DE3402537C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Schließ
zeitregelung für Brennkraftmaschinen nach der Gattung
des Hauptanspruches.
Aus der DE-OS 31 05 857 ist bereits ein Verfahren zur
Schließzeitregelung von Brennkraftmaschinen bekannt.
Bei ihr wird der primärseitige Zündspulenstromfluß als
Istwert erfaßt und mit einem Sollwert verglichen, so
daß in Abhängigkeit der Abweichung vom Sollwert die
darauffolgende Schließzeit in vorgebbaren Schritten
in Richtung Sollwert festgelegt wird. Nachteilig an
diesem Verfahren ist das schlechte Dynamikverhalten,
d. h. bei schnellen Drehzahländerungen der Brennkraft
maschine ist die Regelgeschwindigkeit nicht schnell
genug, um im Beschleunigungsfall Zündaussetzer und im
Bremsfall eine zu hohe Verlustleistung, hervorgerufen
durch den Primärstrom der Zündspule, zu verhindern.
Ebenfalls muß im Startfall von einer maximal möglichen
Schließzeit ausgegangen werden, um gleichzeitig einen
sicheren Start und einen sicheren Ablauf des Regelalgo
rithmus zu gewährleisten. Das führt wiederum zu einer
hohen Verlustleistung, was auf Kosten der Startsicher
heit geht.
Weiterhin ist eine Zündanlage für Brennkraftmaschinen
bekannt, bei der die Schließzeit in Abhängigkeit des Si
gnales eines Zündungsgebers festgelegt wird. Bei niede
ren Drehzahlen wird ein Nulldurchgang des Gebersignales,
bei hohen Drehzahlen ein bestimmtes Kriterium der Kurven
form des Gebersignales, wie die Steigung oder die Ampli
tude, zur Auslösung der Schließzeit herangezogen. Nach
teilig an dieser Zündanlage ist, daß eine möglichst gleich
mäßige und ungetörte Kurvenform des Gebersignales Voraus
setzung ist. In der Nähe von Zündanlagen laufender Brenn
kraftmaschinen sind elektromagnetische Einstrahlungen
häufig. Bereits bei leicht gestörtem Gebersignal ist aber
eine genaue Konstanz der Schließzeitauslösung unmöglich.
Aus der DE-OS 27 01 968 ist eine Zündanlage für Brennkraftmaschinen
bekannt geworden, bei der mit dem Erreichen einer Marke der Zündfunke
ausgelöst wird. Um eine geringe Verlustleistung zu erzielen, wird zur
Verringerung des dynamischen Fehlerwinkels bei hohen Beschleunigungen
der Stromfluß durch die Zündspule erfaßt und bei zu langem Stromfluß
der Schließwinkel verkleinert und bei zu kurzem Stromfluß der Schließ
winkel vergrößert. Die Regeldynamik dieser Anordnung ist jedoch nicht
ausreichend, wenn einerseits ein großer Drehzahlbereich erfaßt werden
soll und andererseits sehr starke Beschleunigungsvorgänge, wie beim
Anlassen, auftreten. Die DE-OS 30 06 019 beschreibt ein Verfahren zum
Steuern einer Brennkraftmaschine, bei dem der Zündzeitpunkt durch
einen Wert in Abhängigkeit von einer Bezugsmarke bestimmt wird. Ein
weiterer Wert wird berechnet, der die Ladedauer der Zündspule be
stimmt, was dem Schließwinkel entspricht. Der Schließwinkel wird dann
durch Differenzbildung zwischen dem Zündzeitpunktwert und dem Schließ
winkelwert bestimmt. Ungünstig hierbei ist, daß insbesondere bei hohen
Drehzahlen der Fall auftreten kann, daß der Wert für den Schließbeginn
mit dem Wert für den Zündzeitpunkt überlappend ist. In diesem Falle
ist ein Zünden der Zündkerzen einer Brennkraftmaschine nicht möglich,
so daß insbesondere für hohe Drehzahlen weitere Vorsorgemaßnahmen ge
troffend werden müssen. Die DE-OS 27 53 255 beschreibt schließlich eine
Zündanlage, bei der bei niederen Drehzahlen eine Verschiebung des
Zündzeitpunktes in Kauf genommen wird, da die Auslösung der Schließ
zeit beim Nulldurchgang eines Gebers erfolgt und das Ende der Schließ
zeit durch das Erreichen des Sollstromwerts im Primärstromkreis der
Zündspule gegeben ist. Bei einer diesbezüglichen Ausgestaltung der
