DE3346854C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen einer Lage aus einem schmelzbaren Pulvermaterial auf eine Aufnahmefläche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen einer Lage aus einem schmelzbaren Pulvermaterial auf eine AufnahmeflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auf
tragen einer Lage aus schmelzbarem Pulvermaterial in einer gewünschten
dreidimensionalen Konfiguration auf eine Aufnahmefläche, um sie nach
folgend zu einer Verstärkungs-/Versteifungslage für ein Substrat zu
formen.
In der Schuh- und Bekleidungsindustrie werden seit langem die Produkte
mit Verstärkungen, Versteifungen und Verzierungen versehen. Die Her
steller von Pyjamas, Blue Jeans, Sportbekleidung einschließlich Sport
artikeln sowie auch Schuhhersteller haben Schichten eines Verstärkungs
materials auf ihre Produkte aufgenäht, aufgeklebt oder sonstwie aufge
bracht. Es ist in der Schuhindustrie üblich, eine Verstärkung, Versteifung
oder Verzierung als Schicht aus geschmolzenem thermoplastischem Mate
rial aufzutragen, das mit einem Schuhoberteil verklebt werden kann.
Frühere Versuche, Schuhoberteile zu verstärken bzw. zu versteifen
wurden mit vorgeformten Versteifungselementen bzw. Einlagen unter
nommen, die man in das Schuhoberteil vor der Weiterverarbeitung auf
dem Leisten einsetzte. Weiterhin hat man separate formbare, mit Wärme
oder einem Lösungsmittel aufweichbare tafelförmige Materialien vor der
Weiterverarbeitung in die Schuhoberteile eingesetzt und ihnen während
der Weiterverarbeitung eine gewünschte Gestalt erteilt, die sie dann
durch Härten vor dem Abnehmen des Schuhoberteils vom Leisten beibe
hielten. Weiterhin hat man Schuhoberteile versteift, indem man einen
Schuh vor dem Aufspannen auf den Leisten mit einer Lösung oder
Dispersion eines härtbaren Versteifungsmaterials in einem flüchtigen
Lösungsmittel imprägnierte, wobei dann das Schuhoberteil durch Aushär
tenlassen des Imprägniermittels nach der Leistenbehandlung versteift
wurde.
Ein derartiges Versteifen von Schuhoberteilen ist in der US-PS 3 316 573
angegeben, in der in einem gewählten Bereich eines Schuhoberteils
ein elastisch biegsames Versteifungselement im fließfähigen Zustand
aufgebracht, zur Formbarkeit erwärmt und schließlich in eine dreidimen
sionale Gestalt gebracht wird, die es nach dem Abkühlen beibehält.
Eine weitere Anordnung zum Beschichten von Schuhteilen ist in der US-
PS 3 342 624 angegeben, in der eine Schablone auf einem Schuhoberteil
aufliegt, eine konkave Stützfläche die Kombination hält und dann ein
Rakel über die Schablone streicht, um ein fließfähiges Versteifungsmittel
in die im Schuhoberteil gebildete Vertiefung einzubringen.
Eine Anordnung zum Versteifen von Schuhteilen ist in der US-PS 3 973 285
erläutert. Sie weist eine Anordnung zum Aufbringen einer geschmol
zenen Charge eines thermoplastischen Materials auf einem Schuhobertell
auf, das entlang ihres Randes eingespannt ist.
Bei diesen bekannten Anordnungen kann das geschmolzene Material aus
den Verbindungsstellen lecken, die Düsen können tropfen, die Muster
müssen in zeitraubender und geduldiger Arbeit ausgetauscht werden, und
die schließlich verstärkte oder versteifte Fläche ist dann immer noch
nicht so glatt wie erwünscht, da das Austrittsmuster der Düse zurück
bleiben kann, selbst wenn das geschmolzene Material nach dem Auf
tragen gepreßt oder abgekühlt wird. Das in diesen bekannten Maschinen
verwendbare Material unterliegt durch seine Fließeigenschaften und seine
Stabilität unter Wärmeeinwirkung Einschränkungen, so daß eine sorgfälti
ge Abstimmung auf die einzelnen Anwendungsfälle erforderlich ist. Nähte
und überlegte Muster haben sich ebenfalls für das glatte Aufbringen des
Materials als schwierig erwiesen.
