DE3409303C2 - - Google Patents
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein zwischen Handbremsventil und
Federspeicherbremszylinder einsetzbares Relaisventil mit
Druckbegrenzung für eine Druckluftbremsanlage von Kraft
fahrzeugen mit Hilfs- und/oder Feststellbremse, mit einem
in einem Gehäuse dichtend geführten Relaiskolben, der im
Gehäuse eine Steuerkammer und eine Bremskammer voneinander
abteilt und mit einem Doppelventilkörper zusammenarbeitet,
der mit dem Relaiskolben ein Auslaßventil und mit einem
vorspringenden Gehäuserand ein Einlaßventil bildet, wobei
für die Druckbegrenzung ein auf einer Druckbegrenzungs
feder abgestützter und auf der Seite der Druckbegrenzungs
feder vom Atmosphärendruck beaufschlagter Reaktionskolben
vorgesehen ist.
Eine Druckluftbremsanlage mit einem Relaisventil der be
schriebenen Art ist aus der DE-AS 16 05 986 bekannt. Die
Hilfs- und/oder Feststellbremse ist mit einem gestuft ar
beitenden Handbremsventil ausgestattet und besitzt Feder
speicherbremszylinder, die bei Entlüftung eine Bremswir
kung über die Speicherfeder aussteuern. Derartige Feder
speicherbremszylinder besitzen einen Lösedruck, der mehr
oder weniger von dem Vorratsdruck der Druckluftbeschaffungs
anlage abweicht. Um einen unnötigen Druckverlust im Vor
ratsbehälter zu vermeiden und das Ansprechen der Feder
speicherbremszylinder schon zu Beginn der Betätigung des
Handbremsventils zu erreichen, ist das Relaisventil mit
einer Drucküber- oder -untersetzungseinrichtung ausge
stattet, wobei ein Differentialkolben Anwendung findet,
der in einem festen Verhältnis, in der Regel einem Unter
setzungsverhältnis, den Vorratsdruck auf den Lösedruck
des Federspeichers untersetzt. Ein solches Druckverhält
nisventil arbeitet schnell, weil es als Relaisventil
ausgebildet ist. Es besitzt allerdings den Nachteil, daß
für Federspeicher mit unterschiedlichem Lösedruck unter
schiedlich dimensionierte Relaisventile hergestellt und
eingesetzt werden müssen. Außerdem besteht der Nachteil,
daß bei einem auftretenden Druckverlust während der Fahrt
in der vom Handbremsventil ausgehenden Steuerleitung die
Gefahr besteht, daß der Lösedruck des Federspeicherbrems
zylinders ungewollt unterschritten wird. Es wird dann eine
nicht gewollte Teilbremsung ausgelöst. Aus der DE-AS 16 05
986 ist aber auch bekannt, das Relaisventil als Druckbe
grenzer auszubilden, wobei es möglich erscheint, den Druck
begrenzer selbst in Relaisbauart zu verwirklichen, d. h.
ein Relaisventil mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 : 1
und einem durchsteuernden Druckbegrenzer aneinander zu
flanschen bzw. in einem gemeinsamen Gehäuse unterzubringen.
Das Relaisventil weist dann einen Relaiskolben auf, der mit
einem Doppelventilkörper zusammenarbeitet, um ein Einlaß
ventil und ein Auslaßventil zu bilden. Nachgeordnet ist im
Bereich des Druckbegrenzers ein auf einer Druckbegrenzungs
feder abgestützter und auf der Seite der Druckbegrenzungs
feder vom Atmosphärendruck beaufschlagter Reaktionskolben
vorgesehen, der einen zweiten Ventilkörper bedient. Der
Vorteil dieses Druckbegrenzers liegt ebenfalls in einem
geringen Luftverbrauch. Nachteilig ist jedoch die aufwen
dige Bauweise eines solches Relaisventils mit Druckbe
grenzung. Wird dagegen nur ein durchsteuernder Druckbe
grenzer benutzt, also ohne Relaisventil, dann ergibt sich
eine vergleichsweise langsame Betriebsbereitschaft, weil
zum Lösen der Feststellbremse das entsprechende Volumen
erst gefüllt werden muß. Dies kann z. B. beim Losfahren
vor einer Ampel zu nachteiligen Verzögerungen führen. Außer
dem werden die Bremstrommeln in diesem Fall sehr stark be
lastet.