Zündanlage ist jedoch der Nulldurchgang eines Gebersignals nur sehr
schlecht zu erfassen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Schließzeitregelung
für Brennkraftmaschinen anzugeben, bei der die Verlustleistung für die
Zündung in einem großen Drehzahlbereich möglichst auf das Minimum be
schränkt bleibt und Zündaussetzer sicher vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß die Stromflußzeit durch die Zünd
spule auch bei extremen Drehzahlunterschieden auf ein Minimum begrenzt
bleibt. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Stromverbrauch der
Zündanlage gering ist und auch die anfallende Verlustleistung und da
mit die auftretende Wärme bei den Bauelementen niedrig ist. Im Be
schleunigungsfall werden Zündaussetzer sicher vermieden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung möglich. Da
durch, daß die Offenzeit oberhalb des mittleren Drehzahlbereichs von
der Batteriespannung und/oder von zu zündenden Zylinder abhängt, wird
erreicht, daß einerseits dem schnelleren Stromanstieg bei hohen Be
triebsspannungen Rechnung getragen wird und andererseits nur bei dem
Zylinder die Offenzeit vergrößert wird, bei dem ein hoher Zündspan
nungsbedarf besteht. Weiterhin ist günstig, daß die Schließzeit einen
Maximalwert nicht überschreitet. Dadurch wird erreicht, daß auch unter
ungünstigen Bedingungen oder bei einer falschen Steuerung auf Grund
eines Defektes keine Überlastung der Endstufe der Zündanlage
auftritt. Durch die Schließzeitvorsteuerung durch die Zeit tOM wird
bewirkt, daß die Schließzeitregelung mit einem kleinen Regelhub aus
kommt, da die notwendige Offenzeitveränderung infolge der Drehzahl
nicht in die Regelung eingehen, was günstig für die Stabilität des
Regelkreises ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im nachfol
genden beschrieben und in der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens,
Fig. 2 ein Signaldiagramm zur Erläuterung
der Wirkungsweise und
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Er
läuterung des Verfahrens.
In Fig. 1 ist ein Geberrad 1 dargestellt, das zwei Be
zugsmarken M1 und M2 aufweist. Dieses Geberrad rotiert
mit der Kurbelwelle einer nicht dargestellten Brennkraft
maschine. Ein Sensor 2 reagiert auf die Bezugsmarken, wo
bei sein Ausgangssignal von einem Verstärker 3 verstärkt
und auf einen Eingang P0 eines Mikrocomputers 4 gegeben
wird. Ein Ausgang P1 des Mikrocomputeres 4 führt auf den
Eingang einer Zündungsendstufe 5. Zur Vereinfachung der
Darstellung ist von dieser Zündungsendstufe 5 lediglich
ein Endstufentransistor 51 dargestellt. Der Emitter des
Endstufentransistors 51 ist über einen Widerstand 52 an
Masse gekoppelt, der Doppelkollektor ist an die Primär
wicklung einer Zündspule 6 gelegt. Die Sekundärwicklung
ist mit der Primärwicklung einseitig an die positive
Batteriespannung +UB gelegt, andererseits führt die Se
kundärwicklung der Zündspule 6 auf eine Funkenstrecke 7.
Zwei Komparatoren 8, 9 sind mit ihrem Plus-Eingang ge
meinsam an den Emitter des Endstufentransistors 51 ge
legt. Der Minus-Eingang des Komparators 8 führt an ei
ne Vergleichsspannung U8, der Minus-Eingang des Kompa
rators 9 führt an eine Vergleichsspannung U9. Der Aus
gang des Komparators 8 bzw. 9 führt an einen Eingang P2
bzw. P3 des Mikrocomputers 4.
Fig. 2, Zeile 1, zeigt ein Gebersignal am Ausgang des
Verstärkers 3. Eine negative Flanke des Gebersignales
kennzeichnet die erste Bezugsmarke M1, eine positive
Signalflanke kennzeichnet die zweite Bezugsmarke M2,
die im Ausführungsbeispiel mit dem oberen Totpunkt eines
Kolbens der Brennkraftmaschine übereinstimmt.
