DE3346892C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Nutzfahrzeug mit einem
Anbaugerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Nutzfahrzeug stellt beispielsweise ein
Ackerschlepper mit einem Pflug als Anbaugerät dar.
Im Arbeitsbetrieb des Anbaugeräts, in dem die Lage des
Anbaugeräts regelmäßig entweder durch eine Kraft- oder
eine Relativlageregelung überwacht wird, indem von einem
Positionsregelkreis für den Kraftheber Gebrauch gemacht
wird, ergeben sich vom Fahrverhalten des Nutzfahrzeugs her
keine größeren Probleme, da das Anbaugerät unabhängig von
seiner Masse über dem Boden stabilisiert wird und im
übrigen die Fahrgeschwindigkeit des Gespanns in diesem
Betriebszustand gering ist. Schwierigkeiten ergeben
sich aber zunehmend bei der Fahrt des Nutzfahrzeugs mit
ausgehobenem Anbaugerät, zumal die immer größer werdenden
Leistungen der Nutzfahrzeuge immer höhere Fahrgeschwindigkeiten
ermöglichen.
Bei der Fahrt mit ausgehobenem, d. h. nicht im Betrieb
befindlichem Anbaugerät, verändert sich infolge einer
starren Ankopplung an das Fahrzeug dessen Schwingungsverhalten
im Vergleich zu einem Fahrzeug ohne Anbaugerät: Es
unterliegt insbesondere bei schneller Fahrt und/oder bei
Fahrt über unebenes Gelände aufgrund der Erhöhung des
Massenträgheitsmoments durch das Anbaugerät erheblichen
Hub- und/oder Nickschwingungen, die dazu führen, daß die
durch das Gewicht des Anbaugeräts ohnehin bereits verringerte
statische Vorderachslast teilweise oder sogar ganz
aufgehoben wird. Der hierdurch immer schlechter werdende
Fahrbahnkontakt der Vorderräder verhindert im schlimmsten
Falle eine wirksame Lenkung des Nutzfahrzeugs in derartigen
Fahrzuständen, wodurch eine beträchtliche Unfallgefahr
gegeben sein kann. Derartige Nickschwingungen treten vor
allem im Frequenzbereich von 0,5 bis 5 Hz auf und hängen
im wesentlichen von der Federsteifigkeit der Reifen sowie
der Masse und Schwerpunktlage des gesamten Gespanns Fahrzeug/Anbaugerät
ab.
Die Fig. 1 und 2, auf die bereits an dieser Stelle Bezug
genommen werden soll, zeigen einen Ackerschlepper 1 mit
einem Pflug 7, der in der Aushubstellung starr an den
Schlepper angekoppelt ist, bzw. ein Blockschaltbild für
das Nickschwingungsverhalten eines derartigen Gespanns.
Hierbei sind z v bzw. z h die vertikalen Auslenkungen des
Schleppers im Stillstand an der Vorder- bzw. Hinterachse,
die aus einem Aushub des Anbaugeräts resultieren und eine
Drehung des Ackerschleppers um den Winkel β₀ bewirken,
der sich wie folgt bestimmt:
β₀ = (z v - zh)/l
wobei l den Achsabstand des Ackerschleppers bezeichnet.
Aufgrund der durch Bodenunebenheiten, Fahr- bzw. Bremsbeschleunigungen
oder dgl. auf das Gespann wirkenden Kräfte
und der daraus resultierenden Momente stellt sich während
der Fahrt in der Ebene des Winkels β₀ stellt tatsächlicher
Nickwinkel β ein. Die hierdurch bezüglich der statischen
Lage β₀ des Ackerschleppers sich ergebende Auslenkung
β₀-β hat aufgrund der Feder- und Dämpfungseigenschaften
von Reifen 1 a bzw. des gesamten Achsaufbaus ein Rückstellmoment
M₀ zur Folge, das zusammen mit dem Trägheitsmoment
M x des starr angekoppelten Anbaugeräts, d. h.