In der DE-AS 25 52 653 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum Her
stellen von Harzschichten mit geometrischen, dekorativen Mustern be
schrieben. Dort ist unterhalb der Musterschablone ein sogenanntes Füh
rungselement vorgesehen, in welchem das Pulver auf ein Tragorgan
aufgetragen wird. Somit definiert das Führungselement mit der Unterseite
des Siebes der Aufnahmefläche einen Hohlraum, in welchem das Pulver
abgelagert wird. Die Frage eines Deformierens der Aufnahmefläche, um
eine dreidimensionale Konfiguration zu erzielen, ist hier nicht angespro
chen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung der eingangs umrissenen Art anzugeben, mit
welchem Verstärkungen, Versteifungen bzw. Verzierungen in einer ge
wünschten Gestalt als einzelnes Teil oder als Teil eines Substrats wie
beispielsweise eines Schuhoberteils oder eines Gewebe- bzw. Tuchzu
schnitts unter Zuhilfenahme technisch nicht aufwendiger Mittel hergestellt
werden können.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den kennzeichnenden Merkma
len des Anspruches 1 und vorrichtungsmäßig mit denen des Anspruches
2 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen
3 bis 9.
Dabei kann der Auftrag aus einer breiten Vielfalt von kostengünstigen
Polymerisatwerkstoffen mit ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften
erzeugt werden, welche sich leicht austauschen lassen, um unterschiedlich
sten Musterungs-, Verstärkungs-, Versteifungs- bzw. Verzierungsanforderun
gen der Schuhe bzw. Bekleidungsstücke mit zweckmäßig und bequem zu
erstellenden Schablonen gerecht werden zu können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet auch die nachfolgende
Herstellung eines glatten verstärkten bzw. versteifen Schuhoberteils. Sie
dient zum Auftragen eines Pulvermaterials in einer dreidimensionalen
Form auf eine Aufnahmefläche zwecks nachfolgender Behandlung und
Aufbringung auf ein Substrat. Bei dem Material handelt es sich vorzugs
weise um eine Verstärkung, Versteifung bzw. Verzierung, die auf die
Unterseite von Schuhoberteilen klebbar ist. Die Vorrichtung weist eine
Auftragstation auf. Diese Auftragstation enthält eine rechteckige waa
gerechte Aufnahmebandfläche. Das Aufnahmeband ist spannbar an einem
Rahmen angebracht, der in aufeinanderfolgende Stationen führbar ist.
Das Aufnahmeband dient als Aufnahmefläche und besteht aus einem
dünnen Maschendrahtgitter oder einer Bahn aus Glasfasern mit einer
reibungsarmen wärmebeständigen Kunststoffbeschichtung. Eine Auftragvor
richtung mit einer Schablonenanordnung ist schwenkbar über dem Auf
nahmeband angeordnet. Die Schablonenanordnung umfaßt die Unterfläche
der Auftragvorrichtung, die einen Behälter einschließt, der das Material
in Pulverform aus einem oberhalb angeordneten Vorratsbehälter über
eine Leitung aufnehmen kann. Die Leitung kann über einem quer über
den Behälter bewegbaren Verteilerschlitten mit zwei Streichklingen
münden.
Die im Boden des Behälters gleitbar aufgenommene Schablone ist aus
Maschendraht mit einer Auflage eines glatten undurchlässigen Materials
sowie einer Unterlage aus einem dünnen folienartigen Material aufgebaut.
Das Maschendrahtgitter hat eine lichte Maschenweite, die ausreicht, um
das Pulver hindurchzulassen. Das Pulver hat für die meisten schuhtechni
schen Anwendungen vorzugsweise eine Teilchengröße entsprechend einer
Siebgröße von ca. 0,5 mm lichter Maschenweite; für feiner gegliederte
Dessins können feinere Teilchen beispielsweise entsprechend einer Sieb
größe mit 0,3 mm bis 0,15 mm lichter Maschenweite eingesetzt werden.
