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Farbroller
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Farbroller mit einer auf einem
mehrfach gewinkelten Griffteil gelagerten, mit Plüsch od.dgl. überzogenen hohlen
Walze, mit einem zylindrischen, durch radiale Stege konzentrisch in der Walze gehalterten
Walzenkern, in welchem eine geschlitzte, den Lagerschenkel des Griffteils klemmend
aufnehmende Lagerbuchse axial unverschiebbar drehgelagert ist.
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Bei den bislang bekannten Farbrollern ist das Griffteil -resp. der
aus einem Metallstab gebildete gewinkelte Teil mit einem darauf aufgepreßten dickeren
Kunststoffhandgriff -häufig durch an beiden Enden der Walze angeordnete Lagerbuchsen
im Walzenkern drehgelagert. Diese Anordnung ist jedoch relativ aufwendig, da die
sowieso komplizierte Ausbildung der axial unverschiebbaren Klemmlagerung der Lagerbuchse
in diesem Fall gleich zweimal vorgesehen sein muß. Darüber hinaus gibt es auch bereits
Anordnungen mit einer in der Mitte der Walze angeordneten Lagerbuchse. Das Einbringen
der Lagerbuchse erfordert dabei jedoch die zweiteilige Ausbildung der Walze mit
ihrem Walzenkern, um die Lagerbuchse in eine Ringausnehmung des Walzenkern einlegen
zu können. Walzenkern und Walze werden anschließend miteinander verklebt oder verschweißt.
Auch
diese Anordnung kann letztendlich nicht befriedigen, da die
Montage durch die Notwendigkeit der nachträglichen Verbindung der beiden Hälften
der Walze stark verkompliziert wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zuorunde, einen Farbroller der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei einfachstem Aufbau der Einzelteile
eine ebenso einfache, vorzugsweise völlig automatisierbare Montage der Einzelteile
möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
mit zwei getrennten, jeweils an den Stirnkanten ausmündenden Schlitzen versehene,
vorzugsweise aus elastischem Kunststoff bestehende Lagerbuchse eine zylindrische
Mantelausnehmung zur Aufnahme einer einspringenden Ringrippe des ungeteilten Walzenkerns
aufweist.
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Erfindungsgemäß soll also nicht eine Ausnehmung im Walzenkern sein,
in welche die Lagerbuchse teilweise oder mit einem nach außen vorstehenden Ring
zur axial unverschiebbaren Drehlagerung eingreift, sondern umgekehrt eine solche
Ringrippe des Walzenkerns in eine Ausnehmung der Lagerbuchse eingreifen.
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Dies ermöglicht das Einsprengen der Lagerbuchse in den ungeteilten
Walzenkern, so daß dieser nicht zweiteilig gefertigt zu sein braucht. Auf der anderen
Seite bedingt dieses Einsprengen selbstverständlich einige Vorkehrungen, um eine
ausreichende ZusammendrüCkbarkeit der Lagerbuchse zu gewährleisten. Dies wird im
wesentlichen dadurch erreicht, daß anstelle des bisher vorgesehenen durchgehenden
Längsschlitzes der Lagerbuchsen - der Längsschlitz ist notwendig, um unter Einrechnung
der Fertigungstoleranzen einen Preßsitz der Lagerbuchse auf dem Lagerschenkel des
Griffteils zu erreichen -zwei, vorzugsweise durch einen Mittelsteg getrennte, fluchtend
längs einer Mantellinie verlaufende Schlitze vorhanden sind.
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Durch die Aufteilung des bisherigen sehr schmalen Längsschlitzes kann
der Längsschlitz nämlich sehr viel breiter, gegebenenfalls V-förmig zu den Enden
hin verbreitert, ausgebildet sein, so daß eine genügende Zusammendrückbarkeit gegeben
ist, die ein Einsprengen in den Walzenkern ermöglicht. Umgekehrt sorgt die Versetzung
der Schlitze, resp. der sie trennende Mittelsteg, für eine genügende Formhaltigkeit,
da eine Lagerbuchse mit einem breiten durchgehenden Längsschlitz ohne einen solchen
Mittelsteg aufgrund des Schwindens des Kunststoffs niemals genügend formhaltig und
maßgenau gefertigt werden könnte.
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Das Einsprengen der Lagerbuchse in den Walzenkern kann dabei in Weiterbildung
der Erfindung noch dadurch erleichtert werden, daß die äußeren Stirnkanten der Lagerbuchse
abgeschrägt oder abgerundet sind.
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Umgekehrt sollen die Endbegrenzungsschultern der Mantelausnehmung,
in welche in der Endmontagestellung die einspringende Ringrippe des ungeteilten
Walzenkerns eingreift, unter einem steilen Winkel von vorzugsweise 900 zur Längsachse
geneigt sein. Da auf diese Weise zwei jeweils um 900 zur Längsachse geneigte Schultern
aufeinanderstoßen, kann ein radiales Zusammendrücken der Lagerbuchse selbst bei
stärkstem axialen Druck auf die in der Montagestellung befindliche Lagerbuchse nicht
auftreten, so daß die Lagerbuchse unverlierbar, d.h.
