DE3415326C2 - - Google Patents
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
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- C01B33/20—Silicates
- C01B33/32—Alkali metal silicates
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
sinterfähigem Pulver aus Lithiumorthosilikat Li₄SiO₄ mit
einer Phasenreinheit von mehr als 95%, bei welchem eine
wäßrige Lithiumhydroxid-Lösung mit amorphem SiO₂ umgesetzt
und sprühgetrocknet wird.
Lithiumhaltige, oxidische Keramik-Materialien, beispielsweise
Lithiumorthosilikat, wurden als Brutstoffe für Fusionsreaktoren
zur Gewinnung von Tritium bereits vorgeschlagen. Zur
Herstellung von Li₄SiO₄ wurden meist feste Pulver von Li₂CO₃
und SiO₂ feingemahlen und vermischt und entweder auf trockenem
Wege oder in Form von zu trocknenden Schlämmen einer
Wärmebehandlung unterzogen, welche Trocknung und Kalzinierung
bzw. Schmelzen bei erhöhten Temperaturen umfaßte. Bei diesen
Wärmebehandlungen, die meist von langer Dauer waren (zwischen
20 Stunden und 2 Tagen), wurden Temperaturen von 700°C und
mehr verwendet. Lag die Partikelgröße nach dem Abkühlen im
Bereich zwischen 30 und 10 µm, so mußten die Partikel 8 bis
48 Stunden lang gemahlen werden, um die gewünschte Größe zu
erhalten.
Das Mahlen und Brechen nicht nur der Ausgangssubstanzen,
sondern auch des kalzinierten Reaktionsproduktes, kann eine
Quelle für Verunreinigungen sein. Außerdem ist bei diesen
Feststoffreaktionen im allgemeinen nur mit einem Anteil von
90 bis 95% der gewünschten Phase zu rechnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren
zur Herstellung von Li₄SiO₄ zu schaffen, mit welchem
die Verunreinigungen im Endprodukt sowie der große Aufwand an
Zeit und Energie bei den zum Stande der Technik gehörigen
Verfahren vermieden werden können. Die Schritte des Mahlens
und der stundenlangen Diffusionsglühung bei Temperaturen von
über 700°C sollen ebenfalls vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verfahrensschritte
Einbringen von amorphem SiO₂ in die wäßrige Lithiumhydroxid- Lösung in stöchiometrischem Verhältnis in bezug auf das Lithiumorthosilikat unter Bildung einer Suspension, in welcher ein wasserhaltiges Lithiummetasilikat entsteht,
Umsetzen des überschüssigen LiOH in der Suspension zu Li₂O₂ durch Zugabe von H₂O₂,
Sprühtrocknen der Suspension zu einem pulvrigen Trockenrückstand und
Calcinieren des Trockenrückstandes bei einer Temperatur von 500°C bis 1000°C, wobei das Pulvergemisch zu Li₄SiO₄ reagiert.
Einbringen von amorphem SiO₂ in die wäßrige Lithiumhydroxid- Lösung in stöchiometrischem Verhältnis in bezug auf das Lithiumorthosilikat unter Bildung einer Suspension, in welcher ein wasserhaltiges Lithiummetasilikat entsteht,
Umsetzen des überschüssigen LiOH in der Suspension zu Li₂O₂ durch Zugabe von H₂O₂,
Sprühtrocknen der Suspension zu einem pulvrigen Trockenrückstand und
Calcinieren des Trockenrückstandes bei einer Temperatur von 500°C bis 1000°C, wobei das Pulvergemisch zu Li₄SiO₄ reagiert.
Zwar ist die Herstellung von Lithiumwasserglas mit einstellbarem
Silikatmodul (SiO₂ : Li₂O) bis 4,8 und höher aus wäßriger
Lithiumhydroxid-Lösung und aktiver Kieselerde, die im
wesentlichen aus SiO₂ besteht, aus der DE-OS 31 21 919 bekannt
geworden, doch wird dort nach Sprühtrocknen des flüssigen,
bei Temperaturen zwischen 60° und 110°C hergestellten
Wasserglases lediglich ein festes Lithiumwasserglas erhalten,
jedoch kein Li₄SiO₄ mit einem SiO₂ : Li₂O-Verhältnis von 0,5.
Zudem wird dort die Li₄SiO₄-Herstellung nicht angesprochen.
Die Herstellung wäßriger Lithiumsilikat-Lösungen aus LiOH,
Kieselsäuregel und Wasser bei Temperaturen zwischen 75° und
150°C, wobei das Verhältnis SiO₂ : Li₂O im Bereich von
2,0 : 1,0 bis 6,3 : 1,0 liegen soll, wurde auch in der DE-OS
17 92 078 beschrieben. Dabei wird ausdrücklich betont, daß
Gemische, die durch einfaches Vermischen der verschiedenen
Bestandteile bei Raumtemperatur unter Rühren hergestellt
werden, keine zufriedenstellende Erzeugnisse liefern würden.