Die DE-OS 19 58 808 zeigt einige der Merkmale des kennzeich
nenden Teils, jedoch in anderem Zusammenhang und keineswegs
für eine Druckbegrenzung, sondern im Sinne eines Druckver
hältnisventils. So ist auch der dortige Relaiskolben in
einen äußeren und einen inneren Kolben unterteilt, dieser
innere Kolben bildet jedoch keinen Reaktionskolben, sondern
einen Relaiskolben, weil dieser Kolben auf der einen Seite
vom eingesteuerten und auf der anderen Seite vom ausge
steuerten Druck beaufschlagt ist. Außerdem trennt eine
Dichtung an einer Stellschraube für eine Feder die Ansteu
erseite von der Aussteuerseite, wobei die Feder in ihrer
Kraft einstellbar ausgebildet ist, ohne daß damit das
Druckverhältnis beeinflußt würde. Ein Reaktionskolben hin
gegen, etwa der Kolben eines Druckabschneiders, ist ein
Kolben, der auf seiner einen Seite von ansteuerseitigem
Druck, auf seiner anderen Seite von atmosphärischem Druck
und der Kraft einer Druckbegrenzungsfeder beaufschlagt
wird. An einem Relaiskolben findet eine Auswiegung Druck
gegen Druck statt, wobei sich ein Druckverhältnis ergibt.
An einem Reaktionskolben findet eine Auswiegung Druck gegen
Kraft statt, so daß nur eine "Endstellung" erreicht wird,
eben als Druckabschneider. Ein Relaiskolben hat unzählige
Abschlußstellungen; ein Reaktionskolben nur eine einzige.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Relaisventil
der eingangs beschriebenen Art in dem aufgezeigten Anwen
dungszusammenhang so weiterzubilden, daß bei einfacher Bauweise
die Vorteile schnelle Betriebsbereitschaft, Lufteinsparung und
Einstellbarkeit auf verschiedene Federspeicherlösedrücke
erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Relais
kolben in einen äußeren Kolben und einen inneren, zugleich
den Reaktionskolben der Druckbegrenzung bildenden Kolben
unterteilt ist, daß beide Kolben unter Zwischenschaltung
der in ihrer Kraft einstellbaren Druckbegrenzungsfeder
aneinander abgestützt sind und daß der Hub des äußeren
Kolbens kleiner oder gleich der Summe aus dem Hub
des inneren Kolbens gegenüber dem äußeren Kolben und dem
Schließweg des Auslaßventils bemessen ist. Der Reaktionskolben
des Druckbegrenzers und der Relaiskolben des Relaisventils werden
baulich miteinander vereinigt, indem ein geteilter Relaiskolben
vorgesehen ist, wobei der innere Kolben sowohl Funktionen des
Relaiskolbens als auch des Reaktionskolbens ausübt. Gleichzeitig
werden damit die Ventilkörper zu einem einzigen Doppelventilkörper
zusammengefaßt, weil der Doppelventilkörper auch den Ventilkörper
des Druckbegrenzers bildet. Schließlich besitzt das Relaisventil
auch nur eine einzige Entlüftung. Durch die koaxiale Bauweise
kann das Relaisventil sehr klein und damit platzsparend gebaut
werden, ohne daß Nachteile für seine Funktion entstehen. Durch
die einstellbare Feder läßt sich das Relaisventil auf die ver
schiedensten vorkommenden Lösedrücke der Federspeicherbremszy
linder einstellen, so daß die Herstellung dieses einzigen Relais
ventils für alle Anwendungsfälle genügt. Die schnelle Betriebsbe
reitschaft ist dadurch gegeben, daß das Relaisventil in der Re
laisbauart verwirklicht ist. Die Lufteinsparung ergibt sich in
folge der Druckbegrenzung und auch die verbesserte Betriebs
sicherheit ergibt sich infolge der Druckbegrenzung, weil ein
Druckverlust in der vom Handbremsventil ausgehenden Steuerlei
tung nicht sofort zu einer ungewollten Bremsung führt, sondern
eine solche Bremsung erst dann ausgelöst wird, wenn der durch
die Druckbegrenzung begrenzte Druck unterschritten wird. Das
neue Relaisventil läßt sich auch besonders einfach einstellen,
weil die in ihrer Kraft einstellbare Druckbegrenzungsfeder bzw. das
dazugehörige Federauflager durch die Entlüftungsöffnung erreich
bar ist.
