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BESCHREIBUNG
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Verfahren, Vorrichtung und Anlegeeinrichtung zum Fräsen eines Handlaufprofiles
TECHNISCHES GEBIET Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 zum Fräsen eines Handlaufprofiles in Holzteile. Die Erfindung betrifft
weiterhin eine Vorrichtung und eine Anlegeeinrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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STAND DER TECHNIK An Harld der Fig. 1, 2 und 3A - C wird nun der
nächstkommende Stand der Technik erläutert. In Fig. 1 ist ein Teil einer Treppe
perspektivisch dargestellt. Treppenstufen 10 einer gekrümmten Treppe sind in Wangen
11 befestigt, von denen jedoch nur die der Innenkurve dargestellt ist. Das Treppengeländer
weist Treppenstäbe 12, gerade Handlaufstücke 13, einen Handlaufkrümmling 14 und
einen Wangenkrümmling 15 auf.
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Bei einer geradeaus laufenden Treppen ohne Steigungsunterschiede besteht
der Handlauf aus einem geraden Holzteil, in das das Harldlaurproril eingefräst ist.
Ein solcher Handlauf wird im folgenden gerader Handlauf genannt. Viele Treppen weisen
jedoch einen Treppenabsatz auf. Mit der Treppe steigt der Handlauf also zunächst
an, geht dann am Absatz in die Waagrechte über und steigt dann wieder an. Ein derartiger
Handlauf wird im folgenden geschwungener Handlauf genannt. Bei Treppen mit Krümmung
folgt der Handlauf der Krümmung. Es liegt ein Handlaufkrümmling vor. Es ist zu beachten,
daß auch bei einer gleichmäßig ansteigenden Treppe eine Krümmung nicht nur zu einer
gebogenen, sondern auch zu einer geschwungenen Form des Handlaufs führt. In der
Außenkurve der Krümmung nimmt nämlich bei immer gleicher Stufenhöhe die Steigung
ab, während sie auf der Innenseite zunimmt. Beim Uebergang
vom geraden
zum gekrümmten Hand lauf und wieder in das gerade Stück nimmt also zunächst die
Steigung ab und dann wieder zu.
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In der Innenkurve nimmt die Steigung zu und dann wieder ab.
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Es liegen dann geschwungene Handlaurkrümmlinge vor.
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Der in Fig. 1 dargestellte Handlaufkrümmling 14 und der Wangenkrümmling
15 können auch einstückig ausgebildet sein, wodurch ein Krümmling gebildet ist.
Wenn der Krümmling sich noch in den geraden Teil der Treppe erstreckt, weist sein
oberer Handlaufteil wiederum geschwungene und gekrümmte Form auf.
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Die untere Fläche eines Handlaufs wird im folgenden als Bodenfläche
16 bezeichnet. In diese Bodenfläche 16 dringen die Treppenstäbe 12 ein, oder mit
dieser Bodenfläche ist der Handlaufkrümmling 14 auf den Wangenkrümmling 15 aufgesetzt.
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Ein Handlauf mit einer bearbeiteten Seitenfläche ist im Schnitt in
Fig. 2 dargestellt. Die andere Seitenfläche 17 ist noch unbearbeitet. Die Seitenflächt
17 stehen im wesentlichen rechtwinklig zur Bodenfläche 16.
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Das Profilfräsen gerader Holzteile zum Herstellen gerader Handläufe
erfolgt mit einer Vorrichtung, wie sie schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Ein
Holzteil 18 ist mit seiner Bodenfläche 16 auf einen ebenen Auflagetisch 19 aufgelegt.
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Es wird an einem Fräser 20 mit vertikal stehender Fräserachse 21 vorbeigeschoben.
