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Aufspulmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine mit Flügelchangierung,
welche aus zwei parallelachsigen Rotoren mit radial abstehenden Flügeln besteht,
die den Faden abwechselnd an einem Leitlineal entlang führen.
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Aufspulmaschinen mit Flügelchangierung sind bekannt durch zahlreiche
Veröffentlichungen. Ihr Prinzip beruht darauf, daß an zwei Rotoren mindestens zwei
Mitnehmerarme (im Rahmen dieser Anmeldung auch "Flügel" genannt) starr befestigt
sind und daß beide Rotoren vor einem Fadenleitlineal gegensinnig rotieren. Dabei
sind die Rotoren derart synchronisiert, daß der bzw. die Flügel des einen Rotors
den Faden an dem Leitlineal in einer Hinbewegung entlang führen, indem sie das Leitlineal
in Fadenlaufrichtung überdecken. Dabei ist das Leitlineal so ausgelegt, daß am Changierhubende,
d.h. am Ende der Hinbewegung die Oberdeckung aufhört, so daß die Zwangsführung des
Fadens im Zwickel zwischen dem hinbewegenden Flügel und dem Leitlineal nicht mehr
gegeben ist. In diesem Augenblick übernimmt ein Flügel des anderen Rotors die Faden
führung für die Rückbewegung des Fadens, indem er in eine Überdeckung zum Leitlineal
eintritt.
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Dabei galt bisher als Prinzip, daß die Rotoren derart exzentrisch
zueinander gelagert sein müssen, daß der die Rückbewegung üDernehmende Flügel eher
in eine Überdeckung zum Leitlineal eintritt ,als der übergebende Flügel aus der
Überdeckung austritt. Dabei geht man von der Vorstellung aus, daß auch an den Hubenden
eine zeitlich lückenlose Fadenführung durch die Flügel autrechterhalten werden muß.
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Aus diesem Grunde haben alle Flügelchangierungen den mechanischen
Nachteil, daß eine verhältnismäßig aufwendige exzentrische Lagerung der Rotoren
erforderlich ist.
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Zur Lösung dieses Problems wurde wider Erwarten gefunden, daß auch
eine konzentrische Lagerung der Rotoren möglich ist, wenn man einen ungeführten
Rücksprung des Fadens an den Changierhubenden zuläßt. Unter Rücksprung wird im Rahmen
dieser Anmeldung die Neigung des Fadens verstanden, unter seiner Fadenzugkraft einen
möglichst geraden Fadenlauf einzunehmen und insbesondere von den Changierhubenden
ein Stück senkrecht zu seiner Laufrichtung in Richtung auf die Changierhubmitte
zurückzuspringen. Es sei jedoch bemerkt, daß im Rahmen dieser Erfindung lediglich
ein sehr kurzer Rücksprung im Millimeter-Bereich zugelassen wird, bevor der übernehmende
Flügel weit genug in die Überdeckung mit dem Leitlineal eingetreten ist, um die
Fadenführung sicher zu übernehmen.
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Die Rücksprungneigung hängt von der Fadenzugkraft ab. Bei geringen
Fadenzugkräften kann die Gefahr bestehen, daß der übernehmende Flügel den Faden
überholt. Um diese Gefahr zu beseitigen, wird weiterhin vorgeschlagen, daß der Changierhub,
d.h. der sekantiale Abstand der Hubendpunkte bzw. die sekantiale Länge des Leitlineals
über die die konzentrisch gelagerten Flügel sich in Überdeckung mit dem Leitlineal
befinden, geringfügig kürzer ist als der sekantiale Abstand zwischen den Treffpunkten
der beiden Flügelspitzen. Dabei sei bemerkt, daß der sekantiale Abstand zwischen
den beiden Flügelspitzen zum einen durch den Radius der Flügelspitzen und zum anderen
durch die Anzahl der Flügel auf einem Rotor vorgegeben ist. Wenn jeder Rotor z.B.
zwei Flügel im Winkelabstand von 180° besitzt, so ist der Zentriwinkel zwischen
den Treffpunkten der Flügel beider Rotoren 900.
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Durch entsprechende Formgebung des Leitlineals wird erreicht, daß
die überdeckungsenden des Leitlineals innerhalb dieses Zentriwinkels liegen. Auch
dabei yilt, daß die Längentlifferenzen im Millimeter-Bereich lieyen.
