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BEZEICHNUNG
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Vorrichtung für den Musikunterricht.
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BEZEICHNUNG: Vorrichtung für den Musikunterricht.
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GEGENSTAND DER ERFINDUNG: Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
für den Musikunterricht, bestehend aus einer Tafel mit einem über zwei oder mehr
Oktaven sich erstreckenden Notenliniensystem mit fünf Linien und Hilfslinien sowie
zugeordneter Klaviatur, insbesondere mit angeschlossenem Tongenerator.
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STAND DER TECHNIK: In der Notenschrift erscheinen Töne unterschiedlicher
Höhe als Tonleiter in einem horizontalen Liniensystem entsprechend ihrer Frequenzhöhe
ansteigend von unten nach oben; in der Klaviatur dagegen in horizontaler Linie von
links nach rechts.
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Dies erfordert bei der Wiedergabe ein Umdenken, das dem Anfänger oftmals
erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Um dieses Problem für Anfänger auszuschalten,
hat man Musiktafeln mit dem üblichen System horizontaler Fünflinien-Gruppen und
Hilfslinien entwickelt und jeder Tonhöhe in diesem Liniensystem Tastkontakte zugeordnet,
welche mit einem Tongenerator in Verbindung stehen, derart, daß beim Antasten von
Noten in diesem Notensystem Töne entsprechender Frequenz erzeugt werden.
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Ein solches System kann sich zwar in manchen Fällen als hilfreich
erweisen, enthebt den Lernenden jedoch nicht der Pflicht, bei einem Instrument mit
horizontaler Klaviatur bzw. Tonleiter den Umdenkprozeß vom Notenschriftbild zur
Klaviatur zu vollziehen; und hat deshalb im wesentlichen nur ein gewisses pädagogisches
und mehr theoretisches Interesse, zumal bei anderen Musikinstrumenten, wie beispielsweise
bei
der Blockflöte, noch ein bedeutend schwierig über setzen vom
Tonschriftsystem zur Tonerzeugung gefordert wird.
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AUFGABE: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die bei möglichst einfacher Gestaltung
eine gute Einführung zum Musikverständnis von ihren Grundelementen her gewährleistet.
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LÖSUNG DER AUFGABE: Bei der Zäsung der Aufgabe geht die Erfindung
von der Überlegung aus, daß es zur Einführung des Anfängers zweckmäßig ist, ihn
zunächst mit dem wichtigsten Instrumentarium, der Klaviatur und deren Bezug auf
die Notenschrift bekannt zu machen. Um ihn dabei nicht zu überfordern, sollte er
nicht sogleich mit einem Komplex von Notenbildern, wie z. B. mit einer Tafel zum
Akkordschieben (DE-OS 29 01 785) konfrontiert, vielmehr sollte ihm und seinem Lehrer
die Möglichkeit geboten und sogar der Zwang auferlegt werden, den Weg von der Tastatur
zum Hören und Schreiben sowie Lesen von Anfang an nachzuvollziehen, dabei aber nicht
nur das geschriebene Notenbild mit dem Hörbild zu verbinden, sondern gleichzeitig
den fundamentalen Umdenkprozeß von der vertikal zur horizontal orientierten Tonleiter
zu vollziehen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Klaviatur
an der Tafel parallel zu den Notenlinien angeordnet ist. Der Schüler wird damit
von Anbeginn an mit dem sehr wichtigen Umdenkprozeß vom Lesen der Notenschrift zur
Bedienung des Musikinstrumentes, zunächst der Klaviatur, konfrontiert.
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Dieser Prozeß kann wirksam dadurch unterstützt werden, daß getrennt,
aber wahlweise in das Notenliniensystem einsetzbar, Zeichenträger für Musik-Symbole
vorgesehen sind. Durch die Handhabung dieser Symbole und anschließend der Klaviatur
wird dem Schüler sinnfällig die Beziehung zwischen Notenschrift und Klaviatur vermittelt.
Technisch läßt sich dies auf einfache Weise dadurch verwirklichen, daß die Zeichen
träger für die Symbole magnetisch haftend in das Liniensystem der Notenschrift der
Tafel eingesetzt werden.
