DE3400302C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulisch betätigte Schlag
vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 39 65 799 ist eine derartige Schlagvor
richtung bekannt, wobei die Umsteuerung der Bewegung
des Schlagkolbens durch Steuerkanten am Schlagkolben
erfolgt. Derartige Steuerkanten sind insoweit nachteilig,
als einerseits eine sehr harte Umsteuerung erfolgt,
weil diese Kanten quasi Umsteuerpunkte und keinen Bereich
definieren und zum anderen, weil bei der in der US-PS
beschriebenen Ausführung, die Umsteuerkanten im Bereich
der Enden des Schlagkolbens liegen. Durch ein nicht
zentrisches Auftreffen des Schlagkolbens auf das Schlag
werkzeug kommt es zu einer gewissen Umlenkung des Schlag
kolbens um eine Achse, die etwa im mittleren Bereich
- bezogen auf die Länge des Schlagkolbens - liegt. Die
größte Auslenkung liegt damit zwangsläufig im Bereich der
Enden des Schlagkolbens, also genau in dem Bereich, in
dem die Steuerkanten vorgesehen sind. Die Folge hiervon
ist ein verstärkter Verschleiß dieser Kanten und damit
eine über die Lebensdauer zunehmende Behinderung des
Umsteuervorganges.
Schließlich kann es bei dieser bekannten Ausführung auch
zu Beschädigungen des Steuerventils kommen, wenn beim
Auftreffen des Schlagkolbens auf das Schlagwerkzeug die
Ölsäule schlagartig abgebremst wird. Besonders gefährdet
ist ein hülsenartiges Steuerventil, das - wie im bekannten
Fall - Querbohrungen aufweist, die den Querschnitt selbst
verständlich schwächen.
Eine Ausnutzung des plötzlichen Öldruckanstieges erfolgt
nicht.
Aus der DE-OS 25 17 213 ist eine hydraulisch betätigte
Schlagvorrichtung bekannt, bei der das Steuerventil von
dem sich bewegenden Kolben in einer Richtung verschiebbar
ist, auf die Bewegung des Kolbens in entgegengesetzter
Richtung anspricht und daraufhin von der Druckflüssig
keit derart betätigt wird, daß es sich durch hydro
statischen Druck in entgegengesetzte Richtung bewegt.
Bei dieser Vorrichtung ist das Steuerventil auf der dem
Schlagwerkzeug zugewandten Seite angeordnet. Diese An
ordnung hat den Nachteil, daß während des gesamten Ar
beitshubes die Masse des Ventils bewegt werden muß. Dies
behindert die Beschleunigung des Schlagkolbens.
Außerdem legt das Steuerventil einen längeren Weg
zurück als der Steuerkolben. Das bedeutet zum einen, daß
es sich vom Steuerkolben lösen muß, was bei unterschied
lich zu schlagenden Objekten sich verschieden vollzieht
und bei weichen Objekten nicht immer gelingt. Die Folge
davon ist, daß das Steuerventil und der Schlagkolben
außer Takt kommen.
Der lange Weg des Steuerventils bedeutet zum anderen, daß
das Steuerventil aufgefangen werden muß. Dies führt zu
einer nicht gewünschten Erwärmung des hydraulischen
Mediums. Außerdem ist zum Umschalten des Steuerventils
ein nicht gewünschtes großes Ölvolumen erforderlich.
Das Steuerventil ist, um die zum Zurückführen erforder
lichen Kammern zu erhalten, innen und außen geführt.
Da enge Fertigungstoleranzen gefordert sind, werden
hierfür hohe Fertigungskosten auftreten. Auch hierbei
kann ein vorzeitiger Verschleiß durch Querbewegungen
des Schlagkolbens auftreten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
eine Schlagvorrichtung der eingangs geschilderten Art
zu schaffen, die bei einem wesentlich vereinfachten
Steuerungssystem und unter Ausnutzung des Öldruckan
stieges beim Auftreffen des Schlagkolbens auf das
Schlagwerkzeug die Geschwindigkeit des Steuervorganges
der Beschaffenheit des zu schlagenden Objektes anpaßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen beschrieben. Nach der Erfindung
besteht das Steuerventil aus einer einfachen quer
bohrungsfreien Hülse, die im Schlaghub hydraulisch und
im Aufwärtshub mechanisch in Abhängigkeit des Weges und
der Geschwindigkeit des Schlagkolbens umgesteuert wird.
