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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Getriebe für die
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Kraftübertragung von der Zapfwelle eines Schleppers auf die Antriebswelle
einer landwirtschaftlichen Maschine, die mit unterschiedlicher Drehzahl bezüglich
der Zapfwellendrehzahl des Schleppers arbeitet, bestehend aus einem Gehäuse, in
dem eine erste Welle mit zugehöriger Zahnblattanordnung und eine zweite Welle mit
kämmend bzw. gleitend in die erste Zahnradanordnung eingreifender, zugehöriger zweiter
Zahnradanordnung drehbar gelagert sind.
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Die heute üblichen Schlepper in der Landwirtschaftstechnik weisen
eine Zapfwellendrehzahl von entweder 540 U/min oder 1000 U/min auf. An diese beiden
üblichen Zapfwellendrehzahlen sind eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Maschinen
angepaßt, so z.B. Heuwerbungsmaschinen.
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Für andere landwirtschaftliche Maschinen,wie z.B. Anbaumaishäcksler,
Feldhäcksler, Ladewggen, Rundballenpressen und Bodenbearbeitungsmaschinen haben
sich jedoch andere Geschwindigkeiten an ihrer Eingangswelle als vorteilhafter erwiesen.
Üblicherweise wird daher zwischen der Zapfwelle des Schleppers und der Antriebswelle
einer derartigen landwirtschaftlichen Maschine ein Getriebe angeordnet um entweder
die Zapfwellendrehzahl von 1000 U/min herabzusetzen oder die Zapfwellendrehzahl
von 540 U/min heraufzusetzen.
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Um nun bestimmte landwirtschaftliche Maschinen mit verschiedenen Schleppern
zu betreiben, die unterschiedliche Zapfwellendrehzahlen von entweder 540 U/min oder
1000 U/min aufweisen, sind entsprechende Getriebe mit unterschiedlichen Übersetzungen
erforderlich, wobei zum Umrüsten von einer Antriebsdrehzahl auf eine andere Antriebsdrehzahl
der vollständige Austausch des Getriebes erforderlich ist.
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Es ist bereits ein Getriebe bekannt geworden, bei dem in einem eigenen
Gehäuse zwei zusammenwirkende Stirnräder kämmend angeordnet sind. Aus dem Gehäuse
ragt ein mit einem der Stirnräder unlösbar verbundenen Wellenstummel zum Anschließen
des Getriebes an die Zapfwelle eines Schleppers.
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Das Getriebe ist mittels des zweiten Stirnrades auf einen Wellenstummel
gesteckt, der aus einem Gehäuse vorragt und mit Hilfe zweier Schrauben an diesem
Gehäuse befestigt ist. Nach Lösen dieser Schrauben kann die Getriebeeinheit um den
Wellenstummel des Gerätes verschwenkt und so eine seitliche Verstellung desselben
gegenüber der mittleren Längsachse des Schleppers erreicht werden. Eine Änderung
des Übersetzungsverhältnisses ist mit diesem Getriebe nicht möglich.
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Es ist ferner aus der AT-PS 370 278 ein Getriebe für Landmaschinen
bekannt, bei dem die Wechselräder innerhalb des Ge-
triebes zur
Änderung des Ubersetzungsverhältnisses samt dem sie haltenden Gehäuse abnehmbar
aufWellenstummeln des Getriebes angeordnet und in einer anderen Lage wieder an diese
anbringbar sind. Zu diesem Zweck ist das Ende einer im Getriebekasten liegenden
Welle mittels einer Zwischenwelle an der Zapfwelle des Schleppers befestigt, so
daß sie die Eingangswelle bildet. Parallel zur Eingangswelle erstreckt sich eine
Abtriebswelle mit einem bestimmten Übersetzungsverhältnis, wobei zur Änderung dieses
Ubersetzungsverhältnisses nach Lösen einer Halteschraube und eines Haltebügels ein
Teil des Gehäuses samt den darin befindlichen Zahnrädern abgenommen werden muß.