Das Pulver ist durch Erwärmen auf Temperaturen von etwa 191°C bis
etwa 260°C für die Dauer von etwa 25 Sekunden schmelzbar. Die glatte
undurchlässige Auflage und die dünne folienartige Unterlage enthalten
jeweils mindestens einen Ausschnitt, wobei die Ausschnitte miteinander
fluchten und in der Gestalt des gewünschten Pulverauftrags ausgeführt
sind.
Entlang mindestens eines Teils des Ausschnitts ist auf der Unterseite
(Folienseite) der Schablone ein Abstands- bzw. Einfaßelement vorgesehen,
das zu den Enden hin verjüngt sein kann, während es im Mittelteil
dicker ist. Von der Seite gesehen können die Enden des Abstandsele
ments zu einer Spitze zulaufen, falls ein verjüngtes Produkt erwünscht ist.
Bei anderen Ausführungsformen kann ein solches Abstands- bzw. Einfaß
element in gleichmäßiger Dicke um mindestens einen Teil des Aus
schnitts oder um dessen gesamten Umfang herumgelegt sein.
Weiterhin ist auf der Unterseite und beabstandet vom Ausschnitt in der
Schablone eine Vielzahl von Abstandselementen vorgesehen. Diese Ab
standselemente können knopfartige Elemente bzw. Scheiben einer be
stimmten Dicke sein, die eine Luftströmung zwischen der Aufnahmefläche
und der Folie auf der Gitterunterseite der Schablone zulassen, wenn die
Schablone von der Aufnahmefläche abgehoben wird, so daß der Pulver
auftrag nicht durch die in einem unter Druck stehenden Raum entste
hende Luftdurchwirbelung verformt wird.
Das Aufnahmeband, wenn es in der Auftragstation angeordnet ist, weist
eine untere Stützeinrichtung auf, die relativ zu ihr auf- und abbewegbar
ist und die Aufnahmefläche während des Aufbringens des Pulverauftrags
von unten her abstützt. Diese Stützeinrichtung weist eine Platte auf, die
ein Zwischenlageelement bzw. eine speziell gestaltete Einfaßeinrichtung
einschließen kann, wobei das Zwischenlageelement die Aufnahmefläche
zwischen dem Ausschnitt und den Abstandhaltern vorspannt, wenn um
die Schabloneneinrichtung eine Teileinfassung bzw. eine Umfangsdichtung
gelegt ist, um am Produkt eine Verjüngung auszubilden.
Im Betrieb wird eine bestimmte Menge eines schmelzbaren Pulvers in
den Behälter von einem Verteilerschlitten eingebracht, wobei das Pulver
selbst aus einem Vorratsbehälter zugeführt werden kann. Abstreifklingen
werden über den Boden des Behälters der Schabloneneinrichtung geführt
und streichen dabei das schmelzbare Pulver in den Ausschnitt, nachdem
das Aufnahmeband von der unteren Stützeinrichtung unter die Schablo
neneinrichtung gehoben und dicht an die Abstandhalter- und Einfaß
einrichtung um den Ausschnitt auf der Unterseite der Schablone angelegt
worden ist. Auf dem Aufnahmeband wird somit ein dreidimensional
gestalteter Pulverauftrag ausgebildet, der eine gewünschte Dicke und/oder
Verjüngung annimmt wegen des Einfaßelements, das das Pulver um
schließt und den eingefaßten Teil des Ausschnitts über dem Maschengit
ter der Schablone in einem für die erforderliche Dicke gewünschten
Abstand vom Aufnahmeband hält.