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Es ist zweckmäßig, für alle Symbole getrennte, vom Schüler an der
Tafel anbringbare Zeichenträger bereit zu halten, insbesondere für a) Notenschlüssel,
b) Tonart, c) Noten und Pausen verschiedener Länge, d) Notenverlängerung, e) Takt
(Walzertakt, Marschtakt etc.), f) Versetzung und Auflösung, g) Dynamik, h) Zeitmaß,
i) Intervalle, j) Akkorde und k) Tonleitern.
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Um auch die Buchstabenmassen zu erfassen, kann an der Tafel eine aus
den Buchstabensymbolen (...a, c', d', e', ...) bestehende Tonleiter angebracht werden.
Ferner besteht auch die Möglichkeit, dem Notenliniensystem zugeordnet, eine Tonleiter
mit den üblichen Tonsymbolen an der Tafel anzubringen. Auf einfache Weise kann man
von einem Notenliniensystem mit eingetragener Tonleiter auf ein Notenliniensystem
mit
leeren Notenlinien übergehen, wenn man die Tafel als Klapptafel
ausbildet, und zwar vorzugsweise so, daß der die Klaviatur tragende Teil der Tafel
aus der Klappzone ausgenommen wird, so daß er, feststehend, den verschiedenen Tafelbereichen
zugeordnet bleibt.
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Auch für andere Instrumente läßt sich die Tafel mit den wahlweise
einsetzbaren Zeichenträgern verwenden, für Blockflöten beispielsweise dadurch, daß
wahlweise einsetzbare Zeichenträger für Griffsymbole der Blockflöte vorgesehen werden.
Diese Griffsymbol-Zeichenträger könne auf die als Flachkeybord ausgebildete Klaviatur
aufsetzbar sein und vermitteln dadurch gleichzeitig eine vielseitig verwendbare
Kommunikation für Klaviatur und Blockflöte, entsprechend anwendbar auch auf andere
Instrumente.
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Durch diese Gestaltung ist gewährleistet, daß der Schüler von Anbeginn
lernt, den Ton, den er beim Anschlagen (Berühren) einer Taste der Klaviatur oder
beim Greifen der Blockflöte wahrnimmt, der Notendarstellung an der Tafel zuzuordnen,
ebenso wie der Schulanfänger beim Schreiben, Hören und Lesen des Alphabets, und
daß er die Notenschrift in ihren Anfangsgründen Schritt für Schritt begreift und
praktiziert. Er hat zum Beispiel, wenn er das eingestrichene f' anschlägt, den vor
ihm liegenden Notenträger, der angeschlagenen Taste gegenüberliegend, zwischen die
erste und zweite Linie des Systems einzusetzen. Auf diese Weise wird ihm das f'
zu einem einprägsamen akustisch-manuellvisuellen Erlebnis. Mit solch kombinierter
Sinneswahrnehmung wird es dem Schüler außerordentlich erleichtert, die akustische
Wahrnehmung mit der Handhabung der Klaviatur oder dem Greifen der Blockflöte und
dem Schreiben sowie Lesen der wahrgenommenen Töne als eine Einheit zu empf inden.
Diese
intensive, zugleich den Tastsinn, Gehörsinn und Gesichtssinn ansprechende Wahrnehmung
ist viel einprägsamer als die Darbietung von Instrumentarium und fertigem, womöglich
einen ganzen Notensatz umfassenden Schriftbild nebeneinander. Durch den nacheinander
von Rand erfolgenden Einsatz weiterer Zeichen für Tonart, Takt, Versetzungen, Auflösungen,
etc., zunächst getrennt und in der Folge auch kombiniert, wird,mit den gleichen
Vorteilen der kombinierten Sinneswahrnehmung, die Weiterbildung praxisnah erleichtert,
der Lehrprozeß für den Lehrer und der Lernprozeß für den Schüler, verbunden mit
einer besonders intensiven Verständigung zwischen Lehrer und Schüler und leichter
Anpassungsfähigkeit an das Können und die Auffassungsgabe des Schülers.
