-
Die Erfindung betrifft einen Walzenschrämlader für den Abbau geringmächtiger Flöze, der mit einem kettenlosen Vorschubsystem an einem Förderer geführt ist, mit einem abbauseitig am Förderer angeordneten Maschinengehäuse und mit einer mit diesem gelenkig verbundenen portalartigen Brücke, die über dem Förderer angeordnet ist und Triebräder trägt, die mit einem am Förderer angeordneten Triebstock zusammenwirken.
-
Ein derartiger Walzenschrämlader ist aus der DE-OS 31 31 751 bekannt. Hierbei ist der Maschinenkörper mittels Hydraulikzylindern relativ zur Brücke senkrecht verschiebbar. Die Möglichkeit der Senkrechtverschiebung nur des Maschinenkörpers relativ zur Brücke ist bei der Arbeit in geringmächtigen Flözen unzureichend, da es oftmals notwendig ist, gerade auch die Brücke senkrecht zu verschieben. Diese Notwendigkeit besteht dann, wenn in geringmächtigen Flözen unter der Brücke große Flözbrocken auf dem Förderer transportiert werden müssen oder wenn die Brücke selbst unter abgesenkten Kappen von Ausbauen durchgehen muß. Eine Verlagerung der Brücke in senkrechter Richtung ist bei dem bekannten Schrämlader nicht möglich, da dann die in senkrechter Richtung an der Brücke befestigten Triebräder außer Eingriff mit dem am Förderer angeordneten Triebstock treten würden, was das Stillstehen des Schrämladers bewirken würde. Da die Brücke aus den genannten Gründen eine relativ große Höhe aufweisen muß, ist dieser Abbauschrämlader nicht in geringmächtigen Flözen, insbesondere mit einer Mächtigkeit zwischen 0,65 bis 1,0 m einsetzbar.
-
Aus der DE-PS 26 49 599 ist ein Walzenschrämlader zum Abbau von geringmächtigen Flözen mit Kettenantrieb bekannt. Hierbei stützt sich der Maschinenkörper versatzseitig über eine portalartige Brücke mit Greifern an einer Führung des Förderers und über Hydraulikzylinder mit einer Kufe auf einer am Förderer angeordneten Schiene ab. Die Portalbrücke ist von parallel übereinander angeordneten Hebeln gebildet, die mit Scharnieren mit dem Maschinenkörper und den Greifern verbunden sind. Hierbei weist die Brücke, da sie keine Triebräder eines kettenlosen Vorschubsystems aufnehmen muß, eine äußerst geringe Bauhöhe auf. Bei dieser Bauart wird der Maschinenkörper zusammen mit der Brücke bei Veränderungen der Mächtigkeit des abzubauenden Flözes senkrecht um die Führung am Förderer verschwenkt.
-
Aus dem Prospekt der Firma Gebr. Eickhoff, Doppelwalzenlader EDW 170-LN, ist ein Walzenschrämlader bekannt, dessen Maschinenkörper neben dem Förderer starr an einer über dem Förderer angeordneten portalartigen Brücke befestigt ist, wobei er an einem Rohr auf der Versatzseite geführt wird. Eine hydraulisch beaufschlagte Gleitkufe hält die Maschine parallel zum Liegenden. Bei diesem Doppelwalzenschrämlader schneidet die vorlaufende Walze, deren Durchmesser der Flözmächtigkeit entspricht, den Maschinenkörper am Liegenden frei, wobei die nacheilende Walze den Rest der Kohle am Hangenden schneidet. Hierdurch erübrigt sich eine senkrechte Verstellung des Maschinenkörpers mit der Brücke. Der Schrämlader ist mit einem Kettenantrieb versehen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Walzenschrämlader der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß trotz Aufnahme von Triebrädern des kettenlosen Vorschubsystems in der Brücke diese mit einer geringen Bauhöhe auszuführen und es ermöglicht, die Brücke während des Betriebs höhenmäßig zu verstellen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Walzenschrämlader mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Ein derart ausgeführter Walzenschrämlader weist eine verhältnismäßig geringe Höhe auf und die Lage seines Maschinenkörpers und der Brücke läßt sich in Höhenrichtung verstellen.
-
Zur Sicherung des optimalen Eingriffs der Triebräder mit dem Triebstoff ist dieser vorzugsweise versatzseitig schwenkbar am Förderer angelenkt.
-
Die Anordnung des Triebstocks versatzseitig am Förderer gewährleistet ein freies Beladen des Förderers und die Verschwenkmöglichkeit des Triebstocks zusammen mit der Brücke gewährleistet die kinematische Verbindung der Triebfeder mit dem Triebstock auch während der Verschiebung von Maschinenkörper und Brücke in Höhenrichtung.
-
Der erfindungsgemäße Walzenschrämlader kann somit effektiv zum Abbau von geringmächtigen Flözen eingesetzt werden, insbesondere auch dann, wenn sich die Flözmächtigkeit ändert und es notwendig ist, eine Höhenverstellung des Abbauschrämladers durchzuführen. Die Änderung der Höhenlage der Brücke verbessert die Bedingungen für den Abtransport auch von großen Stücken und ermöglicht auch den freien Durchgang der Brücke unter abgesenkten Kappen eines Ausbaues. Die erfindungsgemäßen Walzenschrämlader können in schwach einfallenden und schwebenden Flözen eingesetzt werden. Das verwendete kettenlose Vorschubsystem erhöht die Sicherheit beim Abbau. Die durch die Erfindung mögliche Regelung der Höhenlage des Schrämladers, die insbesondere bei geringmächtigen Flözen notwendig ist, beeinflußt die Arbeitsweise in positiver Weise.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf Zeichnungen und unter Angabe von weiteren Vorteilen und Besonderheiten näher erläutert. Es zeigt:
-
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Walzenschrämlader in Draufsicht,
-
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab bei unterer Endstellung des Maschinenkörpers und der Brücke mit teilweisem Ausbruch,
-
Fig. 3 dasselbe wie bei Fig. 2 bei oberer Endstellung des Maschinenkörpers und der Brücke mit teilweisem Ausbruch.
-
Ein Walzenschrämlader für den Abbau geringmächtiger Flöze besitzt einen Maschinenkörper 1 (Fig. 1) mit einer Längsachse 2, die im wesentlichen parallel zum Abbaustoß 3 verläuft. An den Enden des Maschinenkörpers 1 sind mittels Tragarmen 4 Abbawalzen 5 angeordnet, die zum Abtragen und Verladen der zu gewinnenden mineralischen Rohstoffe bestimmt sind und in Form von bekannten Schraubenwalzen ausgeführt sind. Die Längsachsen der Abbauwalzen verlaufen senkrecht zur Längsachse 2 des Maschinenkörpers 1.
-
Im Maschinenkörper 1 ist ein (nicht dargestellter) Antrieb für die Abbauwalzen angeordnet. Der Walzenschrämlader weist eine Brücke 6 auf, die über einem Förderer 7 angeordnet und zur Gewährleistung einer gerichteten Bewegung des Walzenschrämladers über den Förderer 7 entlang des Abbaustoßes 3 bestimmt ist.
-
Die Brücke 6 ist mit dem Maschinenkörper 1 mittels eines Gelenks 8 (Fig. 2) verbunden, wozu am Maschinenkörper 1 ein (nicht dargestellter) Anguß ausgebildet ist, in dem eine Bohrung parallel zur Längsachse 2 des Maschinenkörpers 1 ausgeführt ist, in der eine an der Brücke 6 befestigte Achse 9 eingesetzt ist. Auf der Achse 9 sind vorstehende Teile (nicht dargestellt) der Brücke 6 schwenkbar relativ zur Achse 9 aufgesetzt.
-
Der Maschinenkörper 1 stützt sich auf der Ladekufe 10 des Förderers 7 mittels Hydraulikzylindern 11 ab, die vertikal im Abstand voneinander entlang der Längsachse 2 des Maschinenkörpers 1 angeordnet sind, wie dies aus Fig. 1 erkennbar ist. Jeder Hydraulikzylinder 11 befindet sich in einer für ihn bestimmten Aussparung im Maschinenkörper 1. Am Gehäuse jedes Hydraulikzylinders 11 ist auf eine beliebige bekannte Weise ein Zapfen 12 (Fig. 2) starr befestigt, der sich unmittelbar auf der Ladekufe 10 abstützt. Das Zusammenwirken des Zapfens 12 mit der Ladekufe 10 gestattet es, die Vorschubkraft des Schrämladers im Vergleich mit Schrämladern zu vermindern, die sich direkt auf dem Liegenden abstützen.
-
In der Brücke 6 ist ein kettenloser Vorschubantrieb 13 (Fig. 1) des Walzenschrämladers installiert, der durch eine strichpunktierte Linie umrissen ist und zum Bewegen des Walzenschrämladers über den Förderer 7 entlang des Abbaustoßes 3 dient. Der Vorschubantrieb 13 enthält zwei Triebräder 14 (Fig. 2), von denen jedes auf eine in der Brücke 6 befestigten Achse 15 aufgesetzt ist. In der Brücke 6 ist ein beliebiger bekannter (nicht dargestellter) Antriebsmotor für die Triebräder 14 montiert. Die Triebräder 14 sind in der Brücke 6 in einem Abstand voneinander entlang der Längsachse 2 angeordnet, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
-
Der Vorschubantrieb 13 enthält weiterhin einen Triebstock 16 (Fig. 2), der zum Zusammenwirken mit den Triebrädern 14 bei der Bewegung des Walzenschrämladers entlang des Abbaustoßes 3 bestimmt ist. Der Triebstock 16 besteht aus zwei parallelen Leisten 17, die in einem Abstand voneinander angeordnet und mittels Bolzen 18 untereinander verbunden sind. Die untere Leiste 17 des Triebstocks 16 ist versatzseitig an einem Seitenschild des Förderers 7 mittels Kragstücken 19 befestigt.
-
Jedes Kragstück 19 ist mit einem Gelenk 20 versehen, das ein gemeinsames Verschwenken eines jeden Triebrades 14 mit dem Triebstock 16 gewährleistet. Die Triebräder 14 und der Triebstock 16 liegen unter einem spitzen Winkel α zu der in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Walzenschrämladers senkrecht verlaufenden Achse 21 des Maschinenkörpers 1, d.h. die Symmetrieebene des Triebrades 14 und des Triebstocks 16 schließt mit der Achse 21 einen in Richtung der Anordnung des Maschinenkörpers 1 offenen spitzen Winkel α ein. Hierdurch wird die Verringerung der Höhe der Brücke 6 gewährleistet. Die Brücke 6 weist versatzseitig mit dem Triebstock 16 zusammenwirkende Greifer 22 auf, die zur Sicherung des Walzenschrämladers gegen Querverschiebungen bestimmt sind.
-
Der Walzenschrämlader besitzt zwei Hydraulikzylinder 23, die zur Fixierung des Maschinenkörpers in Bezug auf die Brücke 6 bestimmt und in einem Abstand voneinander entlang der Längsachse 2 angeordnet sind, wie das in Fig. 1 dargestellt ist. Das Gehäuse jedes Hydraulikzylinders 23 ist am Maschinenkörper des Schrämladers gelenkig befestigt, wobei ihre jeweilige Kolbenstange mit der Brücke 6 gelenkig verbunden ist. Der Walzenschrämlader weist eine Pumpe 24 (Fig. 1) auf, die zur Zufuhr einer Arbeitsflüssigkeit von einer nicht dargestellten Quelle zu den Hydraulikzylindern 11 und 23 dient.
-
An der Brücke 6 sind Einheiten 25 (Fig. 2) zur Steuerung des Walzenschrämladers angeordnet, deren Zugänglichkeit aufgrund der geneigten Anordnung der Triebräder 14 erleichtert wird.
-
Der Walzenschrämlader arbeitet wie folgt. Beim Einschalten des Antriebs werden die Abbauwalzen gedreht. Die Abbauwalzen brechen den zu gewinnenden Rohstoff des Flözes und verladen ihn auf den Förderer 7. Nach Einschalten des Vorschubantriebs 13 gewährleistet die über dem Förderer 7 angeordnete Brücke eine gerichtete Bewegung des Walzenschrämladers entlang des Abbaustoßes 3.
-
Ist es notwendig die Höhenlage des Walzenschrämladers zu regeln, wird die Arbeitsflüssigkeit von der Pumpe 24 den Hydraulikzylindern 11 und 23 zugeführt. Hierbei verschieben die Hydraulikzylinder 11, die sich über die Zapfen 12 auf der Ladekufe 10 des Förderers 7 abstützen, den Maschinenkörper 1 des Walzenschrämladers in senkrechter Richtung. Gleichzeitig kann die Brücke 6, indem sie relativ zur Achse 9 des Gelenks 8 schwenkt, eine beliebige Stellung einnehmen, beginnend von der horizontalen Lage (bei der unteren Endstellung in Fig. 2) zur geneigten (bei der oberen Endstellung in Fig. 3). Die eingenommene Stellung wird durch die Hydraulikzylinder 23 fixiert, welche für die starre Verbindung des Maschinenkörpers 1 mit der Brücke 6 sorgen.
-
Die Bewegung des Walzenschrämladers entlang des Abbaustoßes 3 erfolgt über den Förderer 7 mit Hilfe des kettenlosen Vorschubantriebs 13. Seine Triebräder 14, die sich in der Brücke 6 befinden, und durch den Antrieb gedreht werden, wirken mit dem Triebstock 16 zusammen und bewegen auf diese Weise den Walzenschrämlader.
-
Bei einer Schwenkung der Brücke 6 relativ zur Achse 9 des Gelenkes 8 folgt auch eine Drehung der Triebräder 14 in Bezug auf die Achse 15. Daher wird gleichzeitig unter Einwirkung der Zähne der Triebräder 14, die mit den Bolzen 18 der Triebstöcke 16 zusammenwirken, eine Änderung des Neigungswinkels α des Triebstocks 16 durch ihre Schwenkung in Bezug auf das Gelenk 20 erzwungen. Hierdurch wird der Eingriff der Triebräder 14 in den Triebstock 16 nicht gestört.
-
Ein Versuchsmuster eines erfindungsgemäß hergestellten Walzenschrämladers wurde Prüfungen unterzogen. Die Ergebnisse der Prüfungen zeigten, daß folgende Probleme erfolgreich durch die Erfindung gelöst wurden:
- - der Einsatz an Walzenschrämladern mit kettenlosem Vorschubantrieb in schwach einfallenden und schwebenden Flözen, wodurch die Arbeitssicherheit im Streb beträchtlich erhöht werden kann;
- - die Möglichkeit einer Regelung der Höhenlage der Brücke, was besonders in geringmächtigen Flözen wichtig ist, wo das Manövrieren der Höhenlage die Arbeitsleistung im wesentlichen Maße beeinflußt.
-
Am vorteilhaftesten läßt sich der erfindungsgemäße Walzenschrämlader für den Abbau von geringmächtigen Flözen, insbesondere Kohleflözen einsetzen, wobei auch der Einsatz zum Abbau von Schiefer, Kalisalzen und anderem möglich ist.