DE3409924A1 - Duesenhalter fuer eine kraftstoffeinspritzduese - Google Patents
Duesenhalter fuer eine kraftstoffeinspritzdueseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Düsenhalter für eine Kraftstoffeinspritzdüse, mit einer von einer Düsenfeder
in Schließrichtung belasteten, zumindest eine Düsenöffnung kontrollierenden Düsennadel, sowie einem
gleichachsig mit der Düsennadel am gegenüberliegenden Ende der Düsenfeder angeordneten und ebenfalls von dieser
belasteten Ausweichkolben, der ebenso wie die Düsennadel mittels unter Druck stehendem Kraftstoff über
eine Druckleitung entgegen der Wirkung der Düsenfeder verschieblich ist und dessen vom Kraftstoffdruck beaufschlagte
Fläche bei Überschreitung eines bestimmten Druckpegels sprunghaft ansteigt, und wobei der Ausweichkolben
und die Düsennadel hinsichtlich ihrer Beaufschlagung mit Kraftstoff parallel geschaltet sind.
Bei einer beispielsweise aus der DE-PS 686.943 bekannten Ausführung eines Düsenhalters für eine Kraftstoffeinspritzdüse
ist die Beaufschlagung der Düsennadel mit dem unter Druck stehenden Kraftstoff der Beaufschlagung
des Ausweichkolbens nachgeschaltet, d.h. kann erst dann erfolgen, wenn der Ausweichkolben von seinem
ventilartigen Sitz im Düsenhalter zumindest ein kleines Stück abgehoben hat. Es wird damit eine Beeinflussung
des Einspritzgesetzes dahingehend erreicht, daß bei niederen Drehzahlen - also geringen Fördergeschwindigkeiten
und Druckgradienten des Brennstoffes - eine Art Voreinspritzung mit einer um den Hub des Ausweichkolbens
verringerten Einspritzmenge erfolgt, wobei mit steigender Drehzahl zufolge eines erhöhten Widerstandes des
vom Ausweichkolben verdrängten Leckkraftstoffs der
jO Staudruck immer früher eine Größe annimmt, die ausreicht,
die Düsennadel vom Sitz abzuheben. Aus diesem Grunde beginnt die Haupteinspritzung bei hoher Drehzahl
bei dieser bekannten Einrichtung füher als bei niedriger
Drehzahl, wobei im Extremfall das Charakteristikum der
Voreinspritzung überhaupt wegfällt. Nachteilig bei dieser bekannten Einrichtung ist insbesonders die Tatsache,
daß damit keine tatsächliche Unterteilung der Einspritzung in eine von der Haupteinspritzung völlig
getrennte Voreinspritzung mit dazwischen wieder schliessender Düsennadel möglich ist und daß insbesonders die
für eine Senkung des Verbrennungsgeräusches sehr vorteilhafte Voreinspritzung bei hohen Drehzahlen überhaupt
nicht beibehalten werden kann.
Es sind auch Kraftstoffeinspritzsysteme bekannt, bei denen der Ausweichkolben zur Speicherung der nach abgeschlossener
Voreinspritzung vorerst zurückgehaltenen Kraftstoffmenge an den Pumpenelementen bzw. an einer
Verteilerpumpe angebracht und parallel zur Düsennadel mit dem Kraftstoffdruck beaufschlagt ist. Auf diese
Weise kann eine relativ freie Auswahl der auf die Einspritzcharakteristik
Einfluß nehmenden Größen am Ausweichkolben bzw. an der Düsennadel durchgeführt werden.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß die Abstimmung infolge der relativ großen Entfernungen zwischen Ausweichkolben
und Düsennadel sehr schwierig bzw. überhaupt unmöglich wird, insbesondere wenn es sich um Mehrzylindermaschinen
mit verschieden langen Einspritzleitungen handelt. Weiters ist beispielsweise aus der DE-OS 23 01 628
eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der eine parallele Beaufschlagung von Ausweichkolben
und Düsennadel mit dem Kraftstoffdruck erfolgt. Nachteilig
ist bei dieser Anordnung, daß es bei zunehmender Drehzahl - also zunehmender Fördergeschwindigkeit des
Kraftstoffes und steilerem Druckanstieg im jeweiligen Zyklus - zu einem immer früheren Ansprechen des Ausweichkolbens
kommt, was zur Folge hat, daß die Voreinspritzmenge mit steigender Drehzahl wiederum wie bei der
eingangs besprochenen Ausbildung absinkt, was die erwünschte Verringerung des von der schlagartig einsetzenden
Verbrennung herrührenden Verbrennungsgeräusches ver-
hindert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Düsenhalter der eingangs genannten
Art zu vermeiden und diese insbesonders so zu verbessern, daß eine von der Haupteinspritzung deutlich
getrennte Voreinspritzung in jedem Drehzahlbereich gegeben ist.