Der Fräser 20 weist eine solche Form auf, daß er auf der einen Seite des Holzteiles
18 das erwünschte Handlaufprofil einfräst. Ist die eine Seite bearbeitet, wird das
Holzstück umgedreht, wieder mit der Bodenfläche 16 auf den Auflagetisch 19 aufgelegt
und dann am Fräser vorbeigeschoben. Der Abstand zwischen Fräserachse 21 und Holzteil
18 wird dadurch konstant gehalten, daß der Fräser 20 einen Anlaufring 22 aufweist,
an dem das Holz-
teil anliegt, ohne bearbeitet zu werden. Fräser
20 für eine komplizierte Profilform, wie die dargestellte, mit einem Innenbogen
23 und einem Außenbogen 24 bestehen in der Regel aus einem Oberteil 25 und einem
Unterteil 26, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
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Mit der vielfach verwendeten Vorrichtung gemäß Fig. 2 können nur nichtgeschwungene
Handlaufstücke bearbeitet werden. Dies rUhrt daher, daß ein geschwungenes Handlaufstück
nicht mehr mit seiner Bodenfläche 16 auf den ebenen Auflagetisch 19 gelegt werden
kann, da. die Bodenfläche 16 nicht mehr eben, sondern geschwungen ist. Auch ist
es nicht möglich, Handlaufprofile in den oberen Teil eines Krümmlings einzufräsen,
da hier die Bodenfläche 16 nicht mehr vorliegt, sondern sich der untere Teil des
Krümmlings einstückig an den oberen Handlaufteil anschließt. Geschwungene Handlaufstücke
und Krümmlinge mit eingearbeitetem Handlauf werden daher von Hand bearbeitet.
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Die Bearbeitung derartiger Teile ist im Prinzip mit einer Schablonenfräsmaschine
möglich, wie sie aus der DE-PS 475 350 bekannt ist. Eine derartige Vorrichtung müßte
aber äußerst große Abmessungen aufweisen, um Handläufe mit mehreren Metern Länge
fertigen zu können. Außerdem würde bei derartigen Maschinen eine erhebliche Rüstzeit
anfallen, um zunächst die benötigten Schablonen bereitzustellen. Scha.blonenfräsmaschinen
haben sich daher in der Praxis nicht durchgesetzt.
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Das Problem, daß ein geschwungener Handlauf nicht glatt auf einen
ebenen Auflagetisch aufgelegt werden kann, läßt sich dadurch umgehen, daß ein gerundeter
Auflagetisch oder ein solcher nur kurzer Länge verwendet wird. Ein derartiger Weg
ist bei der Vorrichtung gemäß der DE-PS 886 223 beschritten.
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Bei dieser Vorrichtung treten aber neue Probleme auf, die im folgenden
anHand der Fig. 3A - C erläutert werden.
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Die Vorrichtung gemäß der DE-PS 886 223 geht aus der bekannten Vorrichtung
gemäß Fig. 2 dadurch hervor, daß die Fräserachse 21 waagrecht gestellt wird und
auch die Symmetrieachse 27 des Handlaufprofils in die Waagrechte verdreht wird.
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Der waagrecht stehende, ebene Auflagetisch 19 gemäß Fig. 2 wird entsprechend
in die Senkrechte verdreht und, wie weiter oben ausgeführt, so weit verkürzt, daß
er nurnoch als Anlageteil 28 dient. Die Auflage erfolgt wieder auf einem waagrecht
stehenden Auflagetisch 19, auf den jedoch nun eine Seitenfläche 17 und nicht mehr
die Bodenfläche 16 aufgelegt wird.
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Die Anordnung der DE-PS 886 223 gemäß den Fig. 3A - C entspricht also
der Anordnung, wie sie bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 in Blickrichtung des Pfeiles
B gesehen wird, jedoch mit einem in ein Anlageteil 28 geänderten Auflagetisch und
dem Bereitstellen eines neuen Auflagetisches.
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Mit der Vorrichtung gemäß der DE-PS 886 223 ist es durchaus möglich,
geschwungene, auch gekrümmt-geschwungene Handlaufstücke zu bearbeiten. Es treten
jedoch erhebliche Fehler auf, wie dies an Hand der Fig. 3B und C erläutert ist.
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Zur Erläuterung der Fig. 3B und C wird zunächst auf Fig. 2 zurückgegriffen.