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Wie bereits erwähnt, hängen die Geschwindigkeit und die Größe des
Rücksprungs von der Fadenzugkraft ab. Die Erfindung sieht weiterhin Maßnahmen vor,
durch die die Geschwindigkeit und Größe des Rücksprungs unabhängig von der Fadenzugkraft
kontrolliert bzw. vorbestimmt werden können.
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Der Lösung dieses Problems dient zum einen, daß der Radius des Leitlineals
kurz vor dem Hubende sprunghaft verändert wird, so daß die Neigung des Leitlineals
gegenüber der Sekante zwischen den Hubendpunkten derart vergrößert wird, daß das
Leitlineal im Bereich des Sprungs dem zurückspringenden Faden einen vergrößerten
Bremswiderstana entgegensetzt. Hierdurch wird dem übernehmenden Flügel die Gelegenheit
gegeben, den Faden im Bereich des Sprungs des Leitlineals einzuholen und die Fadenführung
zu übernehmen.
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Durch die Steilheit dieses Bereichs vergrößerter Neigung des Leitlineals
kann die Bremswirkung vorgegeben werden, so daß die Steilheit die Geschwindigkeit
des Rücksprungs und die Größe des Rücksprungs bestimmt. Dabei wird als Rücksprung
lediglich die ungeführte Bewegung des Fadens vom Changierhubende bis zur Uebernahme
der Faden führung durch den übernehmenden Flügel bezeichnet.
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Eine andere Lösung des aufgezeigten Problems liegt darin, daß jeder
Flügel eine sog. Leitfahne erhält. Derartige Leitfahnen sind bekannt z.B. durch
die DE-OS 32 43 985 (Bag. 1272). In Abweichung von der bekannten Ausführung werden
die Leitfahnen jedoch so ausgebildet, daß sie die Bremswirkung erst nach dem zugelassenen
Rücksprung des Fadens ausüben. Dies wird dadurch bewirkt, daß die Bremsfahnen so
gestaltet sind, daß sie erst hinter dem kurzen Endbereich (E) des ChangierhuDs,
in Überdeckung mit der Führungsschiene eintreten und eine in Changierrichtung sich
bewegende Zwangsführung des Fadens bilden. Durch die Formgebung der Bremsfahne kann
wiederum die Geschwindigkeit und die Größe des Rücksprungs vorgegeben werden.
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In einer weiteren Lösung des aufgezeigten Problems wird vorgeschlagen,
daß das Leitlineal als Zwangsführung mit einer Führungsschiene vor und einer Führungsschiene
hinter dem Fadenlauf ausgebildet wird und daß die Führungsschiene - in Fadenlaufrichtung
gesehen - mit in Changierhubrichtung wechselnder Uberdeckung derart angeordnet sind,
daß der Faden die Führungsschiene in den kurzen Endbereichen (E) nicht oder geringer
umschlingt als in den daran anschlie-Senden Bereichen. In den Bereichen mit größerer
Umschlingung wird die Rücksprungneigung des Fadens stärker gebremst. Durch die vorgeschlagene
Maßnahme wird bewirkt, daß ein Rücksprung vom Changierhubende mit vorgegebener Geschwindigkeit
und Größe zugelassen wird.
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Es ist ersichtlich, daß die aufgezeigten Maßnahmen miteinander kombiniert
werden können, um hierdurch die Sicherheit der Fadenführung zu erhöhen, wenn eine
Maßnahme allein nicht ausreicht, die gewünschte Exaktheit der Changierbewegung nach
einem vorgegebenen Bewegungsgesetz zu bewerkstelligen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 den schematischen Normalschnitt durch eine Aufspulmaschine;
Fig. 1A Detail einer Ansicht der Aufspulmaschine; Fig. 2 die erfindungsgemäße Ausbildung
eines A - C Fadenleitlineals in verschiedenen Phasen der Rotordrehung im Zeitpunkt
der Fadenübergbe; Fig. 3 die erfindungsgemäße Ausbildung eines Fadenleitlineals,
das auf der von der Rotorlagerung abgewandten Seite des Fadenlaufs liegt; Fig. 4
ein Ausführungsbeispiel mit einem als Zwangsführung ausgebildeten Fadenleitlineal;
Fig.
5 ein Ausführungsbeispiel mit einer Kombination eines als Zwangsführung ausgebildeten
Fadenleitlineals mit Flügeln und Bremsfahnen; Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel mit
Flügeln und Bremsfahnen der erfindungsgemäßen Ausbildung.
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Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Spulmaschine weist als wesentliche
Bestandteile die Spulspindel 1 und die Changiereinrichtung 2 auf.
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Durch einen nicht dargestellten, mit der Spulspindel 1 verbundenen
Motor wird die Spulspindel mit Drehrichtung 4 angetrieben. Auf der Spulspindel sind
Hülsen 5 fluchtend aufgespannt. Auf jeder Hülse 5 wird eine Kreuzspule 6 aus jeweils
einem aus senkrechter Richtung anlaufenden Faden 3 gebildet. Einer Spulspindel können
typischerweise drei oder vier oder sechs oder acht Fäden parallel zueinander zulaufen
und während einer für alle identischen Spulzeit (Spulreise) zu einer entsprechenden
Anzahl von Spulen 6 aufgespult werden. Die Changiereinrichtung besteht aus zwei
Rotoren mit mehreren umlaufenden Flügeln 7 und 8, die in zwei Drehebenen I und II
angeordnet sind. Vor diesen Flügeln liegt ein Leitlineal 9, an dem der Faden während
seiner Changierung entlanggleitet. Das Leitlineal besitzt die Führungsschiene 9.1
auf der einen und evtl. die Führungsschiene 9.2 (gestrichelt eingezeichnet) auf
der anderen Seite der Fadenlaufebene.
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Die Drehebenen I, II und die Ebene III, in der das Leitlineal 9 angeordnet
ist, sind derart geneigt, daß die Drehebenen mit der durch Pfeil 10 angezeigten
Fadenzulaufrichtung einen Winkel alpha zwischen 45" und 700 bilden.
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Dadurch wird erreicht, daß sich unterhalb der Drehebene II eine Leitwalze
11 mit sehr geringem Abstand anbringen läßt. Der Faden wird in Kontakt mit dieser
Leitwalze auf
die jeweilige Spule 6 geführt. Dabei liegt die Leitwalze
11 in Umfangskontakt an der Spule 6 an. Die Leitwalze 11 kann jedoch auch einen
geringen Abstand zu der Oberfläche der Spule haben und drehend angetrieben sein.
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Die Flügel 7 einer jeden Changiereinrichtung, die in der Drehebene
I rotieren, sitzen an dem Rotor 12. Die Flügel 8, die in der Drehebene II rotieren,
sitzen an dem Rotor 13.
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Dessen Hohlwelle 16 ist nach der Erfindung konzentrisch zu der Welle
15 des Rotors 12 gelagert. Die Rotoren des dargestellten Hubbereichs werden mit
gegensätzlicher Drehrichtung, gleich schnell und einer bestimmten Phasenlage durch
nicht dargestellten Antrieb über Getriebe 22 angetrieben.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem Stand der Technik sowie
der Anmeldung EU-84100433.6 (Bag. 1321). Fig. 1 A zeigt eine Ansicht (Detail) der
Aufspulmaschine zur weiteren Illustration.
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Die Figuren 2 A-C zeigen eine erfindungsgemäße Ausbildung des Leitlineals
9, das auf derselben Seite des Fadens liegt wie die Changierung.
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Es sind in Aufsicht das Fadenleitlineal 9 sowie die Endstücke der
Mitnehmerarme 7 und 8 in einem Endbereich des Changierhubs H dargestellt, wobei
die Drehrichtungspfeile mit 27 und 28 bezeichnet sind. 8 ist der Mitnehmerarm, der
den Faden über die Hinbewegung geführt hat, den Changierhub jetzt verläßt und den
Faden zu übergeben hat (übergebender Flügel). 7 ist der Mitnehmerarm, der sich in
den Changierhub hinein bewegt und die Faden führung zu übernehmen hat (übernehmender
Flügel).
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In Fig. 2A ist der Augenblick und die Rotorstellung dargestellt, in
der der übergebende Flügel 8 den Uberdeckungsb@@@@ch der von Vührtjniach2efle q
verläX3t und dajtirch die Führung des Fadens 3 verliert. Es ibt dies der Endpunkt
des Changierhubs H. Es ist ersichtlich, daß in dieser Relativ-
lage
zwischen dem übergebenden Flügel 8 und dem Leitlineal 9 der übernehmende Flügel
noch nicht in Oberdeckung mit dem Leitlineal ist, so daß er die Fadenführung noch
nicht übernehmen kann. Daher springt der Faden unter seiner Fadenzugkratt in Richtung
auf die Changierhubmitte zurück. Um diesen Rücksprung nach Geschwindigkeit und Größe
zu kontrollieren, weist das Leitlineal 9 im Abstand von ca, 1 bis 2 mm einen Sprungbereich
S auf, in dem sich die Krümmung des Leitlineals 9 von der Rotorachse M sehr stark,
d.h.
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sprunghaft ändert, wobei selbstverständlich stetige Übergänge vorgesehen
sind, um das Gleiten des Fadens längs des Fadenleitlineals zu ermöglichen. In diesem
Sprungbereich S wird der Faden gebremst und aufgehalten, wobei darauf hinzuweisen,
daß seine Rücksprungbewegung nicht zum Stillstand kommen, sondern lediglich verzögert
werden sollte.
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In Fig. 2 B ist ein kurzzeitig späterer Augenblick dargestellt, und
zwar die Phasenlage der Rotoren, in der sich die beiden Flügel 7 und 8 genau überdecken,
d.h. die Phasenlage, in der sich die Flügelspitzen treffen. Es ist ersichtlich,
daß der Faden in diesem Augenblick den Rücksprung ausführt und das Hubende bereits
verlassen hat.
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Dabei wird seine Bewegung jedoch durch den Sprungbereich S des Leitlineals
9 aufgehalten, da das Leitlineal infolge seiner stärkeren Neigung der Rücksprungbewegung
einen vergrößerten Widerstand entgegensetzt.
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Fig. 2 C zeigt wiederum einen wenig späteren Augenblick, in dem der
übernehmende Flügel 7 den Faden 3 sozusagen eingeholt hat und die Fadenführung wiederum
übernimmt.
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In diesem Augenblick überragt die Spitze des übernehmenden Flügels
7 das Leitlineal wieder so weit, daß eine sichere Fadenführung gegeben ist.
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Durch die Zulassung eines definierten Rücksprungs wird also gewährleistet,
daß der übernehmende Flügel mit ausreichender Überdeckungslänge unter dem Leitlineal
hervortaucht und die Faden führung übernehmen kann.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist dargestellt, daß das Leitlineal
9 auf der von der Rotorachse M abgewandten Seite des Fadenlaufs (Faden 3) liegt.
Dargestellt ist der auch in Fig. 2 A gezeigte Zeitpunkt, in dem die Spitze des übergebenden
Flügels 8 die Fadenführung am Leitlineal 9 verliert. Bemerkenswert gegenüber dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist, daß sich der radiale Abstand des Leitlineals
9 von der Achse 20 der Rotoren hier sprunghaft vergrößert. Im übrigen dient auch
hier diese erfindungsgemäße Formgebung des Leitlineals dem Zweck, den Rücksprung
des Fadens definiert aufzuhalten. Die vorangegangenen Ausführungen zur Fig. 2 A
bis 2 C gelten entsprechend für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3.
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In Fig. 4 ist in Aufsicht ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei
dem das Leitlineal in den Endbereichen B des Changierhubes eine Zwangs führung bildet
und aus der Führungsschiene 9.1 und der Führungsschiene 9.2 besteht.
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Die beiden Führungsschienen sind auf den gegenüberliegenden Seiten
des Fadenlaufs angeordnet. Dabei überdeckt die Führungsschiene 9.2 die Führungsschiene
9.1 - in Fadenlaufrichtung gesehen - so daß der Faden die beiden Schienen teilweise
umschlingt.
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In Fig. 4 ist ein Zeitpunkt dargestellt, der kurzzeitig nach dem Zeitpunkt
liegt, an dem die vordere Spitze des den Hubbereich verlassenden Mitnehmerarms 8
unter die Führungsschiene 9.1 getaucht ist und den Faden freigegeben hat. Zu diesem
früheren ZLtpunkt war ule Schubkante 26 des in dell
Changierhub
einfahrenden Mitnehmerarms 7 noch nicht unter der Führungsschiene 9.1 hervorgetaucht.
Damit war für den Faden das Ende der Changierbewegung nach auswärts gekommen. Der
Faden hatte also am Changierhubende keine Führung in Richtung seiner Rückbewegung.
Unter der Fadenzugkraft konnte daher der Faden einen Rücksprung ausführen. Hierzu
ist die Zwangs führung des Fadens zwischen den Führungsschienen 9.1 und 9.2 so gestaltet,
daß am Changierhubende ein kurzer Abschnitt E besteht, in dem sich die Führungsschienen
9.1, 9.2 in Fadenlauf richtung nicht oder nur geringfügiger überdecken als in dem
übrigen Endbereich B des Changierhubs. Der Faden kann also im Abschnitt B einen
ungehinderten oder nur wenig gehinderten Rücksprung von dem Hubende in Richtung
Hubmitte ausführen. In dem anschließenden Bereich B der Oberdeckung wird die Rücksprungbewegung
dagegen gebremst, so daß die über der Führungsschiene 9.1 auftauchende Schubkante
26 des in den Changierhub einfahrenden Mitnehmer arms 7 den Faden einholen und mit
einer die Führungsschiene 9.1 ausreichend überragenden Führungslänge übernehmen
kann.
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Anschließend wird also der Faden wieder durch die Schubkante 26 des
Mitnehmerarms 7 zwangsgeführt. Durch die im Verlauf des weiteren Changierhubs variable
Oberdeckung zwischen der Führungsschiene 9.1 und 9.2 wird der Faden mit variabler
Intensität umgelenkt und verspannt. Die Oberdeckung zwischen den Führungsschienen
9.1 und 9.2 ist so gestaltet, daß die zu erwartenden Änderungen der Fadenzugkräfte
im Endbereich des Changierhubs H möglichst vollständig kompensiert werden. Der genaue
Verlauf der Oberdeckung ist von den jeweiligen geometrischen Verhältnissen und den
Fadenlaufgeschwindigkeiten und Changiergeschwindigkeiten abhängig und kann in erster
Näherung durch Rechnung, mit Genauigkeit jedoch nur durch Versuch ermittelt werden.
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In Fig. 5 sind in Aufsicht das Fadenleitlineal 9 sowie Endstücke der
Mitnehmer arme 7 und 8 in einem Endbereich des Changierhubes H dargestellt, wobei
die Drehrichtungspfeile mit 27 und 28 bezeichnet sind. Die Mitnehmerarme 7 und 8
sind in einem Zeitpunkt dargestellt, der kurz nach dem Zeitpunkt liegt, zu dem der
Faden das Changierhubende erreicht hat, d.h. kurz nach den Zeitpunkt, zu dem die
Schubkante 26 des aus dem Changierhub heraus fahrenden, den Faden übergebenden Flügels
8 unter das Leitlineal getaucht ist und den Faden freigegeben hat. In diesem Augenblick
des Changierhubendes war die vordere Spitze der Schubkante 26 des in den Changierhub
einfahrenden Flügels 7 gerade im Begriff, über dem Leitlineal aufzutauchen. Daher
bestand am Changierhubende keine definierte Führung des Fadens 3. So konnte der
Faden 3 in diesem Augenblick aufgrund seiner Fadenzugkraft und der Verspannung im
Changierdreieck einen Rücksprung in Richtung des Pfeils 23 vom Changierhubende bis
zu dem kurzen Abstand E, d.h. der in Fig. 6 eingezeichneten Position ausführen.
Zu diesem Zeitpunkt, der in Fig.
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5 dargestellt ist, taucht die Bremsfahne 21 des den Changierhub verlassenden
Flügels 8 über dem Leitlineal auf und hält dadurch den Faden 3 auf, so daß der Faden
nur noch mit einer durch die Gestalt der Bremsfahne 21 definierten Geschwindigkeit
entsprechend der Fortbewegung des Zwickels, welcher zwischen dem Leitlineal 9 und
der Leitfahne 21 gebildet wird, sich in Richtung zur Changierhubmitte bewegen kann.
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Dadurch wird dem in den Changierhub einfahrenden Flügel 7 mit seiner
Schubkante 26 Zeit gegeben, über dem Leitlineal sowie mit einer Führungslänge, die
eine sichere Fadenführung gewährleistet, aufzutauchen, bevor sie den Faden eingeholt
hat. Es ist damit möglich, die beiden Flügel 7 und 8 bzw. deren Rotoren konzentrisch
zueinander zu lagern.
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Das ist zugleich ein hervorragendes Mittel, änderungen der Fadenlänge,
die im Changierdreieck, d.h. zwischen einem stationären Fadenführer in der Spitze
des Changierdreiecks und der Spule als Basis des Changierdreiecks aufgespannt ist,
durch entgegengerichtete Umlenkung und Verspannung des Fadens quer zur Changierrichtung
zu kompensieren.
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In Fig. 6 ist in Aufsicht ein ähnliches Ausführungsbeispiel dargestellt,
dessen Rotoren konzentrisch in der gemeinsamen Achse 20 gelagert und ebenfalls gegensätzlich
angetrieben sind. Im übrigen entspricht dieses Ausführungsbeispiel einer Kombination
der Ausführungsbeispiele nach Fig. 4 und 5. Die Flügel 7 und 8 weisen im Anschluß
an ihre Schubkurve 26 einen Bereich 17 auf, der so ausgebildet ist, daß er -in der
Aufsicht in Fadenlaufrichtung - hinter der Führungsschiene 9.1 des Fadenleitlineals
gemeinsam mit der Schubkante 26 verschwindet, so daß der Faden, wenn er von der
Schubkante 26 freikommt, für einen kurzen Augenblick führungslos wira, bis der an
den Bereich 17 anschließende Bereich der Leitfahne 21 über dem Fadenleitlineal bzw.
der Führungsschiene 9.1 auftaucht, den Schlitz zwischen den Führungsschienen 9.1
und 9.2 überdeckt und auf diese Art und Weise wieder eine Zwangsführung für den
Faden bildet.
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Für diesen kurzen Abstand zum Changierhubende erhält der Faden die
Möglichkeit des Rücksprungs, zumal in diesem Abstand auch die Führungsschiene 9.2
gegenüber der Führungsschiene 9.1 eine negative Oberdeckung hat. Der Rücksprung
wird also bewußt genutzt, um dem in den Changierhub einfahrenaen Flügel 8 Gelegenheit
zu geben, über der Führungsschiene 9.1 mit einer ausreichenden Länge seiner Schubkante
aufzutauchen und eine sichere Zwangsführung für den Faden zu bilden.
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Anhand der Figuren 5 und 6 ist gezeigt, daß die erfindunysgemäßen
Maßnahmen, nämlich zum einen die über den Changierhub variable gegenseitige Überdeckung
der die Zwangs führung bildenden Führungsschienen 9.1 und 9.2 und zum anderen die
einen begrenzten Rücksprung des Fadens zulassende Ausbildung der Leitfahnen, für
sich und allein und in Kombination geeignete Mittel sind, den für die konzentrische
Lagerung der Mitnehmerarme erforderlichen Rücksprung des Fadens zu kontrollieren
und zu definieren, wo dies erforderlich ist.
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Ebenso ist gezeigt, daß auch der Umstand, daß der sekantiale Abstand
der Flügeltreffpunkte geringfügig größer als der Changierhub ist, zu dem Problem,
einen Rücksprung definiert zuzulassen, allein oder in Kombination beiträgt.
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Darüberhinaus ist zu erwähnen, daß auch die Formgebung des Leitlineals
nach den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 bzw. 3 mit den weiteren Maßnahmen der
Figuren 4 bis 6 kombiniert werden kann.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Spulspindel 2 Changiereinrichtung 3 Faden
4 Drehrichtung 5 Hülse, Spulhülse 6 Spule 7 Flügel, Mitnehmerarm, Fadenführungsarm,
übernehmend 8 Flügel, Mitnehmerarm, Fadenführungsarm, übergebend 9 Leitlineal, Fadenleitlineal
10 Fadenzulaufrichtung, Fadenrichtung 11 Leitwalze 12 Rotor I 13 Rotor II 14 Zwickel
zwischen Schubkante und Leitfahne 15 Welle des Rotors I 16 Hohlwelle des Rotors
II 17 Bereich 18 Achse 19 Achse 20 Achse der Rotoren 21 Bremsfahne, Leitfahne 22
Getriebe 26 Schubkante 27 Drehrichtung 28 Drehrichtung
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