-
Vorrichtung zur belichtungsteuerung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur nelichtungs steuerung
für mehrere aufeinanderfolgende Aufnahmen desselben Motivs bei Photokameras mit
selbsttätiger Selichtungsregelung und Fortschaltung des Films.
-
Die Belichtung des Films, d.h. die Zumessung einer bestimmten Lichtmenge
in einer solchen Kamera wird, wie überhaupt in jeder Photokamera, bei gegebener
Objekthelligkeit und Empfindlichkeit des Films (Filmmaterials), durch Belichtungsdauer
und Öffnungsweite des Objektivs (Blendenwert, Blendenstufe) bestimmt.
-
Moderne Kameras bestimmen mit Hilfe einer Photozelle und zugehöriger
elektrischer Steuerschaltung die zu einer vorgegebenen Blendenstufe oder Belichtungsdauer
passende Belichtungsdauer bzw, Blendenstufe über den sogenannten Lichtwert, eine
Maßeinheit für die erforderliche lichtmenge.
-
Dabei hat der Benutzer oftmals die Wahl, ob die über die zu belichtende
Fläche integrale, d.h. Gesamt-Lichtmenge oder die Beleuchtungsstärke einer vorgegebenen
Ausschnittsflache die Belichtung bestimmen soll.
-
Erfahrungsgemäß führen jedoch für ein vorgegebenes Motiv weder eine
Integral noch eine liusschnitts- (Spot-)messung stets zu subjektiv befriedigenden
Ergebnissen, da die subjektiv beste Wirkung oftmals eine von den konstrdtiv festgelegten
Bedingungen abweichende Belichtung erfordert, bzw., rückblickend betrachtet, erfordert
hätte.
-
Zu diesem Zweck besitzen Kameras - neben der Möglichkeit der willkürlichen,
also nicht automatischen Belichtungseinstellung - in. der Regel eine Einrichtung,
mit der die Belichtung zwar automatisch, jedoch um einen wählbaren Betrag abweichend
von den Standardbedingungen gesteuert werden kann. üblicherweise geschieht dies
durch Verstellen des Filmempfindlichkeitsschalters oder eine von diesem Schalter
unabhängige Einrichtung zur Einsteuerung einer veränderten Filmempfindlichk.it.
-
Ernsthafte, insbesondere berufliche Hemerabenutzer verwändern mit
hilfe solcher Einrichtungen bei der Aufnahme eines stimmten motivs die Belichtung
in der Regel derart, daß sie zusätzlich zur Standardbelichtung jeweils eine Aufnahme
mit absichtlich verringerter bzw. erhöhter Lichtmenge machen.
-
Der Nachteil dieser Gewohnheit besteht im Zeitaufwand und ferner darin,
daß vielfach Bildausschnitt und Motivsituation nicht konstant gehalten werden können,
sodaß das Ergebnis von weiteren Zufällen abhängig wird, Namentlich bei Situationen,
die nicht wiederholbar sind, weil sich z.B. das Motiv bewegt, wird dieser Nachteil
als erheblich empfunden.
-
Die Erfindung hat sich die Augabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden,
oder wenigstens die Wahrscheinlichkeit eines günstigen Ergebnisses zu erhöhen; dabei
wird davon Gebrauch gemacht, daß moderne Kameras mit Mitteln versehen sind oder
versehen werden können, mit denen die Fortschaltung des Films von Aufnahme zu Aufnahme
selbstts:tig geschieht.
-
Solche Mittel zur Filmfortschaltung, i.a. als Winder oder Motor bezeichnet,
übernehmen auch die Wiederherstellung der Aufnahmebereitscha.ft der Kamera durch
Spannen des Verschlusses usw. und sind i.a. so eingerichtet, daß selbsttätig nicht
nur eine sonde-n auch wahlweise mehrere Aufnahmen (Belichtungen auf aufeinanderfolgenden
Filmabschnitten) möglich sind.
-
Die Lösung der eingangs erläuterten Aufgabe besteht nun darin, daß
dem Fortschaltbefehl für den Filmtransport für eine begrenzte Anzahl von Aufnahmen
ein Steuerungsbefehl zugeordnet wird, der Filmempfindlichkeitsei.nstellung und/oder
Blendenstufe und/oder Belichtungszeit in Abhängigkeit von der Aufnahmefolge verändert.
-
Praktisch bedeutet das, daß z.B. auf jeweils zwei, drei oder mehr
Aufnahmen auf aufeinanderfolgenden Abschnitten des Films selbsttätig die vorgesehene
Standardbelichtung und jeweils ene abweichende, z.B. größere oder kleine lichtmenge
einwirkt.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung im einfncbrten
Falle darin besteht, dem Xamerabeni:itzer die Wahl eines bestimmten Belichtungsprogramms
für mehrere aufeinanderfolgende Aufnahmen anstelle einer Einzelaufnahme unter Standardbedingungen
zu ermöglichen. In weiterer Ausbildung der Erfindung werden technische Mittel geschaffen,
mit deren hilfe der Benutzer sich ein Belichtungsprogramm für eine beliebige Anzahl
aufeinanderfolgender Aufnahmen einrichten kann Die technische Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe ist auf verschiedene Weise möglich. Sie ist i.a. abhängig von den bereits
in der jeweiligen Kamera vorhandenen Mitteln zur Beli.chtungssteuerung und Filmfortschaltung
und ergibt sich für den Kamerakonstrukteur ohne weiteres.
-
Die Lösung besteht i.a. darin, daß ein Wahlschalter vorgesehen wirds
der die Entscheidung überträgt, ob nur eine, eine unbestimmt lange Serie oder eine
bestimmte Menge aufeinanderfolgender Aufnahmen erfolgen sollen. Der gewöhnlich vorhandene
Betriebsartenschalter für den Motorantrieb (Einzel/Serienaufnahme) kann hierzu z.B.
eine dritte Einstellmöglichkeit erhalten.
