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HOERGERAET
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Die Erfindung betrifft ein Hörgerät gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Bei den bekannten Hörgeräten kann die Lautstärke durch den Benützer
des Hörgerätes selbst eingestellt werden. Andere charakteristische Einstellungen,
wie die Kompression, der Frequenzgang und/oder die Begrenzung des Ausgangspegels
werden vom Fachmann, d.h. vom Hörgeräte-Akustiker, gestützt auf das Sprachaudiogramm
eines Hörgeschädigten, voreingestellt und anschliessend bei der Anpassung des Hörgerätes
direkt am Hörgeschädigten wenn nötig nachkorrigiert. Als Einstellelemente für die
genannten charakteristischen Einstellungen werden bekanntlich einstellbare Widerstände,
sog. Potentiometer, oder kleine Stufenschalter verwendet. Trotz ihren kleinen Abmessungen
benötigen diese Einstellelemente vergleichsweise mit der Grösse eines Hinterohr-Hörgerätes
oder gar eines Imohr-Hörgerätes, relativ viel Platz.
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Ueberdies sind diese Einstellelemente recht teuer. Im weiteren ist
wegen der kleinen Platzverhältnisse eine gut lesbare Beschriftung der Einstellwerte
ziemlich problematisch. Eine Aenderung der Einstellung der Einstellelemente muss
entweder am Kopf des Hörgeschädigten vorgenommen werden oder das Hörgerät muss dazu
vom Kopf des Hörgeschädigten abgenommen werden. Die Ein-
stellung
ist ein iterativer Prozess, bei welchem der Hörbeschädigte subjektive Vergleiche
zwischen sich folgenden Einstellungen vornehmen muss. Das bisher bekannte Vorgehen
ist deshalb sehr zeitraubend und bringt keine optimalen Resultate, weil zwischen
zwei Einstellungen zuviel Zeit verstreicht und ein subjektiver Vergleich sehr schwierig
wird.
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Um insbesondere den letztgenannten Nachteil der bekannten Hörgeräte
zu. beseitigen, sind schon sog. digitale Hörgeräte vorgeschlagen worden, bei welchen
die ganze Signalverarbeitung digital erfolgt und damit auch die Einstelldaten digital
gespeichert werden. Dieses vorgeschlagene digitale Hörgerät mit einem eingebauten
Rechner benötigt für die gleiche Leistung wie die klassischen bekannten Hörgeräte
noch sehr viel Platz und einen hohen Speisestrom und ist zudem sehr teuer.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Hörgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die charakteristischen Einstellungen problemlos und schnell
an dem am Kopf des Hörgeschädigten angebrachten Hörgerät vorgenommen werden kann,
ohne dass das Gerät selbst berührt werden muss.
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Das erfindungsgemässe Hörgerät ist durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale gekennzeichnet.
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Weitere Merkmale von Ausführungsformen des erfindungsgemässen Hörgerätes
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der Erfindungsgegenstand ist nachstehend mit Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielsweise näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 das Blockschema eines einfachen
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Hörgerätes, Fig. 2 das Blockschema eines
zweiten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen Hörgerätes, Fig. 3 den Spannungsverlauf
am Ausgang eines Hochpassfilters des Gerätes nach der Fig. 2 in Funktion der
Frequenz,
Fig. 4 der Spannungsverlauf am Ausgang eines Tiefpassfilters des Gerätes nach der
Fig. 2 in Funktion der Frequenz, Fig. 5 der Spannungsverlauf am Eingang des Leistungsverstärkers
des Gerätes nach der Fig. 2 in Funktion der Frequenz, Fig. 6 das Blockschema des
frequenzbestimmenden Teiles eines dritten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen
Hörgerätes, Fig. 7 das Blockschema eines Teiles eines vierten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemässen Hörgerätes, Fig. 8 das Blockschema eines Einstellgerätes
zum Einstellen der charakteristischen Eigenschaften des Hörgerätes gemäss der Fig.
2, Fig. 9 die graphische Darstellung von Impulsen, die vom Einstellgerät gemäss
der Fig. 8 an das Hörgerät gemäss der Fig. 2 abgegeben werden und Fig. 10 das Blockschema
eines weiteren Einstellgerätes zum Einstellen des Hörgerätes gemäss der Fig. 7.