Es ist möglich, daß der äußere Kolben den inneren Kolben durch
gehend überspannt und daß der Federraum zwischen den beiden
Kolben über einen hohlen Fortsatz am inneren Kolben mit der
Atmosphäre verbunden ist. Die Entlüftung des Relaisventils
dient somit gleichzeitig zur Entlüftung des Federraums des
Druckbegrenzers, wobei dieser Federraum zwischen dem äußeren
und inneren Kolben vorgesehen ist. Der innere Kolben ist in
dem äußeren Kolben begrenzt verschiebbar und abgedichtet ge
führt und wird durch einen Sicherungsring gehalten, der gleich
zeitig den Hub des inneren Kolbens gegenüber dem äußeren Kol
ben begrenzt. Der hohle Fortsatz des inneren Kolbens kann mit
dem hohl ausgebildeten Doppelventilkörper das Auslaßventil
bilden. Damit ergibt sich der Vorteil, daß nur eine Entlüftungs
öffnung am Relaisventil vorgesehen sein muß.
Am äußeren oder am inneren Kolben kann ein durch den hohlen
Doppelventilkörper hindurch betätigbares einstellbares Feder
auflager vorgesehen sein, um die Kraft der Druckbegrenzungs
feder leicht einstellen zu können.
Unter dem geteilten Relaiskolben kann ein Wiegeraum gebildet
sein, der mit der Bremskammer über eine Düse in Verbindung
steht. Die Abteilung erfolgt zweckmäßig durch eine Gehäusewan
dung oder auch durch eine in das Gehäuse einsetzbare Wand, in
der die Düse vorgesehen ist. Die Düse hat den Zweck, daß eine
Übersteuerung am Relaisventil vermieden wird.
Im Gehäuse kann koaxial zu dem geteilten Relaiskolben ein
weiterer Relaiskolben vorgesehen sein, der im Gehäuse eine
weitere Steuerkammer abteilt, an der ein Anschluß für die
Betriebsbremse vorgesehen ist, während die andere Steuerkammer
bekanntermaßen einen Anschluß für die Hilfs- und/oder Fest
stellbremse aufweist. Die Anschlüsse können auch vertauscht
angeschlossen werden, ohne daß hierdurch die Funktion nach
teilig beeinflußt wird. Mit einer solchen Weiterbildung wird
ein Überlastungsschutz der Radbremse erreicht. In Verbindung
mit kombinierten Federspeicherbremszylindern führt
eine nachfolgend zu einer Hilfsbremsung ausgesteuerte Betriebs
bremsung dazu, daß der Federspeicherteil des kombinierten
Federspeicherbremszylinders wieder löst und nur der Betriebs
bremsteil eine entsprechend der Betriebsbremsung ausgesteu
erte Bremsung durchführt.
Der vorspringende Rand des Einlaßventils und eine die Düse tra
gende Zwischenwand können zu einem Einsatzkörper zusammengefaßt
sein, dessen Verwendung hinsichtlich der Herstellung des Relais
ventils und der Montage desselben vorteilhaft ist.