Außerdem wurde in der US-PS 40 11 302 ein Verfahren zur
Herstellung von hoch sorptionsfähigen Natrium- oder Kaliumsilikat-Pulvern
durch Sprühtrocknen der wäßrigen Lösungen,
denen H₂O₂ zugesetzt wurde, offenbart. Das Molverhältnis
SiO₂ : Na₂O oder K₂O lag hierbei im Bereich von 2 : 1 bis
3,5 : 1.
In der Lithiumhydroxid-Lösung findet folgende Reaktion
statt:
4 LiOH + aq + SiO₂(amorph) + H₂O₂ Li₂SiO₃ · x H₂O + Li₂O₂ + aq + H₂O₂
Die Zugabe von H₂O₂ ist für die Qualität des entstehenden
Pulvers nach der Wärmebehandlung wichtig, denn bei Abwesenheit
von H₂O₂ verklebt das Pulver beim Kalzinieren.
Nach dem Sprühtrocknen erhält man einen pulvrigen Trockenrückstand,
der aus einem stöchiometrischen Gemisch aus
Li₂SiO₃ · x H₂O und Li₂O₂ besteht. Durch das abschließende
Erhitzen des Trockenrückstandes reagiert das Pulvergemisch
zu Li₄SiO₄. Reaktion und Kalzination wird vorzugsweise
bei 600°C mit einer Dauer von ca. 2 Stunden durchgeführt.
Das Verfahrensprodukt besteht aus zusammengefallenen
kleinen Kügelchen mit einer Partikelgröße von
ca. 2 bis 6 µm. Das Pulver ist gut sinterfähig. Man
erreicht beim Sintern Dichten über 90% TD.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Lithiumorthosilikat ist wegen seiner hohen Reinheit
und seiner hohen Lithiumdichte im Molekül als Brutstoff
für Fusionsreaktoren zur Gewinnung von Tritium besonders
gut geeignet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Durchführungsbeispiels
näher erläutert.
Gemäß der Reaktionsgleichung
4 LiOH + SiO₂ + aq + H₂O₂ → Li₂SiO₃ · x H₂O + Li₂O₂ + aq
wurde eine wäßrige Suspension von amorphem SiO₂
(AEROSIL der Fa. DEGUSSA) unter ständigem Rühren in eine
wäßrige Lösung von Lithiumhydroxid eingebracht und
innerhalb von etwa 1 Stunde zunächst das Lithiummetasilikat
gebildet.
Um die spätere Kalzination des getrockneten Pulvers zu
verbessern, wurde das überschüssige LiOH unmittelbar vor
dem Sprühtrocknen in der Suspension mit H₂O₂ (im Überschuß)
zu Li₂O₂ umgesetzt.
Das Sprühtrocknen der Suspension erfolgte bei 250°C bzw.
350°C. Die Ausbeute betrug mehr als 90%. Durch die
Handhabung der Lithiumhydroxid-Lösungen und der Suspensionen
an Luft enthielten die Pulver bis zu 6 Gew.-%
Karbonatanteile, die während des Kalzinierungsschrittes
entfernt wurden.
Die sprühgetrocknete stöchiometrische Pulvermischung
ließ sich bei 500-600°C kalzinieren. Durch die Umwandlung
des überschüssigen Lithiumhydroxids in Li₂O₂ wird
hierbei ein Aufschmelzen (TM(LiOH) = 450°C) nahezu
vollständig unterdrückt.
Nach dem Kalzinieren ließ sich das Pulver durch Pressen
und Sintern bei 1100°C/6 Stunden bis zu <90% der
theoretischen Dichte verdichten. Die Sinterproben ergaben
jeweils einphasiges Li₄SiO₄.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von sinterfähigem Pulver aus
Lithiumorthosilikat Li₄SiO₄ mit einer Phasenreinheit von
mehr als 95%, bei welchem eine wäßrige Lithiumhydroxid-
Lösung mit amorphem SiO₂ umgesetzt und sprühgetrocknet
wird, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte
Einbringen von amorphen SiO₂ in die wäßrige Lithiumhydroxid- Lösung in stöchiometrischem Verhältnis in bezug auf das Lithiumorthosilikat unter Bildung einer Suspension, in welcher ein wasserhaltiges Lithiummetasilikat entsteht,
Umsetzen des überschüssigen LiOH in der Suspension zu Li₂O₂ durch Zugabe von H₂O₂,
Sprühtrocknen der Suspension zu einem pulvrigen Trockenrückstand und
Calcinieren des Trockenrückstandes bei einer Temperatur von 500°C bis 1000°C, wobei das Pulvergemisch zu Li₄SiO₄ reagiert.