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Die Fig. 1 zeigt das Blockschema eines einfachen Hörgerätes, wobei
die Schallwellen von einem Mikrophon 1 aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt,
mittels einem Vorverstärker 2 verstärkt und einem Filter 3 zugeführt werden. Das
Ausgangssignal des Filters 3 gelangt in einen Leistungsverstärker 4 und die verstärkten
Signale werden einem Hörer 5 zugeführt. Der Vorverstärker 2 besitzt eine nicht dargestellte
automatische Regelschaltung, deren Aufgabe es ist, den Verstärkungsgrad V des Vorverstärkers
2 in Funktion der an seinen Eingang angelegten Spannung zu ändern, so dass sich
eine Kompression, d.h. eine Dynamikbegrenzung, ergibt. Bei einer Kompression nimmt
die Verstärkung bei ansteigendem Eingangssignal allmählich ab.
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Da die Regelschaltung selber bestimmt, wann eine solche Abnahme der
Verstärkung erforderlich ist, wird die-
se Schaltung auch automatische
Verstärkungsregelschaltung (AGC) genannt. Durch ein Steuersignal, welches an einen
Steuereingang 6 des Vorverstärkers 2 angelegt wird, kann die wirksame Kompression
bzw. die Dynamikkompression verändert werden, damit eine Anpassung des Hörgerätes
an den Hörschaden des Hörbehinderten möglich ist.
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Das Einstellen der Dynamikkompression erfolgt bei den bekannten Hörgeräten
durch Betätigen eines Potentiometers mit dem die Grösse des Steuersignals für den
Steuereingang 6 eingestellt wird. Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Hörgerät wird
dieses Steuersignal, das ein Gleichstromsignal ist, von einem Digital/Analog-Umsetzer
7 geliefert. Die Grösse des Ausgangssignales des Digital/Analog-Umsetzers 7, d.h.
des Steuersignals für den Steuereingang 6, ist von dem in einem Speicher 8 gespeicherten
digitalen Wert abhängig. Der genannte digitale Wert wird auf eine weiter unten näher
beschriebene Weise mit Hilfe eines Einstellgerätes während dem Anpassungsvorgang
des Hörgerätes an den Hörgeschädigten über eine Leitung und einen Eingang 9 in den
Speicher 8 eingegeben.
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Wenn der Speicher 8 ein Fassungsvermögen von vier Bit aufweist, kann
die Dynamikkompression in sechzehn Stufen eingestellt werden. Wird eine feinere
Einstellung der Dynamikkompression gewünscht, so kann ein Speicher zur Aufnahme
von fünf oder sechs Bit gewählt werden. Ebenso kann ein Speicher mit einem Fassungsvermögen
von zwei oder drei Bit gewählt werden, wenn eine geringere Auflösung gewünscht wird.
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Die Ausgänge 10 des Speichers 8 sind über eine Mehrfachleitung 11
mit den Eingängen des Digital/Analog-Umsetzers 7 verbunden.
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Der Leistungsverstärker 4 besitzt eine nicht dargestellte Vorrichtung
zum Begrenzen des vom Leistungsverstärker 4 an den Hörer 5 abgegebenen Spannung.
Mit Hilfe eines Steuersignals, das einem Steuereingang 12
des Leistungsverstärkers
4 zugeführt wird, kann der Einsatzpunkt der Begrenzung verschoben werden. Der Ausgang
des Digital/Analog-Umsetzers 7 kann anstelle mit dem Steuereingang 6 des Vorverstärkers
2 mit dem Steuereingang 12 des Leistungsverstärkers 4 verbunden sein, so dass mit
dem im Speicher 8 gespeicherten digitalen Wert das Ausmass der Begrenzung im Leistungsverstärker
4 eingestellt werden kann.
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In der Fig. 2 ist das Blockschema eines zweiten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemässen Hörgerätes dargestellt, wobei Teile, welche die gleiche Funktion
wie jene in dem Ausführungsbeispiel gemäss der Fig. 1 ausüben, mit den gleichen
Bezugszeichen versehen sind.
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Anstelle des Filters 3 (Fig. 1) besitzt das Hörgerät nach der Fig.
2 ein Tiefpassfilter 13 und ein Hochpassfilter 14, deren Durchlasskurven in den
Fig. 3 und 4 schematisch dargestellt sind. Als Tief- und Hochpassfilter eignen sich
insbesondere monolithisch integrierte Filter mit geschalteten Kapazitäten, nachstehend
SC-Filter (Switched-Capacitor-Filter) genannt.
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Derartige Filter sind beispielsweise in der Fachzeitschrift "Elektronik"
in den Heften 13, 14 und 21, Ausgabe 1980, beschrieben. Die SC-Filter enthalten
ausschliesslich elektronische Schalter, Kondensatoren und Operationsverstärker,
wobei die Taktfrequenz, mit der die Schalter getastet werden, insbesondere die Grenzfrequenz
f des SC-Filters bestimmt. Die Grenzfrequenz g des Tiefpassfilters 13 kann also
durch Aendern der Taktfrequenz, die dem Steuereingang 15 des Tiefpassfilters 13
zugeführt wird, geändert werden, so dass das Tiefpassfilter 13 als Regler für die
tiefen Töne wirkt.
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Analog kann die Grenzfrequenz des Hochpassfilters 14 durch Aendern
der Taktfrequenz, die dem Steuereingang 16 des Hochpassfilters 14 zugeführt wird,
geändert werden, so dass das Hochpassfilter 14 als Regler für die hohen Töne wirkt.
In den Fig. 5a bis 5d sind verschiedene Frequenzgänge schematisch und graphisch
darge-
stellt, die sich mit Hilfe des Tiefpassfilters 13 und des
Hochpassfilters 14 durch geeignete Wahl der den Steuereingängen 15 bzw. 16 zugeführten
Taktfrequenz einstellen lassen. Die Fig. 5a zeigt eine breitbandige Einstellung,
die Fig. 5b eine schmalbandige Einstellung, die Fig. 5c ein schmales Band im Hochtonbereich
und die Fig. 5d ein schmales Band im Tieftonbereich.
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Die Taktfrequenz für das Tiefpassfilter 13 bzw.
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das Hochpassfilter 14 wird von einem Oszillator 17 geliefert, dem
regelbare Frequenzteiler 18 bzw. 19 nachgeschaltet sind. Jeder der Frequenzteiler
18 und 19 besitzt mehrere parallele Eingänge 20 bzw. 21 zum Zuführen eines digitalen
Wertes und je einen Ausgang 22 bzw. 23 für das impulsmässige Steuersignal, mit der
erforderlichen Taktfrequenz, zum Zuführen an den Steuereingang 15 des Tiefpassfilters
14. Die Taktfrequenz der von den Frequenzteilern 18 bzw. 19 erzeugten Steuersignalen
ist von den den Eingängen 20 bzw. 21 zugeführten digitalen Werten abhängig. Die
Taktfrequenz ist eine Funktion f = fosz/n' wobei f0SZ = die vom Oszil-T lator 17
gelieferte Frequenz und n der Teilfaktor ist, der eine beliebige positive Zahl,
einschliesslich von Dezimalbrüchen, sein kann. Der Teil faktor n wird festgelegt
durch den an die Eingänge der Frequenzteiler 18 bzw. 19 angelegten digitalen Wert.
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Weiter besitzt das Hörgerät gemäss der Fig. 2 einen weiteren Digital/Analog-Umsetzer
24 zum Erzeugen des Steuersignals für den Steuereingang 12 des Leistungsverstärkers
4. Beim oben beschriebenen Hörgerät können vier verschiedene charakteristische Einstellungen
vorgenommen werden, nämlich die Einstellung der Dynamikkompression, die Einstellung
der Grenzfrequenz f des Tiefpassfilters 13, die Einstellung der Grenzg frequenz
f des Hochpassfilters 14 und die Begrenzung g des Ausgangssignales des Leistungsverstärkers
4. Dementsprechend ist ein Speicher 25 mit vier Speicherbereichen 26, 27, 28 und
29 vorgesehen. In jedem der ge-
nannten Speicherbereiche ist je
ein digitaler Wert gespeichert, welcher Wert für je eine der genannten charakteristischen
Einstellungen massgebend ist.
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Die Ausgänge des Speicherbereiches 26 des Speichers 25 sind zum Bestimmen
der Dynamikkompression im Vorverstärker 2 mit dem Digital/Analog-Umsetzer 7, die
Ausgänge des Speicherbereiches 27 sind zum Bestimmen der Grenzfrequenz fg des Tiefpassfilters
13 mit dem Frequenzteiler 18, die Ausgänge des Speicherbereiches 28 sind zum Bestimmen
der Grenzfrequenz f des Hochg passfilters 14 mit dem Frequenzteiler 19 und die Ausgänge
des Speicherbereiches 29 sind zum Bestimmen der Begrenzung im Leistungsverstärker
4 mit dem Digital/ Analog-Umsetzer 24 verbunden.
