DE3406941A1 - Feuerfeste verschleissteile fuer schiebeverschluesse - Google Patents
Feuerfeste verschleissteile fuer schiebeverschluesseInfo
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Description
KXR/Su/Sc PA 3361
DIDIER-WERKE AG
Lessingstraße 16 - 18
6200 Wiesbaden
Feuerfeste Verschleißteile für Schiebeverschlüsse
Die Erfindung betrifft feuerfeste Verschleißteile, wie Durchflußöffnungen
für flüssige Schmelze aufweisende Platten und Hülsen für Schiebeverschlüsse,
insbesondere an Stahlschmelze enthaltenden Gefäßen.
Bei Schiebeverschlüssen von Stahlgießpfannen mit vergleichsweise hoher
Kapazität sowie hocherhitzter und entsprechend dünnflüssiger Stahlschmelze,
bereitet die schon nach verhältnismäßig kurzer Betriebszeit auftretende,
auswechslungsreife Abnutzung der Verschleißteile, insbesondere der Schieberplatte
immer wieder Schwierigkeiten. Der Stahl infiltriert in die Poren
der beaufschlagten Verschleißteil flächen und auch in die engen Zwischenräume,
die zwischen den feingeschliffenen Arbeits- bzw. Gleitflächen der
aneinandergepreßten Bodenplatte und Schieberplatte vorhanden sind, wodurch
die Zerstörung des feuerfesten Materials erheblich beschleunigt wird.
Um dem entgegenzuwirken, wurde bereits vorgeschlagen, die feuerfesten Verschleißteile
mit Teer zu tränken, um so die offenen Poren mit Kohlenwasserstoffen zu verstopfen, die dann zugleich als Schmiermittel zwischen
den Arbeitsflachen der Schieberplatte und der Bodenplatte dienten. Der Vorschlag
ist zwar effizient, doch nur solange, als Kohlenwasserstoffe vorhanden sind. Diese verflüchtigen sich während des Betriebes alsbald, so daß
der eingangs geschilderte, zerstörende Infiltrationsprozeß wirksam wird.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln Infiltrationen
des flüssigen Stahls über einen längeren Zeitraum entgegenzuwirken und
damit die Haltbarkeit der Verschleißteile zu verbessern.
-4-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in den Verschleißteilen
ein geschlossenes, mit Beschickungsverschluß ausgestattetes und zu
den gefährdeten Verschleißflächen orientiertes Depot für ein die Poren des feuerfesten Materials pastierendes Imprägniermittel vorgesehen ist. Mit
einem solchen, baulich einfach auszubildenden Depot erhalten die Verschleißteile
ein Reservoir, aus dem während des Betriebes aus dem Porennetz verflüchtigte
Kohlenwasserstoffe durch Kapillarwirkung ersetzt werden, die einen stetigen Nachfluß von Imprägniermittel in entstehende Frei räume der
Poren herbeiführt. Dadurch kann einer Benetzung des feuerfesten Materials auch durch hocherhitzte Stahlschmelze und damit einer zerstörenden Infiltration
über eine in der Praxis befriedigende Betriebszeit entgegengewirkt
werden.
In den meisten Fällen werden es die Betriebsverhältnissse erlauben, wenn
von den feuerfesten Verschleißteilen eines Schiebeverschlusses, vorzugsweise
die Schieberplatte ein zur Arbeits- bzw. Gleitflache und zur Wand der Durchflußöffnung orientiertes Depot mit einem an der Umfangsflache vorgesehenen
Beschickungsverschluß aufweist, wobei zweckmäßig das Depot mit Bezug
auf die Durchflußöffnung im langen Bereich der Arbeitsfläche angeordnet wird.
Diese Ausbildung schützt die von der Schmelze besonders intensiv beanspruchte Drosselkante der Schieberplatte und schafft so einen Abnutzungsausgleich zu den übrigen Verschleißstellen der Verschleißteile. Darüberhinaus
wehren die zwischen den geschliffenen Arbeitsflächen der Bodenplatte
und der Schieberplatte aus den Poren austretenden Kohlenwasserstoffe ein Eindringen von Schmelze zwischen die Platten weitgehend ab, bei gleichzeitiger
Erzeugung eines Schmiereffektes, der Reibungszerstörungen vorbeugt.
Ein ähnliches Depot kann, wenn erforderlich, auch an der Bodenplatte vorgesehen
sein, wogegen ein in einer Hülse angeordnetes Depot vorteilhaft um die Durchflußöffnung herumgestaltet ist und einen Beschickungsverschluß an
der freien Stirnseite besitzt. Auf diese Weise wird infiltrativen und erosiven
Angriffen des Gießstrahls auf die Wand der Durchflußöffnung durch die ständige Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen wirksam begegnet und die
Lebensdauer der Hülse deutlich erhöht.
-5-
Was die Ausrüstung des Depots im einzelnen anbetrifft, so schlägt die
Erfindung vor, als Beschickungsverschluß einen Pfropfenverschluß und über
diesen beladbare, durch Wärme auslösbare Imprägniermittel-Körper zu verwenden.