Das Steuerventil wird, außer während des Umschaltvorgangs,
hydraulisch in definierten Positionen im Gehäuse ge
halten.
Es ist nur ein Druckölsystem erforderlich.
Kurz vor dem Auftreffen des Schlagkolbens auf das
Schlagwerkzeug wird der Steuerkanal zum Steuerventil
freigegeben und bleibt zu Beginn der Rückwärtsbewegung
offen. Werkzeug und zu schlagendes Objekt könnten
theoretisch wie ein Federsystem betrachtet werden. Die
Beschaffenheit des Objektes hat dabei einen Einfluß
auf die Rückprallgeschwindigkeit. Wird beispielsweise
auf hartes Gestein geschlagen, so ist der Weg zum
Stillstand des Kolbens fast Null. Im Gegensatz zum
Schlag auf Weichgestein entsteht bei hartem Gestein
eine hohe Rückprallgeschwindigkeit des Schlagkolbens
und ein momentaner Druckanstieg in der Ölsäule. Da
dieser Druck zur Umsteuerung des Steuerventils einge
setzt wird, ist der Umsteuervorgang bei harten Objekten
wunschgemäß schneller.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen einer schematisch dargestellten
Schlagvorrichtung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schlagvorrichtung im Axialschnitt mit am
Beginn des Rückhubes befindlichem Schlagkolben,
Fig. 2 die Schlagvorrichtung gemäß Fig. 1 mit am Beginn des Schlaghubes
befindlichem Schlagkolben,
Fig. 3 den Schlagkolben,
Fig. 4 das Steuerventil,
Fig. 5 im Detail den Ringraum zwischen Schlagkolben, Steuerventil und
Gehäuse.
Wie Fig. 1 (ergänzend dazu Fig. 3 und 4) zeigt, besteht die Schlagvor
richtung aus dem Gehäuse 2, dem Schlagkolben 3 und dem Steuerventil 4,
wobei axial in das Gehäuse ein Schlagwerkzeug 1, wie Meißel, Bohrer o. ä.,
eingebracht wird, auf das der sich axial hin- und herbewegende Schlag
kolben wirkt.
In der Fig. 1 hat der Schlagkolben 3 den Schlag ausgeführt. Die Ringfläche
3.3 des Führungszylinders 3′′ des Schlag-Kolbens 3 hat die Mündung des Ablasses 7.1 des
Verbindungskanals 7 freigegeben. Über die Zuführung 7.2 ist das Drucköl
in den Ringraum 8.2 gelangt und hat über die Ringfläche der Steuerkante
4.3 das Steuerventil 4 in Richtung des Schlagwerkzeuges 1 bewegt und die
Ringfläche der Steuerkante 4.6 des Steuerventils 4 gegen die Ringfläche
2.4 des Gehäuses gelegt. Das Öl aus der Ringnut 5′′′ ist über den mitt
leren Ablaß 6.3 und die obere Verbindung 6.4 zum Ölauslaß 6 gelangt.
Über die obere Verbindung 5.4 und die obere Zuführung 5.5 ist der Ring
raum 5′′′′ geöffnet, so daß Drucköl vom Druckeinlaß 5 über die Ringfläche
der Steuerkante 4.4 das Steuerventil in die Position "Rückhub" ver
schiebt. Das Steuerventil 4 hat dabei die obere Ringnut 6′′ und die
untere Ringnut 6′ freigegeben. Das Öl aus dem inneren Ringraum 8.1 kann
über den oberen Ablaß 6.5 zum Ölauslaß 6 abfließen. Gleichzeitig ver
sperrt in dieser Position das Steuerventil 4 die Ringnut 5′′ und damit
die Zufuhr des Drucköles über die Zuführung 5.3 zur Ringfläche der
Steuerkante 3.3. Der Druck des im Ringraum 8.3 anstehenden Öles hält das
Steuerventil 4 über die Ringfläche der Steuerkante 4.4 in seiner Posi
tion.
