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Verfahren zum Herstellen von Säcken für Schüttgut aus
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einem flachgelegten Kunststoffschlauch Zusatz zu P 32 38 553.6 Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Säcken für Schüttgut aus einem
durchgehenden flachgelegten Kunststoffschlauch, wobei die Säcke in einer Seitenwandung
in der Nähe einer Querschweißnaht einen sich dazu parallel erstreckenden Füllschlitz
aufweisen, der mit einem als Trennmittel dienenden, an der Seitenwandung befestigten
Folienstreifen unterlegt ist, und wobei in die angehobene Seitenwandung des Kunststoffschlauches
außer dem Füllschlitz auch ein dazu paralleler Arbeitsschlitz geschnitten wird,
durch den das Trennmittel eingeführt wird, sowie der Sack nach dem Befestigen des
Trennmittels derart durch Querschweißnähte komplettiert wird, daß der Arbeitsschlitz
sich zwischen benachbarten Querschweißnähten befindet, nach Patent ... (Patentanmeldung
P 32 38 553.6) Säcke, die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt sind,
können wie ein herkömmlicher Ventilsack gefüllt werden, indem der Füllstutzen einer
Abfüllanlage in den Füllschlitz eingeführt und dann der Sack gefüllt wird.
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Nach dem Füllen und nach dem Entfernen des Füllstutzens wird die Außenseite
des Sackes im Bereich des Füllschlitzes von anhaftendem Staub gesäubert und wird
ein Deckblatt über den Füllschlitz gelegt sowie mit der Außenseite der Seitenwandung
verschweißt.
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Der als Trennmittel unter dem Füllschlitz angeordnete Folienstreifen
erleichtert aufgrund seiner Verstärkungswirkung nicht nur die Reinigung der später
mit dem Deckblatt zu verschweißenden Fläche, er verhindert auch das Durchschweißen
und damit eine Verbindung der beiden Seitenwände des Sackes.
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Säcke, die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt sind,
besitzen ein Trennmittel, das sich in Längsrichtung des Füllschlitzes nur wenig
über diesen hinaus erstreckt.
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Das Trennmittel ist um den Füllschlitz herum mit der zugeordneten
Seitenwandung verschweißt und weist seinerseits einen mit dem Füllschlitz deckungsgleichen
Schlitz auf. Neben Problemen, die sich beim Einführen und Ausrichten des Folienstreifens
ergeben können, haben nach diesem Verfahren hergestellte Säcke auch den grundsätzlichen
Nachteil, daß im Sackbereich, d.h. zwischen den beiden einen Sack begrenzenden Querschweißnähten,
Schwachstellen vorhanden sind, die durch Schweißung bedingt sind. Das gilt auch
für Säkke, die nach dem oben beschriebenen Verfahren aus einem Seitenfaltenschlauch
hergestellt sind. Hier kommt hinzu, daß die Querschweißnähte im Bereich der Seitenfalten
über vier Folienlagen und dazwischen nur über zwei Folienlagen gelegt sind, so daß
bei der Herstellung der Querschweißnähte immer ein Kompromiß zwischen der für vierlagige
Schweißung und der für zweilagige Schweißung erforderlichen Schweißzeit und/oder
Schweißtemperatur gefunden werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs beschriebene Verfahren
so zu verbessern, daß durch Schweißnähte bedingte Schwachstellen des Sackes entfallen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der Herstellung von Seitenfaltensäcken
der Arbeitsschlitz und der Füllschlitz gleichzeitig in die angehobene Seitenwandung
eingeschnitten werden, daß ein Trennmittel eingeführt wird, dessen Breite dem Abstand
der Innenkanten der Seitenfalten sowie dessen Stärke der doppelten Wandstärke des
Kunststoffschlauches entspricht, und daß die Querschweißnaht durchgehend über die
Seitenfalten und das zwischen den Innenkanten der Seitenfalten angeordnete Trennmittel
gelegt wird.
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Bei einem Seitenfaltenschlauch ist der Abstand der Innenkanten der
Seitenfalten exakt definiert, weil die Seitenfalten mit sogenannten Schwertern in
den extrudierten Schlauch eingelegt und von den Schwertern nachgeschalteten Quetschwalzen
fixiert werden. Deswegen ist es ohne weiteres möglich, ein Trennmittel zuzuschneiden
bzw. von einer Rolle entsprechender Breite abzuziehen, dessen Länge exakt dem Abstand
der Innenkanten der Seitenfalten entspricht. Wird dieses Trennmittel durch den Arbeitsschlitz
so weit eingeschoben, daß es auch den Füllschlitz unterlegt und wird anschließend
die Querschweißnaht so gelegt, daß sie auch das zwischen den Seitenwandungen des
Kunststoffschlauches befindliche Trennmittel erfaßt, dann ist über die gesamte Länge
der Querschweißnaht eine Materialstärke vorhanden, die der vierfachen Wandstärke
im Bereich der Seitenfalten entspricht, - weil die Stärke des Trennmittels der doppelten
Wandstärke des Kunststoffschlauches entspricht. Man erhält also eine durchgehende,
von Schwachstellen freie Querschweißnaht. Eine Befestigung des Trennmittels im Bereich
des Füllschlitzes ist nicht unbedingt erforderlich, weil das Trennmittel nur die
Reinigung der umgebung des Füllschlitzes erleichtern und beim Aufschweißen des Deckblattes
ein Durchschweißen und damit eine Verbindung der beiden Seitenwandungen des Sackes
verhindern soll.
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Arbeitet man nach diesem Verfahren, dann kann der Abstand des Füllschlitzes
zur Querschweißnaht äußerst gering gehalten werden Der Füllschlitz kann praktisch
beim fertigen Sack unmittelbar neben der Querschweißnaht liegen. Deswegen kann auch
das Trennmittel sehr schmal gehalten werden.
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Als Folge davon geht bei der Befüllung des Sackes lediglich der Abstand
zwischen Querschweißnaht und Füllschlitz gegenüber normalen Seitenfaltensäcken verloren.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Arbeitsschlitz eingeschnitten wird, der sich etwas über die Innenkanten
der Seitenfalten hinaus er-
streckt, weil dann das Trennmittel in
gestrecktem Zustand durch den Arbeitsschlitz eingeführt werden kann und sich praktisch
ohne weiteres zwischen die Innenkanten der Seitenfalten legt.
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Man kann aber auch einen Arbeitsschlitz einschneiden, der im Abstand
vor den Innenkanten der Seitenfalten endet und das Trennmittel mit umgebogenen Enden
einführen. Die umgebogenen Enden des Trennmittels stellen sich aufgrund des vorhandenen
Rückstelleffektes wieder in die Ebene des Trennmittels zurück, oder sie werden beim
Absenken der angehobenen Seitenwandung zwischen die Innenkanten der Seitenfalten
gedrückt.
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Bei einem abgewandelten Verfahren wird ein sich zwischen Arbeitsschlitz
und Füllschlitz erstreckendes Fenster in die angehobene Seitenwandung geschnitten
und das Trennmittel im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Fensters in dieses eingedrückt.
Auch dabei werden die Enden des Trennmittels umgebogen und nach dem Einführen in
das Fenster flachgelegt. Das kann noch erleichtertçwerden, wenn an die in Längsrichtung
des Sackes verlaufenden Ränder des Fensters anschließende Hilfsschlitze eingeschnitten
werden.
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Das beschriebene Verfahren läßt sich auch dahingehend erweitern, daß
der Arbeitsschlitz in beide Seitenwandungen sowie je ein Füllschlitz beidseits des
Arbeitsschlitzes in die obere und die untere Seitenwandung geschnitten wird und
daß je ein Trennmittel von der Oberseite bzw. von der Unterseite, jeweils in entgegengesetzter
Richtung, eingeführt wird. Damit läßt sich die Herstellung von Säcken aus dem durchgehenden
Kunststoffschlauch beschleunigen. Werden die Füllschlitze weggelassen, können auch
die Querschweißdes Sackbodens durchgehend vierlagig ausgeführt werden.
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Wenn die Querschweißnähte gelegt sind, können die Säcke vereinzelt
werden, indem ein Trennschnitt längs des Arbeitsschlitzes durchgeführt wird. Man
kann auch längs des Trennschnittes eine Perforation anbringen und die einzelnen
Säcke dann entweder aufrollen.
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Um zu verhindern, daß das eingeschobene Trennmittel vor dem Anbringen
der Querschweißnaht sich in unerwünschter Weise verschiebt, kann es vorläufig mit
wenigstens einer Seitenwandung in einem Bereich verbunden werden, der zwischen dem
Arbeitsschlitz und der später anzubringenden Querschweißnaht liegt. Auch diese Befestigung,
die aus Schweißpunkten oder einer sich über einen Teil der Länge des Verstärkungsmittels
erstreckenden Schweißnaht bestehen kann, bildet keine Schwachstelle am fertigen
Sack, weil sie außerhalb des Sakkes liegt.
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Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; es zeigen die Figuren 1 - 4 in schematischer Darstellung
verschiedene Stadien der Herstellung von Säcken aus einem Seitenfaltenschlauch.