Während des Startens der Brennkraftmaschine werden zwei
Drehzahlbereiche unterschieden, ein erster Drehzahlbe
reich unterhalb einer Drehzahl N1=60 U/min und ein
zweiter Drehzahlbereich von N1 bis N2=200 U/min. Ober
halb der Drehzahl N2 ist der normale Betriebszustand der
Brennkraftmaschine erreicht (die Leerlaufdrehzahl der
Brennkraftmaschine liegt bei 700 U/min).
Fig. 3 zeigt ein Strukturdiagramm der Schließzeitre
gelung, wie sie als Steuerprogramm im Mikrocomputer 4
abgelegt ist. Die Schließzeitregelung ist neben einer
hier nicht näher dargestellten Zündzeitpunktregelung
für die Brennkraftmaschine untergebracht, so daß die
Schließzeitregelung auf Parameter, insbesondere der
Drehzahl N und der Zündzeit tZ, zurückgreifen kann.
Dem Startlabel 300 folgt eine Drehzahlabfrage 301,
der ein Sprung in verschiedene Programmteile in Abhän
gigkeit der Drehzahl N folgt.
Im ersten Drehzahlbereich N<N1 wird auf die Bezugs
marke M2 gewartet (310) und darauf der Zündspulenstrom
der Zündspule 6 eingeschaltet, indem Ausgang P1 des
Mikrocomputers 4 auf Eins gesetzt wird (311). In der
Zündspule 6 baut sich daraufhin ein Magnetfeld auf,
und der Zündspulenstrom erreicht in bekannter Weise in
Form einer Exponentialfunktion seinen Maximalwert. Über
den Widerstand 52 wird der Stromverlauf gemessen. Die
Schwellen U8, U9 der Komparatoren 8, 9 sind so bemessen,
daß der Komparator 8 dann schaltet, wenn der Zündspulen
strom 80% seines Maximalwertes erreicht, der Komparator
9 schaltet bei Erreichen von 98% des maximalen Zündspu
lenstromes. An den Eingängen P2, P3 erkennt der Mikro
computer 4, in welchem Bereich sich der Zündspulen
strom befindet.
Nach Einschalten (311) des Zündspulenstromes wartet
der Mikrocomputer 4 durch Abfrage des Einganges P3,
bis 98% des Zündspulenstromes erreicht sind (313).
Um im Fehlerfalle ein endloses Abfragen zu verhindern,
ist eine Maximalzeit (312) vorgegeben, die ein sicheres
Verlassen der Warteschleife ermöglicht. Durch Setzen
von P1=0 (314) wird der Zündspulenstrom unterbrochen
und an der Funkenstrecke 7 entsteht ein Zündfunken (315).
Danach erfolgt ein Rücksprung auf das Startlabel (300).
Fig. 2, Zeile 2, zeigt einen Schließwinkelverlauf in
Abhängigkeit des Gebersignales in Zeile 1 während des
Startfalles im ersten Drehzahlbereich. Die Drehzahl N1,
oberhalb der der erste Drehzahlbereich verlassen wird,
ist so gewählt, daß die Zündzeit-Spätverstellung nicht
größer wird als 1° Kurbelwellenwinkel.
Mit Erreichen des zweiten Drehzahlbereiches wird auf
die erste Bezugsmarke M1 gewartet (320). Danach wird
eine Verzögerungszeit tV berechnet (321), die auf ei
nen Zähler gegeben wird und in einer Zeitschleife (322)
ausgezählt wird. Danach wird durch einen Sprung auf
den Beginn des Programmblockes (311) des Programmes für
den ersten Drehzahlbereich die Zündspule eingeschaltet
und mit den gleichen Kriterien wie im ersten Drehzahlbe
reich gezündet.
Fig. 2, Zeile 3, zeigt einen Schließwinkelverlauf für
den zweiten Drehzahlbereich.
Mit Erreichen der ersten Bezugsmarke M1 ist eine Zeit
T2 seit der zweiten Bezugsmarke M2, sowie eine Zeit T1
zwischen Erreichen der vorherigen Bezugsmarke M1 und
der Bezugsmarke M2, durch Messung bekannt. Weiterhin
ist das feste Steuertastverhältnis s, das durch die
Winkelanordnung der Bezugsmarken M1 und M2 auf dem
Geberrad 1 festgelegt ist, bekannt. Von der momen
tanen Bezugsmarke M1 aus kann unter linearer Berück
sichtigung der auftretenden Beschleunigung die Zeit
T12 bis zum Erreichen der nächsten Bezugsmarke M2 ge
schätzt werden mit
T12est = 2 · s · T₂ - T₁
Eine Ladezeit tL(UB) der Zündspule 6, in Abhängigkeit
der Batteriespannung UB, und ein dynamischer Vorhalt
td, der ca. 5% von tL(UB) beträgt, wird von der ge
schätzten Zeit T12est abgezogen, um die Verzögerungs
zeit
tV = 2 · s · T₂ - T₁ - (tL(UB) + td)
zu erhalten. In Fig. 3, Block 321, wird diese Ver
zögerungszeit tV berechnet.