Nach Verdrehen um 1800 und/oder nach Drehung auf die andere Seite muß das Gehäuse
mit den Zahnrädern wieder auf die entsprechenden Enden der Welle aufgesteckt werden
um so vier verschiedene Geschwindigkeiten für die angetriebene landwirtschafliche
Maschine auszuwählen, die z.B. 108, 137, 154 und 193 U/min betragen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein besonders einfaches,robustes
und billiges Getriebe zu schaffen, mit dem eine daran angeschlossene landwirtschaftliche
Maschine mit konstanter Drehzahl angetrieben wird, sowohl für eine Zapfwellendrehzahl
eines Schleppers von 540 als auch für eine Zapfwellendrehzahl eines Schleppers von
1000 U/min.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die beiden
aus
dem Gehäuse ragenden Wellenstummel gleich sind und daß das Übersetzungsverhältnis
so gewählt ist, daß die Abtriebsdrehzahl das geometrische Mittel aus den beiden
üblichen Zapfwellendrehzahlen von 540 U/min und 1000 U/min ist.
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Vorzugsweise beträgt das Übersetzungsverhältnis 1,36, so daß die Abtriebsdrehzahl
immer 735 U/min beträgt.
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Das Getriebe ist lösbar und umsteckbar an der anzutreibenden Maschine
befestigt, so daß das bisher übliche Auswechseln des Getriebes beim Umrüsten von
der einen Schlepperart auf die andere Schlepperart entfällt. Es genügt,das Getriebe
zu lösen und die Abtriebswelle mit der Antriebswelle zu vertauschen, um die Drehzahl
der angetriebenen Maschine konstant auf 735 U/min zu halten. Das Getriebe selbst
kann ein Winkelgetriebe sein oder ein Stirnradgetriebe oder ein Kegelradgetriebe
oder auch ein Hüllradgetriebe, je nach der Art der damit verbundenen landwirtschaftlichen
Maschine. In diesem Fall ist das Getriebe mit wenigen Handgriffen lösbar und wird
derart wieder an der Zapfwelle des Schleppers befestigt, daß die bisherige Abtriebswelle
die nunmehrige Antriebswelle ist, so daß aufgrund des gewählten Ubersetzungsverhältnisses
die angetriebene landwirtschaftliche Maschine immer mit der gleichen Drehzahl betätigt
wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert,
in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigen: Figur 1 eine
schematische Draufsicht auf einen Schlepper mit seitlich angeordnetem Anbaumaishäcksler;
Figur 2 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Getriebe in einer ersten Stellung;
Figur 3 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Getriebe in einer zweiten Stellung;
Figur 4 eine Seitenansicht eines Schleppers mit angehängter Presse; Figur 5 eine
weitere Einbaumöglichkeit eines Getriebes für die Presse; Figur 6 einen Schnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Getriebes; Figur
7 das in Figur 6 dargestellte Getriebe in anderer Stellung und Figur 8 ein weiteres
Ausführungsbeispieleines erfini dungsgemäßen Getriebes.
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In Figur 1 ist schematisch mit 1 ein Schlepper bezeichnet, an dem
über ein Dreipunktgestänge 2 eine landwirtschaftliche Erntemaschine 3, z.B. ein
Anbaumaishäcksler,angeschlossen ist.
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Der Häcksler 3 ist über einen Querbalken 4 mit dem Dreipunktgestänge
verbunden und wird von der Zapfwelle 5 des Schleppers 1 über eine Kardanwelle 7,
ein Getriebe 9,über eine weitere Kardanwelle 8 und die Drehwelle 6 angetrieben.
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Das Getriebe 9 weist eine Antriebswelle 10 und eine Abtriebswelle
11 auf und ist mittels einer Befestigungsvorrichtung 12 am Querbalken 4 der Erntemaschine
befestigt.
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Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch das
Getriebe 9, das hier als Winkelgetriebe ausgestaltet ist.
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Für den Fall, daß der Schlepper mit einer Zapfwellendrehzahl von 540
U/min versehen ist, der Anbaumaishäcksler 3 jedoch mit einer unterschiedlichen Drehzahl.angetrieben
werden soll, wird nun erfindungsgemäß das Übersetzungsverhältnis zwischen der Zahnradanordnung
15 der Antriebswelle 10 und der Zahnradanordnung 16 der Abtriebswelle 11 des Getriebes
aus dem geometrischen Mittel zwischen den beiden üblichen Zapfwellendrehzahlen,
d.h. 540 U/min und 1000 U/min gewählt, so daß es 1,36 beträgt. Damit ist die Drehzahl
der Abtriebswelle 11 auf 735 U/min festgesetzt. Die Zahnradanordnungen 15, 16 sind
in einem Gehäuse 14 gelagert, das z.B. mittels Schrau-
ben 13 an
der Befestigungsvorrichtung 12 des Tragbalkens 4 angeschraubt ist.