Solche Körper können beispielsweise aus bei Normal temperatur festen
Pech geformt sein oder es können abgepackte flüssige Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Teer, sein, wobei die Packungen beispielsweise aus leicht
brennbaren Stoffen, wie Papier, Kunststoff oder dergleichen bestehen, die nicht mehr vorhanden sind, lange bevor die Verschleißteile Betriebstemperatur
erreicht haben. Sowohl feste, als auch abgepackte flüssige Kohlenwasserstoffe lassen sich mit feuerfestem Material, vorzugsweise hochporösen
Körnungen oder keramischen Fasern vermischen, um die Kohlenwasserstoff-Konzentration
der Imprägniermittel zu verringern bzw. auf einen gegebenen Fall einzustellen.
Vor dem Einsetzen in den Schiebeverschluß wird der Verschleißteil mit dem
Imprägniermittel-Körper geladen und danach der Pfropfenverschluß eingesetzt,
mit Kitt oder Mörtel, wenn eine der Lebensdauer des Verschleißteils
entsprechende Kohlenwasserstoffmenge vorgesehen ist. Anderenfalls kann der
Pfropfenverschluß zum Nachladen einer schnell lösbaren Verbindung,
beispielsweise eine Gewindeverbindung, haben.
Für einen Schieberbetrieb mit längeren Standzeiten der Verschleißteile sieht
die Erfindung ein Depot vor, das als Beschickungsverschluß ein Rückschlagventil hat und vorzugsweise mit schmierfähigen, flüssigen, aber auch mit
gasförmigen Imprägniermitteln beschickt wird. Dabei kann das Rückschlagventil
eine Art Schmiernippel sein, über den das Depot mittels Handspritze bedarfsgemaß
gefüllt werden kann. Es ist aber auch möglich, an das Rückschlagventil eine Leitung an-zuschließen, die das Imprägniermittel heranführt.
Bei beiden Ausführungen kann das Depot, das dienlich eine Füllung aus hochporösem Material, vorzugsweise keramische Fasern, enthalten kann, unter
einen Druck gestellt werden, der den Kapillareffekt optimal unterstützt.
Die Erfindung ist nachstehend an mehreren, in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
-6-
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt die feuerfesten Verschleißteile eines Linear-Schiebeverschlusses
in geöffneter Stellung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schieberplatte nach der Linie A-A der Fig. 1
mit zugeordneten Einzelteilen,
Fig. 3 ein Einzelteil der Fig. 1 aus der Sicht nach Pfeil C,
Fig. 4 die Draufsicht auf die Arbeitsfläche einer Schieberplatte mit einer
aufgebrochenen, Einzelheiten zeigenden Teilansicht,
Fig. 5 die Seitenansicht zu Fig. 4,
Fig. 6 die Draufsicht auf die der Arbeitsfläche gegenüberliegenden
Unterfläche einer Schieberplatte und
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 6.
In der Zeichnung ist mit 1 der Lochstein einer Gießpfanne angedeutet, dem
sich die feuerfesten Verschleißteile eines nicht weiter dargestellten Schiebeverschlusses, nämlich eine Einlaufhülse 2, eine Bodenplatte 3, eine
Schieberplatte 4 und eine Auslaufhülse 5 anschließen. Alle Verschleißteile 2 bis 5 haben Durchflußöffnungen 2a bis 5a. Zusätzlich tragen die beiden
Platten 3 und 4 aneinandergepreßte Arbeits- bzw. Gleitflächen 3b und 4b. Die Einlaufhülsen 2 und die Bodenplatte 3 sind ortsfest angeordnet, wogegen
die Schieberplatte 4 und die Auslaufhülse 5 in einem gemeinsamen, zum öffnen
und Schließen des Schiebeverschlusses verstellbaren Rahmen lagern.
Wie besonders Fig. 2 zeigt, ist die Schieberplatte 4 im langen Bereich, nahe
der Durchflußöffnung 4a und unterhalb der Arbeitsfläche 4b mit einem als Querbohrung ausgebildeten Depot 6 versehen, das mit einem patronenartigen
Imprägniermittel-Körper 7 geladen und mit einem Pfropfen 8 verschlossen
werden kann. Auch die Auslaufhülse 5 ist mit einem Depot 9 ausgestattet. Es hat die Form einer um die Durchflußöffnung 5a verlaufenden, stirnseitig
durch einen Ringpfropfen 10 verschließbaren Ringkammer und nimmt einen
ringförmigen Imprägniermittel-Körper 11 auf.
-7-
Beide Depots 6 und 9 und die darin eingeschlossenen Imprägniermittel-Körper
7 und 11, die beispielsweise aus bei Raumtemperatur festem Pech bestehen,
bewirken, daß bei warmgewordenen Verschleißteilen 4 und 5 entsprechend verflüssigte
Kohlenwasserstoffe aufgrund kapillarer Wirkung durch das von den Poren des Verschleißteilmaterials gebildete Hohlraumnetz nach außen abwandert.
