DE3346479A1

DE3346479A1 - Schwimmsattel-scheibenbremse

Info

Publication number: DE3346479A1
Application number: DE19833346479
Authority: DE
Inventors: Christopher Neil Henley-in-Arden Warwickshire Mathias
Original assignee: Lucas Industries Ltd
Current assignee: ZF International UK Ltd
Priority date: 1982-12-24
Filing date: 1983-12-22
Publication date: 1984-06-28
Also published as: IN159774B; JPH0261656B2; US4606438A; BR8307076A; JPS59133836A; FR2538483B1; FR2538483A1

Description

Schwimm sattel-Scheibenbremse

Die Erfindung "betrifft eine Schwimmsattel-Scheibenbremse in erster Linie für Motorfahrzeuge.

Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Scheibenbremse mit einem Bremsträger, der in fester Stellung so an einem Fahrzeug anbringbar ist, daß er eine drehbare Bremsscheibe umgreift, die von einem abzubremsenden Glied getragen ist. Ferner sind an dem Bremsträger zwei Bremsbacken, jeweils an einer Seite der Bremsscheibe angebracht und auch ein Sattel, der durch die Anbringung mittels mindestens eines Bolzens gegenüber dem Bremsträger in einer Richtung parallel zur Wmdrehungsachse der Bremsscheibe verschiebbar ist und gleichfalls die Bremsscheibe umgreift, Zu dem Sattel gehört eine Betätigungsvorrichtung, die eine der Bremsbacken unmittelbar in Bremseingriff mit der Bremsscheibe drängt, wodurch die andere Bremsbacke dadurch indirekt betätigt wird, daß der Sattel veranlaßt wird, sich gegenüber dem Bremsträger zu verschieben und die andere Bremsbacke mit der Bremsscheibe in Bremseingriff zu drängen.

Bei Scheibenbremsen dieser Art ist häufig ein Teil des die Bremsscheibe umgreifenden Sattels nicht abgestützt und deshalb Schwingungen ausgesetzt, die bei normaler Benutzung in einem Fahrzeug auftreten, das mit der Bremse ausgerüstet ist. Dies mag bei kleinen Bremsen hinnehmbar sein, die z.B. für Personenfahrzeuge ausgelegt sind. Aber bei Bremsen höherer Leistung für

Lastwagen ist das Gewicht des unabgestützten Sattel teils so groß, daß die erwähnten Schwingungen ζυ einem Verbiegen des bzw. jedes Stützbolzens führen können, was dann die ordnungsgemäße Gleitbewegung des Sattels behindert. In extremen Fällen kann es sogar zum Bruch des Bolzens kommen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schwimmsattel-Scheibenbremse zu schaffen, bei der diese Schwierigkeit auf ein Minimum eingeschränkt oder vermieden ist.

In einer Schwimmsattel-Scheibenbremse der erwähnten allgemeinen Art sind dazu gemäß der Erfindung die indirekt betätigte Bremsbacke und der Sattel mit zusammenwirkenden Formationen versehen, deren zusammenpassende Flächen in Ebenen rechtwinklig zu den Längsachsen der Bolzen liegen und so angeordnet sind, daß sie dem Sattel zusätzliche Unterstützung geben.

Bei Hochleistungsbremsen ist es wünschenswert, die Bremsbacken radial aus dem Sattel herausziehen zu können, damit eine Verlagerung des verhältnismäßig schweren Sattels gegenüber dem Bremsträger vermieden werden kann. Dazu kann der Sattel in einer Außenwand mit einer Zugangsöffnung versehen sein, und dann können die genannten Flächen mit Vorteil so angeordnet sein, daß sie das radiale Herausnehmen der Bremsbacke aus dem Bremsträger durch die Sattelöffnung ermöglichen, ohne daß dabei eine Verlagerung des Sattels gegenüber dem Bremsträger verursacht wird.

Bei einer zweckmäßigen Anordnung für die Praxis sind die in gegenseitigen Eingriff tretenden Formationen in Form einer Rippe an der Trägerplatte der indirekt betätigten Bremsbacke und einer dazu komplementären Nut im Sattel vorgesehen. Die Rippe ist zweckmäßigerweise insgesamt in der Mitte der Bremsbacke in Richtung der Breite derselben angeordnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schema ti scher Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gezeigte Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Schwimmsattel-Scheibenbremse gemäß der Erfindung;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Bremsbacke für die in Fig. 1 gezeigte Scheibenbremse;

Fig. 3 ein Schema einer möglichen Gebrauchsanordnung der Scheibenbremse im Verhältnis zu einer Bremsscheibe.