Die Erfindung wird anhand dreier Ausführungsbeispiele weiter
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch das Relaisventil mit Druck
begrenzung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch das Relaisventil mit Druck
begrenzung in einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch ein Relaisventil mit
Druckbegrenzung und Überlastungsschutz.
Das in Fig. 1 dargestellte Relaisventil besitzt ein Gehäuse 1,
welches zweckmäßig geteilt ausgebildet ist. In einem Zylinder 2
ist ein aus einem äußeren Kolben 3 und einem inneren Kolben 4
gebildeter Relaiskolben 3, 4 verschiebbar untergebracht und
über eine Dichtung 5 abgedichtet, die gehäuseseitig eine
Steuerkammer 6 von einem Wiegeraum 7 abteilt. Der innere Kol
ben 4 ist in dem äußeren Kolben 3 mit Hilfe einer Dichtung 8 ab
gedichtet und mittels eines Sicherungsrings 9 begrenzt verschieb
bar geführt, so daß der innere Kolben 4 relativ zu dem äußeren
Kolben 3 einen Hub b zurücklegen kann. Der äußere Kolben 4 ist
um den Hub a verschiebbar im Gehäuse 1 gelagert. Zwischen den
beiden Kolben 3 und 4 ist eine Feder 10 in einem Federraum 11
untergebracht, die sich jeweils an einem der Kolben 3 und 4 abstützt.
Der innere Kolben 4 besitzt einen Fortsatz 12, in welchem eine
Stellschraube 13 mit Hilfe eines Gewindes verdrehbar
angeordnet ist, die ein Federauflager 14 trägt, so daß auf
diese Art und Weise die Kraft der Feder 10 einstellbar ist. Da
das Gewinde der Stellschraube 13 im Fortsatz 12 nicht luftdicht
abdichtet, stellt das Gewinde zugleich einen Verbindungskanal
zur Atmosphäre her. Stattdessen oder zusätzlich kann der Fort
satz 12 auch noch mit einer Bohrung 15 (Fig. 3) versehen sein,
die der Entlüftung des Federraums 11 dient.
Der innere Kolben 4 ist an einem Einsatzkörper 16 nochmals geführt,
wobei der Einsatzkörper 16 den Wiegeraum 7 von einer Bremskammer
17 abteilt. Die Wiegekammer 7 und die Bremskammer 17 stehen je
doch über eine Düse 18 in dauernder Verbindung. Der äußere Kol
ben 3 oder der innere Kolben 4 können auch von einer Rückführfe
der 19 belastet sein, die entsprechend dimensioniert ist. Der
Einsatzkörper 16 bildet einen vorspringenden Rand 20, der auch
gehäuseseitig ausgebildet sein könnte. In dem Gehäuse 1 ist ein
Doppelventilkörper 21 aufgehängt und auf einer Feder 22 abge
stützt: Der Doppelventilkörper 21 ist hohl ausgebildet und teilt
eine Einlaßkammer 23 gehäuseseitig ab, über die das Relaisventil
mit Vorratsluft versorgt wird. Über den hohl ausgebildeten Dop
pelventilkörper 21 und ein Flatterventil 24 ist die Entlüftung
zur Atmosphäre geführt. Die Einlaßkammer 23 wird über einen An
schluß 25 und eine Leitung 26 über einen Druckluftvorratsbehäl
ter 27 versorgt. Vom Druckluftvorratsbehälter 27 führt anderer
seits eine Leitung 28 zu einem Handbremsventil 29, welches ge
stuft und mit eigener Entlüftung ausgebildet ist. Eine Steuer
leitung 30 führt zu einem Anschluß 31 am Gehäuse 1 des Relaisven
tils, der in dauernder Verbindung mit der Steuerkammer 6 steht.