Dort ist am Fräserunterteil 26 der Bereich schraffiert herausgestellt, der den Innenbogen
23 fräst.
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Dieser Innenbogen weist die Breite b auf. Seine tiefste Stelle ist
um den Abstand a von der Bodenfläche 16 entfernt.
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Diese geometrischen Verhältnisse ergeben sich auch beim Fräsen eines
geraden Holzstückes auf einer Vorrichtung gemäß Fig. 3A. Wird jedoch ein geschwungener
Handlauf gemäß den Fig. 3B oder C bearbeitet, so treten Fehler auf, die damit zusammenhängen,
daß der Fräser eine gewisse Ausdehnung in Verschieberichtung 29 aufweist und daß
das Anlegeteil 28 nicht an den geschwungenen Verlauf angepaßt ist. Im Falle einer
Linksbiegung wie in Fig. 3B entsteht so ein ungewollter
Abstand
e zwischen Bodenfläche 16 und Anlegeteil 28, der dazu führt, daß die tiefste Stelle
des Innenbogens 23 nur noch um den Abstand at = a - e von der Bodenfläche 16 entfernt
ist. Durch die Längsausdehnung des Fräsers wird darüberhinaus eine Verbreiterung
des Innenbogens 23 auf eine Breite bl, wie dargestellt, erhöht. Außerdem liegt der
tiefste Teil des Innenbogens nicht mehr symmetrisch.
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Auch bei einer Rechtsbiegung gemäß Fig. 30 tritt die Verbreiterung
auf eine Breite btt und ein Zerstören der Symmetrie auf. Die tiefste Stelle des
Innenbogens 23 liegt jedoch noch um den Abstand a von der Bodenfläche 16 entfernt.
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Es ist also festzustellen, daß sich beim Bearbeiten geschwungener
Handläufe, abhängig von Richtung und Ausmaß der Schwingung, die Breite, die Symmetrie
und die Lage des Innenbogens 23 ändert. Entsprechendes gilt für das Bea.rbeiten
eines Außenbogens. Weiterhin ist zu beachten, daß auf Grund der Längsausdehnung
des Fräsers in Verschieberichtung 29 ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Holzteiles
18 zum Einfräsen unerwünschter Auskerbungen führt. Ein solches unerwünschtes Verdrehen
kann kaum vermieden werden, da die bearbeiteten Holzteile zum Teil mehrere Meter
lang sind, ein erhebliches Gewicht aufweisen und von Hand geführt werden.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung und eine Anlegeeinrichtung zum Durchführen
des Verfahrens anzugeben, das so ausgebildet ist, daß auch in geschwungene Handlaufteile
sicher und einfach ein Profil eingefräst werden kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist für das Verfahren in Anspruch 1, für
die Fräsvorrichtung in Anspruch 2 und für Anlegeeinrichtungen für die Fräsvorrichtung
gemäß Anspruch 2 in den Ansprüchen 4 - 6 gekennzeichnet.
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Das Verfahren zeichnet sich zum einen dadurch aus, daß die Symmetrieachse
27 und die Fräserachse 21 nicht mehr parallel zueinander, weder beide senkrecht
stehend oder beide wa.agrecht stehend, verlaufen, sondern daß die Fräserachse senkrecht
und die Symmetrieachse des zu bea.rbeitenden Holzteiles waagerecht verläuft. Das
Holzteil wird mit einer im wesentlichen rechtwinklig zu den Seitenflächen stehenden
Fläche in Anlage mit einer Anlageeinrichtung gehalten, wobei der Winkel zwischen
der Verschieberichtung und einer Verbindungsebene im wesentlichen dauernd auf 900
gehalten wird. Die Verbindungsebene ergibt sich aus einer Beziehung zwischen der
Fräserachse und Anlegelinien an einer Anlegeeinrichtung. Die Anlegeeinrichtung ist
vorzugsweise so beschaffen, daß es mit ihr möglichst einfach ist, den angesprochenen
Winkel dauernd auf 900 zu halten. Dazu weist sie zwei Anlegelinien auf, die so angeordnet
sind, daß das Mittellot auf der Zwischenachse zwischen diesen beiden Linien die
Fräserachse schneidet.