Die Erfindung geht also von den folgenden, aus der Hydraulik bekannten Überlegungen aus:
Die Vorspannkraft der gemeinsamen Feder bewirkt einer seits einen öffnungsdruck der Düsennadel von
(dN2 - ds^Tf FD
mit
öffnungsdruck der Düse
Pp .... Vorspannkraft der Feder
Pp .... Vorspannkraft der Feder
d.T .... Nadeldurchmesser
N
N
d .... Sitzdurchmesser der Nadel F1D .... anfängliche Wirkfläche an der Nadel,
andererseits einen öffnungdruck oder Ansprechdruck des
Ausweichkolbens von
0A V~^ F1A
mit:
mit:
d. Durchmesser der anfänglichen Wirkfläche am
Ausweichkolben
F-A anfängliche Wirkfläche am Ausweichkolben.
F-A anfängliche Wirkfläche am Ausweichkolben.
Durch eine Abstimmung von F.A auf die gegebene effektive
Düsenfläche F.D ist es daher möglich, den Öffnungsbeginn des Ausweichkolbens gegenüber dem der Düsennadel
zeitlich so zu verschieben, daß der Ausweichkolben erst dann anspricht, wenn bereits eine bestimmte
Menge durch die Düse eingespritzt ist. Bei einem weiteren Druckanstieg über einen von der Vorspannung der gemeinsamen
Feder bestimmten Druckpegel hebt der Aus-
weichkolben von seinem Sit:: ab, und der Druck wird auf
die auf F0A (bzw. d,2T 5 mit:
dp ... nach Abheben gegebener Wirkdurchmesser des Ausweichkolbens)
vergrößerte Fläche wirksam. Durch die wirksame Überschußkraft nimmt sowohl die Hubgeschwindigkeit
als auch der Hub des Ausweichkolbens relativ rasch zu.· Durch die hohe Absauggeschwindigkeit sinkt
der Kraftstoffdruck schließlich so stark ab, daß die Dü sennadel vorübergehend wieder schließt.
Dieser Vorgang wird zusätzlich unterstützt durch die zunehmende Federkraft entsprechend
ΔΡρ = As . cF;
mit:
mit:
cF Federsteifigkeit
s ' Hub des Ausweichkolbens
Die Düsennadel bleibt solange geschlossen, bis der Kraftstoffdruck wieder auf den öffnungsdruck der Düse
angestiegen ist, der nunmehr
Pp + s . c.F
beträgt.
Es erfolgt dann die Haupteinspritzung, die in bekannter Weise durch das pumpenseitige Absteuerung beendet
wird. Durch die richtige Wahl von d^, d2 und s kann sowohl
die optimale Voreinspritzmenge als auch der optimale Abstand zwischen Beginn der Voreinspritzung und Beginn
der Haupteinspritzung erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung vermeidet nun die eingangs
genannten Nachteile der bekannten Ausführungen dadurch, daß der von einer Druckwelle in der Druckleitung bis zur
Beaufschlagung des Ausweichkolbens zurückzulegende Weg größer ist als der entsprechende Weg. bis zur Beaufschlagung
der Düsennadel. Eine von der Einspritzpumpe kommende Drückwelle im Kraftstoff kommt entsprechend der Länge
L der jeweiligen Druckleitung sowie der Schallgeschwindigkeit a im Kraftstoff um eine Zeit
am Beaufschlagungsort der Düsennadel bzw. des Ausweichkolbens verzögert an. Da außerdem mit steigender Drehzahl
der Druckanstieg im Kraftstoff steiler wird, kommt dies bei der beispielsweise aus der genannten DE-OS
23 01 628 bekannten Ausbildung - die eine deutlich kürzere Druckleitung bis zur Beaufschlagung des Ausweichkolbens
verglichen mit der Druckleitung bis zur Beaufschlagung der Düsennadel aufweist - einem mit zunehmender
Drehzahl ständig früheren Ansprechen des Ausweichkolbens, wie es ja tatsächlich beobachtet wurde, gleich.