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Soll nun der Anbaumaishäcksler 3 von einem anderen Schlepper gezogen
werden, der eine Zapfwellendrehzahl von 1000 U/min aufweist, so werden, wie in Figur
3 dargestellt, die Befestigungsschrauben 13 gelöst und das Getriebe 9 um 900 verdreht,
so daß die bisherige Antriebswelle 10 die nunmehrige Abtriebswelle für den rElaishäcksler
3 wird und die bisherige Abtriebswelle 11 die nunmehrige Antriebswelle für das Getriebe
9 bildet. Die beiden aus dem Gehäuse 14 ragenden Wellenstummel sind gleich ausgestaltet,
so daß nunmehr die Antriebswelle 11 mit der Kardanwelle 7 des Traktors 1 verbindbar
ist und die Abtriebswelle 10 mit der Kardanwelle 8 des Häckslers 3 verbindbar ist.
Nunmehr wird die Zahnradanordnung 16 von der Zapfwellendrehzahl des Schleppers von
1000 U/min beaufschlagt, so daß die Abtriebsdrehzahl der Welle 10 aufgrund des übersetzungsverhältnisses
zwischen den Zahnradanordnungen 16, 15 wiederum 735 U/min beträgt.
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Damit ist sichergestellt, daß ohne Auswechslung des zwischengeschalteten
Getriebes 9 die Erntemaschine 3 immer mit der gleichen Drehzahl angetrieben wird,
gleichgültig welcher Schlepper 1 verwendet wird.
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Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem an-
stelle
eines Anbaumaishäckslers eine Presse 23 von einem Schlepper 1 gezogen wird, die
über eine Anbauvorrichtung 17 mit ihm verbunden ist. Die Kraftübertragung erfolgt
hierdurch von der Zapfwelle des Schleppers 1 über eine Kardanwelle auf die Antriebswelle
20 eines in diesem Fall als Kegelradgetriebe ausgebildeten Getriebes 18, dessen
Abtriebswelle 19 zum Antrieb des Ladewagens 23 dient.
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Wird nun anstelle eines Schleppers mit der Zapfwellendrehzahl 540
U/min ein solcher mit 1000 U/min verwendet, so wird in diesem Fall das Kegelradgetriebe
18 um 1800 verschwenkt, so daß die bisherige Antriebswelle 20 die nunmehrige Abtriebswelle
für die Presse bildet und die bisherige Abtriebswelle 19 die nunmehrige Antriebswelle
19 darstellt.
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Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines als Kegelradgetriebe ausgebildeten Getriebes. Die Antriebswelle 25 ist mit
der Kardanwelle 24 eines Schleppers verbunden, dessen Zapfwellendrehzahl 540 U/min
beträgt. Aufgrund des im Kegelradgetriebe herrschenden über setzungsverhältnisses
von 1,36, das ebenfalls dem geometrischen Mittel zwischen den beiden Zapfwellendrehzahlen
von 540 U/min und 1000 U/min entspricht, wird die Abtriebswelle 26 mit einer Geschwindigkeit
von 735 U/min zur Betätigung'einer über einen Tragbalken 22 mit dem Getriebe ver-
bundenen
landwirtschaftlichen Erntemaschine 21 betätigt.
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Sofern der nun hier nicht dargestellte Schlepper gegen einen solchen
mit einer Zapfwellendrehzahl von 1000 U/min an der Kardanwelle 27 ausgewechselt
wird, wird das Kegelradgetriebe um eine waagrechte, es mittig durchsetzende Achse
28 um 1800 verschwenkt, so daß die bisherige Antriebswelle 25, 30 die nunmehrige
Abtriebswelle 25, 30 mit einer Drehzahl von 735 U/min wird und die bisherige Abtriebswelle
26, 29 die nunmehrige Antriebswelle wird. (Figuren 7 und 8).
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Durch einfaches Lösen der Haltevorrichtung, die auch als Klemm- oder
Arretiervorrichtung ausgestaltet sein kann, wird also das bisherige Auswechseln
des Getriebes durch ein anderes Getriebe überflüssig und jede mit diesem Getriebe
versehene landwirtschaftliche Maschine für die beiden üblichen Schlepper-Zapfwellendrehzahlen
verwendbar.
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Als Getriebe kann jedes herkömmliche Getriebe verwendet werden, sei
es ein Stirnradgetriebe, ein Kegelradgetriebe, ein Schraubgetriebe, ein Schneckengetriebe
oder ein Hüllradgetriebe.