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Gurtkanal einer automatischen Rohrwaffe
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Die Erfindung betrifft einen Gurtkanal nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Es ist bekannt,derartige flexible Gurtkanäle für die Patronenzufuhr
an automatischen Waffen einzusetzen. Die Patronenzufuhr soll dabei über halbschalenförmige
Gurtglieder in Jedermöglichen Einbaustellung des Gurtkanales durchführbar sein.
Eine einwandfreie Halte- und Tragefunktion der Gurtglieder ist jedoch nur dann gewährleistet,
wenn die aus Patronen- und Gurtgliedern gebildete Masse klein ist bzw. die Beschleunigung
für die intermittierende Vorschubbewegung gering ist, der Gurtkanal überwiegend
in einer Ebene verläuft oder die Gurtglieder bei einem nach außen gekrümmten Gurtkanal
durch die entstehenden Gurtzugkräfte an die Patronen gepreßt werden. Demgegenüber
lösen sich jedoch bei einem nach innen gekrümmten Gurtkanal undeinerzunehmenden
aus den Patronen- und den Gurtgliedern gebildeten Masse bzw. zunehmender Beschleunigung,
aufgrund radial nach innen wirkender Kraftkomponenten und eines zwischen den Gurtgliedern
und den zylindrischen Zwischengliedern vorhandenen Spieles, die Gurtglieder von
den Patronen, so daß eine störungsfreie Zuführung der Patronen nicht mehr gewährleistet
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bekannten Gurtkanal derartig zu verbessern, daß eine einwandfreie Führung der
Gurtglieder bei hohen Beschleunigungen einer vergleichsweise großen aus Patronen-
und Gurtgliedern bestehenden Masse auch bei nach innen gekrümmten Gurtkanälen gewährleistet
ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung. Die Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen.
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Die Erfindung zeichnet sich besonders vorteilhaft dadurch aus, daß
durch ein aufsteckbares Tragelement die Gurtglieder auch bei besonders stark nach
innen gekrümmten Gurtkanalbahnen störungsfrei geführt werden können, insbesondere
auch dann, wenn resultierend aus hohen Beschleunigungskräften hohe radial nach innen
gerichtete Kraftkomponenten reibungsarm abgefangen werden müssen. Dadurch, daß die
Tragelemente in einfacher Weise innerhalb des Gurtkanals auf die jeweiligen zylindrischen
Zwischenglieder aufsteckbar sind, kann weiter vorteilhaft ohne Änderung der bestehenden
Rahmensegmente des Gurtkanals und ohne Werkzeug ein Austausch der Tragelemente bzw.
eine Umrüstung erfolgen. Das Tragelement kann drehgesichert besonders gewichtsparend
mit Klemmfüßen oder bei extrem hohen Belastungen massiv ausgeführt werden. In einer
weiteren Ausführungsvariante ist unter Vermeidung einer Gleitreibung das Tragelement
als eine um das Zwischenglied des Rahmensegmentes drehbare Rolle einsetzbar.
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Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen unter weitgehendem
Verzicht auf erfindungsunwesentliche Einzelheiten dargestellten Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 in einer Schnittdarstellung den Gurtkanal quer zur
Bewegungsrichtung mit auf einem Tragelement sich abstützenden Gurtgliedern; Fig.
2 in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 1 angegebenen Fläche II-II ein
auf einer geraden Bahn befindliches Gurtglied;
Fig, 3 in einer Seitenansicht
ein massiv ausgebildetes Tragelement; Fig. 4 in einer Seitenansicht ein mit Klemmfüßen
ausgebildetes Tragelement; Fig. 5 einen Querschnitt des Tragelementes entlang der
in Fig. 3 angegebenen Fläche V-V; Fig. 6 in einer Seitenansicht eine als Rolle ausgebildetes
Tragelement; Fig. 7 in einer schematischen Darstellung die durch Tragelemente abgestützten
Gurtglieder auf einer nach innen gekrümmten Gurtkanalbahn.
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Fig. 1 verdeutlicht die Anordnung einer Patrone 18 innerhalb eines
bekannten Gurtkanals 10 einer nicht dargestellten automatischen Rohrwaffe. Die Patrone
18 wird dabei in Seiten- und Höhenrichtung durch flexible Schuppenbahnen 19 geführt
und in Bewegungsrichtung 20 (Fig. 2) durch miteinander verbundene halbschalenförmige
Gurtglieder 5 intermittierend weitergefördert. Der Gurtkanal 10 wird aus vorderen
und hinteren jeweils U-förmig die Patronenspitze und das Patronenheck umfassenden
Rahmensegmenten 2,3 gebildet, die paarweise jeweils über ein zylindrisches vorzugsweise
als Stange ausgebildetes Zwischenglied 1 miteinander verbunden sind. Zur Gewährleistung
beliebiger Einbaulagen sind,in veränderbaren Abständen vielfach hintereinander angeordnet,
die Rahmensegmente 2,3 über die Schuppenbahnen 19 in Bewegungsrichtung 20 (Fig.