Einbringen von amorphen SiO₂ in die wäßrige Lithiumhydroxid- Lösung in stöchiometrischem Verhältnis in bezug auf das Lithiumorthosilikat unter Bildung einer Suspension, in welcher ein wasserhaltiges Lithiummetasilikat entsteht,
Umsetzen des überschüssigen LiOH in der Suspension zu Li₂O₂ durch Zugabe von H₂O₂,
Sprühtrocknen der Suspension zu einem pulvrigen Trockenrückstand und
Calcinieren des Trockenrückstandes bei einer Temperatur von 500°C bis 1000°C, wobei das Pulvergemisch zu Li₄SiO₄ reagiert.
2. Verwendung des gemäß Anspruch 1 hergestellten, sinterfähigen
Pulvers aus reinem Li₄SiO₄ als Brutstoff für Fusionsreaktoren
zur Gewinnung von Tritium.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843415326 DE3415326A1 (de) | 1984-04-25 | 1984-04-25 | Verfahren zur herstellung von sinterfaehigem pulver aus lithiumorthosilikat li(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)sio(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts) und dessen verwendung |
FR8505318A FR2568866B1 (fr) | 1984-04-25 | 1985-04-09 | Procede pour la fabrication de poudre frittable d'orthosilicate de lithium (li4sio4), et son utilisation |
GB08509432A GB2159806B (en) | 1984-04-25 | 1985-04-12 | Method of producing a sinterable lithium orthosilicate li4si04 powder |
BE1/11237A BE902193A (fr) | 1984-04-25 | 1985-04-15 | Procede de fabrication de poudre frittable d'orthosilicate de lithium (li4sio4) et son utilisation. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843415326 DE3415326A1 (de) | 1984-04-25 | 1984-04-25 | Verfahren zur herstellung von sinterfaehigem pulver aus lithiumorthosilikat li(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)sio(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts) und dessen verwendung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3415326A1 DE3415326A1 (de) | 1985-10-31 |
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ID=6234301
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19843415326 Granted DE3415326A1 (de) | 1984-04-25 | 1984-04-25 | Verfahren zur herstellung von sinterfaehigem pulver aus lithiumorthosilikat li(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)sio(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts) und dessen verwendung |
Country Status (4)
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GB (1) | GB2159806B (de) |
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CN103159222B (zh) * | 2011-12-09 | 2014-10-01 | 核工业西南物理研究院 | 一种氚增殖用正硅酸锂小球密实化的方法 |
CN111018557B (zh) * | 2019-12-26 | 2022-04-29 | 广州赛隆增材制造有限责任公司 | 一种氚增殖用正硅酸锂球壳的制备方法 |
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DE1792078A1 (de) * | 1962-07-13 | 1971-10-14 | Exxon Research Engineering Co | Verfahren zur Herstellung von Lithiumsilicat- und Lithium-Natriumsilicatloesungen |
FR1546127A (fr) * | 1966-11-30 | 1968-11-15 | Henkel & Cie Gmbh | Procédé de préparation de solutions de silicate de lithium |
US3932140A (en) * | 1973-04-30 | 1976-01-13 | E. I. Du Pont De Nemours & Co. | Forming highly absorbent, low bulk density sodium silicate by contacting with H2 O2 and heating to about 45° to 60°C |
US4011302A (en) * | 1975-06-26 | 1977-03-08 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for preparing highly absorbent, low bulk density sodium silicate |
DE3121919A1 (de) * | 1980-06-24 | 1982-04-29 | Steirische Magnesit-Industrie AG, 1130 Wien | Hydrothermale direktsynthese von alkalisilikaten |
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1984
- 1984-04-25 DE DE19843415326 patent/DE3415326A1/de active Granted
-
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- 1985-04-09 FR FR8505318A patent/FR2568866B1/fr not_active Expired
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- 1985-04-15 BE BE1/11237A patent/BE902193A/fr not_active IP Right Cessation
Also Published As
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GB8509432D0 (en) | 1985-06-19 |
FR2568866A1 (fr) | 1986-02-14 |
DE3415326A1 (de) | 1985-10-31 |
GB2159806A (en) | 1985-12-11 |
FR2568866B1 (fr) | 1987-01-23 |
GB2159806B (en) | 1988-02-24 |
BE902193A (fr) | 1985-07-31 |
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D2 | Grant after examination | ||
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