Durch Extrapolation um die Zeit T12est und die Ein
führung des dynamischen Vorhaltes td reicht bei nor
malen Beschleunigungen die Schließzeit aus, um den
Abschaltstrom, d. h. 98% des maximalen Zündspulenstro
mes, zu erreichen. Wenn bei extremen Beschleunigungen
die Zündspule 6 bei Erreichen der Bezugsmarke M2 noch
nicht vollständig aufgeladen ist, wird die Zündauslö
sung solange verzögert, bis der Komparator 9 anspricht.
Auf diese Weise wird mit Sicherheit ein Zündaussetzer
im Beschleunigungsfall verhindert. Dieser Vorteil über
wiegt bei weitem eine hierbei zwangsläufig auftretende
dynamische Zündzeitpunkt-Spätverstellung.
Oberhalb der Drehzahlgrenze N2 ist der normale Be
triebszustand erreicht. Da die Leerlaufdrehzahl von
700 U/min größer ist als N2, ist dieser normale Be
triebszustand auch während des Leerlaufbetriebes der
Brennkraftmaschine erreicht. Aus der nicht darge
stellten Zündzeitpunktregelung ist die Zündzeit tZ
zwischen erster Bezugsmarke M1 und dem berechneten
Zündzeitpunkt bekannt. Zwischen dem Zünden und dem
nächstfolgenden Schließen, d. h. dem erneuten Einschal
ten des Zündspulenstromes, liegt eine Offenzeit tO.
Diese Offenzeit tO setzt sich aus drei verschiedenen
Anteilen zusammen: Einer minimalen Offenzeit tOM, die
von der Drehzahl N abhängt, einer zylinderspezifischen
Regelzeit tOR und der Ladezeit tL, die von der Bat
teriespannung UB abhängt.
In Fig. 3, Block 330 werden die ermittelten Werte
tZ, tOM, tOR, tL vorbereitet und in ihnen zugehörige
Register abgelegt. Wie Zeitwerte in eine für einen
Mikrocomputer verarbeitbare Form umgerechnet werden,
ist dem Fachmanne bekannt und darum hier nicht weiter
erläutert. Wie die gesamte Offenzeit
tO = tOM (N) + tOR (Zyl.) + tL (UB)
in Abhängigkeit der Parameter N, UB, Zylinderzahl ge
regelt wird, ist weiter unten genauer beschrieben.
Ab Erreichen der Bezugsmarke M1 wird in Zählern paral
lel die Zeit tZ und eine Zeit tZ-tL abgezählt (332)
und nach Ablauf der Zeit tZ-tL wird der Zündspulen
strom eingeschaltet (333). Die Zeit tZ-tL beschreibt
die Zeit zwischen Bezugsmarke M1 und der Schließung. Nach
der Schließung wird der verbliebene Rest von tZ abgezählt
(334) und danach wird gezündet (335, 336). Nach der Zün
dung werden hintereinander die minimale Offenzeit tOM und
die zylinderspezifische Regelzeit tOR abgezählt (337, 338).
Während der Abzählung von tL (339) wird auf ein mögliches
Erscheinen der Bezugsmarke M1 geachtet (340). Bei niederen
Drehzahlen erscheint die Bezugsmarke M1 vor Ablauf der
Ladezeit tL, wie in Fig. 2, Zeile 4, gezeigt ist. Mit
Erscheinen der Bezugsmarke M1 (340) wird an den Anfang
des Programmes zurückgesprungen (342, 300), der verblie
bene Rest von tL wird übernommen (330) und ab der Be
zugsmarke M1 wird tZ-tL parallel zu tZ abgezählt (332).
Ist die Offenzeit durch Ablauf von tL vor Erreichen der
Bezugsmarke M1 beendet, so wird der primärseitige Zünd
spulenstrom eingeschaltet (341) und es wird auf den Pro
grammanfang zurückgesprungen (342, 300) und nach Vorbe
reitung der Zeiten (330) auf die Bezugsmarke M1 gewar
tet (331), wie in Fig. 2, Zeile 4, gezeigt ist.