Das über die untere Verbindung 5.2 und die Zuführung 5.1 in den unteren
Ringraum 5′ gelangende Drucköl wirkt auf die Ringfläche 3.1 des Zylin
ders 3′ und bewegt den Schlagkolben in Richtung der dem Schlagwerkzeug
abgewandten Seite des Kolbens. Kurz vor Ende des Rückhubes trifft der
Schlagkolben 3 auf das Steuerventil 4 (Fig. 5). Ein Teil der Außenwand
des Zapfens 3.4 wird in die Innenbohrung 4.2 des Steuerventils 4 ge
schoben. Das sich zwischen den Flächen der Außenwand des Zapfens 3.4, der
Ringfläche 3.3, der Gehäuseinnenwand 2.1 und der unteren Ringfläche
4.1 des Steuerventils 4 befindende Öl wird in dem entstandenen
Ringraum eingeschlossen. Die sich überdeckenden Flächen zwischen dem
Zapfen 3.4 und der Innenbohrung 4.2 sowie dem mittleren Zylinder 3′′ und
der Gehäuseinnenbohrung 2.1 dichten ausreichend ab.
Die Dichtfläche, die gebildet wird von der Außenfläche 4.7 und der
Gehäuseinnenfläche 2.1 wird bei der Rückbewegung des Steuerventils 4
kleiner. Nach Überschreiten der Steuerkante 2.2 des Gehäuses 2 durch die
Kante 4.1 des Steuerventils 4 steht in dem oben beschriebenen Ringraum
der Druck des Öls aus der Ringnut 5′′ an.
Das druckseitige Öl wirkt auf die Ringfläche 3.3 des Schlagkolbens 3 und
bremst seine Bewegung ab. Das Steuerventil bewegt sich in die Position
"Schlaghub" (Fig. 2). Das druckseitige Öl gelangt nach Überschreiten der
Steuerkante 3.5 des Schlagkolbens 3 durch die Steuerkante 4.1 des Steuer
ventils 4 in den inneren Ringraum 8.1. Der Schlagkolben wird beschleunigt
in Richtung Schlagwerkzeug bewegt, da zu der Ringfläche 3.3 nun auch die
Ringfläche 3.5 in Schlagrichtung wirksam wird. Das Öl der mittleren Ring
nut 5′′′ fließt über den Verbindungskanal 7 und dem Ringraum 3.2 zum Öl
auslaß 6.
Die Fig. 2 zeigt das Steuerventil 4 in der Position "Schlaghub". Das
Steuerventil 4 liegt mit der Stirnfläche 4.5 auf der Ringfläche 2.3 des
Gehäuses 2. Der Abfluß des Öls aus dem Ringraum 8.1 in den oberen Ablaß
6.5 und die Ringnut 6′′ und 6′ ist unterbunden. Das Drucköl gelangt über
die Zuführung 5.3 und die Ringnut 5′′ in den Raum 8.1 und damit auf die
dem Schlagwerkzeug abgewandte Stirnfläche 3.5 und 3.3 sowie über die
Zuführung 5.1 auf die dem Schlagwerkzeug zugewandte Stirnfläche 3.1 des
Ringraumes 5′.
Da die Ringflächen 3.3 und 3.5 deutlich größer sind als die Ringfläche
3.1 bewegt sich der als Differentialkolben ausgebildete Schlagkolben in
Richtung des Schlagwerkzeuges.