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Dies läßt sich am einfachsten durch eine schwalbenschwanzförmig ausgeschnittene
Platte erreichen, bei der die Endlinien der zwei Schwanzspitzen die beiden Anlegelinien
bilden.
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Die Anlegelinien sind nur um wenige Zentimeter voneinander entfernt,
um die an Hand der Fig. 3B und C erläuterten Hin-und Herschiebeeffekte weitgehend
zu vermeiden. Die Effekte sind aber bereits dadurch erheblich vermindert, daß die
Fräserachse rechtwinklig zur Symmetrieachse des Profils und nicht mehr rechtwinklig
dazu verläuft. Ist das Haiidlaufprofil unsymmetrisch ausgebildet, so tritt an die
Stelle der Symmetriea.chse eine Achse, die rechtwinklig zur Bodenfläche steht.
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Es läßt sich also auch sagen, daß beim anmeldegemäßen Verfahren die
Bodenfläche parallel zur Fräserachse gehalten wird, während bei den bekannten Verfahren
die Bodenfläche rechtwinklig zur Fräserachse steht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN Die Zeichnungen enthalten Figuren
zum Erläutern des Standes der Technik und Figuren zum Erläutern der Erfindung. Es
zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Treppe; Fig. 2 eine schematische
Ansicht eines Teils einer bekannten Vorrichtung; Fig. 3A, B, C schematische Draufsichten
auf eine andere bekannte Vorrichtung, auf der ein gerader Handlauf (a), ein nach
links gebogener Handlauf (b) bzw. ein nach rechts gebogener Handlauf (c) bearbeitet
wird; Fig. 4A,B, C schematische Darstellungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in drei Verfa.hrensschritten des Einfräsen eines Innenbogens (a), eines Teils eines
Außenbogens (b) bzw. eines anderen Teils eines Außenbogens (c); Fig. 5 eine schematische
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fräsvorrichtung mit Anlegeeinrichtung auf einem
ebenen Auflagetisch; und Fig. 6 einen schematischen Teilschnitt durch eine Vorrichtung
ähnlich der von Fig. 5, wobei jedoch der ebene Auflagetisch durch einen teilzylinderförmigen
Auflagetisch ersetzt ist.
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WEGE ZUR AUSFUEHRUNG DER ERFINDUNG Die Fräsvorrichtung gemäß Fig.
5 weist einen ebenen Auflagetisch 19 auf, den ein Fräser 20 mit senkrecht stehender
Fräserachse 21 durchdringt. Auf dem Tisch ist ein Anlageteil 28 befestigt, das als
Platte mit Langloch 30 zum Verschieben der Platte zur Fräserachse 21 hin oder von
dieser weg ausgebildet ist. Das Anlegeteil 28 ist in Fig. 5 in Draufsicht, in Fig.
4 in Seitenansicht und in Fig. 6 in Frontansicht dargestellt.
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Das Anlegeteil 28 ist an seinem dem Fräser 20 zugewandten Ende schwalbenschwanzförmig
ausgebildet. Die Endlinien der zwei Schwanzspitzen 31 bilden jeweils eine Anlegelinie
32.
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Zwischen den beiden Anlegelinien 32 erstreckt sich eine in Fig. 5
punktiert dargestellte Zwischenfläche. Das Anlegeteil 28 wird so in bezug auf die
Fräserachse 21 befestigt, daß das Mittellot 34 auf der Zwischenfläche 33 durch die
Fräserachse 21 geht. Der Abstand zwischen den Anlegelinien 32 und der Fräserachse
21 wird so eingestellt, daß der Fräser 20 ein Profil genau mit der richtigen Tiefe
in ein auf dem Auflagetisch 19 geführtes geschwungenes Holzteil 8 schneidet.
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Das Holzteil 18 wird dabei so verschoben, daß die Verschieberichtung
29 dauernd einen rechten Winkel 35 mit der Verbindungsebene bildet, die die Fräserachse
21 und das Mittellot 34 enthält. Dies erfolgt auf sichere und einfache Art und Weise
dadurch, daß beim Verschieben dauernd darauf geachtet wird, daß das Holzteil 18
dauernd an beiden Anlegelinien 32 anliegt.
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Aus Fig. 5 ist auch ersichtlich, daß dadurch, daß nun die Bodenfläche
17 und die Fräserachse 21 parallel zueinander verlaufen, ein unabsichtliches Verdrehen
des Holzteiles 18 nicht mehr zum Einschneiden von Kerben führt, wie dies bei einer
Anordnung mit rechtem Winkel zwischen Fräserachse und Bodenfläche, wie in Fig. 3
dargestellt, der Fall war. Wird das Holzteil 18 nämlich bei der Anordnung gemäß
Fig. 5 ver-
sehentlich etwas um eine der beiden Anlegelinien 32
verdreht, so daß es von der anderen Anlegelinie fälschlicherweise abhebt, so führt
dies nur zu einer geringen Verschiebung des geschnittenen Bogens, aber nicht zum
Verbreitern des ausgeschnittenen Stückes und nicht zum Einschneiden von Kerben.
Das anmeldegemäße Verfahren ist also erheblich unemprindlicher gegen unbeabsichtigtes
Verdrehen des gerade bearbeiteten Holzteiles.
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Auf Grund der Tatsache, daß nun Fräserachse 21 und Bodenfläche 16
parallel und nicht mehr rechtwinklig zueinander verlaufen, ist es nicht mehr möglich,
mit einem einzigen Fräser das Profil in eine Seitenfläche 17 zu schneiden, wie dies
bisher möglich war (s. Fig. 2). Es sind vielmehr drei Frässchritte erforderlich,
wie sie in Fig. 4 dargestellt sind.
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Es wird zunächst ein Fräser 20 einer Form montiert, wie sie zum Einfräsen
des Innenbogens 23 erforderlich ist. Dann wird das Anlegeteil 28 in der oben beschriebenen
Art und Weise eingestellt. Sind diese Einstellvorgänge abgeschlossen, so wird das
zu bearbeitende geschwungene Holzteil 18 in der an Hand vonFig. 5 erläuterten Weise
am Fräser 20 vorbeigeschoben. Danach wird der Fräser gemäß Fig. 4A zum Einschneiden
des Innenbogens 23 durch einen Fräser gemäß Fig. 4B zum Einschneiden eines Teils
des Außenbogens 24 ersetzt. Abhängig von der Abmessung des Fräsers 20 kann das Anlegeteil
28 in seiner Lage unverändert bleiben, oder es ist neu einzujustieren. Das Einfräsen
des einen Teils des Außenprofils erfolgt dann auf beiden Seiten entsprechend dem
Einfräsen des Innenbogens 23 gemäß Fig. 4A. Abschließend wird von beiden Seiten
her der Rest des Außenbogens 24 mit einem Fräser gefräst, wie er in Fig. 4C in Arbeitsstellung
dargestellt ist. Dieser Fräser weist an seinem oberen Ende einen Anlaufring 22 auf.
In diesem Fall ist es nicht mehr erforderlich, das An-
legeteil
28 zu verwenden. Das Holzteil 18 wird dann nämlich am Anlaufring 22 angelegt. Dadurch
ist gewährleistet, daß auch beliebiges Verdrehen des Holzteiles um die Fräserachse
21 nicht mehr zu Ungenauigkeiten in der Bearbeitung führt.
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Unter Verwendung eines anmeldegemäßen Verfahrens, einer anmeldegemäßen
Fräsvorrichtung und einer anmeldegemäßen Anlegeeinrichtung ist es also möglich,
erstmals geschwungene Handlaufstücke maschinell sicher und einfach bearbeiten zu
können. Dies ist nicht nur für nicht gekrümmte geschwungene Handläufe, sondern auch
für gekrümmte geschwungene Handläufe möglich. Dann kann allerdings kein ebener Auflagetisch
19 gemäß Fig. 5 mehr verwendet werden, sondern es ist ein gebogener Auflagetisch
36 zu verwenden, wie er für sich aus der DE-PS 886 223 bekannt ist, dort allerdings
in Verbindung mit einem Fräser mit waagrecht stehender Fräserachse.
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Der gebogene Auflagetisch 36 gemäß Fig. 6 ist teilzylinderförmig ausgebildet.
Seine höchste Mantellinie liegt in der an Hand von Fig. 5 beschriebenen Verbindungsebene,
die das Mittellot 34 und die Fräserachse 21 enthält. Bei der Da.rstellung gemäß
Fig. 6 liegt die Blickrichtung in der Verbindungsebene. Die höchste Mantellinie
steht also rechtwinklig zur Papierebene und schneidet die Fräserachse 21.
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Der gebogene Auflagetisch 36 ist auf einer Befestigungsplatte 37 befestigt.
Diese Befestigungsplatte kann der zuvor beschriebene ebene Auflagetisch sein. In
diesem Fall ist die Fräserspindel so weit verlängert, so daß der Fräser 20 durch
ein Loch 38 im gebogenen Auflagetisch 36 nach außen übersteht. In Höhe der oberen
Mantellinie des gebogenen Auflagetisches 36 verläuft eine ebene Führungsplatte 39
für das schwalbenschwanzförmig ausgebildete Anlageteil 28.
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Bei Verwendung der Vorrichtung gemäß Fig. 6 können auch geschwungene
Handlaufstücke gefräst werden, die bei der Draufsicht gemäß Fig. 5 nach unten gekrümmt
sind. Eine solche Krümmung nach unten ist sowohl bei Rechts- wie auch bei Linkskrümmung
zu bearbeiten, einmal auf der Außenseite und das andere Mal auf der Innenseite des
Handlaufstückes.
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Das anmeldegemäße Verfahren> die anmeldegemäße Fräsvorrichtung
und die anmeldegemäße Anlegeeinrichtung wurden im bisherigen nur ausgehend von der
Verwendung einer Anlegeeinrichtung mit zwei Anlegelinien 32 beschrieben. Besonders
aus Fig. 5 ist aber leicht ersichtlich, daß auch ein Anlegeteil mit nur einer Anlegelinie
verwendet werden kann. Die Verschieberichtung 29 ist dann so zu wählen, daß ein
rechter Winkel dauernd zur Verbindungsebene zwischen dieser Anlegelinie und der
Fräserachse besteht. Ein unbeabsichtigtes Verdrehen kann dann aber nicht mehr so
leicht festgestellt werden wie im Fall von zwei Anlegelinien, wo das Abheben von
einer Linie direkt auf ein Verdrehen aufmerksam macht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Anlegeteil 28 auf einfachste
Art und Weise als schwalbenschwa.nzförmige Platte ausgebildet. Zum Entlangschieben
des Holzteiles 18 an den Anlegelinien 32 sind dann Reibungskräfte zu überwinden.
Diese Verschiebekräfte lassen sich dadurch verringern, daß die Anlage an Führungsrollen
oder einer Führungsrolle mit jeweils senkrecht stehender Drehachse erfolgt. Die
Anlegelinie ist dann also jeweils diejenige Linie, mit der die Rolle gerade am Holzteil
18 anliegt.
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Es ist auch möglich, am Ort der beiden Anlegelinien jeweils einen
piezoelektrischen Wandler anzuordnen und die Signale dieser beiden Wandler auf ein
Zeigerinstrument zu geben, das bei .gleichen Anlagedrucken keinen Ausschlag anzeigt,
bei
Uberwiegen des einen Anlagedruckes über den anderen aber die
Abweichung darstellt. Dadurch kann sicher überprüft werden, ob die Anlage an beiden
Anlagelinien noch korrekt erfolgt. Eine solche Einrichtung eignet sich besonders
für automatische Fräsvorrichtungen. Für solche mit Verschiebung von Hand ist die
an Hand von Fig. 5 erläuterte schwalbenschwanzförmige Einrichtung mit oder ohne
Führungsrollen zu bevorzugen.