-
Ein weiterer Wahlschalter ist erforderlich, wenn die Zahl selbsttätig
aufeinanderfolgender Aufnahmen benutzerseitig veränderlich sein soll. Wird dies
nicht gewünscht, d.h.
-
wird die Aufnahme zahl konstruktiv festgelegt, so geschieht dies mit
den üblichen Mitteln, also z.B. ein Schrittschaltwerk und ein Zählregister, die
fest eingestellt und nicht durch Wahlschalter beeinflußbar sind.
-
Schließlich ist ein Wahlschalter vorzusehen, wenn die Veränderung
der Lichtmenge von Aufnahme zu Aufnahme variabel sein solls also die jeweilige Anhebung
oder Verringerung der Filmempfindlichkeitseinstellung oder einer anderen belichtungserheblichen
Einstellgröße veränderbar gestaltet werden soll, Wird dies nicht gewünscht, so muß
lediglich
von dem vorerwähnten Zählregister ein Steuerimpuls abgreifbar
sein, der tiir die vorgesehene Aufnahmenzahl die jelichtung schrittweise verändert0
ei vereinfachtem Aufbau, für viele Zwecke ausreichend, wird somit lediglich ein
Wahlschalter bzw. eine zusätzliche Einstellmöglichkeit an einem vorhandenen schalter
vorgesehen, der anstelle einer Einzelaufnahme eine Serie von Aufnahmen bestimmter
Länge und Variation der Belichtung abruft, d.h.
-
das vorgegebene Belichtungsprogramm abruft.
-
Eine besonders vorteilhafte Lösung besteht darin, zwar dem Benutzer
die Wahl von Serienlänge und Belichtungsvariation mittels der erwähnten zwei Wahlschalter
zu ermöglichen, jedoch lediglich die Entscheidung, ob Einzelaufnahme oder Serienaufnahmen
ablaufen sollen, in einen besonders gut zugänglichen Schalter zu verlegen.
-
Schließlich kann konstruktiv auf die Wählbarkeit einer bestimmten
Serienlänge intern und extern verzichtet werden; in diesem Fall wird lediglich eine
weitere Stellung des Betriebsartenschalters für den Motorantrieb (d.h. zusätzlich
zu einer Stellung für Einzelaufnahme und einer tellung für Serie) vorgesehen, bei
der t'?ter das erwähnte Zählregister die Belichtung schrittweise ver?ndert wird.
Dies ermöglicht dem 3enutzer einfach durch die Dauer der Auslöserbetätigung ein
Programm zu wählen; es scheint zweckmäßig, z.B. eine Aufnahmefolge mit Standardbelichtung,
je einer halben Dlendenstufe mehr und weniger und einer ganzen Blendenstufe mehr
und weniger, also insgesamt fünf Aufnahmen vorzusehen.
-
Der Benutzer kann dann willkürlich nach einer Serie von z.B.
-
drei oder fünf aufnahmen die 'Serie abbrechen.
-
Die Zuordnung von Aufnahmenummer und Lichtwert innerhalb einer Aufnahmeserie
kann mechanisch geschehen, z.B. dadurch, daß der vorhandene Filmempfindlichkeitsschalter
ausgehend von der jeweiligen Grundeinstellung mechanisch um ein wählbares bzw. festgelegtes
Maß fortlaufend verstellt wird.
-
Vorteilhaft geschieht die Zuordnung von Aufnahmenummer und jeweiliger
Beeinflulssung der Lichtmenge jedoch auf elektrischem Wege. Eines der vom Kamerakonstrukteur
vorgesehenen Signale für Filmempfindlichkeit, Blendenstufe oder Belichtungszeit
wird um jeweilige Zusatzbeträge nenativ oder positiv verändert, je nach der vorhandenen
Ausriistung der Kamera auf digitalem oder analogem Wege. Es ist natürlich auch möglich'das
die Objekthelligkeit darstellende Signal zu verändern, sei es elektrisch, sei es
Mechanisch, also durch Graufilter unterschiedlicher Dichte, Holfsblenden o.ä.
-
An einem BlockBchaltbild, das die für die Erfindung wesentlichen Steuerungseinrichtungen
einer handelsüblichen Kamera wiedergibt9 ist die Erfindung nachstehend noch näher
erläutert. Im übrigen sind die sich aus der erfindungsgemä.ßen Aufgabe ergebenden
Lösungen i. a. von den schon vorhandenen Steuerungsmitteln abhängig und rein handwerklicher
Art, In dem Blockschaltbild bedeutet CPU ein zentrales Rechenwerk (central processing
unit), das Objekthelligkeit (1), Filmempfindlichkeit (2) und 31enden- bzw. Belichtungszeitvorwahl
(3 bzw. 4) auf elektrischem Wege erfaßt und zu einem Belichtungssignal (3' bzw.
4') verarbeitet.
-
Das CPU wird erfindungsgemäß mit je einem Signal für die Zahl der
Aufnahmen der serie und die Variationsbreite der Pelichtungsgröße beaufschlagt (Wahlschalter
5 bzw. 6).
-
Die Signale der Wahlschalter 5 und 6 werden von einer Logikschaltung
L nur dann auf das CPU übertragen, wenn der zugehörige Wahlschalter S sich in entsprechender
Stellung befindet. A bedeutet den Auslöser bzw. sein Signal.
-
Das CPU steuert weiterhin in an sich bekannter Weise den Einsatz des
Fortschaltmotors M und empfängt bzw. verarbeitet entsprechende Signale, die die
hufnahmebereitschaft für die jeweils nächste Aufnahme darstellen.