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Der Speicher 25 ist vorzugsweise ein nicht flüchtiger Speicher, der
als Schieberegister ausgebildet ist. Derartige nicht flüchtige Speicher sind in
einem Aufsatz von B. Gerber, J. C. Martin und J. Fellrath in der Fachzeitschrift
IEEEJ. of Solid-State Circuits, Vol. SC-16, 195 (1981) beschrieben. Ueber einen
Eingang 30 des Speichers 25 werden die genannten digitalen Werte auf serielle Weise
während dem Anpassungsvorgang des Hörgerätes an die hörgeschädigte Person in die
betreffenden Speicherplätze eingegeben. Weiter kann ein Ausgangsanschluss 31 des
Speichers 25 vorgesehen sein, welcher Anschluss gestattet, die im Speicher 25 gespeicherten
digitalen Werte auszulesen. Diese Möglichkeit ist beispielsweise für die Nachkontrolle
des Hörgerätes vorteilhaft.
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Das Speichervermögen jeder der Speicherbereiche 24 bis 29 beträgt
beispielsweise vier Bit, so dass jede der charakteristischen Einstellungen in sechzehn
Stufen vorgenommen werden kann. Durch Verkleinern oder Vergrössern des Speichervermögens
jeder der Speicherbereiche kann die Stufung vergröbert oder verfeinert werden.
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Die Fig. 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel
des
erfindungsgemässen Hörgerätes, wobei jene Teile, die identisch mit Teilen der Ausführung
gemäss der Fig. 2 sind und die gleichen Funktionen ausüben, mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Zwischen dem Tiefpassfilter 13 und dem Hochpassfilter 14 sind zusätzlich
ein erstes und ein zweites Band filter 32 und 33 geschaltet. Diese Bandfilter sind
ebenfalls sog. SC-Filter und mit ihnen können schmalbandige Frequenzbereiche entsprechend
angehoben oder abgesenkt werden (Peakfilter oder Notchfilter), wobei die Mittenfrequenz
der Bandfilter 32 bzw. 33 durch Aendern der ihren Eingängen 34 bzw. 35 zugeführten
Frequenz verschoben werden kann.
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Die betreffenden Frequenzen werden von zwei weiteren Frequenzteilern
36 und 37 geliefert, die ebenfalls am Ausgang des Oszillators 17 angeschlossen sind.
Ein nicht flüchtiger Speicher 38 weist die Speicherbereiche 26 bis 29 und zwei zusätzliche
Speicherbereiche 39 und 40 auf. Die Ausgänge der. zusätzlichen Speicherbereiche
39 und 40 sind über je eine Mehrfachleitung mit den Eingängen 41 bzw. 42 der Frequenzteiler
36 bzw. 37 verbunden, damit die den Bandfiltern 32 bzw. 33 zugeführte Frequenz durch
den in den Speicherbereichen 39 bzw. 40 gespeicherten digitalen Werte eingestellt
wird.
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Das Steuersignal für den Steuereingang 12 des Leistungsverstärkers
4 wird nicht wie im Beispiel gemäss der Fig. 2 durch den Digital/Analog-Umsetzer
24, sondern durch einen Frequenz-Spannungs-Umsetzer 43 geliefert, der die in ein
Gleichstromsignal umzusetzende Frequenz von einem Frequenzteiler 44 erhält, der
ebenfalls an den Oszillator 17 angeschlossen ist. Die Frequenz, welche der Frequenzteiler
44 an den Frequenz-Spannungs-Umsetzer 43 abgibt, wird durch den ihm vom Speicherbereich
29 des Speichers 38 über eine Mehrfachleitung 45 zugeführten digitalen Wert bestimmt.
In analoger Weise können anstelle des Digital/Analog-Umsetzers 7 (Fig. 2) ein in
der Fig. 6 nicht dargestell-
ter Frequenzteiler und ein Frequenz-Spannungs-Umsetzer
das Steuersignal für den Steuereingang 6 des Vorverstärkers 2 in Abhängigkeit des
im Speicherbereich 26 gespeicherten digitalen Wertes liefern.