Wie Fig. 1 zeigt, weist die Schwimmsattel-Scheibenbremse einen Bremsträger 1 auf, der mit Einrichtungen versehen ist, beispielsweise hier nicht gezeigten Ansätzen, durch die Schraubbolzen eingesetzt sein können, um den Bremsträger an einem ortsfesten Teil eines Fahrzeugs, einer Bremsscheibe 2 benachbart in seiner Lage zu befestigen. Der Bremsträger hat einen Brückenteil, der in der Zeichnung nicht zu sehen ist, aber den ^TTmfang der Bremsscheibe übergreift und an Seitenteilen befestigt ist, in denen Ausnehmungen ausgebildet sind, die jeweils eine an der einen oder anderen Seite der Bremsscheibe angeordnete Bremsbacke 3 bzw. 4 enthalten. Z"· jeder Bremsbacke gehört ein Belag 5 aus EeiDUngsmaterial, der an einer Trägerplatte 6 aus Metall angeklebt oder anderweitig befestigt ist. Die Mitnahmekraft beim Bremsen wird von den Bremsbacken in herkömmlicher Weise an den Bremsträger übertragen.

Zu der Scheibenbremse gehört auch ein Sattel 7» der an dem Bremsträger mit zwei Bolzen 8 und 9 so angebracht ist, daß er in Richtung parallel zur ^mdreh"ngsachse der Bremsscheibe verschiebbar ist. Mit Schraubgewinde versehene Enden 10 dieser Bolzen sind in Gewindelöchern im Bremsträger aufgenommen, während der größere Teil der verbleibenden Länge der Bolzen jeweils in Durchgangsbohrungen 10A des Sattels aufgenommen ist und Stützflächen bildet, längs denen der Sattel verschiebbar

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ist, wie schon erwähnt. Die offenen Enden der Durchgangsbohrungen sind durch Stopfen 1OB verschlossen (in der Zeichnung ist nur eine Durchgangsbohrung 1OA und ein Stopfen 1OB gezeigt). Es wäre aber auch möglich, die Bolzenenden innerhalb des Sattels zu befestigen und die Stützteile der Bolzen in entsprechende Bohrungen des Bremsträgers einzusetzen. Zwischen dem schwimmenden Sattel 7 und dem festen Bremsträger 1 ist eine Abdichtung in Form gewellter Manschetten 8A, 9A vorgesehen, die die freiliegenden Bereiche der Bolzen umgeben.

Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel enthält derjenige Teil des Sattels, in dem die Bolzen 8 und 9 verschiebbar aufgenommen sind, zwei insgesamt mit 11 bezeichnete, hydraulische Betätigungsvorrichtungen, deren Kolben 12 unmittelbar an der Trägerplatte 6 der benachbarten Bremsbacke anliegen und diese unmittelbar in Bremseingriff mit der Bremsscheibe 2 drängen, wenn den Betätigungsvorrichtungen hydraulisches Fluid zugeführt wird. Der Sattel hat Arme ?A, die den Scheibenumfang umgreifen und mit Teilen 7B des Sattels verbunden sind, die sich parallel zu der Ebene der Bremsscheibe erstrecken und an der Trägerplatte 6 der anderen Bremsbacke anliegen. Die Betätigung der Bremsbacke k erzeugt eine Reaktion, die verursacht, daß der Sattel auf den Bolzen 8 und 9 entlang gleitet, so daß die Bremsbacke 3 durch die Bewegung des benachbarten Teils 7B des Sattels an die Bremsscheibe angelegt wird.

Die Arme 7A erstrecken sich ein beträchtliches Stück über die Lagerflächen der Bolzen 8 und 9 hinaus, so daß diese Arme und die Teile 7B im Verhältnis nicht abgestützt sind und der Wirkung von Schwingungen ausgesetzt sind, die in der Bremse bei normaler Benutzung entstehen. Bei Hochleistungsbremsen für Lastwagen kann der unabgestützte Teil der Bremse ein beträchtliches Gewicht haben, und die Auswirkung der genannten Schwingungen kann ausreichend sein, um die Bolzen 8 und 9 zu verformen, was ein ordnungsgemäßes Entlanggleiten des Sattels auf den

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Bolzen verhindert. Im äußersten Fall kann es sogar zum Bruch der Bolzen kommen. Um für die überhängenden Teile des Sattels zusätzliche Unterstützung zu schaffen, ist an der Trägerplatte 6 für die indirekt "betätigte Bremsbacke eine Rippe 15 ausgebildet (Fig. 2), die sich in rechtem Winkel zur Längsachse der Bolzen 8 und 9 erstreckt. Die Rippe 15 ist in einer komplementären, in einer benachbarten Fläche des Teils 7B des Sattels ausgebildeten Ausnehmung 16 so aufgenommen, daß die Seitenflächen 15A der Rippe mit den jeweils benachbarten, einander gegenüberliegenden Oberflächen der Ausnehmung 16 in engem Eingriff stehen·

Diese Anordnung wird gewählt, wenn die Bremse B an einer Stelle am Umfang der Bremsscheibe, entfernt vom höchsten Punkt des Scheibenumfangs angeordnet wird, wie in Fig. 3 gezeigt. Bei dieser Anordnung erstrecken sich die Bolzen 8 und 9 insgesamt in einer vertikalen Ebene, und vertikale Schwingungen, die die nicht abgestützten Sattelteile erleiden, wirken zurück an einer oder beiden Seitenflächen 15A der Rippe. Dadurch wird die Gefahr einer Verformung oder des Bruchs der Bolzen 8 und 9 wirksam auf ein Minimum herabgesetzt. Außerdem ist klar, daß die Rippen auch eine Gleitbewegung der Bremsbacke in Richtung radial zur Bremsscheibe ermöglichen, so daß die Bremsbacke durch eine benachbarte Öffnung 20 im Sattel herausgenommen werden kann, ohne daß dazu der Sattel gegenüber dem Bremsträger verlagert werden muß. Um die Bremsbacke so herauszunehmen, werden zunächst herkömmliche Haltestifte 17 entfernt, die sich durch den Sattel und über die Öffnung hinweg erstrecken.

Es ist möglich, eine Vielzahl von Rippen und entsprechende Nuten für jede Bremsbacke vorzusehen, obwohl in vielen Fällen eine einzige Rippe ausreicht.

Mit der Erfindung wird also eine einfache, preisgünstige und zweckmäßige Einrichtung geschaffen, um Schwingungskräften Wider-

stand ζ" leisten, die sich an einem im Verhältnis nicht abgestützten Teil des Sattels einstellen. Dabei ist es verhältnismäßig einfach_#die Rippen 15 durch Teilverschiebung der Trägerplatte 6 für die Bremsbacken auszubilden. Es ist ersichtlich, daß die Bremsbacken auf zweckmäßige Weise symmetrisch ausgebildet werden können, wobei die Rippe 15 an der direkt be« tätigten Bremsbacke zweckmäßigerweise zwischen den Betätigungsvorrichtungen 11 aufgenommen ist.

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Claims

Patentansprüche

\ΐΛ Schwimmsattel.-Scheibenbremse mit einem Bremsträger, Nier an einem Fahrzeug in ortsfester Stellung so anbringbar ist, daß er eine von einem abzubremsenden Glied getragene, drehbare Bremsscheibe umgreift, zwei Bremsbacken, die an dem Bremsträger jeweils an einer Seite der Bremsscheibe angebracht sind, und einem Sattel, der an dem Bremsträger mittels mindestens eines Bolzens so angebracht ist, daß er gegenüber dem Bremsträger in Richtung parallel zur ümdrehungsachse der Bremsscheibe verschiebbar ist und gleichfalls die Bremsscheibe umgreift und der eine Betätigungsvorrichtung enthält, mittels der eine der Bremsbacken unmittelbar in Bremseingriff mit der Bremsscheibe bringbar ist, wodurch die andere Bremsbacke dadurch indirekt betätigbar ist, daß der Sattel zu einer Verschiebung gegenüber dem Bremsträger veranlaßbar ist und dabei die andere Bremsbacke in Bremseingriff mit der Bremsscheibe drängt, dadurch gekennzeichnet , daß die indirekt betätigte Bremsbacke (3) und der Sattel (7) mit in gegenseitigen Eingriff tretenden Formationen {15» 16) versehen sind, deren zusammenpassende Flächen in Ebenen rechtwinklig zu den Längsachsen der Bolzen (8, 9) liegen und so angeordnet sind, daß sie dem Sattel zusätzliche Unterstützung bieten.
2. Schwimmsattel-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Sattel (7) in einer Außenwand mit einer Zugangsöffnung (20) versehen 1st,

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•und daß die Flächen so angeordnet sind, daß sie die radiale Herausnahme der Bremsbacke aus dem Bremsträger durch die Öffnung im Sattel ermöglichen, ohne eine Verschiebung des Sattels gegenüber dem Bremsträger (1) hervorzurufen.
3. Schwimmsattel-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die in gegenseitigen Eingriff tretenden Formationen in Form einer Rippe (15) an der indirekt betätigten Bremsbacke (3) und einer komplementären Nut (16) im Sattel (7) vorgesehen sind.
4. Schwimmsattel-Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Hippe (15) insgesamt in der Mitte der Bremsbacke in Richtung der Breite derselben angeordnet ist.
5. Schwimmsattel-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet , daß jede Bremsbacke (3, 4) eine Trägerplatte (6) hat, die einen Belag (5) aus Reibungsmaterial trägt, und daß die Formation an der indirekt betätigten Bremsbacke (3) an deren Trägerplatte (6) ausgebildet ist.
6. Schwimmsattel-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet , daß die Formationen insgesamt einen rechteckigen Querschnitt haben.
7. Bremsbacke zur Verwendung in einer Schwimmsattel-Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß an ihr eine Formation zum Eingriff mit einer entsprechenden Formation an dem Sattel der Scheibenbremse vorgesehen ist, wobei die Bremsbacke in Eingriffsstellung bei Benutzung dem Sattel zusätzliche unterstützung bietet und gleichzeitig die radiale Entfernung der Bremsbacke von der Scheibenbremse ermöglicht.

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