Pflugs, auf den Ackerschlepper einwirkt und für diesen den
momentanen zeitabhängigen Nickwinkel β hervorruft. Hierbei
ist auch noch das Trägheitsmoment des Ackerschleppers
selbst zu berücksichtigen.
Zur Verringerung derartiger Nickschwingungen ist bereits
ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
bekannt geworden (DE-OS 28 56 583 und DE-Z "Grundlagen
Landtechnik Bl. 33 (1983), Nr. 4, S. 108 bis 115), bei dem
die starre Kopplung des Anbaugeräts an das Nutzfahrzeug
durch Zwischenschaltung eines Feder-Dämpfungselements aufgehoben
wird. Die Federsteifigkeit und das Dämpfungsmaß
dieses Feder-Dämpfungselements sind dabei so ausgelegt,
daß es in Bezug auf den Nickschwingungsanteil der dynamischen
Radlasten als Schwingungsabsorber arbeitet.
Abgesehen davon, daß diese Art der Ankopplung nur in einem
bestimmten, engen Frequenzband voll wirksam ist, benötigt
dieser Lösungsvorschlag ein gesondertes Bauteil im Bereich
der Ankopplungs-Lenkeranordnung, so daß sich diese Art der
Schwingungsdämpfung bislang nicht durchsetzen konnte.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das
Frequenzband, in dem die Radlastschwankungen am Nutzfahrzeug
mit ausgehobenem Anbaugerät vermindert werden können,
mit möglichst wenig Veränderungen im Bereich der Schnittstelle
zwischen Anbaugerät und Nutzfahrzeug zu erweitern.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß erfolgt eine Verringerung der Nick-
und/oder Hubschwingungen des Gespanns ohne Zuhilfenahme
zusätzlicher Dämpfungsglieder. Stattdessen wird durch die
geregelte Bewegung des Anbaugeräts relativ zum Nutzfahrzeug,
die für das Anbaugerät eine vertikale Absolutgeschwindigkeitskomponente
mit dem Betrag annähernd Null zur
Folge hat, eine schwingungsmechanische Entkopplung der
beiden Teilsysteme Nutzfahrzeug einerseits und Anbaugerät
andererseits erreicht. Dadurch wird verhindert, daß durch
das Anbaugerät dynamische Trägheitskräfte auf das Nutzfahrzeug
einwirken, die sich negativ auf das Schwingverhalten
des Nutzfahrzeugs mit ausgehobenem Anbaugerät auswirken.
Durch diese gezielt über hydraulische Elemente ausgelöste
Bewegung des Anbaugeräts, d. h. durch eine gezielte und
geregelte Energiezufuhr in das Schwingungssystem, werden
die Hub- und Nickbewegungen des Fahrzeugs so gering wie
möglich gehalten. Dabei kann durch die geschwindigkeitsabhängige
Signalverarbeitung im Bereich des Stellgliedes, d. h.
der Kraftheber-Ventilanordnung sogar eine die Nickschwingungen
des Nutzfahrzeugs dämpfende Wirkung erzielt
werden. Von besonderem Vorteil ist dabei, daß mit Ausnahme
einer Regeleinrichtung zur Signalverarbeitung keine weiteren
Komponenten im Bereich der Lenkeranordnung benötigt
werden, so daß der vorrichtungstechnische Aufwand zur
Schwingungsreduzierung so gering wie möglich bleibt. Die
Nickschwingungen des Nutzfahrzeugs fallen auf diese Weise
sogar geringer aus als bei einem Fahrzeug ohne Anbaugerät.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Mit der Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes nach Patentanspruch 7 kann die Lage
des Anbaugeräts in der vertikalen Ebene auch bei einem
größeren Hubschwingungsanteil äußerst stabil gehalten
werden, wodurch der oben angesprochene Entkopplungseffekt
in größtmöglichem Maße erzielbar wird.