Claims (4)
1. Hydraulisch betätigte Schlagvorrichtung, bestehend
aus einem Gehäuse mit Zylinderräumen und Kanälen für
eine Druckflüssigkeit sowie einem in den Zylinder
räumen axial hin- und herbewegbaren, als Differential
kolben ausgebildeten Schlagkolben (3) zur Übermittlung
von Schlagenergie auf ein Schlagwerkzeug (1) und
einem konzentrisch zur Kolbenstange des Schlagkolbens
an der dem Schlagwerkzeug abgewandten Seite ange
ordneten, axial beweglichen hülsenförmigen, mit
Abstufungen versehenen Steuerungsventil (4), das den
Schlagkolben für den Rückhub mit einem ständigen Druck
auf eine kleine Fläche und für den Schlaghub mit einem
gesteuerten Druck auf eine größere Fläche beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) ein Verbindungskanal (7) vorgesehen ist, dessen eine Mündung (7.2) mit einem Ringraum (5′′′), der in jeder Stellung des Steuerventils (4) den auf diesem Steuerventil angeformten Außenkragen (4′) aufnimmt, in Verbindung steht und dessen andere Mündung (7.1) am Ende des Schlaghubes zur Aufnahme eines Druckimpulses, der beim Auftreffen des Schlagkolbens auf das Werkzeug entsteht, geöffnet ist und mit einem inneren Ringraum (8.1), der sich zwischen der Kolbenstange (3.6) und der Gehäuse innenwand (2.1) erstreckt, in Verbindung steht,
- b) daß der Außenkragen (4′) eine auf der dem Werkzeug (1) abgewandten Seite des Steuerventils (4) ange ordnete mittlere Steuerringfläche (4.3) aufweist, die eine Größe besitzt, die erst mit Hilfe des infolge der Rückprallgeschwindigkeit entstehenden Druckanstiegs in der Ölsäule ein Umsteuern des Steuerventils (4) bewirkt,
- c) daß am Schlagkolben (3) ein Bund (3.4) zum Steuer ventil (4) weisend angeordnet ist, mit einem Außen durchmesser, der kleiner ist als der Innendurchmesser der Innenbohrung (4.2) des Steuerventils (4) und die Länge des Bundes (3.4) derart ausgelegt ist, daß kurz vor der Endphase des Rückhubes des Schlagkolbens (3) ein Teil der zylindrischen Wand des Bundes (3.4) in die Innenbohrung (4.2) eindringt, wobei der andere Teil mit der Gehäuseinnenwand (2.1), der unteren Stirnfläche (4.1) des Steuerventils (4) und der mittleren Ringfläche (3.3) des Zylinders (3′′) des Schlagkolbens (3) einen Ringraum begrenzt.
2. Schlagvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser des Kopfes des Steuerventils (4) an der dem
Schlagwerkzeug abgewandten Seite kleiner ist als der Außendurchmesser
eines mit dem Ölauslaß (6) in Verbindung stehenden Ringraumes (6′′)
des Gehäuses (2).
3. Schlagvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der einander zugewandten Flächen einer Ringfläche
(2.3), die über eine Ringnut (6′) mit einem Ölauslaß (6.5) in Verbin
dung steht, und der dem Schlagwerkzeug (1) zugewandten Seite einer
Ringfläche (2.2), die über eine Ringnut (5′′) mit der Ölzuführung
(5.3) in Verbindung steht, größer ist als die Länge des hülsenförmi
gen Steuerventils (4).
4. Schlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ringnut (5′), deren Mündung am Ende des Schlaghubes durch den
Außenkragen des Zylinders (3′) des Schlagkolbens (3) bis auf einen
Teil geschlossen ist, die Ringnut (5′′) sowie eine Ringnut (5′′′′),
die bei der Stellung des Steuerventils (4) "Schlagen" durch den
Hülsenabschnitt verschlossen wird, der an der Steuerventilaußenseite
durch eine Außenwand (4) und einer dem Schlagwerkzeug (1) abgewandten
Steuerkante (4.4) begrenzt wird, über an die Druckleitung (5) ange
schlossenen Kanäle (5.2, 5.3, 5.5) miteinander verbunden sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RUDOLF HAUSHERR & SOEHNE GMBH & CO KG, 4322 SPROCK |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |