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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Mülltransport-Fahrzeug der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art.
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Es sind Mulltransportfahrzeuge der eingangs genannten Art bekannt,
die einen Müllaufnahmetrichter aufweisen, der an der Rückseite eines Müllbehälters
angeordnet ist. Der Müllaufnahmetrichter weist an seiner Rückseite eine Beschickungseinrichtung
sowie eine in Fahrzeuglängsrichtung offene Müllbeladeöffnung auf. Nachteilig ist
hierbei, daß der Be= schickungsvorgang von einem Führerhaus aus nicht überwachbar
ist. Ungünstig ist außerdem, daß durch die Anordnung der Beschickungsvorrichtung
beim Beschicken erhöhter Platzbedarf notwendig ist und zustzliches Bedienpersonal
eingesetzt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mülltransportfahrzeug
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem ein Beschickungsvorgang vom Fahrerhaus
überwacht und ggf. von diesem aus gesteuert werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Mülltransportfahrzeug der vorgegebenen
Gattung erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist die Beschickungsvorrichtung
seitlich am Müllaufnahmetrichter angeordnet. Vorteilhaft ist hierbei, daß durch
die seitliche Anordnung der Beschickungsvorgang vom Fahrerhaus überwacht werden
kann und ein Anfahren an bereitgestellte Mülltonnen erleichtert wird.
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Eine rasche Beschickung ist somit gegeben.
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Weiterhin günstig ist eine Ausführungsform nach Anspruch 2. Durch
die Anordnung des Müllaufnahmetrichters wird die Überwachung des Beschickungsvorgangs
noch verbessert.
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Weiterhin wird die Gefahr Müll zu verlieren gemindert.
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Praktisch vorteilhaft erweist sich eine Ausführungsform nach Anspruch
3. Die abfallenden Abgleitflächen gewährleisten eine sichere Zuführung des Mülls
und verhindern somit eine Verstopfung des Müllaufnahmetrichters. Der überwurfschutz
verhindert ein Herausfallen von Müllteilen und dient gleichzeitig zum Schutz von
Passanten und Fahrzeugen.
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Im übrigen stellen der Überwurfschutz und die Abgleitflächen baulich
einfach geartete Teile dar, die durch ihre Einbringung die Steifigkeit des Müllaufnahmetrichters
erhöhen.
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Zweckmäßig ist auch eine Ausführungsform nach Anspruch 4. Durch die
lösbare Koppelung des Müllbehälters an den Müllaufnahmetrichter sind ein Mülleinsammlungsbetrieb
und ein Müllabtransportbetrieb getrennt möglich. Bei Füllung des Müllbehälters wird
dieser vom Müllaufnahmetrichter abgekoppelt und durch einen neuen, leeren Müllbehälter
ersetzt. Gegenüber herkömmlichen Mülltransportfahrzeugen kann somit bei Füllung
des Müllbehälters auf einen anschließenden Transport zu einer Mülldeponie verzichtet
werden. Durch die erwähnten, gleichzeitig ausführbaren Betriebsarten wird eine wirtschaftliche
Müllbeseitigung erreicht.
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Ferner ist eine Ausführungsform nach Anspruch 5 vorteilhaft. Mit dieser
Anordnung wird eine stabile Lagerung der Betätigungseinrichtung erreicht und die
von dieser aufgenommenen Kräfte können auf einer großen Fläche des Gehäuses mit
geringer Flächenbelastung verteilt werden. Das Gehäuse bietet einen sicheren Schutz
des Fahrerhauses. Günstig ist außerdem, daß die innen angeordneten Schiebeführungen
für die Müllverdichtungseinrichtung vor aggressiven Medien geschützt sind. Eine
sichere Funktion ist somit gewährleistet. Schließlich wird durch die Schiebeführungen
auch unter hohen Belastungen eine exakte Führung der Müllverdichtungseinrichtung
erreicht.
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Günstig ist außerdem eine Ausführungsform nach Anspruch 6. Der Hydraulikzylinder
stellt eine einfache Vorrichtung dar, um große Kräfte mit hohem Wirkungsgrad zu
übertragen. Mit dem Hydraulikzylinder ist außerdem eine exakte Regulierung der Müllverdichtungskraft
möglich. Der Hydraulikzylinder ist verschleißarm und wartungsfreundlich ausbildbar.