2) miteinander verbunden. Durch die Schuppenbahn 19 kann der Gurtkanal 10 je nach
der benötigten Bewegungsrichtung der Patrone 18 zusammengeschoben, gestreckt, gefächert,
gewunden oder gekrümmt werden. Für die seitliche Fiihrung der Gurtglieder 5 weist
der untere Schenkel 21 des hinteren Rahmensegrnentes 3 und der unte-
re
Schenkel 22 des vorderen Rahmensegmentes 2 eine nach unten abgekröpfte Form auf,
wobei die vordere Gurtbegrenzung durch das rückwärtige Ende 23 der unteren Schuppenbahn
19 und die hintere Gurtbegrenzung durch den Schenkel 21 erfolgt.
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Damit eine Gurtgliedtrennung von der Patrone 18 bei radial nach innen
gerichteten Kraftkomponenten 24 (Fig. 6) nicht erfolgen kann, sind an den zylindrischen
Zwischengliedern 1 der unteren Schenkel 21,22 der Rahmensegmente 2,3 erfindungsgemäß
jeweils Tragelemente 4 zur Abstützung der Gurtglieder 5 vorgesehen.
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Entsprechend den Ausführungsformen der Figuren 3,4 und 5 weisen die
Tragelemente 4 quer zur Längsachse 7 des Zwischengliedes 1 einen trapezförmigen
und seitensyrnmetrischen Querschnitt 6 mit einer breiten Gleitfläche 8 für die Gurtglieder
5 auf. Die Breite b der Gleitfläche 8 entspricht dem Abstand der in Fig. 2 dargestellten
Teilung t der Zwischenglieder 1. Die Gleitfläche 8 enthält beidseitig parallel zur
Längsachse 7 Schrägflächen 25, so daß auch bei stark nach innen gekrümmten Bahnen
9 (Fig. 7) des Gurtkanals 10 (Fig. 1) eine gleichmäßig geschlossene Gleitfläche
8 für die Gurtglieder 5 vorhanden ist, wobei aufgrund des trapezförmigen Querschnitts
6 bis zum Anliegen der Seitenflächen 26 eine starke Bahnkrümmung möglich ist.
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Das Tragelement 4 ist als leicht auswechselbares Klemmstück 11 ausgebildet,
wobei es zur Befestigung auf dem Zwischenglied 1 eine auf der Längsachse 7 angeordnete
Bohrung 12 und entgegengesetzt der Gleitfläche 8 einen unterhalb der Längsachse
7 beginnenden keilförmig sich nach außen aufweitenden Schlitz 13 enthält. Zur Gewichtserleichterung
enthält gemäß Fig. 4 das Klemmstück 11 eine Aussparung 27, so daß die Klemmwirkung
und Abstützung über zwei Klemmfüe 16 erfolgt. Wird eine verstärkte
Abstützung
erforderlich, so können auch mehrere Stützen an dem Klemmstück 11 angeordnet oder
eine massive Form entsprechend der Fig, 3 als Tragelement 4 eingesetzt werden.
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An den Stirnseiten 14 enthalten die Tragelemente 4 zur Abstützung
auf den Rahmensegmenten 2,3 Absätze 15, wodurch sie gegen Verdrehen gesichert sind.
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Unter Berücksichtigung der jeweils notwendigen Festigkeitsanforderungen,besteht
das Tragelement 4 aus einem spezifisch leichten und gleitfähigen thermoplastischen
Kunststoff, beispielsweise Polyamid oder aber auch aus einem geeigneten Metall,
gegebenenfalls auf der Fläche 8 mit einem gleitfähigen Kunststoff beschichtet.
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In einer weiteren Ausführungsvariante ist entsprechend Fig. 6 das
Tragelement 4 als eine um das Zwischenglied 1 drehbare Rolle 17 ausgebildet. Die
Rolle 17 wird dabei entweder einteilig seitlich auf das Zwischenglied 1 geschoben
oder im Falle einer zur Längsachse 7 hälftig geteilten Rolle 17,während der Umhüllung
des Zwischengliedes 1, in einer nicht dargestellten Weise miteinander verbunden.
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Die Rolle 17 verhindert in gleicher vorteilhafter Weise bei nach innen
gekrümmten Gurtbahnen 9 ein Loslösen der Gurglieder 5 (Fig. 1) von der Patrone 18,
wie es in Fig. 7 bei in Richtung 20 sich bewegenden und durch Klemmstücke 11 in
radialer Richtung abgestützten Gurtgliedern 5 vereinfacht dargestellt ist. Auf derartigen
geformten Gurtbahnen wird durch den Einsatz des Tragelementes 4 die Anwendungsmöglichkeit
des Gurtkanals erheblich vergrößert, so daß nunmehr auch lange Patronengurte mit
vergleichsweise hohen Massen kurzzeitig beschleunigt und intermittierend weitertranportiert
sowie der automatischen Rohrwaffe störungsfrei zugeführt werden können.
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Bezugszeichenliste 1. Zwischenglied 2. Rahmensegment 3. Rahmensegment
4. Tragelement 5. Gurtglied 6. Querschnitt 7. Längsachse 8. Gleitfläche 9. Bahn
10. Gurtkanal 11. Klemmstück 12. Bohrung 13. Schlitz 14. Stirnseite 15. Absatz 16.
Klemmfuß 17. Rolle 18. Patrone 19. Schuppenbahn 20. Bewegungsrichtung 21. Schenkel
22. Schenkel 23. Ende 24. Kraftkomponente 25. Schrägfläche 26. Seitenfläche 27.
Aussparung b Breite t Teilung
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