-
BODEN
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Boden mit einer elastischen
Matte als federnde Stutzschicht, mit darauf einer oder mehreren Zwischenschichten
aus mit Hilfe eines Bindemittels zu Plattenteilen komprimiertem spanförmigem Material
und mit einer Oberschicht.
-
Ein derartiger Boden wird heutzutage in grossem Umfange als Boden
in Sporthallen und dergleichen angewandt und wird kurzweg Sportboden genannt. Dieser
bekannte Sportboden hat als Zwischenschicht zwei Schichten von Spanplattenteilen,
welche, wie bekannt ist, aus einer Mischung von eventuell gemahlenen Holzspänen
und einem Bindemittel hergestellt werden, welche Mischung unter Hochdruck komprimiert
wird. Die untere Zwischenschicht besteht aus Spanplattenteilen mit einer Dicke von
16 mm und die obere Zwischenschicht aus Spannplattenteilen mit einer Dicke von 10
mm.
-
Die unteren Spanplattenteile sind mit Sägeschnitten über die ganze
Dicke versehen und zwar in zwei senkrecht aufeinander stehenden Richtungen, sodass
ein Rost mit Rechtecken von + 20 x 20 cm bis + 30 x 30 cm entsteht. Diese Sageschnitte
haben den Zweck die Federung des Bodens auf den erforderten Wert zu bringen. Hierbei
besteht Bruchgefahr in der oberen Zwischenschicht von Spanplattenteilen von 10 mm
und zwar zur Stelle der Sägeschnitte. Auch besteht Bruchgefahr in den mit Sägeschnitten
versehenen Spanplattenteilen und den anderen Spanplattenteilen, weil die Plattenteile
in Verband gelegt sind und die Fugen dazwischen nur durch einen Plattenteil überbrückt
worden sind.
-
Ein anderer Nachteil dieses bekannten Sportbodens ist dass die Durchbiegung
oder Nachgiebigkeit bei einer dynamischen Belastung von 75 kg nur 2 ã 2,5 mm beträgt,
weil diese im idealen Falle 4à 5 mm beträgt. Eine grossere Durchbiegung könnte zwar
erreicht werden, aber dann ist die Bruchgefahr grosser infolge dünnerer Spanplatten
und/oder mehrerer Sägeschnitte. Ueberdies soll nach der DIN-Norm die Durchbiegung
in Horizontalrichtung bis auf einer Rundfläche mit einem Durchmesser von 1 Meter
beschränkt bleiben. Bei diesem bekannten Sportboden variiert dieser Durchmesser
zwischen 1,2 und 2 Meter.
-
Dieser bekannte Sportboden soll weiter sehr gut ventiliert werden,
weil die Spanplattenteile einen eigenen Feuchtigkeitsgehalt von + 8% haben und viel
Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und dadurch sehr aufquellen.
-
Ein anderer Grund weshalb der bekannte Sportboden gut ventilxrt werden
soll ist dass die benutzten Spanplattenteile Formaldehydgas abgeben, welches, wie
bekannt, giftig ist.
-
Schliesslich sind für die Sportbodenlegung bei Anwendung von Spanplattenteilen
mehrere Menschen notwendig infolge des relativ grossen Gewichts der Spanplattenteile.
-
Die Erfindung hat die Absicht die Beschwerden dieses bekannten Bodens
zu beseitigen.
-
Diese Absicht wird dadurch erreicht dass nach der Erfindung das spanförmige
Material in den Plattenteilen mindestens teilweise aus komprimiertem, aufgeschaumtem
Material besteht.
-
Der neue Boden nach der Erfindung hat bei einer dynamischen Belastung
einen Durchbiegungswert oder eine Nachgiebigkeit, welche variiert von + 3,5 bis
4,5 mm, während die Rundfläche, über welcher Durchbiegung stattfindet, einen Durchmesser
von 80 bis 90 cm hat. Man kann voraussetzen dass der Boden nach der Erfindung flach-elastisch
ist und punkt-elastische Eigenschaften hat.
-
Es ist nicht notwendig den neuen Boden nach der Erfindung zu ventilieren,
weil der Boden nahezu keine Feuchtigkeit aufnimmt und das komprimierte aufgeschaumte
Material, im Gegensatz zu den Holzspänen der Spanplatten der bekannten Boden, totes
Material ist, welches keine giftigen Gase oder Dämpfe abgibt und nicht auf die aufgenommene
Feuchtigkeit reagiert. Der Feuchtigkeitsgehalt der Plattenteile , welche mindestens
teilweise aus komprimiertem aufgeschaumtem Material bestehen, beträgt 2 à 3%.