Mit der Erfindung wird nun die Auswirkung des Unterschiedes im Laufweg der Druckwelle genau zum gegenteiligen
Effekt - nämlich zu einer Rückverlegung des Ansprechens des Ausweichkolbens mit steigender Drehzahl
verwendet, womit also je nach Wunsch sogar eine Erhöhung der tatsächlich nach wie vor von der Haupteinspritzung
getrennten Voreinspritzmenge mit steigender Drehzahl ermöglicht wird.
Bei einem Düsenhalter mit einer ausweichkolbenseitigen Kraftstoffzufuhr, bei der die Druckleitung vorbei
am Ausweichkolben sowie an der Düsenfeder führt, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
die Druckleitung bis in den Bereich der Düsennadel für Ausweichkolben und Düsennadel gemeinsam geführt ist und
erst dort eine Abzweigung in einen kürzeren, zum Sitz der Düsennadel und einen längeren, zum Ausweichkolben
führenden Teil aufweist. Der zum Ausweichkolben führende Teil der Druckleitung kann unter diesen Umständen in
sehr vorteilhafter Weise einfach als parallel zur gemeinsamen Druckleitung verlaufende zusätzliche Bohrung
ausgeführt werden, welche lediglich mit den entsprechenden Anschlußpassagen zu versehen ist; sollte der
auf diese Art gewonnene Längenunterschied zwischen den beiden Teilen der Druckleitung nach der Abzweigung für
die Zwecke der Erfindung nicht ausreichen, so kann auf einfache Weise der zum Ausweichkolben führende Teil der
Druckleitung beispielsweise noch zwei weitere, parallel
zum gemeinsamen Teil der Druckleitung verlaufende Bohrungen zusätzlich einschließen, die mit Verbindungspassagen entsprechend zu verbinden sind. Da im Bereich
der Düsenfeder bei derartigen Düsenhaltern wegen der ohnedies vorhandenen Druckleitung zur Düsennadel ohnedies
eine relativ große Wandstärke vorgesehen ist, ergeben sich damit keinerlei Probleme.
Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Verhältnis der beiden
Wege bzw. Teile der Druckleitung zueinander einstellbar sein', was die Möglichkeit einer genauen Abstimmung der
Auswirkung der Druckwellenverzögerung auf das Einspritzgesetz ergibt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß in der zur Beaufschlagung des Ausweichkolbens führenden
Druckleitung den Kraftstoffweg verlängernde Einsätze, beispielsweise in Spiralen- oder Labyrinthform,
vorgesehen sind, was vielfältige Anwendungen des der Erfindung zugrundeliegenden Prinzips auch im Zusammenhang
mit gedrängten Platzverhältnissen erlaubt. Durch Auswechseln der Einsätze ist dabei unter Umständen
für verschiedene Motorentypen eine verschiedene Charakteristik der Einspritzung erzielbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt entlang
der Linie I-I in Fig. 3 durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der
Linie II-II in Fig. 3, Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie
III-III in Fig. 2, Fig. A ein Ausführungsbeispiel eines Düsenhalters,
bei dem nur die im Zusammenhang beispielsweise mit Pumpenelementen bzw. Verteilerpumpen an sich be-
kannte parallele Beaufschlagung von Ausweichkolben und Düsennadel verwirklicht ist und
Fig. 5 einen der Fig. 1 entsprechenden teilweisen Schnitt durch ein an
deres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der Düsenhalter 1 nach den Fig. 1 bis 3 weist eine Aufnahmehülse 2 auf, an deren vorderem Ende 3 der eine
Düsenöffnung 4 aufweisende Düsenkörper 5 der Sacklochdüse unter Beilage einer Dichtung 6 eingesetzt ist. Der
Düsenkörper 5 dient mit einer Bohrung 7 an seinem der Düsenöffnung 4 abgewandten Ende zur axialen Führung
einer Düsennadel 8, welche von einer Düsenfeder 9 in
Schließrichtung belastet mit ihrer Spitze 10 an einem kegeligen Dichtsitz 11 des Düsenkörpers 5 anliegt.