Zwar ist es aus der DE-OS 20 26 666 bekannt, das Anbaugerät
in der Arbeitsstellung gegenläufig zu der Nickbewegung
des Zugfahrzeugs zu bewegen, um auf diese Weise dafür zu
sorgen, daß das Anbaugerät beim Fahren über hügeliges
Gelände im Boden bleibt. Diesem Dokument kann allerdings
kein Hinweis darauf entnommen werden, eine derartige Bewegungssteuerung
auch in der Aushubstellung des Anbaugeräts
zu verwenden. Das Problem der Beseitigung von dynamischen
Radlastschwankungen stellt sich bei der aus dieser
Druckschrift bekannten Tiefenlagesteuerung des Anbaugerätes
in keiner Weise, so daß der Fachmann dieser
Druckschrift keine Anregung zur Auffindung des Erfindungsgegenstandes
entnehmen konnte.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen
mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Ackerschlepper mit Pflug in der Aushubstellung,
wobei der Pflug starr angekoppelt
ist;
Fig. 2 das Blockschaltbild für das Nickschwingungsverhalten
des Gespanns gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Ackerschlepper mit Pflug in der Aushubstellung,
wobei die Pflugstellung durch eine
Regeleinrichtung über einen Kraftheber überwacht
und geregelt wird;
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines ersten Regelungsprinzips
für die Lage des Anbaugeräts; und
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines zweiten
Regelungsprinzips für das Anbaugerät.
Fig. 3 zeigt ein Gespann bestehend aus einem Traktor
1 als Nutzfahrzeug mit einem Pflug 7 als Anbaugerät. Der
Pflug ist mittels Unterlenkern 3 a und einem Oberlenker
3 b am Traktor beweglich angekoppelt, und kann über
ein Hubgestänge 6, das von einem hydraulischen Hubzylinder
5 betätigt wird und zusammen mit diesem einen
Kraftheber bildet, nicht nur zwischen Betriebsstellungen
und einer Aushubstellung verfahren werden, sondern
auch mit einer begrenzten Amplitude um eine mittlere
Aushubstellung herum bewegt werden. Ferner ist schematisch
eine Zugkraftregelvorrichtung 4 dargestellt.
Die Amplitudenbewegung des Pflugs um die Aushubstellung
wird durch eine auf den Hubzylinder wirkende Regeleinrichtung
4 a bewirkt, die in der Weise arbeitet, daß die
Nickschwingungen des Traktors aktiv gedämpft werden,
wie nachstehend ausführlich beschrieben wird. Der Pflug
wird hierbei nach Art der Schwingungstilgung relativ
zum Traktor bewegt. Die Regelung ihrerseits erfolgt
dadurch, daß ein geeignetes Meßsignal einem Positionsregelkreis
des Hubzylinders überlagert
wird, wobei die Überlagerung nur bei betätigtem Aushub
erfolgt. Dieses zur Schwingungsdämpungsregelung benötigte
Signal kann auf zwei verschiedene Arten erzeugt
werden.
Durch die Nick- und Hub-, bzw. Vertikalschwingungen des Gespanns
unterliegt dieses Beschleunigungskräften bzw. Beschleunigungen,
die durch Sensoren 2 wie Beschleunigungsaufnehmer, die an
ausgezeichneten Stellen des Gespanns angebracht sind,
direkt gemessen werden können. Hierzu genügt ein Beschleunigungsaufnehmer
2 a bzw. 2 b bzw. 2 c, der beispielsweise
entweder am Traktor 1 selbst, an den Unterlenkern
3 a oder am Pflug 7 angebracht sein kann.
Andererseits sind an geeigneten Stellen des Gespanns
Beschleunigungskräfte meßbar und als Maß für die Beschleunigungen
auswertbar. So kann anstelle der bei
im Betrieb abgesenkter Stellung mit Hilfe einer Zugkraftmeßvorrichtung
gemessene Zugkraft die aus der Trägheit
des Pflugs resultierende Beschleunigungskraft erfaßt
werden. Als Meßelemente sind hierbei Dehnungsmeßstreifen
(DMS), Biegefedern mit Wegaufnehmer oder kontaktlos
arbeitende Sensoren, die die Materialspannung in ferromagnetischen
Werkstoffen aufgrund des magnetoelastischen
Prinzips aufnehmen, verwendbar. Auf die gleiche Art
und Weise kann die im Hubgestänge 6 durch die Beschleunigung
hervorgerufene Kraft ermittelt werden. Es ist
ferner zweckmäßig, den Hubzylinderdruck und die daraus
resultierende Kraft durch elektrische Kraftmeßdosen
zu erfassen.