-
Dank den obenbeschriebenen Eigenschaften genügt der Boden nach der
Erfindung reichlich den Anforderungen welche nach dem DIN-Norm 18032 an Sportboden
gestellt werden sollen.
-
Ein anderer Vorteil des neuen Bodens nach der Erfindung ist dass er
dank des niedrigen spezifischen Gewichts des Plattenmaterials leicht von einer Person
gelegt werden kann.
-
In einer Vorzugsausführungsform des Bodens nach der Erfindung besteht
das aufgeschaumte Material aus Polyurethanschaum.
-
Dieser Polyurethanschaum wird z.B. erhalten beim nach Mass Schneiden
von Isolationsplatten und Verpackungsmaterial aus Polyurethanschaum und diese Reste,
welche sonst mit anderem Abfallmaterial verbrennt oder in einer anderen Weise weggeschaft
werden sollen, werden nun aufs neue nutzlich angewandt, wobei sie, falls notwendig,
zuerst gemahlen oder in einer anderen Weise fein verteilt werden, wodurch auch zur
Bestreitung der Milieuverunreinigung beigetragen wird. Falls kein Polyurethanschaumabfall
vorhanden ist, kann man naturlich auch neue Platten oder andere Gegenstände aus
Polyurethanschaum verkleinern und eventuell vermahlen.
-
In einer besonders zweckmässigen Ausführungsform des Bodens nach der
Erfindung sind drei aus den Plattenteilen zusammengestellte Zwischenschichten angeordnet
worden und ist in jeder Zwischenschicht jede Fuge zwischen den Plattenteilen durch
zwei Plattenteile in den anderen Zwischenschichten überbrückt worden.
-
Dadurch ist die Belastbarkeit des Bodens zur Stelle der Fugen zwischen
den Plattenteilen bedeutend höher als bei dem bekannten Boden mit zwei Zwischenschichten
von Spanplatten und hat der Boden eine grossere Flexibilität, was insbesondere für
Sportboden sehr wichtig ist.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung
von für Sportboden geeigneten Plattenteilen aus spanformigen Material, wobei eine
Mischung von spanförmigem Material und einem Bindemittel unter Hochdruck in einer
Form gepresst wird.
-
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
man als spanförmiges Material mindestens teilweise aufgeschaumtes Material benutzt.
-
Die Erfindung bezieht sich schliesslich auf einen geformten Gegenstand,
insbesondere einen Sportboden, welcher mindestens teilweise aus durch Anwendung
des Verfahrens nach der Erfindung erhaltenen Plattenteilen oder Plattenelementen
zusammengestellt worden ist.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung mit einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
-
Figur 1 ist eine Obenansicht einer ersten Ausführungsform des Bodens
nach der Erfindung.
-
Figur 2 ist ein Querschnitt gemäss der Linie II-II in Figur 1 in einem
grösseren Massstab.
-
Figur 3 ist eine Obenansicht einer zweiten Ausführungsform des Bodens
nach der Erfindung.
-
Figur 4 ist eine Querschnitt gemäss der Linie IV-IV in Figur 3 in
einem grosseren Massstab.
-
Figur 5 ist eine Obenansicht einer dritten Ausführungsform des Bodens
nach der Erfindung, und Figur 6 ist ein Querschnitt gemäss der Linie VI-VI in Figur
5 in einem grösseren Massstab.
-
Der Boden nach der Erfindung, welcher in den Figuren 1 und 2 gezeichnet
worden ist, ist besonders geeignet für Anwendung als Sportboden, das heisst als
Boden z.B. einer Sporthalle eines Sportsaales, eines Turnlokals in Schulen u.dergl.,
aber könnte z.B. auch gut benutzt werden als Boden eines Untersuchungsraums,eines
Mechaniklaboratoriums und in derartigen Anwendungen.
-
Der Boden nach den Figuren 1 und 2 wird auf z.B. einen Betonunterboden
gelegt, worauf zuerst eine geschweisste Bitumenschicht als feuchtigkeitssichere
Unterschicht angebracht worden ist (nicht gezeichnet). Der Boden 1 nach den Figuren
1 und 2 hat als federnde Stützschicht eine elastische Matte 2 aus Schaumkunststoff,
z.B. Polyurethanschaum oder Polyätherschaum, mit einer Dicke von + 15 mm. Die Dicke
und die Elastizität der elastischen Matte 2 kann variiert werden, wodurch der Boden
an die Anforderungen der Anwendung des Bodens angepasst werden kann. Diese Matte
2 wird auf die geschweisste Bitumenschicht gelegt. Die Matte 2 kann aus einem Stuck
oder aus mehreren rechteckigen oder viereckigen Teilen bestehen.