Die Düsenfeder 9 liegt an einer Seite an einem mit der Düsennadel 8 zusammenwirkenden Teller 12 und am
anderen Ende an einem Teller 13 auf, welcher mit einem Zapfen 14 eines gleichachsig mit der Düsennadel 8 liegenden
und in einer Bohrung 15 axial verschieblichen Ausweichkolbens 16 zusammenarbeitet. Der Hub des Ausweichkolbens
16 ist einerseits durch das Anliegen seiner Stirnfläche 17 an einer eine Zufuhrbohrung 18 aufweisenden
Dichtplatte 19 und andererseits durch das Aufsitzen der Schulter 20 auf dem Rand einer Bohrung 21 im Federgehäuse
22 begrenzt und beträgt beispielsweise etwa 0,2 bis 0,7 mm. Der Hub der Düsennadel 8 ist einerseits
durch das Aufsitzen ihrer Spitze 10 am Dichtsitz 11 und andererseits durch das Anliegen einer Schulter
am Rand einer Bohrung 24 in einer weiteren Dichtplatte 25 begrenzt. Gleichzeitig ist durch die genannten Hubbegrenzungen
auch der Hub der Düsenfeder 9, die sich nur auf den Teller 12 und 13 abstützt, in den Extremen
festgelegt.
Die Zufuhr von einer nicht dargestellten Einspritzpumpe unter Druck gesetztem Kraftstoff sowie die Abfuhr
von Leckkraftstoff erfolgt über ein Anschlußstück 26, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel über ein
Gewinde 27 in die Aufnahmehülse 2 eingeschraubt ist und damit auch die Dichtplatte 19, das Federgehäuse 22,
die Dichtplatte 25, den Düsenkörper 5 und die Dichtung 6 dicht verspannt. Die hochdruckseitige Kraftstoffzufuhr
erfolgt über einen Nippel 28, von dem ausgehend die Druckleitung 29 vorerst in einer Bohrung 30 des Anschlußstücks
26, dann in einer Bohrung 31 der Dichtplatte 19, einer Bohrung 32 des Federgehäuses 22, einer
Schrägbohrung 33 in der Dichtplatte 25 und schließlich einer Bohrung 34 im Düsenkörper 5 verläuft. Die Bohrung
34 mündet in einen Druckraum 35, von dem aus der Kraftstoff über einen rohrförmigen Spalt 36 um die Düsennadel
8 bis zum Dichtsitz 11 gelangt. Sobald die vom Kraftstoffdruck auf die Schulter 37 bzw. auch die Spitze
10 der Düsennadel 8 ausgeübte Kraft die jeweils wirkende Kraft der Düsenfeder 9 übersteigt wird die Spitze 10
der Düsennadel 8 vom Dichtsitz 11 abgehoben und Kraftstoff durch die Sackbohrung 38 sowie die Düsenöffnung 4
in den hier nicht weiter dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt.
Die Druckleitung 29 hat - wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist - an der der Düsennadel 8
zugewandten Stirnseite des Federgehäuses 22 eine Abzweigung 40, welche über eine als Teil eines Ringes ausgeführte
Passage 39, parallel zur Bohrung 32 verlaufende Bohrungen 41, 42 und 43 sowie eine nutförmige Ausnehmung
44 mit der Zuführbohrung 18 zur Stirnfläche 17 des Ausweichkolbens
16 verbunden ist.
Weiters ist insbesonders aus Fig. 1 noch die Anordnung einer Ableitung 45 für Leckkraftstoff ersichtlich,
welche über eine Bohrung 46 mit dem die Düsenfeder 9
aufnehmenden Innenraum 47 des Federgehäuses 22 in Verbindung steht und den über die Bohrungen 7, 24 bzw. 15,
21 aus dem Hochdruckteil entweichenden Kraftstoff einem Leckleitungsanschluß 48 zuführt.
Um eine relative Verdrehung der an die Dichtplatten
und 25 angrenzenden Bauteile gegenüber den entsprechenden Durchgangsbohrungen in den Dichtplatten zu verhindern,
sind Hülsen 49 in entsprechende Bohrungen eingesetzt.