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Ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Holzteiles 18 um eine Anlegelinie
32 kann auch dadurch überprüft werden, daß symmetrisch zur Anlegelinie zwei Weggeber
vorhanden sind, deren Signale auf eine zum Beispiel als Zeigerinstrument ausgebildete
Meßeinrichtung gegeben werden. Unabhängig von der Krümmung des Holzteiles müssen
bei unverdrehtem Holzteil die beiden Signale immer gleich groß sein und sich gegenseitig
aufheben. Erst bei unbeabsichtigtem Verdrehen um die Anlegelinie, wenn also die
Bodenfläche 16 nicht mehr rechtwinklig zur Verbindungsebene zwischen Anlegelinie
und Fräserachse verläuft, überwiegt das eine Signal über das andere, und das Verdrehen
wird angezeigt. Auch eine derartige Vorrichtung ist für automatische Fräsvorrichtungen
besser geeignet als für solche mit Verschieben des Handlaufstückes von Hand.
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Bei den bisher dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist davon ausgegangen, daß das zu bearbeitende Holzteil 18 mit der Bodenfläche 16
an das Anlegeteil 28 angelegt wird. Es ist aber aus Fig.4 ohne weiteres ersichtlich,
daß das Anlegen auch an der genau gegenüberliegenden Fläche erfolgen kann. Schließlich
weist das zu bearbeitende Holzteil überall dieselbe Stärke auf, so daß es unerheblich
ist, auf welche Fläche, ob auf die Bodenfläche oder die ge-
genüberliegende
Fläche bezug genommen wird. Erfolgt das Anlegen an der gegenüberliegenden Fläche,
so ist auch ein Bearbeiten von Krümmlingen mit eingearbeitetem Handlaufprofil ohne
weiteres möglich. Dies ist ebenfalls leicht aus Fig. 4 erkennbar. Wird nämlich auf
der der Bodenfläche 16 gegenüber liegenden Fläche, wie z. B. bei Fig. 4C, angelegt,
so ist es unerheblich, ob das zu bearbeitende Holzteil 18 bereits an der Bodenrläche
16 endet, oder ob sich daran einstückig der untere Teil eines Krümmlinges anschließt.
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Beim gebogenen Auflagetisch 36, wie er in Fig. 6 dargestellt ist,
kann ein aufgelegtes gekrümmtes Holzstück 14 leicht um die höchste Mantellinie hin-
und hergekippt werden, d.h. es muß dauernd sehr sorgfältig darauf geachtet werden,
daß der über der höchsten Mantellinie liegende Teil des Holzstückes jeweils genau
waagerecht geführt wird. Dieses genaue Führen sich läßt'dadurch erleichtern, daß
die Auflage nicht nur entlang einer Linie, sondern entlang von zwei Linien erfolgt,
ähnlich wie das Anlegen am Anlegeteil 28 vorteilhafterweise entlang der zwei Schwanzspitzen
31 erfolgt. Zu diesem Zweck weist die Auflage, also entweder der ebene Auflagetisch
19 oder der gebogene Auflagetisch 36 zwei (nicht dargestellte) Leisten auf, die
parallel zur Verbindungsebene zu den beiden Seiten derselben in gleicher Höhe im
Abstand von höchstens wenigen Zentimetern verlaufen. Ein Holzstück 14 wird dann
so geführt, daß es dauernd auf beiden Leisten aufliegt. Damit ist gewährleistet,
daß es nicht hin- und herkippen kann.
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Der geringe Abstand zwischen beiden Leisten ist aus dem selben Grund
erforderlich, wie er anhand der Figuren 3a bis 3c und Fig. 5 für das Führen entlang
einer Anlegeeinrichtung erläutert ist.