Beim Eingang eines geeigneten Signals ist die untere Abstützung mit
dem Zwischenlageelement (falls vorgesehen) unter dem Aufnahmeband
abwärts bewegbar; eine pneumatisch betätigte Steuerkurve kann auf eine
Laufrolle geschoben werden und dabei die Unterseite des Behälters und
der Schablone von der Aufnahmefläche allmählich abheben, so daß der
dreidimensionale Pulverauftrag von dem Kontakt mit der Schablonen
einrichtung bzw. deren Abstandselementen gelöst wird. Da die Schablo
neneinrichtung bereits vom Aufnahmeband vertikal beabstandet gehalten
ist, können keine Luftströmungen auftreten und den Pulverauftrag auf
dem Aufnahmeband zerstören. Um den Pulverauftrag weiterzubehandeln,
kann ein weiteres Signal die Druckbeaufschlagung einer Transporteinrich
tung einleiten, die das Aufnahmeband und den Pulverauftrag auf ihm in
nachfolgende Behandlungsstationen bringt, wo er verschmolzen, gekühlt
und dann vorzugsweise auf eine Substratoberfläche aufgepreßt werden
kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der
Erfindung an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 perspektivisch eine Auftrageinrichtung,
Fig. 1A eine vergrößerte Teilperspektivdarstellung der in Fig. 1
gezeigten Anordnung, und
Fig. 2 eine andere Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Vor
richtung.
In Fig. 1 und 1A ist eine Schabloneneinrichtung 26 gezeigt.
Diese Schabloneneinrichtung 26 ist Teil einer Pulverauftrageinrichtung 12,
die an einer Stütze 25 über einem Aufnahmeband 20 angeordnet ist. Die
Schabloneneinrichtung 26 ist an der Unterseite eines Gitterrahmens 28
vorgesehen und nimmt ein Pulvermaterial auf, das über den Boden des
Gitterrahmens 28 von Abstreifklingen verteilt werden kann, die an einem
verschiebbaren Schlitten angelenkt sind. Das Pulvermaterial ist im Aus
führungsbeispiel ein Polymerisat wie ein Ionomer, Polyethylen, Ethylenvi
nylacetat, Polyvinylchlorid oder Nylon, typischerweise in einer Teilchen
größe entsprechend einem Sieb mit ca. 0,5 mm lichter Maschenweite für
Spitzenkappen bzw. entsprechend 0,3 mm bis 0,15 mm lichter Maschen
weite für feiner gegliederte bzw. dünnere Produkte.
Die Schabloneneinrichtung 26 ist in Schienen 36 gehalten und weist ein
Maschendrahtgitter 38 sowie eine Auflage 40 aus einem glatten steifen
undurchlässigen kunststoffartigen Material auf der Oberseite sowie eine
dünne Metallfolie 40A auf der Unterseite auf. Die Auflage und die
Unterlagfolie sind durch das Maschendrahtgitter 38 hindurch miteinander
verklebt. Das Maschendrahtgitter 38 ist also sandwichartig zwischen den
beiden undurchlässigen Schichten eingelegt, wobei jede Schicht auf der
dem Gitter 38 zugewandten Seite jeweils mit einem druckempfindlichen
Klebstoff versehen sein kann, mit dem sie durch die Maschen des Git
ters 38 hindurch miteinander und auch mit dem Gitter 38 selbst verklebt
sind. Die glatte Auflage 40 und die Metallfolie 40A auf der Bodenseite,
nicht jedoch das Gitter 38 selbst, enthalten jeweils einen Ausschnitt 42,
der in den Figuren als etwa halbkreisförmig dargestellt ist. Die Maschen
weite des Gitters erlaubt einen glatten ungestörten Durchgang des Pul
vers.
Ein Einfaßelement 150 als Dichtglied kann teilweise um den Umfang des
Ausschnittes 42 auf der Unterseite oder der Folienseite des Gitters 38
angeordnet sein. Dieses Einfaßelement 150 ist an einer bestimmten Stelle
- in der gezeigten Ausführungsform in der Mitte - mit einer bestimmten
Dicke TH1 ausgeführt, während seine Dicke an anderen Stellen, wie
beispielsweise TH2, geringer als in der Mitte ist. Die Dicke des Einfaß
elementes kann sich zu den Enden hin verjüngen und auch zu jeweils
einer Spitze auslaufen; vergl. TH3. Dieses Einfaßelement 150 wirkt als
Wand, um das durch den Ausschnitt 42 gestrichene Pulver besser in der
speziellen Gestalt C zu halten. Das Einfaßelement 150 erlaubt es auch,
das Pulver an diesen speziellen Punkten entlang des Umfangs des Aus
schnittes 42 in der gewünschten Dicke TH1, TH2 bzw. TH3 usw. auf
zutragen, so daß, (wenn auf einer unteren Auflageplatte 82 ein Zwi
schenlageelement S vorhanden ist), die Dicke des Pulverauftrags ebenfalls
zu einem schmalen Rand E entlang denjenigen Teilen des Ausschnitts 42
abfällt, die nicht von dem Einfaßelement 150 eingefaßt werden, das die
Schablone 26 von der Oberfläche des Aufnahmebandes 20 in Abstand
hält. Das Abstands- bzw. Einfaßelement 150 kann über seine ganze
Länge gleiche Dicke aufweisen und auch um den gesamten Umfang des
Ausschnitts herumgelegt sein, falls das endgültige Produkt gleichmäßig
dick sein soll.