Der Vorteil der zweiten Art und Weise der Signalerzeugung
liegt darin, daß die Beschleunigungskräfte bei schwerem
Anbaugerät größer als bei leichtem ausfallen und somit
besser meßbar sind. Dies gilt auch für Anbaugeräte,
die einen großen Schwerpunktabstand zur Traktorhinterachse
haben. Ferner ist vorteilhaft, daß bei schweren
sowie langen Anbaugeräten, die eine stärkere Auswirkung
auf das Schwingungsverhalten des Traktors haben, eine
stärkere Ausregelung stattfindet als bei leichten und
kurzgebauten Geräten. Dies gilt auch, wenn bei der
ersten Art der Signalerzeugung der Beschleunigungsaufnehmer
am Pflug angebracht ist.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines ersten Regelungsprinzips, das
eine dynamische Entkopplung von Traktor und Pflug bewirkt.
Ziel hierbei ist, die vertikale Pflugbewegung
weitestgehend zu beruhigen, so daß der Traktor bezüglich
Nickschwingungen dynamisch unbeeinflußt vom Pflug ist.
Zur Bildung der Nickwinkelkoordinate des Traktors gemäß
dem Blockschaltbild in Fig. 2 ist die Rückführung des
aus einer augenblicklichen Absolutwinkelkoordinate ϕ
(bezogen auf eine zur Bezugsebene von β parallele
Ebene) des Pflugs resultierenden Trägheitsmoments M x
erforderlich, wie im Blockschaltbild gemäß Fig. 4 dargestellt
ist. Das Moment M x ergibt sich hierbei aus der
Gleichung
Mit R als Trägheitsmoment des Pflugs, k einer Dämpfungskonstante
in der Koppelung zwischen Pflug und Traktor,
und d/dt den entsprechenden zeitlichen Ableitungen.
Aus Gleichung 1 ist ersichtlich, daß M x nur dann nicht
0 ist, wenn die Winkelkoordinate ϕ des Pflugs einer
zeitlichen Änderung unterliegt. Wird diese Winkelkoordinate
ϕ als Regelgröße herangezogen, ist das Blockschaltbild
gemäß Fig. 2 zusätzlich zur bereits beschriebenen
Addition des Trägheitsmoments M x wie folgt zu
erweitern:
Aus dem Nickwinkel β des Traktors wird durch Vergleich mit dem Relativwinkel β-ϕ zwischen Traktor und Pflug dessen Absolutwinkelkoordinate ϕ gebildet, die einerseits zur Bildung des Momentes M x dient. Andererseits wird der Winkel d von einem Sensor 2 erfaßt, der ein geeignetes Meßsignal für die Regeleinrichtung 4 a erzeugt, deren Ausgangssignal auf einen Stellantrieb bestehend aus einem Ventil 8, dem Hubzylinder 5 und dem Hubgestänge 6 wirkt, der einen neuen Relativwinkel β-ϕ erzeugt, der zurückgeführt wird und im Vergleich mit dem Nickwinkel β wieder die Winkelkoordinate ϕ des Pflugs ergibt. Der Regelkreis ist somit geschlossen. Zur Erhöhung der Genauigkeit der durch den Stellantrieb bewirkten Pflugrelativbewegung wird der erhaltene Relativwinkel β-ϕ über einen Hilfsregler 9 zurückgeführt und dessen Signal mit dem Signal der Regeleinrichtung verglichen. Das sich daraus ergebende Signal wird auf den Stellantrieb gegeben. Als Meß- bzw. Regelgrößen sind auch möglich die Winkelgeschwindigkeit bzw. Winkelbeschleunigung f des Pflugs, die aus der Nickbewegung resultierenden dynamischen Kräfte, oder die Relativwinkelkoordinate β-ϕ zwischen Traktor und Pflug.