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Eine Ausbildungsform nach Anspruch 7 ist praktisch zweckmäßig, da
diese Anordnung des Fahrerhauses einem Fahrer einen bequemen Ein- und Ausstieg ermöglicht
und schlecht zugängliche Mülltonnen schnell yon Hand bereitgestellt werden können.
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Schließlich ist noch eine Ausführungsform nach Anspruch 8 sinnvoll.
Mit dieser Ausführung wir eine hohe Wendigkeit des Mülltransportfahrzeuges erreicht.
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Mülltonnenstandplätze können auch in beengten Platz-
verhältnissen
gut angefahren werden.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mülltransportfahrzeuges,
Fig. 2 eine Draufsicht eines Mülltransportfahrzeuges nach Fig. 1, und Fig. 3 eine
Frontansicht eines Mülltransportfahrzeuges nach Fig. 1 während eines Beschickungsvorganges.
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Fig. 1 zeigt ein Mülltransportfahrzeug 1. Dieses weist einen Fahrzeugrahmen
2 auf, der ein vornliegendes Fahrerhaus 3, einen rückwärtig daran angeordneten Müllaufnahmetrichter
4 und einen daran angrenzend angeordneten Müllbehälter 5 träg-t.
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Der Fahrzeugrahmen 2 wird durch eine Vorderachse 6 und eine Hinterachse
7 mit jeweils daran angeordneten Räder 8 getragen.
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Das Fahrerhaus 3 ist vor der Vorderachse 6 angeordnet, weist quaderförmige
Gestalt auf und ist im wesentlichen durch eine Bodenplatte 9, die in Höhe der Vorderachse
6 verläuft, eine Rückwand 10, eine Decke 11 sowie Windschutzscheiben gebildet.
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Von der Rückwand 10 ist beabstandet der Müllaufnahmetrichter 4 angebracht.
Dieser besteht aus einem im
wesentlichen quaderförmigen Müllverdichtungsraum
12 und einem daran angrenzend angeordneten flachen, rechteckförmigen Gehäuse 13.
Das Gehäuse 13 ist so an den Müllverdichtungsraum 12 angeordnet, daß es sich im
wesentlichen über die gesamte Länge des Fahrerhauses 3 erstrec.kt. Der Müllverdichtungsraum
12 sowie das Gehäuse 13 des Müllaufnahmetrichters 4 weisen eine sie umschließende
Außenwand 111 und eine in unterbrochener Linie dargestellte Innenwand 15 auf. Der
Müllverdichtungsraum 12 wird in Längsrichtung von einer ebenen, in Bodennähe waagrecht
angeordneten Gleitplatte 15a durchsetzt. Der Müllverdichtungsraum 12 wird im wesentlichen
durch eine Unterseite 14a der Außenwand 14 gebildet, an deren in Fahrtrichtung vornliegenden
Ende eine vertikale Stirnwand 14b anschließt, die parallel zur Rückwand 10 des Fahrerhauses
3 verläuft. Die Stirnwand 14b und die Unterseite 14a sind durch zwei Seitenwände
14c verbunden, die quer zur Fahrzeuglängsache parallel beabstandet angeordnet sind
(Fig. 2). An die Stirnwand 14b angrenzend ist eine waagrecht verlaufende Unterseite
14d des Gehäuses 13 angeordnet. Die Unterseite 14d erstreckt sich im wesentlichen
über die Gesamtlänge des Fahrerhauses 3 und ist durch eine vertikale Stirnwand 14e
des Gehäuses 13 begrenzt. Daran angrenzend ist eine Decke 14f des Gehäuses 13 angeordnet.
Die Decke 14f verläuft parallel zur Unterseite 14d und bildet den Oberrand der Seitenwände
14c. Auf der Decke 14f ist beabstandet von der Stirnwand 14e eine Stütze 16 angeordnet.
Die Stütze 16 ist quer zur Fahrzeuglängsachse angeordnet und entspricht in ihrer
Länge der Breite des Gehäuses 13. Die Stütze 16 besitzt im Querschnitt dreieckförmige
Gestalt und ist mit einer in Fahrtrichtung vorn liegenden Frontfläche 17 sowie einer
an deren freien Ende angeordneten Abgleitfläche 18 versehen. Die Frontfläche 17
und die
Abgleitfläche 18 treffen in einer Oberkante 19 der Stütze
16 zusammen. Die Abgleitfläche ist nach innen in den Müllverdichtungsraum 12 abfallend
angeordnet.
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Auf der Oberkante 19 und auf dem oberen Rand der in Fahrtrichtung
links liegenden Seitenwand 14c ist ein Überwurfschutz 20 befestigt, der den Müllverdichtungsraum
12 in vertikaler Richtung begrenzt.
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Eine Müllverdichtungseinrichtung 21 ist im Müllverdichtungsraum 12
in Fahrzeuglängsrichtung verschieblich angeordnet. Die Müllverdichtungseinrichtung
21 weist eine in unterbrochener Linie dargestellte ebene Platte 22 auf, die L-förmiges
Profil besitzt.
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Ein kürzerer Schenkel 23 der L-förmigen Platte 22 wirkt als Müllverdichtungsplatte,
die auf der Gleitfläche 15a gleitet und in den Müllverdichtungsraum 12 eingebrachten
Müll verdichtet. Ein längerer Schenkel 24 der L-förmigen Platte 22 dient als Führungsglied
und ist in nicht dargestellten Schiebeführungen im Gehäuse 13 geführt. Die Müllverdichtungseinrichtung
21 wird durch eine Betätigungseinrichtung 25 angetrieben. Die Betätigungseinrichtung
25 weist einen Zylinder 25a und einen darin geführten Kolben 25b auf, der am kurzen
Schenkel 23 befestigt ist.
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Der Müllbehälter 5 besitzt quaderförmige Gestalt und weist eine Außenwand
26 sowie eine in unterbrochener Linie dargestellte Innenwand 27 auf. Der Müllbehälter
5 ist ferner mit einer Stirnwand 28 und einer Rückwand 29 versehen. An Unterseiten
26a der Außenwand 26 des Müllbehälters 5 sind Schienen 30 angebracht.
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Die Schienen 30 erstrecken sich im wesentlichen über die Gesamtlänge
des Müllbehälters 5 und sind durch eine Ausnehmung 30a, in etwa der Mitte der Länge
des Müllbehälters 5, unterbrochen. Die Schienen 30 weisen
nicht
dargestellte Haltevorrichtungen auf, mit denen sie in entsprechenden Vorrichtungen
am Fahrzeugrahmen 2 ineinandergreifen . Der Müllbehälter 5 ist auf den Fahrzeugrahmen
2 aufgesetzt, so daß er mit seiner Stirnwand 28 an das freie Ende des Müllaufnahmetrichters
4 angrenzt. Dabei liegen die Gleitfläche 15a des Müllverdichtungsraums 12 sowie
ein Bodenteil 27a der Innenwand 27 des Müllbehälters 5 in gleicher Höhe. Der Müllaufnahmetrichter
4 weist eine bügelförmige Verankerung 31 auf, die in vertikalem Abstand von der
Unterseite 14a angeordnet ist und zur Koppelung des ersteren mit dem Müllbehälter
5 dient.
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In vertikalem Abstand von der Unterseite 26a der Außenwand 26 ist
an der Stirnseite 28 eine manuell bedienbare Koppelvorrichtung 31a vorgesehen.
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Fig. 2 zeigt, daß die Betätigungseinrichtung 25 in Fahrzeugmitte zwischen
der Decke 11 des Fahrerhauses 3 und der Unterseite 14d des Gehäuses 13 angeordnet
ist. Die Betätigungseinrichtung 25 kommt dabei in einer halbkreisförmigen Ausnehmung
11a der Decke 11 zu liegen und wird von einer halbkreisförmigen Ausnehmung 13a des
Gehäuses 13 umgriffen (Fig. 3). Die Breite der am Kolben 25b befestigten L-förmigen
Platte 22 entspricht der Breite des Müllverdichtungsraums 12 .Die L-förmige Platte
22 liegt dabei dicht an der Innenwand 15 an.
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Der Überwurfschutz 20 besteht aus einer in Fahrtrichtung gesehen nach
links über den Müllverdichtungsraum 12 auskragenden, in diesen nach innen abfallenden
Abgleitfläche 32 sowie einer daran winkelig angeordneten, quer zur Fahrzeuglängsachse
verlaufenden Schutzfläche 33. Die Schutzfläche 33 weist eine in Fahrtrichtung gesehen
nach rechts abfallende Oberkante auf und ist senkrecht auf der Oberkante 19 der
Schrägstütze
16 angebracht. Die an die Schutzfläche 33 angrenzende Abgleitfläche 18 der Schrägstütze
16 ist nach innen in den Müllverdichtungsraum 12 abfallend angeordnet.