Eine Vielzahl von Abstandselementen 160 ist auf der Folienseite der
Schablone 38 im Abstand vom Umriß des Ausschnitts 42 und von demje
nigen Teil des Ausschnitts vorgesehen, an dem sich kein Einfaßelement
150 befindet, wie dies deutlich in Fig. 1A gezeigt ist. Die Abstands
elemente 160 können im Abstand von dem Ausschnitt 42, aber sonst
beliebig auf der Bodenseite der Schablone angeordnet sein, um dort etwa
vorhandene Zugluft oder Vakuum auf ein Minimum herabzusetzen. Die
Abstandselemente 160 sind knopfartige Gummi- oder Kunststoffstücke, die
unter Belassung von Spalten nebeneinander die Unterseite der Schablone
26 von der Oberseite des Aufnahmebandes 20 im Abstand halten, so
daß, wenn die Schablone 26 vom Aufnahmeband 20 abgehoben wird,
nachdem der Pulverauftrag C fertig ist, keine plötzliche Lufteinströmung
diesen Pulverauftrag zerstören kann.
In einer anderen Ausführungsform umfaßt das Einfaßelement 150 eine
Vielzahl von Elementen 170, die mindestens teilweise den Ausschnitt 42
umgeben, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Diese einzelnen Elemente 170
können mit unterschiedlicher Dicke zu den Enden hin oder um den
gesamten Ausschnitt in gleichmäßiger Dicke ausgeführt sein. Diese An
ordnung ist bevorzugt, wenn der Pulverauftrag C zur Kragenverstärkung
oder bei anderen Gewebe- bzw. Tuchanwendungen Einsatz finden soll.
Wenn der Pulverauftrag für Kragen oder dergl. gedacht ist, ist der
Ausschnitt der Form des Substrats angepaßt. Weiterhin kann die Dicke
der einzelnen Elemente 170 den Dicken des Einfaßelements 150 an den
entsprechenden Stellen des Umfangs des Ausschnitts 42 entsprechen.
Wenn also die Schabloneneinrichtung 26 langsam vom Aufnahmeband 20
und dem dort befindlichen dreidimensionalen Pulverauftrag C abgehoben
wird, kann es nicht zu plötzlichen Lufteinströmungen kommen, die den
Pulverauftrag zerstören würden, da die Luftkanäle zwischen den neben
einanderliegenden Abstandselementen 160 bereits für einen Luftdruckaus
gleich gesorgt haben. Das Pulver kann dann auf seiner mit niedriger
thermischer Masse ausgeführten Aufnahmefläche zu nachfolgenden Be
handlungsstationen transportiert werden, wo es erwärmt, ge- und ver
schmolzen und dann mit einem gewünschten Substrat zusammengefügt
wird.