Aus dem Nickwinkel β des Traktors wird durch Vergleich mit dem Relativwinkel β-ϕ zwischen Traktor und Pflug dessen Absolutwinkelkoordinate ϕ gebildet, die einerseits zur Bildung des Momentes M x dient. Andererseits wird der Winkel d von einem Sensor 2 erfaßt, der ein geeignetes Meßsignal für die Regeleinrichtung 4 a erzeugt, deren Ausgangssignal auf einen Stellantrieb bestehend aus einem Ventil 8, dem Hubzylinder 5 und dem Hubgestänge 6 wirkt, der einen neuen Relativwinkel β-ϕ erzeugt, der zurückgeführt wird und im Vergleich mit dem Nickwinkel β wieder die Winkelkoordinate ϕ des Pflugs ergibt. Der Regelkreis ist somit geschlossen. Zur Erhöhung der Genauigkeit der durch den Stellantrieb bewirkten Pflugrelativbewegung wird der erhaltene Relativwinkel β-ϕ über einen Hilfsregler 9 zurückgeführt und dessen Signal mit dem Signal der Regeleinrichtung verglichen. Das sich daraus ergebende Signal wird auf den Stellantrieb gegeben. Als Meß- bzw. Regelgrößen sind auch möglich die Winkelgeschwindigkeit bzw. Winkelbeschleunigung f des Pflugs, die aus der Nickbewegung resultierenden dynamischen Kräfte, oder die Relativwinkelkoordinate β-ϕ zwischen Traktor und Pflug.
Fig. 5 zeigt ein Blockschaltbild für ein Regelungsprinzip, bei
dem die Winkelkoordinate β des Traktors als Regelgröße
aufgefaßt wird, wobei das Ziel darin besteht, den Änderungsbereich
dieses Winkels möglichst gering zu halten
bzw. seinen Änderungen entgegenzuwirken. Dies wird
erreicht, indem der Pflug in etwa gegenphasig zum Traktor,
d. h. entgegengesetzt zu dessen Bewegungsverlauf, bewegt
wird, wodurch sich eine Nickschwingungsreduzierung erzielen
läßt, die das Ausmaß der Nickbewegung des Traktors
unter dasjenige eines Traktors ohne Anbaugerät absenkt.
Wie Fig. 5 zeigt, wird der sich gemäß dem Blockschaltbild
entsprechend Fig. 2 ergebende Nickwinkel β des
Traktors durch den Sensor 2 gemessen und in geeigneter
Form der Regeleinrichtung 4 a zugeführt, deren Ausgangssignal
auf den Stellantrieb, der gleich demjenigen in Fig. 4
ist, gegeben wird, um eine Relativbewegung zwischen
Traktor und Pflug hervorzurufen. Die Winkelkoordinate
β-ϕ dieser Relativbewegung wird mit dem Nickwinkel
β des Traktors zur Erzeugung der Winkelkoordinate
ϕ des Pflugs überlagert, wobei aus letzterer über
die obengenannte Gleichung (1) wieder das auf den Traktor
ausgeübte Trägheitsmoment M x des Pflugs folgt. Ebenfalls
wie bei der Regelung gemäß Fig. 4 erfolgt zur Erhöhung
der Genauigkeit eine Rückführung des Relativwinkels
β-ϕ über den Hilfsregler 9, dessen Signal mit dem
Signal der Regeleinrichtung verglichen wird, wodurch bei Abweichungen
die Stellgröße entsprechend verändert wird.
Als Meß- bzw. Regelgrößen kommen ferner die Winkelgeschwindigkeit
bzw. Winkelbeschleunigung b des Traktors
sowie die Relativbewegung β-ϕ zwischen Traktor und
Pflug in Betracht.