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BESCHREIBUNG VON AUSFtHRUNGSBEISPIEIEN: In der Zeichnung ist die Erfindung
as Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 die Frontansicht eines
Musiklehrgerätes nach der Erfindung, bestehend aus einer Tafel mit Notenliniensystem
und Klaviatur, Fig. 2 bis 11 in das Noteiliniensystem der Tafel einsetzbare Zeicheiträger
in Form von an der Tafel haftenden Magnetfolien, und zwar Fig. 2 für Noten drei
verschiedener Längen, Fig. 3 für Angaben über den Takt, Fig. 4 für die Taktstriche,
Fig. 5 für den Violinschlüssel, Fig. 6 für den Baßschlüssel, Fig. 7 für Versetzungen
und Auflösungen, Fig. 8 für Dynamik, Fig. 9 für Tempo, Fig. 10 für Blockflötengriffe,
Fig. 11 Frontansicht der Vorrichtung mit aufgebrachtem Zeichenträger für Blockflötengriffe,
und Fig. 12 Frontansicht der Tafel mit uWgeklapptem Notenliniensystem.
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Die Front seite der Vorrichtung besteht aus einer Wandtafel 1 mit
einer über beispielsweise zwei Oktaven sich erstreckenden Klaviatur 2 im vorderen,
unteren Teil und einem Notenschriftträger 3 mit Notenliniensystem 4 mit Je fünf
Linien und Hilfslinien im oberen Teil. In der linken unteren Ecke ist ein Lautsprecherfenster
5 vorgesehen.
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Im Beispiel der Fig. 1 ist nur das Bünfliziensystem im Bereich der
t'eingestrichenen Oktave" mit G- oder Violinschlüssel dargestellt. Anstelle der
zweiten und dritten Hilfslinie könnte auch das ganze nächsttiefere Fänfliniensystem
mit F- oder Baßschlüssel mit der "kleinen Oktave" in die Darstellung aufgenommen
und eine entsprechend erweiterte Klaviatur zugeordnet werden.
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Die Tafel bildet die Frontseite eines flachen Gehäuses mit drei Kammerbereichen,
einem ersten unter dem Notenschriftträger zur Aufnahme eines elektronischen Tonfrequenzerzeugers,
einem zweiten zur Aufnahme des Lautsprechers und einem dritten unter der Tastatur
zur Aufnahme von durch die Tasten zu betätigenden Tastkontakten und Leitungen zum
Tonfrequenzerzeuger. Diese elektronischen Bauteile sind in der Zeichnung nicht mit
dargestellt; es können hierzu handelsübliche Bauteile eingesetzt werden, deren Beschreibung
sich erübrigt (als Flachkeybord ausgebildete Tastaturen können beispielsweise von
der Fa. Schöller & Co., Elektrotechnik Fabrik GmbH & Co. - 6000 Frankfurt/M
70 bezogen werden).
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Das Gerät kann mit Batterie oder Netzbetrieb arbeiten.
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In Fig. 1 erscheinen unter dem Liniensystem die Namen f, g, a, h ...
und im Liniensystem die Noten der Xonleiter für die Töne der eingestrichenen Oktave
und die darunter sich anschließenden vier Töne der "kleinen Oktave" sowie die oben
sich
anschließendei fünf Töne der zweigestricheien Oktave.
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Anstelle der gedruckten könnten auch entsprechende Zeichenträger für
die Namen f, g, h ... vorgeaahes sein, welche der Schüler oder Lehrer selbst einzusetsea
hat.
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Diese Töne werden von Lautsprechern gegebenenfalls auch durch Kopfhörer
bei Drücken der zugehörigen Xasto zu Gehör gebracht. Zum Anbringen an der Tafel
sind verschiedene Zeichenträger vorgesehen. Sie bestehen aus flachem, die Zeichen
tragenden blattförmigen Gebilden, teilweise mit (z.B. bei Notenzeichen) der Gestalt
dieser Zeichen angepaßt er Kontur. Vorzugsweise sind die Zeichenträger aus Magnetfolie
hergestellt, aus welcher die Zeichen, z. B.
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durch Stanzen, herausgeschnitten sind. Besteht die Tafel 1 mit der
Klaviatur aus ferromagnetischem Material, so werden die Zeichenträger beim Anlegen
an die Tafelfläche sicher festgehalten und lassen sich wahlweise an beliebiger Stelle
der Tafel, auch an der flachen Klaviatur, anbringen; der Schüler lernt hierbei,
jedes der Zeichen an der jeweils richtigen Stelle der Tafel einzusetzen; bei eingefügten
Noten gibt ihm die zugehörige Taste der Klaviatur den zum Notenbild gehörigen Klang
im Lautsprecher oder Kopfhörer akustisch wieder. Außer den drei in Fig. 2 abgebildeten
stehen Notenträger auch für andere, gebräuchliche Notensymbole zur Verfügung.