Ausgehend von der mit der dargestellten Konstruktion gegebenen Tatsache, daß der vom Federraum aus auf den
Ausweichkolben 16 und auf die Düsennadel 8 wirkende Druck (dieser setzt sich zusammen aus dem von der Düsenfeder
9 ausgeübten Druck sowie dem Flüssigkeitsdruck des Leckkraftstoffs) gleich groß ist, ergibt sich die Möglichkeit
einer Beeinflussung der Lage der Zeitpunkte, zu denen die Düsennadel 8 öffnet bzw. der Ausweichkolben
mit seiner Stirnfläche 17 von der Dichtplatte 19 abhebt, vorerst - d.h. bei kleinen Drehzahlen und damit relativ
kleinen Kraftstoffgeschwindigkeiten und Druckgradienten im Kraftstoff - primär über eine Beeinflussung der Größe
der dem jeweiligen Druck ausgesetzten Flächen. Um eine von der eigentlichen Haupteinspritzung deutlich (also
durch eine geschlossene Düsennadel) getrennte Voreinspritzung, die im Hinblick auf eine Verringerung des
Verbrennungsgeräusches angestrebt wird, zu erreichen, wird die bei an der Dichtplatte 19 anliegender Stirnfläche
17 des Ausweichkolbens 16 über die Zufuhrbohrung dem Kraftstoffdruck ausgesetzte Fläche - die hier dem
Querschnitt der Zufuhrbohrung 18 entspricht - um ein bestimmtes Maß kleiner ausgeführt als die dem Kraftstoff
druck ausgesetzte, in Öffnungsrichtung wirkende, entsprechende Fläche an der Düsennadel 8. Beim Aufbau
des Kraftstoffdruckes über die Druckleitung 29 wird also vorerst die Düsennadel 8 öffnen und die Voreinspritzung
beginnen. Sobald der weitersteigende Kraftstoffdruck den zur Bewegung des Ausweichkolbens 16 erforderlichen Druck
erreicht., wird dessen Stirnfläche 17 von der Dichtplatte 19 abheben, womit schlagartig eine der Querschnittsfläche
des Ausweichkolbens 16 selbst entsprechende vergrößerte Wirkfläche und ein entsprechend schlagartig
vergrößertes Volumen in der Bohrung 15 zur Verfügung steht. Durch diese schlagartige Absaugung von Kraftstoff
aus der Druckleitung 29 wird der zum Offenhalten
der Düsennadel 8 erforderliche Kraftstoffdruck wieder
unterschritten, wodurch dii Düsennadel 8 wieder schließt und die Voreinspritzung beendet ist.
Die nun wieder geschlossene Düsennadel 8 sowie der mittlerweile mit der Schulter 20 am Rand der Bohrung
anliegende Ausweichkolben 16 erlauben nun in weiterer Folge wiederum einen Druckanstieg, der schließlich zum
erneuten öffnen der Düsennadel 8 und damit zur Haupteinspritzung führt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Druckleitung 29 vorbei am Ausweichkolben 16 sowie an der Düsenfeder
9 bis in den Bereich der Düsennadel 8 für Ausweichkolben und Düsennadel gemeinsam geführt und weist erst
dort die Abzweigung 40 in einen kürzeren, im wesentlichen die Bohrungen 33, 34 umfassenden, zur Düsennadel
führenden Teil und einen längeren, im wesentlichen die mit den Bezugszeichen 39, 41, 42, 43, 44 und 18 bezeichneten
Bauteile umfassenden, zum Ausweichkolben führenden Teil auf. Durch die unterschiedliche Länge der beiden
Teile der Druckleitung nach der Abzweigung 40 wird erreicht, daß eine von der Einspritzpumpe über die
Druckleitung 29 kommende Druckwelle um eine bestimmte Zeit verzögert an der Stirnfläche 17 des Ausweichkolbens
16 ankommt, was im Zusammenhang mit dem mit steigender Drehzahl steiler werdenden Druckanstieg im Kraftstoff
zu einem mit zunehmender Drehzahl, späteren Ansprechen des Ausweichkolbens führt. Dies hat unmittelbar
zur Folge, daß die Voreinspritzmenge mit steigender Drehzahl in einem über die Größe des Längenunterschieds
in den beiden Teilen der Druckleitung leicht beeinflußbaren Maße zunimmt, was ein sehr vorteilhaftes
Einspritzgesetz ergibt.