Gemäß einer ersten Ausführung erfolgt somit die geregelte
Bewegung
des Pflugs relativ zum Traktor so, daß die vertikale
Absolutgeschwindigkeitskomponente des Pflugs annähernd
zu Null wird, indem er relativ zum Fahrzeug so bewegt
wird, daß er sich bei einer Abwärtsbewegung einer Verbindungsstelle
Pflug/Traktor aufwärtsbewegt und bei
einer Aufwärtsbewegung dieser Verbindungsstelle abwärtsbewegt.
Hierdurch ist der Traktor in dynamischer
Hinsicht vom Pflug vollständig entkoppelt, so daß sein
Nickschwingungsverhalten nicht durch die aus den Beschleunigungskräften
des Pflugs resultierenden und
auf ihn einwirkenden Momente negativ verändert wird,
wie dies bei einem Fahrzeug mit starr angekoppeltem
Anbaugerät der Fall ist. Gemäß einer zweiten Ausführungsform
wird der Pflug in Gegenphase zum Traktor bewegt, wodurch
einer Änderung von dessen Nickwinkelkoordinate entgegengewirkt
wird und sich ein Nickschwingungsverhalten des
Traktors ergibt, dessen Amplitude sogar unter derjenigen
eines Traktors ohne Anbaugerät liegt.
Claims (7)
1. Nutzfahrzeug, insbesondere landwirtschaftliches Nutzfahrzeug,
mit einem Anbaugerät, das über eine Lenkeranordnung
am Nutzfahrzeug befestigt und mittels eines Krafthebers
relativ zum Nutzfahrzeug in einer in Fahrtrichtung
liegenden vertikalen Ebene bewegbar ist, gekennzeichnet
durch eine Regeleinrichtung, mit der das Anbaugerät (7)
in der ausgehobenen Stellung gegenläufig zu den Nick-
und/oder Hubschwingungen des Nutzfahrzeugs (1) während der
Fahrt in der Weise bewegt wird, daß das Anbaugerät (7) in
der vertikalen Ebene annähernd ruhig gehalten ist.
2. Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung einen an sich bekannten Positionsregelkreis
für den Kraftheber (5, 6) zur Steuerung verschiedener
Betriebs- oder Aushubstellungen des Anbaugeräts (7)
beinhaltet, und daß ein die Absolutbewegung des Anbaugeräts
(7) darstellendes Meßsignal dem Positionsregelkreis
überlagert wird.
3. Nutzfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßsignal durch mindestens einen Beschleunigungsaufnehmer
(2 a, 2 b, 2 c) erzeugt wird, der entweder am Nutzfahrzeug
(1) selbst, an einem Lenkergestänge (3) für das
Anbaugerät (7), oder am Anbaugerät angebracht ist.
4. Nutzfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsignal aus einer Zugkraftregelvorrichtung
(4, 4 a) für das Anbaugerät (7) abgeleitet wird.
5. Nutzfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßsignal aus dem Druck des Hubzylinders
(5) des Krafthebers (5, 6) abgeleitet wird.
6. Nutzfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßsignal an geeigneter Stelle
einen Hubgestänges (6) des Krafthebers (5, 6) aus der
Hubkraft abgeleitet wird.
7. Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anbaugerät (7) über einen Ober- (3 b) und einen Unterlenker
(3 a) am Fahrzeug (1) beweglich angekoppelt ist.
Priority Applications (2)
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DE19833346892 DE3346892A1 (de) | 1983-12-23 | 1983-12-23 | Fahrzeug mit einem gelenkig befestigten anbaugeraet |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833346892 DE3346892A1 (de) | 1983-12-23 | 1983-12-23 | Fahrzeug mit einem gelenkig befestigten anbaugeraet |
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DE3346892A1 DE3346892A1 (de) | 1985-07-11 |
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Family
ID=6217999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833346892 Granted DE3346892A1 (de) | 1983-12-23 | 1983-12-23 | Fahrzeug mit einem gelenkig befestigten anbaugeraet |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE3346892A1 (de) |
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