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Die Räder 8 sind in Strichpunkt-Linien in einer Winkelstellung, z.B.
für Kurvenfahrt, dargestellt.
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Die Vorderräder und die Hinterräder sind jeweils durch Radschutzkästen
34 geschützt. In Fahrtrichtung rechts ist zwischen dem Hinterrand des Radschutzkastens
34 und der Stirnwand 28 des Müllbehälters 5 eine Beschickungsvorrichtung 35 vorgesehen.
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In Fig. 3 ist die Beschickungsvorrichtung 35 in einer eingefahrenen
Stellung gemäß Position A und in einer Betriebsstellung gemäß Position B, in Strichpunktlinie
ausgeführt, dargestellt. Die Beschickungsvorrichtung 35 besteht aus einer Teleskopanordnung
36, die ein Führungsteil 36a und ein Trägerteil 36b aufweist. Das Trägerteil 36b
ist im Führungsteil 36a längsverschieblich angeordnet. Das Führungsteil 36a ist
quer zur Fahrzeuglängsachse schwenkbar am Mülltransportfahrzeug 1 angeordnet. Im
Trägerteil 36b ist längsverschieblich ein Greifarm 37 angeordnet.
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Der Greifarm 37 weist eine Zange 37a auf, die in einen im stumpfen
Winkel angeorcneten Fortsatz 37b übergeht.
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Der Fortsatz 37b ist mit Rollen 38 versehen, die in einer Führungsvorrichtung
39 des Trägerteils 36b gleiten.
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Ist das Mülltransportfahrzeug 1 in Position zu abgestellten Mülltonnen
40 gebracht, so wird die Beschickungsvorrichtung 35 mittels eines nicht darge-
stellten
Antriebs aktiviert und von der Ausgangsstellung gemäß A in die Betriebsstellung
B gebracht.
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Dabei schwenkt das Führungsteil 36a seitwärts aus und eine nicht dargestellte
Antriebsvorrichtung verursacht ein Ausfahren des Trägerteils 36b aus dem Führungsteil
36a, wobei der Greifarm 37 mit seiner Zange 37a eine zu einer Straßenoberfläche
parallele Lage einnimmt. Eine Bedienperson steuert vom Fahrerhaus aus ein Anlegen
des Greifarms 37 an die Mülltonne 40. Das Trägerteil 36b fährt in Richtung des Pfeiles
F ganz in das Führungsteil 36a ein, wobei gleichzeitig der Greifarm 37 die Gesamtlänge
des Trägerteils 36b durchfährt. Die Mülltonne 40 wird über die Zwischenstellung
gemäß Position C in eine Kippstellung gemäß Position D überführt, in der ein Entleeren
der Mülltonne 40 in den Müllaufnahmetrichter 4 stattfindet. Die Kippstellung gemäß
Position D wird erreicht, wenn das Trägerteil 36b an einem Endanschlag im Führungsteil
36a anliegt, der Greifarm 37 die Gesamtlänge des Trägerteils 36b durchfahren hat
und mittels einer Kippvorrichtung in die Kippstellung gebracht worden ist.
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Nach dem Entleeren der Mülltonne 40 bewirkt die Kippvorrichtung ein
Zurückschwenken des Greifarmes 37 in die Lage gemäß Position B, wobei das Trägerteil
36b in Gegenrichtung zum Pfeil F aus dem Führungsteil 36a ausfährt und der Greifarm
37 entlang der Führungsvorrichtung 39 im Trägerteil 36b zurückfährt.
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Ist der Müllaufnahmebetrieb beendet, so wird das Führungsteil 36a
unter gleichzeitigem Einfahren des Trägerteils 36b in eine Stellung gemäß Position
A zurückgeführt, wobei der Greifarm 37 am Führungsteil 36a zur Anlage kommt.
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Es ist außerdem denkbar, daß die Beschickungsvorrichtung seitlich
an einem vom Müllaufnahmetrichter
verschiedenen Ort angeordnet
ist.
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