-
Der Boden 1 nach der Erfindung enthält weiter drei Zwischenschichten
3, 3' und 3", welche aus rechteckigen Plattenteilen 3a zusammengestellt worden sind.
Die Plattenteile 3a sind derart gelegt worden, dass in jeder Zwischenschicht 3,
3' und 3" jede Längs- und Querfuge 3b, 3c zwischen den
Plattenteilen
3a durch zwei Plattenteile 3a in den anderen Zwischenschichten überbrückt worden
ist. Die Plattenteile 3a sind in der ersten Ausführungsform nach den Figuren 1 und
2 weiter derart gelegt worden, dass in mindestens einer Zwischenschicht die Querfugen
3c gegeneinander versetzt angeordnet sind, wobei sie "T-Kreuzungen" 5 bilden, während
die Querfugen auch von Schicht zu Schicht gegeneinander versetzt angeordnet sind.
-
Selbstverständlich könnten die Plattenteile 3a auch derart gelegt
sein, dass die Längsfugen 3b gegeneinander versetzt angeordnet sind. Die Plattenteile
3a in den Zwischenschichten 3, 3' und 3" sind mit einem Klebemittel aufeinander
geklebt worden, während die untere Zwischenschicht 3 lose auf die Matte 2 gelegt
worden ist.
-
Die Plattenteile 3a bestehen aus mit Hilfe eines Bindemittels in Plattenform
komprimiertem spanförmigem Material, welches nach der Erfindung mindestens teilweise
aus aufgeschaumtem Material besteht, wofür vorzugsweise Polyurethanschaum benutzt
wird. Dieser Polyurethanschaum wird z.B. erhalten beim nach Mass Schneiden von Isolationsplatten
aus Polyurethanschaum oder besteht aus überflüssigem, eventuell beschädigtem und/oder
verunreinigtem Verpackungsmaterial aus Polyurethanschaum. Dieser Polyurethanschaum
wird nach der Erfindung gemahlen und dann wird eine Mischung von gemahlenem Polyurethanschaum
und eventuell anderem Abfallmaterial, wie Papier, Pappe, (Schnitzel von) Aluminiumfolie
und einem Bindemittel aus Polyurethanbasis hergestellt.
-
Diese Mischung wird in einer Form unter Hochdruck zu einem Plattenteil
3a komprimiert. Statt (Abfall von) Polyurethanschaum kann auch (Abfall von) anderem
Kunststoffschaummaterial benutzt werden, z.B. Polystyren-schaum, Polyvinylchlorideschaum,
Polyacrylaten und dergl. Als Bindemittel für Polyurethanschaum wird vorzugsweise
ein Produkt auf Basis von Isocyanat benutzt.
-
Der Boden 1 nach der Erfindung ist weiter mit einer Oberschicht 4
aus Polyurethan, Polyvinylchlorid oder einer anderen Bodenbedeckung versehen, welche
in der Form von Fliesen 4a auf die Plattenteile 3a der oberen Zwischenschicht 3"
gelegt worden ist, derart dass die Längsfugen 4b und die Querfugen 4c der Fliesen
4a mit den Längsfugen 3b bzw. den Querfugen 3c der Plattenteile 3a zusammenfallen.
Die Fliesen 4a haben eine Dicke von + 2 mm und sind mit einem Klebemittel an die
Plattenteile 3a geklebt worden. Die Oberschicht 4 kann auch aus Bahnen oder aus
grösseren Fliesen bestehen, welche je zwei oder mehr Plattenteile 3a bedecken.
-
In der zweiten Aus führungs form nach den Figuren 3 und 4 ist der
Boden 6 in derselben Weise aufgebaut worden als der Boden 1 nach den Figuren 1 und
2, nämlich von unten gesehen: eine Bitumenschicht (nicht gezeichnet), eine elastische
Matte 2, drei Zwischenschichten 3, 3' und 3", welche aus den Plattenteilen 3a mit
Längsfugen 3b und Querfugen 3c zusammengestellt worden sind, und eine Oberschicht
4 aus Bahnen oder aus Fliesen 4a zusammengestellt.