Der in Fig. 4 dargestellte Düsenhalter 1' ist ähnlich wie der gemäß den Fig. 1 bis 3 ausgebildet; gleiche Tei-
Ie sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Als wesentlichste
Abänderung gegenüber dem obenstehend ausführlich besprochenen Ausführungsbeispiel ist hier nun die Abzweigung 40' in der Druckleitung 29 bereits oberhalb
der Dichtplatte 19' angecrdnet, was einen wesentlich
kürzeren Weg einer über de Druckleitung 29 kommenden
Druckwelle bis zur Beaufschlagung des Ausweichkolbens
16 verglichen mit dem bis zur Beaufschlagung der hier nicht weiter dargestellten Düsennadel ergibt. Diese Ausbildung
ergibt also in nachteiliger Weise, daß mit steigender Drehzahl eine von der Einspritzpumpe kommende
Druckwelle um eine von der unterschiedlichen Weglänge abhängende Zeit an der Düsennadel verzögert ankommt,
was einem mit zunehmender Drehzahl früheren Ansprechen des Ausweichkolbens gleichkommt. Dies ist jedoch
unerwünscht, da damit die Voreinspritzmenge bei steigender Drehzahl absinkt.
Abgesehen von der in dun Fig. 1 bis 3 dargestellten Möglichkeit zur Sicherstellung eines verlängerten Weges
der Druckwelle bis zum Ausweichkolben wäre es auch möglich - wie in Fig.5 schematisch dargestellt - eine derartige
Verlängerung durch Einsätze 50, beispielsweise in Spiralen- oder Labyrinthform, in dem zum Ausweichkolben
16 führenden Teil der Druckleitung oder ähnliche bekannte Maßnahmen zu erreichen. Auch wäre es beispielsweise
für Testmotoren denkbar, das Verhältnis der Länge der beiden Wege bzw. Teile der Druckleitung nach der Abzweigung
einstellbar zu machen, beispielsweise durch mit verschieden langen Strömungswegen ausgeführte und
austauschbare Einsätze 50 oder mit verschiedener Anzahl von hintereinandergeschalteten Längsbohrungen ausgeführtem
Federgehäuse 22, oder auch durch bekannte Maßnahmen zur stufenlosen Veränderung von Weglängen für den Kraftstoff,
womit die günstigsten Verhältnisse unmittelbar durch die Beobachtung der Einspritzcharakteristik gefunden
werden könnten. Weiters wäre es auch möglich, durch gezielte Beeinflussung des im Innenraum 47 des
Federgehäuses 22 herrschenden Leckkraftstoffdruckes über den Leckleitungsanschluß 48 die Zeitpunkte des Ansprechens
der Düsennadel bzw. des Ausweichkolbens abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine - beispielsweise
Last oder Drehzahl - zu verschieben.
Claims (3)
- PatentansprücheM.!Düsenhalter für eine Kraftstoffeinspritzdüse, mit einer von einer Düsenfeder in Schließrichtung belasteten, zumindest eine Düsenöffnung kontrollierenden Düsennadel, sowie einem gleichachsig mit der Düsennadel am gegenüberliegenden Ende der Düsenfeder angeordneten und ebenfalls von dieser belasteten Ausweichkolben, der ebenso wie die Düsennadel mittels unter Druck stehendem Kraftstoff über eine Druckleitung entgegen der Wirkung der Düsenfeder verschieblich ist und dessen vom Kraftstoffdruck beaufschlagte Fläche bei Überschreitung eines bestimmten Druckpegels sprunghaft ansteigt, und wobei der Ausweichkolben und die Düsennadel hinsichtlich ihrer Beaufschlagung mit Kraftstoff parallel geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der von einer Druckwelle in der Druckleitung (29) bis zur Beaufschlagung des Ausweichkolbens (16) zurückzulegende Weg größer ist als der entsprechende Weg bis zur Beaufschlagung der Düsennadel (8).
- 2. Düsenhalter nach Anspruch 1 mit einer ausweichkolbenseitigen Kraftstoffzufuhr, bei der die Druckleitung vorbei am Ausweichkolben sowie an der Düsenfeder führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (29) bis in den Bereich der Düsennadel (8) für Ausweichkolben (16) und Düsennadel (8) gemeinsam geführt ist und erst dort eine Abzweigung (40) in einen kürzeren, zum Sitz der Düsennadel (8) und einen lan--2-geren, zum Ausweichkolben (16) führenden Teil aufweist
- 3.Düsenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge der beiden 5 Wege bzw. Teile zueinander einstellbar ist. A .Düsenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der zur Beaufschlagung des Ausweichkolbens führenden Druckleitung den Kraftstoffweg verlängernde Einsätze, beispielsweise in 10 Spiralen- oder Labyrinthform, vorgesehen sind.84 02 Pi/Fr 15
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8131 | Rejection |