Ein Anschluß 32 steht mit der Bremskammer 17 in dauernder Ver
bindung und gestattet den Anschluß einer Leitung 33, die zu dem
Federspeicherteil eines kombinierten Federspeicherbremszylinders
34 führt, der beispielsweise der Hinterachse eines Kraftfahrzeu
ges zugekehrt ist. Ein Bremsventil 35 wird aus zwei Druckluft
vorratsbehältern 36 und 37 zweikreisig mit Druckluft versorgt.
Eine Leitung 38 führt zu dem Betriebsbremsteil des kombinier
ten Federspeicherbremszylinders 34. Eine Leitung 39 führt zu
Bremszylindern 40, die der Vorderachse des Fahrzeuges zugeord
net sein können.
Der hohle Fortsatz 12 an dem inneren Kolben 4 bildet zusammen
mit dem Doppelventilkörper 21 das Auslaßventil 12, 21. Der Fort
satz 12 endet in einer Entfernung von dem Doppelventilkörper 21,
die dem Schließweg c des Auslaßventils 12, 21 entspricht.
Die Funktion des Relaisventils mit Druckbegrenzung ist folgende:
Mit Hilfe der Stellschraube 13 und des damit verschiebbaren Federauflagers 14 wird die Vorspannkraft der Feder 10 auf den Lösedruck des Federspeicherbremszylinders 34 eingestellt. Fig. 1 zeigt die Relativlage der Teile in drucklosem Zustand. Dies bedeutet, daß der Druckraum der Speicherfeder des Federspeicher bremszylinders 34 über die Leitung 33, die Bremskammer 17, das geöffnete Auslaßventil 12, 21, durch den hohlen Doppelventil körper 21 hindurch über einen Geräuschdämpfer und das Flatter ventil 24 entlüftet ist. Damit ist die Feststellbremse ein gelegt. Wird nun der Motor des Fahrzeugs gestartet, so wird über den nicht dargestellten Kompressor und ein Mehrkreis schutzventil die Druckluftversorgung aufgefüllt, d. h. es werden die Druckluftvorratsbehälter 27, 36 und 37 aufge füllt. Über die Leitung 26 steht somit Druckluft in der Einlaßkammer 23 an dem geschlossenen Einlaßventil 20, 21 an. Gleichzeitig steht Druckluft über die Leitung 28 an dem Handbremsventil 29 an. Durch Betätigen des Handbremsventils 29 wird dessen Entlüftung geschlossen und die Druckluft über die Steuerleitung 30 in die Steuerkammer 6 ge schickt, so daß der Relaiskolben 3, 4 auf seiner Oberseite ent sprechend belastet wird. Hierdurch verschiebt sich der Relais kolben 3, 4 nach unten, wobei zunächst der Schließweg c des Auslaßventils 12, 21 überbrückt wird. Das Auslaßventil 12, 21 wird geschlossen und das Einlaßventil 20, 21 geöffnet, so daß Vorratsluft aus der Einlaßkammer 23 in die Bremskammer 17 über treten und über die Leitung 33 zu dem Federspeicherbremszylinder 34 fließen kann. Über die Düse 18 gelangt diese Druckluft auch in den Wiegeraum 7 und belastet somit den Relaiskolben 3, 4 auf seiner Unterseite. Abgesehen von der relativ kleinen Wirkfläche, die von dem Fortsatz 12 des Auslaßventils 12, 21 eingeschlossen wird, und der vernachlässigbaren Kraft der Rückführfeder 19, steht die über die Leitung 33 ausgesteuerte Luft in einem Druckverhält nis von 1 : 1 zu der über die Steuerleitung 30 eingesteuerten Luft. Es ergibt sich eine Abschlußstellung, in der sowohl das Einlaßventil 20, 21 als auch das Auslaßventil 12, 21 geschlos sen sind. Zu diesem Zeitpunkt sei der Lösedruck des Federspeichers 34 noch nicht erreicht, so daß auch der innere Kolben 4 noch an dem Sicherungsring 9 anliegt.