-
Der Boden 6 nach den Figuren 3 und 4 unterscheidet sich nur von dem
Boden nach den Figuren 1 und 2, indem die Querfugen 3c in einer oder mehreren Zwischenschichten
3, 3', 3" in Horizontalrichtung auf gleicher Linie liegen, während sie in Vertikalrichtung
von Schicht zu Schicht doch gegeneinander versetzt angeordnet worden sind. Dabei
bilden die Fugen 3b und 3c "Vierwegekreuzungen" 7, während die Fugen 3b und 3c bei
der Ausfuhrungsform nach den Figuren 1 und 2 "T-Kreuzungen 5 bilden.
-
Ein anderer Unterschied mit der Ausführungsform nach den Figuren 1
und 2 ist dass zwischen die elastische Matte 2 und die untere Zwischenschicht 3
an den Vierwegekreuzungen 7 Stützplatten 8 aus Polyvinylchlorid oder einem anderen
Kunststoff gelegt worden sind, zur Extra-Unterstutzung des Bodens an diesen Punkten.
Die Stützplatten 8 können mit Hilfe eines Klebemittels an die Plattenteile 3a der
unteren Zwischenschicht 3 und/oder an die elastische Matte 2 geklebt sein.
-
Auch in der zweiten Ausführungsform des Bodens nach der Erfindung,
welche in den Figuren 3 und 4 gezeichnet ist, sind die Schichten 3, 3', 3" und 4
mit Hilfe eines Klebemittels aneinander geklebt worden.
-
In der Ausführungsform nach den Figuren 1-4 können zur Legung des
Bodens Plattenelemente hergestellt werden, welche aus zwei Plattenteilen 3a bestehen,
welche mit Hilfe eines Klebemittels derart aneinander geklebt werden, dass ein oder
mehrere Randstreifen des einen Plattenteils ausserhalb des anderen Plattenteils
herausragen. Vorzugsweise werden die Plattenteile 3a gleich gross und rechteckig
gemacht, wobei der eine Plattenteil sowohl an dem Längsrand als an dem Querrand
mit einem Randstreifen ausserhalb des anderen Plattenteils herausragt und diese
Randstreifen gleich breit sind. Aus den
so gebildeten Plattenlementen
werden die zwei unteren Zwischenschichten 3 und 3' gebildet, wobei die Plattenelemente
lose auf die elastische Matte 2 gelegt werden.
-
Index dritten Ausführungsform nach den Figuren 5 und 6 ist der Boden
9 in gleichartiger Weise aufgebaut worden als der Boden 6 der Ausführungsform nach
den Figuren 3 und 4, dass heisst dass die Querfugen 3c und die Lãngsfugen 3b in
den Zwischenschichten 3 und 3' in Horizontalrichtung auf einer Linie liegen, aber
in Vertikalrichtung von Schicht zu Schicht gegeneinander versetzt angeordnet worden
sind.
-
Der Boden 9 hat jedoch nur zwei Zwischenschichten 3 und 3', welche
aus den Plattenteilen 3a zusammengestellt worden sind. In dieser Ausführungsform
sind die Plattenteile 3a dicker gewählt worden als bei den Ausführungsformen nach
den Figuren 1-4, und zwar derart dass die Gesamtdicke der zwei Schichten 3 und 3'
von Plattenteilen 3a in der Ausführungsform nach den Figuren 5 und 6 der Gesamtdicke
der drei Schichten 3, 3' und 3" von Plattenteilen 3a in der Ausführungsform nach
den Figuren 1-4 entspricht. In der Ausführungsform nach den Figuren 5 und 6 haben
die Plattenteile 3a z.B. eine Dicke von 10,5 mm, während sie in der Ausführungsform
nach den Figuren 1-4 eine Dicke von z.B. 7 mm haben.
-
Dabei sind zwischen der elastischen Matte 2 und der unteren Zwischenschicht
3 unter die Längsfugen 3b und die Querfugen 3c Streifen 10 bzw. 11 aus Polyvinylchlorid
oder einem anderen Kunststoff gelegt worden, zur Extra-Unterstützung der Fugen selbst
und ihrer Vierwegekreuzungen. Die Streifen 10 laufen in einem Stück unter den auf
der gleichen Längenachse liegende Längsfugen 3b hindurch, während die kurzen Streifen
11 jedesmal quer zwischen den Streifen 10 unter den Querfugen 3c angeordnet worden
sind. Die Streifen 10 und 11 können mit Hilfe eines Klebemittels an die Plattenteile
3a der unteren Zwischenschicht 3 und/oder an die elastische Matte 2 geklebt sein.
-
- Leerseite -