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Während die Zeichenträger für die Noten nach der Kontur der Noten
zugeschnitten sind, können andere Zeichenträger z.B. als rechteckige Scheiben ausgebildet
sein, auf denen die Zeichen gemeinsam mit einem Abschnitt der Notenlinien erscheinen.
Fig. 3 und 4 zeigen solche Zeichenträger für Angaben über den Takt und für die Eaktstriche.
Es ist für den Schüler sehr einprägsal, die Zusammenhänge zwischen Takt, Noten und
Taktstrichen durch Einsetzen in das Notenliniensystem
zu praktizieren.
Die Zeichenträger für die Notenschlüssel sind in analoger Weise ausgeführt (vgl.
Fig.
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5 und 6). Fig. 7 zeigt Zeichenträger für Vqrsetzungen und AuSlösungen,
Fig. 8 und 9 zeigen Beispiele für Zeichenträger mit Dynamikbezeichnung und Tempobezeichnung.
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Von besonderer Bedeutung ist im Musikunterricht das Zusammenspiel
von Piano und anderen Musikinstrumenten. In Fig.10 ist ein Zeichenträger mit dem
Beispiel einer Grifftabelle für Sopran- und Tenor-Blockflöten mit deutscher Griffweise
veranschaulicht. Diese Folientafeln sind so ausgeführt, daß sie auf die entsprechenden
Tastaturbereiche oder auf den zugehörigen Teil des Not enliniensyst ems passen.
Zusätzlich können für die einzelnen Töne getrennte Zeichenträger mit Griffbild bereit
gehalten werden. Fig. 11^zeigt als Beispiel zur Anwendung der Zeichenträger mit
Grifftabelle die Tafel mit auf die Tastatur gelegtem Zeichenträger. Da diese Tastatur
keine über die Tafelfläche vorstehenden erhabemen Tasten (gemeint sind die schwarzen
Tasten) aufweist, sondern als sogenanntes t'Flachkeybord" ausgebildet ist, ist die
Klaviatur auch nach dem Aufbringen des Zeichenträgers für die Grifftabelle nach
wie vor zu gebrauchen1 weil sich der nur geringe Finderdruck durch den aufgelegten,
magnetisch haftenden Zeichenträger der Grifftabelle hindurch im Tastenbereich auf
die elektrischen Kontakte unter den Tasten überträgt und damit die der Grifftabelle
entsprechenden Töne zum Erklingen bringt.
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Der Notenschriftträger 3, als Deckel über der Kammer für den Tonfrequenzgenerator
liegend, ist im dargestellten Beispiel klappbar, zu diesem Zweck mit Muschelriffen
6 versehen und trägt, wie Fig. 12 zeigt, auf sein'er Rückseite ein Notenliniensystem
4 ohne eingetragene Tonleiter und ohne
Namansangabe, Beide Notenliniensysteme
4, 4, in sinnvollem Wechsel dargeboten, eignen sich in weitestem Umfang zur Darstellung
und zum Erlernen der Notenschrift.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere
Ausführungen möglich. So könnte die Tafel auch wie eine normale Tafel auslöschbar
mit Kreide zu beschreiben sein. Ferner könnten Klaviatur und Tonschriftträger auch
auf verschiedene Bereiche umschaltbar sein. Die Zeichen der Notenschrift könnten
ganz oder teilweise durch Einsatz bekannter elektro-optischer Einrichtungen - beispielsweise
mit Hilfe einer Schattenbildapparatur - wahlweise am Notenschriftträger angezeigt
werden. Ein Umklappen des Notenschriftträgers Fig.1/Fig.12 könnte sich dann erübrigen.
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Schließlich wäre es auch möglich, den Schüler als Ergänzung zur Wandtafel
kleinere Tafeln mit Tastaturen und Tonschriftträgern zu geben und diese Geräte mit
einem gemeinsamen Tonfrequenzerzeuger zu verbinden6 oder auch die Zeichen der Notenschrift
durch Fernbedienung dektrooptisch an die Tafel zu bringen.
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