanal wird wieder eine der Fig. 1 entsprechende
Ausgangslage für die Aufnahme eines weiteren Bürstenkörpers oder Bürstenkörperrohlings
erreicht.
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