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Der auf einer nicht dargestellten Transportbahn geführte, flachgelegte
Kunststoffschlauch 1 weist eingelegte Seitenfalten 2, 3 auf, die sich zwischen den
Seitenwandungen 4, 5 des Kunststoffschlauches 1 erstrecken. Die obere Seitenwandung
4 wird angehoben, z.B. mit Saugern oder dergleichen, die untere Seitenwandung 5
wird auf der Transportbahn gehalten. In die angehobene Seitenwandung 4 wird ein
Arbeitsschlitz 6 eingeschnitten, der sich quer über den Kunststoffschlauch 1 und
bis über die Innenkanten 7, 8 der Seitenfalten 3 hinaus erstreckt. Gleichzeitig
mit dem Arbeitsschlitz 6 wird ein kurzer Füllschlitz 9 eingeschnitten, der sich
parallel zum Arbeitsschlitz erstreckt und dicht neben diesem angeordnet ist (Figur
1).
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In den geöffneten Arbeitsschlitz 6 wird dann ein als Trennmittel dienender
Folienstreifen 10 so weit eingeführt, bis er den Füllschlitz 9 unterlegt. Der Folienstreifen
10 besitzt eine Breite, die dem Abstand der Innenkanten 7, 8 der Seitenfalten 2,
3 entspricht. Er besitzt eine Stärke, die
der doppelten Wandstärke
des Kunststoffschlauches 1 entspricht. Seine Länge ist so bemessen, daß nach dem
Anbringen der später zu beschreibenden Querschweißnaht beidseits des Füllschlitzes
9 etwa gleiche Streifenabschnitte angeordnet sind. (Figur 2).
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Es versteht sich, daß der Folienstreifen 10 bezüglich der Innenkanten
7, 8 so ausgerichtet wird, daß er exakt zwischen den Innenkanten 7, 8 liegt. Das
kann z.B. dadurch erfolgen, daß der Kunststoffschlauch 1 bereits beim Extrudieren
bzw. beim Einlegen der Seitenfalten 2, 3 einen durchgehenden Farbstrich als Mittenzentrierung
erhält, der beim Einführen des Folienstreifens 10 dessen seitliche Ausrichtung steuert.
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Der eingeführte Folienstreifen 10 wird dann mit zwei Schweißpunkten
11, 12 unmittelbar neben dem Arbeitsschlitz 6 an der Seitenwandung 4 befestigt.
Er kann sich nun auch bei weiterer Behandlung und Manipulation des Kunststoffschlauches
1 nicht mehr verschieben (Figur 3).
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Anschließend wird die angehobene Seitenwandung 4 wieder abgesenkt.
Beidseits des Arbeitsschlitzes 6 werden Querschweißnähte 13, 14 gelegt, die sich
über die gesamte Breite des Kunststoffschlauches 1 erstrecken. Die Querschweißnaht
14 zwischen dem Arbeitsschlitz 6 und dem Füllschlitz 9 bildet eine Endnaht des herzustellenden
Sackes. Sie kann sehr dicht neben dem Füllschlitz 9 angeordnet sein. Der Arbeitsschlitz
6 sowie die Schweißpunkte 10, 11 befinden sich außerhalb des Sackes, sie können
für den Sack keine Schwachstellen mehr bilden. Über die Länge der Querschweißnaht
14 ist die Materialstärke überall gleich, weil im Bereich der Seitenfalten 2, 3
jeweils vier Lagen der Wandung des Kunststoffschlauches 1 angeordnet sind und zwischen
den Innenkanten 7, 8 der Seitenfalten 2, 3 zwei Lagen (Seitenwandungen 4, 5) sowie
der Folienstreifen 10, dessen Stärke der doppelten Wandstärke des Kunststoffschlauches
1 entspricht (Figur 4),
Die fertigen Säcke können dann vereinzelt
werden, indem längs des Arbeitsschlitzes 6 ein Trennschnitt durchgeführt wird. Man
kann den Kunststoffschlauch 1 längs des Arbeitsschlitzes 6 aber auch perforieren
und die dann zusammenhängenden Säcke auf eine Rolle aufwickeln.
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Bei einer nicht dargestellten Ausführung kann der Folienstreifen 10
auch von einer Rolle abgezogen und mit einer sich über seine Länge erstreckenden
Schweißnaht an der Seitenwandung 4 befestigt werden. Im gleichen Arbeitsgang kann
der Folienstreifen 10 1 der von der Schweißbacke gehalten ist, vom Endlosstreifen
der Rolle abgerissen werden.