Die Regelrückführung der erfindungsgemäßen Schließzeit
regelung ergibt sich schaltungstechnisch durch die Über
wachung des Zündspulenstromes durch die Komparatoren 8,
9, wie sie in Fig. 1 dargestellt sind. Während jeder
Schließzeit, d. h. zwischen Einschalten des Zündspulen
stromes durch P1=1 und Zünden durch P1=0 werden
durch den Mikrocomputer 4 die Zähler gesetzt, die die
Zeiten zwischen Einschalten des Zündspulenstromes und
Erreichen der Komparatorschwellen U8, U9 der Kompara
toren 8, 9 messen. Aus diesen gemessenen Zeiten wird
die Ladezeit tL berechnet. Ebenfalls wird in Abhängig
keit des jeweiligen Zylinders die zylinderspezifische
Regelzeit tOR ermittelt.
Für jeden Zylinder wird ein Regelzähler gesetzt, dessen
Inhalt über einen speziellen Regelalgorithmus festgelegt
wird. Bei jeder Zündung wird der nächste Regelzähler ge
nommen, so daß für jeden Zylinder ein Regelzähler vorhan
den ist. Wird während der Einschaltzeit des Zündspulen
stromes die Komparatorschwelle des Komparators U8, was
80% der maximalen Stromhöhe entspricht, nicht erreicht,
so werden die Regelzähler für alle Zylinder auf Null ge
setzt, was einer Regelzeit tOR=0 entspricht. Wird die
Komparatorschwelle U8 erreicht aber die Komparatorschwelle
U9 nicht, so wird der Regelzähler für alle Zylinder um
den gleichen Betrag erniedrigt, was einer Schließzeitver
größerung für alle Zylinder bedeutet. Wird die Kompara
torschwelle U9 gerade oder nur kurzzeitig erreicht, so
bleibt der Stand der Regelzähler unverändert. Ist die
Einschaltzeit des Komparators 9 größer als eine vorge
gebene Zeit, so wird der entsprechende Regelzähler für
den entsprechenden Zylinder um einen gewissen Betrag er
höht, was einer zylinderspezifischen Schließwinkelver
ringerung entspricht. Somit ergibt sich auch programm
technisch eine Regelrückführung.
Die Schließzeitvorsteuerung durch die Ladezeit tL be
wirkt, daß die Schließzeitregelung mit einem kleinen
Regelhub auskommt, da die notwendigen Offenzeitverände
rungen infolge Drehzahländerung und Änderung der Versor
gungsspannung nicht in die Regelung eingehen, was gün
stig für die Stabilität des Regelkreises ist. Steht die
Versorgungsspannung als Eingangsgröße nicht zur Ver
fügung, so kann statt der spannungsabhängigen Ladezeit
tL eine spannungsunabhängige Ladezeit als Konstante be
nutzt werden, z. B. die Ladezeit für minimale Versorgungs
spannung. In diesem Falle ist der Regelhub größer, da
notwendige Offenzeitänderungen bei Schwankungen der Ver
sorgungsspannung ausgeregelt werden müssen. Die zylinder
spezifische Regelzeit tOR bewirkt, daß bei stark unter
schiedlichem Zündspannungsbedarf der einzelnen Zylinder,
etwa bei unterschiedlichem Zündkerzenabbrand, nur bei den
jenigen Zylindern mit hohem Bedarf der Schließwinkel ver
größert wird. Die Regelgröße für die Regelung ist kon
stant. Bei nicht zylinderspezifischer Regelung schwankt
die Regelgröße periodisch, da eine Integrationszeit er
forderlich ist, was eine hohe Verlustleistung durch den
Strom durch die Zündspule bewirkt, weil die Zündspulenener
gie zur Verfügung gestellt werden muß, die für den Zy
linder mit höchstem Energiebedarf erforderlich ist.