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allenfalls unter Zerstörung der gesamten Walze axial aus ihrer Drehlagerung
herausgeschlagen werden könnte. Dies wiederum ermöglicht es, auch bei dem gewünschten
festen Preßsitz des Lagerschenkels des Griffteils in der Lagerbuchse den Lagerschenkel
durch entsprechenden festen Zug wieder aus der Walze herauszuziehen, um diese nach
Abnutzung ihres Plüschüberzugs od.dgl. auszuwechseln.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, daß die Lagerbuchse
mittels eines vorzugsweise preßluftgetriebenen Werkzeugs in den Walzenkern eingedrückt
wird, wobei der Walzenkern und die über vorzugsweise vier radiale Stege mit ihm
verbundene Walze bevorzugt ein einstückiges Spritzgießteil aus Kunststoff bilden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines Farbrollers, Fig. 2 einen
Teillängsschnitt durch den mittigen Lagerabschnitt des Lagerschenkels des Griffteils
in der Walze und Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Lagerbuchse.
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Der dargestellte Farbroller besteht aus einem Griffteil 1 mit einem
mehrfach gewinkelten formstabilen Stahldrahtbügel 2, dessen eines Ende mit einem
Handgriff 3 versehen ist, während der im wesentlichen um 90° gegenüber dem Handgriff
geneigt verlaufende Lagerschenkel 4 zur Lagerung der eigentlichen Farbrolle 5 dient,
die aus einer Walze 6 und einem Plüschüberzug 7 besteht. Die Walze 6 weist einen
mittigen, durch vier über den Umfang äquidistant verteilte radiale Stege 8 abgestützen
zylindrischen Walzenkern 9 mit einer einspringenden Ringrippe 10 auf. Die Ringrippe
10 greift in eine ebenfalls zylindrische Mantelausnehmung 11 einer Lagerbuchse 12
ein, die wahlweise von beiden Stirnseiten der Walze 6 aus in den Walzenkern 9 eingesprengt
werden kann. Zu diesem Zweck ist die Lagerbuchse 12 mit zwei durch einen Mittelsteg
13 getrennten, fluchtend längs einer Mantellinie verlaufenden und sich nach außen
V-förmig öffnenden Schlitzen 14 versehen, die ein radiales Zusammendrükken ermöglichen,
welches ausreicht, um die Lagerbuchse 12 in den Walzenkern 9 einsprengen zu können.
Die äußeren Stirnkanten 15 der Lagerbuchse sind abgeschrägt oder, wie in der Zeichnung
dargestellt,
abgerundet, so daß beim Auftreffen auf eine der Kanten der Ringrippe 10 ein radiales
Zusammendrücken zum Zwecke des Einsprengens stattfindet. Umgekehrt sind die Begrenzungsschultern
16 der Mantelausnehmung 11 unter einem Winkel von 900 zur Längsachse geneigt, so
daß auch bei stärksten axialen Kräften auf die in der Montagestellung gemäß Fig.
2 befindliche Lagerbuchse ein Wiederzusammendrücken und damit ein Herausdrücken
aus ihrer Eingriffstellung mit der Ringrippe 10 ausgeschlossen ist. Der Mittelsteg
13 sorgt für eine ausreichende Maßhaltigkeit der als Spritzgießteil gefertigten
Kunststoff-Lagerbuchse 12. Auf der anderen Seite wäre auch bei nicht durchgehender
Ausbildung eines Längsschlitzes, wie sie bei den bisherigen geteilten Walzen vorgesehen
war, eine ausreichende radiale Deformierbarkeit der Lagerbuchse gegeben, daß auch
unter Einrechnung der Fertigungstoleranzen ein Preßsitz auf dem Lagerschenkel 4
des Griffteils erzielt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist allerdings
der Mittelsteg 13 in der Mitte bei 17 geteilt. Dadurch garantiert er die notwendige
Maßhaltigkeit der Lagerbuchse, da beim Schrumpfen ja lediglich die Gefahr eines
zu starken Schrumpfens und damit einer zu großen Durchmesseränderung nach unten
gegeben ist. Die für das Aufpressen auf den Lagerschenkel 4 des Griffteils erforderliche
radiale Auffederbarkeit ist jedoch bei dieser Konstruktion in gleicher Weise gegeben
wie bei den bisherigen, hinsichtlich der Lagerung aber anders ausgeführten Lagerbuchsen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
So wäre es beispielsweise auch möglich, die erfindungsgemäße Mittel lagerung mit
Hilfe einer Lagerbuchse auch auf extrem lange Farbroller zu übertragen, bei denen
es zweckmäßiger ist, eine Lagerung an beiden Enden der Walze vorzusehen.
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