Bei der Schieberplatte 4 geschieht dies vornehmlich in dem Flächenbereich
der von der Arbeitsfläche 4b und der Wand der Durchflußöffnung 4a gebildeten Drosselkante 12, bei der Auslaufhülse in die Wand der Durchflußöffnung
5a. An den besagten Stellen werden die sich während des
Betriebes verflüchtigenden Kohlenwasserstoffe sofort durch aus dem Depot 6
bzw. 9 ständig nachdrängende Kohlenwasserstoffe ersetzt, so daß beispielsweise
hocherhitzter flüssiger Stahl von den offenen Poren des Verschleißteilmaterials ferngehalten und durch Stahlinfiltration bedingter Verschleiß
weitgehend unterbunden wird. Darüberhinaus vermindern aus der Arbeitsfläche
4b austretende Kohlenwasserstoffe die Reibung zwischen den beiden Verschlußplatten 3 und 4 erheblich.
Anstelle von Imprägniermittel-Körpern werden bei der Ausführung nach Fig. 4
und 5 flüssige bzw. fettartige Imprägniermittel eingesetzt. Hierzu ist die
Schieberplatte 13 unterhalb des,von der Durchflußöffnung 13a gesehen,langen
Bereiches der Arbeitsfläche 13b mit einem Depot 14 ausgestattet, das einen in eine seitliche Bohrung eingesetzten, porösen feuerfesten Zylinder 15 und
eine mit einem Beschickungsverschluß 16 versehene Mündungshülse 17 hat. Ober
den als Nippel ausgebildeten Beschickungsverschluß 16 kann das Depot 14 beispielsweise
mit Hilfe einer Handspritze geladen und auch nachgeladen werden.
Bei der Schieberplatte 18 nach Fig. 6 und 7 besteht das Depot 19 aus einem,
beispielsweise beim Pressen oder Gießen der Platte 18 eingeformten, bogenförmig
zur Durchflußöffnung 18a gestalteten Raum, der an seiner von der
Gleitfläche 18b abgewandten offenen Seite durch einen feuerfest eingemörtelten
Deckel (20) verschlossen ist. Das Depot hat einen Beschickungsverschluß
21 mit angeschlossener Zuführungsleitung 22 und kann damit jederzeit
mit flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen, beispielsweise Teer
oder Methan, beschickt werden.
Die vorstehend an Verschleißteilen für Linearschieber erläuterten erfindungsgemäßen
Merkmale gelten sinngemäß auch für Verschleißteile von Drehoder
anderen Schiebeverschlüssen.
-8-
-S -
L ο a r s e i t e
Claims (9)
1. Feuerfeste Verschleißteile, wie Durchflußöffnungen für flüssige Schmelze
aufweisende Platten und Hülsen für Schiebeverschlüsse, insbesondere für
Stahlschmelze enthaltende Gefäße, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Verschleißteilen (2, 3, 4, 5) ein geschlossenes, mit Beschickungsverschluß
(8, 10, 16, 21) ausgestattetes und zu den gefährdeten Verschleißflächen
orientiertes Depot (6, 9, 14, 19) für ein die Poren des feuerfesten Materials pastierendes Imprägniermittel vorgesehen ist.
2. Verschleißteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
die Schieberplatte (4, 13, 18) ein zur Arbeitsfläche (4b, 13b, 18b) und
zur Wand der Durchflußöffnung (4a, 13a, 18a) orientiertes Depot (6, 14,
19) mit einem an der Umfangsflache vorgesehenen Beschickungsverschluß
(8, 16, 21) aufweist.
3. Verschleißteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Depot
(6, 14, 19) mit Bezug auf die Durchflußöffnung (4a, 13a, 18a) im langen
Bereich der Arbeitsfläche (4b, 13b, 18b) vorgesehen ist.
4. Verschleißteil in Form einer Hülse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein um die Durchflußöffnung (5a) der Hülse (5) gestaltetes Depot (9) mit
einem Beschickungsverschluß (10) an der freien Stirnseite.
5. Verschleißteile nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Depot (6, 9) einen Pfropfenverschluß (8, 10) und über diesen beladbare,
durch Wärme auflösbare Imprägniermittel-Körper (7, 11) aufweist.
-2-
6. Verschleißteile nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Imprägniermittel-Körper (7, 11) feuerfeste hochporöse Körnungen oder
Fasern enthält.
7. Verschleißteil nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Depot (14, 19) einen als Rückschlagventil ausgebildeten Beschickungsverschluß (16, 21) für schinierfähige, flüssige und gasförmige
Imprägniermittel hat.
8. Verschleißteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beschickungsverschluß (16) als Schmiernippel ausgebildet ist.
9. Verschleißteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Depot
(14) eine Füllung (15) aus hochporösem feuerfesten Material enthält.
-3-
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- 1986-12-12 US US06/941,523 patent/US4721236A/en not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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