Mit Hilfe der Stellschraube 13 und des damit verschiebbaren Federauflagers 14 wird die Vorspannkraft der Feder 10 auf den Lösedruck des Federspeicherbremszylinders 34 eingestellt. Fig. 1 zeigt die Relativlage der Teile in drucklosem Zustand. Dies bedeutet, daß der Druckraum der Speicherfeder des Federspeicher bremszylinders 34 über die Leitung 33, die Bremskammer 17, das geöffnete Auslaßventil 12, 21, durch den hohlen Doppelventil körper 21 hindurch über einen Geräuschdämpfer und das Flatter ventil 24 entlüftet ist. Damit ist die Feststellbremse ein gelegt. Wird nun der Motor des Fahrzeugs gestartet, so wird über den nicht dargestellten Kompressor und ein Mehrkreis schutzventil die Druckluftversorgung aufgefüllt, d. h. es werden die Druckluftvorratsbehälter 27, 36 und 37 aufge füllt. Über die Leitung 26 steht somit Druckluft in der Einlaßkammer 23 an dem geschlossenen Einlaßventil 20, 21 an. Gleichzeitig steht Druckluft über die Leitung 28 an dem Handbremsventil 29 an. Durch Betätigen des Handbremsventils 29 wird dessen Entlüftung geschlossen und die Druckluft über die Steuerleitung 30 in die Steuerkammer 6 ge schickt, so daß der Relaiskolben 3, 4 auf seiner Oberseite ent sprechend belastet wird. Hierdurch verschiebt sich der Relais kolben 3, 4 nach unten, wobei zunächst der Schließweg c des Auslaßventils 12, 21 überbrückt wird. Das Auslaßventil 12, 21 wird geschlossen und das Einlaßventil 20, 21 geöffnet, so daß Vorratsluft aus der Einlaßkammer 23 in die Bremskammer 17 über treten und über die Leitung 33 zu dem Federspeicherbremszylinder 34 fließen kann. Über die Düse 18 gelangt diese Druckluft auch in den Wiegeraum 7 und belastet somit den Relaiskolben 3, 4 auf seiner Unterseite. Abgesehen von der relativ kleinen Wirkfläche, die von dem Fortsatz 12 des Auslaßventils 12, 21 eingeschlossen wird, und der vernachlässigbaren Kraft der Rückführfeder 19, steht die über die Leitung 33 ausgesteuerte Luft in einem Druckverhält nis von 1 : 1 zu der über die Steuerleitung 30 eingesteuerten Luft. Es ergibt sich eine Abschlußstellung, in der sowohl das Einlaßventil 20, 21 als auch das Auslaßventil 12, 21 geschlos sen sind. Zu diesem Zeitpunkt sei der Lösedruck des Federspeichers 34 noch nicht erreicht, so daß auch der innere Kolben 4 noch an dem Sicherungsring 9 anliegt.
Bei weiterer Druckerhöhung infolge Verstellung des Handbremsven
tils 29 steigt der Steuerdruck in der Steuerkammer 6 weiterhin
an, so daß jeweils nachfolgend sich neue Abschlußstellungen ein
stellen und somit auch der ausgesteuerte Druck im Federspeicher
bremszylinder 34 weiter ansteigt. Dies geschieht, bis der Löse
druck des Federspeicherbremszylinders 34 erreicht ist. Durch die
Einstellung der Feder 10 auf diesen Druck bzw. eine entsprechende
Kraft reicht die von dem ausgesteuerten Druck auf den inneren
Kolben 4 einwirkende Kraft aus, um die Feder 10 zusammenzudrücken.