Die Verwendung der Schabloneneinrichtung bei der Herstellung von
Verstärkungen, Versteifungen bzw. Verzierungen auf Substraten wie
beispielsweise Schuhoberteilen läßt sich an folgenden Beispielen erläutern:
- A. Es ist eine Versteifung bzw. Verstärkung eines Schuhoberteils vor
gesehen. Hierzu dient ein zuschlagsfreies Ionomerpulver des Natriumkatio
nentyps in einer Teilchengröße entsprechend 0,5 bis 0,3 mm Maschenwei
te, einem Schmelzindex von 2,5, einem Biegemodul von 3586 kp/cm²
und einer Wärmeerweichungstemperatur von 63°C (Vicat). Die Auflage
und die Unterlage werden mit einem Ausschnitt in der gewünschten
Gestalt hergestellt und auf ein Maschengitter aus rostfreiem Stahl in
einer Dicke von 0,38 mm bei einer Maschenweite von 2,4 mm aufge
bracht. Die Wahl dieses Gitters stellt einen Kompromiß dar:
- a) ein feinmaschiges Gitter wirkt gleichmäßiger auf die Streichklin gen;
- b) ein zu dicker Maschendraht macht den Rand zu dick;
- c) ein grobmaschiges Gitter aus dünnem Draht bietet weniger Ober fläche, an der Pulverteilchen haften oder die sie überbrücken könn ten.
Abstandshalter am Boden der Schablone werden für ein Schmelzprodukt
von etwa 1,02 mm Dicke verwendet. Entsprechend der Schüttdichte und
den Fließeigenschaften des Pulvers ist auf der Unterseite der Schablonen
einrichtung eine 2,54 mm dicke Einfaßleiste bzw. Abdichtung vorgesehen.
Das Zwischenlageelement S an der unteren Auflageplatte wird auf dieser
so eingestellt, daß es die ohne Einfassung belassenen Teile des Auf
nahmebandes gegen die Unterseite der Schablone aufwärtsdrückt, so daß
der Pulverauftrag dort entsprechend verjüngt wird.
Danach wird das Pulver zu einer Wärmestation transportiert, deren
untere Heizelemente auf etwa 254°C eingestellt sind. Die Strahlungsheizer
über dem Aufnahmeband sind jeweils auf eine Oberflächentemperatur
von 316°C eingestellt.
Die Auftrageinrichtung wird so betätigt, daß eine Gesamtdauer von etwa
25 Sekunden zum Verschmelzen des Pulvers auf dem Aufnahmeband zur
Verfügung steht. Danach wird das Produkt der letzten Station zugeführt,
in der das Aufbringen auf das Substrat (hier die Unterseite eines Schuh
oberteils) und das Abkühlen durch Aufpressen auf eine Kühlplatte
erfolgen.
Das abschließende Produkt für ein Schuhoberteil mit verstärkter Spitzen
kappe ist von einer Dicke von 0,89 mm auf etwa 0,3 mm reduziert.
- B. Bei einem weiteren Beispiel sind dem Pulver 0,3% Polyalkoxytertiära min als Antistatikum sowie 0,3% feine Kieselerde als Trocken- und Fließmittel zugesetzt, die weniger Pulverrückstand auf dem Schablonengit ter und eine schwächere elektrostatische Bewegung der Pulverteilchen während des Aufbringvorgangs ergeben; außerdem erhält man so einen höherwertigen Pulverauftrag. Das Produkt kann an seiner vollen Kante eine Dicke von 1,02 mm aufweisen.
- C. Nach einem weiteren Beispiel wird mit der zuvor beschriebenen bevorzugten Zusammensetzung (A) gearbeitet, der 0,05% leitfähiger Ofenruß zugesetzt sind. Das Auftragsverhalten, die Fließeigenschaften und das Produktmuster sind ähnlich Beispiel (B). Die für das Verschmelzen des Pulvers erforderliche Zeit kann hier auf etwa 20 Sekunden verkürzt werden; die Produktdicke beträgt etwa 1,02 mm.
- D. Für eine flexible Spitzenkappe für Herren- oder Damenschuhe kann ein Polyethylenpulver niedriger Dichte mit einer Teilchengröße entspre chend 0,5 mm lichter Maschenweite, einem Schmelzindex von 22, einem Biegemodul 1336 kp/cm² und einer Wärmeerweichungstemperatur von 83°C (Vicat) ohne Zuschläge verwendet werden. Der untere Beheizungs block wird auf eine Temperatur von etwa 204°C, der obere Strahlungs heizer auf etwa 260°C eingestellt; mit einer Schmelzzeit von etwa 18 Sekunden erhält man ein verjüngtes Produkt von 0,89 mm auf 0,30 mm.
- E. Für eine weiche Spitzenkappe von Haus-, Damen- und einigen Kin derschuhen verwendet man ein Ethylenvinylacetat-Polymerisat einer Teilchengröße entsprechend 0,5 mm lichter Maschenweite, einem Schmelzindex von 9, einem Biegemodul von etwa 949 kp/cm² und einer Wärmeerweichungstemperatur von etwa 59°C. Die Maschinenbedingungen entsprechen denen im Beispiel. Mit einer Schmelzzeit von 12 Sekun den erhält man ein von 0,89 mm auf etwa 0,3 mm verjüngtes Produkt.
- F. Dient die Vorrichtung zur Herstellung von Ösen-, Rand- oder son stigen Verstärkungen an Schuhoberteilen, verwendet man ein Nylon-12- Pulver einer Teilchengröße entsprechend 0,15 mm lichter Maschenweite, mit 0,3% Polyalkoxytertiäramin. Der Maschendraht der Schablone hat eine lichte Maschenweite von etwa 0,6 mm. Dieses besondere Produkt ist nicht verjüngt ausgeführt, so daß das Abstands- bzw. Einfaßelement vollständig um den Ausschnitt herum angeordnet ist.
Dabei handelt es sich um gleichdicke Abstandsscheiben einer Dicke von
1,02 mm, wie in Fig. 2 gezeigt; die Maschinenbedingungen entsprechen
denen im Beispiel A, bei einer Heizzeit von 12 Sekunden und einer
Druckmusterdicke von 0,43 mm.
- G. Eine dünne Verstärkung wird ähnlich dem Beispiel F aufgebracht, wobei man ein Vinylpulver entsprechend 0,15 mm lichter Maschenweite mit 0,3% Polyalkoxytertiäramin-Pulver sowie gegebenenfalls einen Wärme stabilisator in der gleichen Aufbringvorrichtung verwendet. Die Ergebnisse entsprechen denen des vorgehenden Beispiels.
Claims (9)
1. Verfahren zum Auftragen einer Lage aus schmelzbarem Pulvermate
rial in einer gewünschten dreidimensionalen Konfiguration auf eine
Aufnahmefläche, um sie nachfolgend zu einer Verstärkungs-/Verstei
fungslage für ein Substrat zu formen,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schablonenanordnung über der Aufnahmefläche angeordnet wird, welche einen Ausschnitt einschließt, der einen dem Umriß der gewünschten Konfiguration, in welcher das Pulver aufzutragen ist, entsprechenden Umriß aufweist,
die Aufnahmefläche in dem Bereich, der von dem Ausschnitt der Schablonenanordnung abgedeckt ist, deformiert wird, um somit zwischen der deformierten Aufnahmefläche und der Schablonenanord nung einen Hohlraum zu schaffen, welcher die gewünschte dreidi mensionale Konfiguration aufweist; und
das Pulver durch den Ausschnitt in dem Hohlraum abgelagert wird, um eine Lage mit der gewünschten Konfiguration zu schaffen.
eine Schablonenanordnung über der Aufnahmefläche angeordnet wird, welche einen Ausschnitt einschließt, der einen dem Umriß der gewünschten Konfiguration, in welcher das Pulver aufzutragen ist, entsprechenden Umriß aufweist,
die Aufnahmefläche in dem Bereich, der von dem Ausschnitt der Schablonenanordnung abgedeckt ist, deformiert wird, um somit zwischen der deformierten Aufnahmefläche und der Schablonenanord nung einen Hohlraum zu schaffen, welcher die gewünschte dreidi mensionale Konfiguration aufweist; und
das Pulver durch den Ausschnitt in dem Hohlraum abgelagert wird, um eine Lage mit der gewünschten Konfiguration zu schaffen.
2. Maschine zum Auftragen einer Lage aus einem schmelzbaren Pulver
material in gewünschter dreidimensionaler Konfiguration auf eine
Aufnahmefläche, welche umfaßt:
ein flaches, jedoch verformbares Band (20), welches die Auflageflä che bildet,
eine Schablonenanordnung (38) mit einem Ausschnitt (42), dessen Umriß dem gewünschten Umriß der Konfiguration entspricht, in welcher das Pulvermaterial aufzutragen ist,
eine Deformiereinrichtung (150; 170; S), die in dem Bereich des Bandes (20) angeordnet ist, welcher von dem Ausschnitt (42) der Schablonenanordnung abgedeckt ist, so daß das Band deformierbar ist, um einen Hohlraum zu schaffen, welcher die gewünschte dreidi mensionale Konfiguration aufweist, und
eine Pulverauftrageeinrichtung (12) zum Auftragen des Pulvers durch den Ausschnitt (42) in den Hohlraum.
ein flaches, jedoch verformbares Band (20), welches die Auflageflä che bildet,
eine Schablonenanordnung (38) mit einem Ausschnitt (42), dessen Umriß dem gewünschten Umriß der Konfiguration entspricht, in welcher das Pulvermaterial aufzutragen ist,
eine Deformiereinrichtung (150; 170; S), die in dem Bereich des Bandes (20) angeordnet ist, welcher von dem Ausschnitt (42) der Schablonenanordnung abgedeckt ist, so daß das Band deformierbar ist, um einen Hohlraum zu schaffen, welcher die gewünschte dreidi mensionale Konfiguration aufweist, und
eine Pulverauftrageeinrichtung (12) zum Auftragen des Pulvers durch den Ausschnitt (42) in den Hohlraum.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Defor
miereinrichtung eine Schubeinrichtung (150, 170) umfaßt, die an der
Unterseite der Schablonenanordnung (38) neben deren Ausschnitt
(42) angeordnet und mit dem Aufnahmeband (20) in Eingriff bring
bar ist, um es zu deformieren, wenn die Schablonenanordnung (38)
in eine Arbeitsbeziehung mit dem Band (20) bewegt wird.
4. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Defor
miereinrichtung (150, 170, S) ein Element (S) umfaßt, welches
unterhalb des Bandes (20) in dem Bereich angeordnet ist, der von
dem Ausschnitt (42) der Schablonenanordnung (38) bedeckt ist,
wobei die Deformiereinrichtung (150, 170) das Band (20) zwecks
Deformierung in Eingriff mit dem Element (S) drückt.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Defor
mierelement (S) an einer Fläche (82) angeordnet ist und davon
abwärts ragt, und daß die Einrichtung (150, 170) zum Drücken des
Bandes (20) in Eingriff mit dem Deformierelement (S) eine Schub
einrichtung (150, 170) an der Unterseite der Schablonenanordnung
(38) neben deren Ausschnitt (42) umfaßt und mit dem Aufnahme
band (20) in Eingriff bringbar ist, um letzteres zu deformieren, wenn
die Schablonenanordnung (38) in Betriebsbeziehung mit dem Band
(20) bewegt wird.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
schnitt (42) in der Schablonenanordnung (38) typisch für eine
Schuhspitzenversteifung ist, und daß die Schubeinrichtung (150; 170;
S) ein Dichtglied (150) einschließt, welches sich um einen gekrümm
ten Rand des Ausschnittes erstreckt (dessen vorderen Rand dar
stellend), während das Deformierelement (S) sich längs eines weite
ren Randes des Ausschnitts (42) (dessen rückwärtigen Rand dar
stellend) erstreckt.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dicht
glied (150) eine nicht gleichförmige Dicke aufweist.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dicht
glied (150) in seiner Dicke von einem mittleren Teil des gekrümm
ten Randes an beiden Seiten zu dem weiteren Rand des Ausschnitts
(42) hin abnimmt.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß eine Vielzahl von Abstandselementen (160) im Abstand von
dem Ausschnitt (42) an der Unterseite der Schablonenanordnung (38)
zwecks Anlegens an die Aufnahmefläche (20) vorgesehen ist,
wobei diese Elemente (160) dazu dienen, die aufgetragene Pulver
menge an einer Beeinträchtigung seitens vorbeiströmender Luft zu
schützen, wenn die Schablonenanordnung (38) aus dem Kontakt mit
der Aufnahmefläche (20) entfernt wird, nachdem das Pulver aufge
tragen ist.
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