Selbstverständlich erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
die Realisierung anderer Vorrichtungen, als in dem Ausfüh
rungsbeispiel beschrieben sind. So ist eine Vereinfachung möglich,
indem lediglich eine Komparator, z. B. Komparator 9, verwen
det wird, und indem die zylinderspezifische Regelzeit tOR
nach Art eines Zweipunktreglers so geregelt wird, daß tOR
um einen Betrag verringert wird, wenn die Komparatorschwelle
U9 überschritten wird, und tOR um einen Betrag vergrö
ßert wird, wenn die Komparatorschwelle U9 nicht erreicht
wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Schließzeitregelung für Brennkraftmaschinen, bei der
der Strom durch die Zündspule erfaßt wird und bei der ein Ausgangs
signal eines mit der Kurbelwelle rotierenden Geberrades (1) zur Fest
legung einer ersten und zweiten Bezugsmarke (M1, M2) zur Drehzahl- und Winkelmessung für eine
Zündzeitpunkt- und eine Schließzeitregelung dient, wobei in einem
mittleren Drehzahlbereich der Zündzeitpunkt durch die zweite Bezugsmarke (M2)
und der Schließwinkel durch eine Schließwinkelregelung zur Erzielung
eines hinreichenden Stromes durch die Zündspule während der Schließ
zeit bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Drehzahlbereich
der Schließzeitbeginn durch eine
mit der ersten Bezugsmarke (M1) beginnende Verzögerungszeit (tv),
bestimmt wird, daß unterhalb des
mittleren Drehzahlbereiches der Schließzeitbeginn durch die zweite Bezugsmarke
(M2) bestimmt wird und die Zündung ausgelöst wird, wenn der Strom
durch die Zündspule (6) einen vorgegebenen Wert erreicht hat, und daß
oberhalb des mittleren Drehzahlbereiches der Zündzeitpunkt in Bezug
zur ersten Bezugsmarke (M1) errechnet wird und dem Zündzeitpunkt eine Offen
zeit folgt, die von der Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Offen
zeit oberhalb des mittleren Drehzahlbereiches von der Batteriespannung
(UB) und/oder vom zu zündenden Zylinder abhängt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schließzeit einen Maximalwert nicht überschreitet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Verzögerungszeit (tV) gebildet wird nach der Gleichung
tV = 2 × s × T₂ - T₁ - tL (UB)wobei s das Steuertastverhältnis der Bezugsmarken (M2, M1) ist, T₂
die letzte gemessene Zeit zwischen der zweiten und der ersten Bezugs
marke ist, T₁ die letzte gemessene Zeit zwischen der ersten und der
zweiten Bezugsmarke ist und tL die Ladezeit der Zündspule in Abhän
gigkeit von der Batteriespannung (UB) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Offenzeit tO gebildet wird nach
tO = tOM(N) + tOR (Zyl.) + tL (UB)wobei tOM eine minimale Offenzeit ist, die von der Drehzahl (N) ab
hängig ist, tOR eine zylinderspezifische Regelzeit ist, tL die
Ladezeit der Zündspule in Abhängigkeit der Batteriespannung (UB) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zündspulenstrom durch zwei Vergleichsschwellen (U8, U9) erfaßt wird,
daß die zylinderspezifische Regelzeit (tOR) auf einen Minimalwert
gesetzt wird, wenn der Zündspulenstrom die erste Vergleichsschwelle
(U8) nicht erreicht, daß die zylinderspezifische Regelzeit (tOR) um
einen ersten Betrag erniedrigt wird, wenn die erste Vergleichsschwelle
(U8) erreicht, aber die zweite Vergleichsschwelle (U9) nicht erreicht
wird, und daß die zylinderspezifische Regelzeit (tOR) um einen
zweiten Betrag erhöht wird, wenn eine vorgegebene Zeit nach Erreichen
der zweiten Vergleichsschwelle (U9) überschritten wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikrocomputer (4) von
einem Schaltverstärker (3) über einen Eingang (P) ein Signal erhält,
das durch einen Sensor (2), der die Bezugsmarken (M1, M2) des Gebers
erfaßt, gebildet wird, daß der Mikrocomputer (4) über einen Ausgang
(P1) eine Zündungsendstufe (5) ansteuert, die den Zündspulenstrom
einer Zündspule (6) schaltet, daß zwei Komparatoren (8, 9) über zwei
Vergleichsschwellen (U8, U9) den momentanen Zündspulenstrom erfassen,
und daß die Komparatoren (8, 9) je ein logisches Signal an je einen
Eingang (P2, P3) des Mikrocomputers (4) übermitteln.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843402537 DE3402537A1 (de) | 1984-01-26 | 1984-01-26 | Verfahren zur schliesszeitregelung fuer brennkraftmaschinen |
JP1116685A JPS60175768A (ja) | 1984-01-26 | 1985-01-25 | 内燃機関の閉成時間制御方法および装置 |
Applications Claiming Priority (1)
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