Der innere Kolben 4 übernimmt dann die Funktion eines Reaktions
kolbens eines Druckbegrenzers, so daß auch bei sich weiter er
höhendem Druck in der Steuerkammer 6 kein höherer Druck zu dem
Federspeicherbremszylinder 34 ausgesteuert werden kann. Es ver
steht sich, daß zu diesem Zeitpunkt der äußere Kolben 3 seinen
vorgesehenen Hub a zurückgelegt hat und somit zur Anlage am Ge
häuse 1 gekommen ist. Trotzdem muß der Hub b des inneren Kolbens 4
dabei so bemessen sein, daß der innere Kolben 4 die Schließstel
lung des Auslaßventils 12, 21 bei einer Abschlußstellung einneh
men kann. Der Hub a des äußeren Kolbens 4 im Gehäuse 1 muß kleiner
oder allenfalls gleich der Summe aus dem Hub b des inneren Kolbens
4 gegenüber dem äußeren Kolben 3 und dem Schließweg c des Auslaß
ventils 12, 21 sein, damit jederzeit eine Abschlußstellung mög
lich ist und der Fall nicht eintreten kann, daß bei geöffnetem
Einlaßventil das Auslaßventil auf Dauer geschlossen bleibt. An
dererseits muß sichergestellt sein, daß bei einem Druckaufbau in
der Bremskammer 17 infolge von Undichtigkeiten am Einlaßventil
oder im Bereich der Dichtung 5 des Kolbens 3 das Auslaßventil 12,
21 noch öffnen kann.
Das Relaisventil mit Druckbegrenzung der Fig. 2 unterscheidet
sich nur geringfügig von dem Relaisventil der Fig. 1. Es fehlt
ein Einsatzkörper 16. Die Düse 18 ist im Gehäuse 1 vorgesehen und
der vorspringende Gehäuserand 20 ist direkt aus dem Gehäuse 1
gebildet. Das Federauflager 14 liegt nicht an dem Kolben 4, son
dern an dem Kolben 3 an. Der Fortsatz 12 ist hohl durchbrochen,
so daß die Stellschraube 13 durch den hohlen Doppelventilkörper
21 hindurch mit Hilfe eines Verdrehwerkzeuges leicht ergriffen
und verstellt werden kann.
Fig. 3 zeigt ein Relaisventil ähnlich demjenigen in Fig. 1, je
doch mit Überlastungsschutz. Zu diesem Zweck ist oberhalb des
Relaiskolbens 3, 4 in dem Zylinder 2, also mit gleichem Durchmes
ser, ein mit einer Dichtung 39 versehener weiterer Relaiskolben
40 vorgesehen, der eine weitere Steuerkammer 41 im Gehäuse abteilt,
während er andererseits die Begrenzung der Steuerkammer 6 zwischen
den beiden Relaiskolben 3, 4 und 40 bildet. Die weitere Steuer
kammer 41 steht mit einem Anschluß 42 in Verbindung, von der eine
Leitung 43 zu dem Bremsventil 35 führt. Das Bremsventil 35,
welches der Betriebsbremse zugeordnet ist, ist somit über seine
eine Steuerleitung mit der weiteren Steuerkammer 41 verbunden,
während das Handbremsventil 29 über die Steuerleitung 30 mit
der Steuerkammer 6 in Verbindung steht. Auch der vertauschte
Anschluß ist ohne Nachteil für die Funktion möglich. Es wird
ein Überlastungsschutz in dem folgenden Sinne erreicht: Bei
einer über das Handbremsventil 29 eingeleiteten Hilfsbremsung,
also einer Entlüftung der Speicherräume der Speicherfedern
der Federspeicherbremszylinder 34, wird eine entsprechende Brem
sung an der Hinterachse ausgesteuert. Wird dabei zusätzlich
die Betriebsbremse über das Bremsventil 35 betätigt, so wird
über die Leitung 38 und den Betriebsbremsteil der kombinierten
Federspeicherbremszylinder 34 ein entsprechender Bremsdruck
ausgesteuert, gleichzeitig erfolgt jedoch über die Leitung 43
eine Beaufschlagung der weiteren Steuerkammer 41, so daß der
weitere Relaiskolben 40 zusammen mit dem Relaiskolben 3, 4 nach
unten verschoben wird, so daß das Auslaßventil 12, 21 wieder
geschlossen und das Einlaßventil 20, 21 wieder geöffnet wird.
Damit wird die Speicherfeder des Federspeicherteils der kombi
nierten Federspeicherbremszylinder 34 wieder gespannt, so daß
eine Addition der Bremskräfte an der Radbremse nicht eintritt.
Claims (7)
1. Zwischen Handbremsventil und Federspeicherbremszylinder einsetz
bares Relaisventil mit Druckbegrenzung für eine Druckluftbrems
anlage von Kraftfahrzeugen mit Hilfs- und/oder Feststellbremse,
mit einem in einem Gehäuse dichtend geführten Relaiskolben, der
im Gehäuse eine Steuerkammer und eine Bremskammer voneinander
abteilt und mit einem Doppelventilkörper zusammenarbeitet, der
mit dem Relaiskolben ein Auslaßventil und mit einem vorspringen
den Gehäuserand ein Einlaßventil bildet, wobei für die Druckbe
grenzung ein auf einer Druckbegrenzungsfeder abgestützter und auf der Seite der Druckbegrenzungsfeder vom Atmosphärendruck
beaufschlagter Reaktionskolben vorge
sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Relaiskolben (3, 4)
in einen äußeren Kolben (3) und einen inneren, zugleich den Reaktions
kolben der Druckbegrenzung bildenden Kolben (4) unterteilt ist,
daß beide Kolben (3, 4) unter Zwischenschaltung der in ihrer
Kraft einstellbaren Druckbegrenzungsfeder (10) aneinander
abgestützt sind und daß der Hub (a) des äußeren Kolbens (3) kleiner
oder gleich der Summe aus dem Hub (b) des inneren Kolbens (4) gegen
über dem äußeren Kolben (3) und dem Schließweg (c) des Auslaßventils
(12, 21) bemessen ist.
2. Relaisventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Kolben (3) den inneren Kolben (4) durchgehend über
spannt und daß der Federraum (11) zwischen den beiden Kolben
(3, 4) über einen hohlen Fortsatz (12) am inneren Kolben (4)
mit der Atmosphäre verbunden ist.
3. Relaisventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der hohle Fortsatz (12) des inneren Kolbens (4) mit dem
hohl ausgebildeten Doppelventilkörper (21) das Auslaßventil
(12, 21) bildet.
4. Relaisventil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am äußeren oder am inneren Kolben (3/4) ein durch den
hohlen Doppelventilkörper (21) hindurch betätigbares verstell
bares Federauflager (14) vorgesehen ist.
5. Relaisventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem geteilten Relaiskolben (3, 4) ein Wiegeraum (7)
gebildet ist, der mit der Bremskammer (17) über eine Düse
(18) in Verbindung steht.
6. Relaisventil nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (1) koaxial zu dem geteilten Relaiskolben (3, 4)
ein weiterer Relaiskolben (40) vorgesehen ist, der im Gehäuse
(1) eine weitere Steuerkammer (41) abteilt, an der
ein Anschluß (42) für die Betriebs
bremse
vorgesehen ist.
7. Relaisventil nach Anspruch 1 und 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorspringende Rand (20) des Einlaßventils
(20, 21) und eine die Düse (18) tragende Zwischenwand zu
einem Einsatzkörper (16) zusammengefaßt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843409303 DE3409303A1 (de) | 1984-03-14 | 1984-03-14 | Zwischen handbremsventil und federspeicherbremszylinder einsetzbares relaisventil mit druckbegrenzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843409303 DE3409303A1 (de) | 1984-03-14 | 1984-03-14 | Zwischen handbremsventil und federspeicherbremszylinder einsetzbares relaisventil mit druckbegrenzung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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