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Die Fig. 7 zeigt einen Teil des Blockschemas eines vierten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemässen Hörgerätes. Dieses Ausführungsbeispiel besitzt einen nicht
flüchtigen Speicher 46 mit einem Speichervermögen von sechs Bit und es können gleich
wie beim Ausführungsbeispiel gemäss der Fig. 2 vier charakteristische Einstellungen,
nämlich die Dynamikbegrenzung, die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters, die Grenzfrequenz
des Hochpassfilters und die Ansprechschwelle der Begrenzung im Leistungsverstärker
mit Hilfe der beiden Digital/Analog-Umsetzer 7 und 24 sowie den beiden Frequenzteilern
13 und 14 vorgenommen werden. Die Ausgänge A bis F des Speichers 46 sind mit Eingängen
eines Code-Umsetzers 47 verbunden. Der Code-Umsetzer 47 wandelt beispielsweise die
im Speicher 46 gespeicherten BCD 6 Bit in BCD 4 x 4 Bit um. Die umgesetzten Codes
werden anschliessend über je eine von vier Mehrfachleitungen 48, 49, 50 und 51 dem
Digital/Analog-Umsetzer 7, den beiden Frequenzteilern 13 und 14 bzw. dem Digital/Analog-Umsetzer
24 zugeführt. In dem Ausführungsbeispiel gemäss der Fig. 7 können die vier charakteristischen
Einstellungen ebenfalls in je sechzehn Stufen vorgenommen werden, je nachdem, was
für ein Wort von sechs Bit Länge dem Eingang 48 des Speichers 46 zugeführt wird.
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In der Fig. 8 ist das vereinfachte Blockschema eines Einstellgerätes
zum Programmieren des Hörgerätes nach der Fig. 2 dargestellt. Zum Vornehmen der
vier charakteristischen Einstellungen, wie die Dynamikbegrenzung (AGC), die Grenzfrequenz
des Tiefpassfilters, die Grenzfrequenz des Hochpassfilters und die Begrenzung der
Ausgangsspannung des Leistungsverstärkers (PC) besitzt das Einstellgerät vier Stufenschalter
S1 bis S4
mit je sechzehn Stellungen entsprechend den vier Bit
für jeden der Speicherbereiche 26 bis 29 des Hörgerätes gemäss der Fig. 2. Die sechzehn
Schaltkontakte des Stufenschalters S1 sind über sechzehn Leiter 52 mit den Eingängen
eines Code-Umsetzers 53 verbunden. Der Codeumsetzer 53 setzt den Dezimalcode des
Stufenschalters S1 in einen vier-Bit BCD-Code um. Der umgesetzte Code wird parallel
über vier Leiter den Eingängen A bis D eines vier-Bit-Schieberegisters 54 zugeführt.
In analoger Weise sind die sechzehn Kontakte der anderen Stufenschalter S2, S3 und
S4 über je sechzehn Leiter 55, 56 bzw. 57 mit weiteren Code-Umsetzern 58, 59 bzw.
60 verbunden. Die Code-Umsetzer 58, 59 und 60 sind über je vier Leiter mit den vier
Eingängen A bis D von weiteren vier-Bit-Schieberegistern 61, 62 bzw. 63 verbunden
Die Schieberegister 54, 61, 62 und 63 sind hintereinander geschaltet und jedes dieser
Schieberegister beitzt je einen Setzeingang s zum Zuführen von Leseimpulsen, die
von einer Steuereinheit 64 erzeugt werden, und je einen Takteingang t zum Zuführen
von Schiebetakten, die von einem Oszillator 65 in Abhängigkeit der Steuerung durch
die Steuereinheit 64 erzeugt werden. Die ganze Wortlänge, die in den Schieberegistern
54, 61, 62 und 63 gespeichert ist, beträgt sechzehn Bit. Die Steuereinheit 64 steuert
den Taktoszillator 65, welcher nach erfolgtem Einlesen des ganzen Schieberegisterinhaltes
das ganze Wort seriell über den Ausgang des Schieberegisters 63 zur Ausgangsklemme
66 des Einstellgerätes abgibt.
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Ueber eine nicht dargestellte Datenleitung gelangt das sechzehn Bit
umfassende Datenwort über den Eingang 30 in den Speicher 25 des Hörgerätes nach
der Fig. 2. Wenn das ganze Datenwort genügend schnell, d.h.
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beispielsweise 10 mal pro Sekunde vom Einstellgerät zum Hörgerät übertragen
wird, so ergibt sich eine praktisch kontinuierliche Einstellung des Hörgerätes.
Mit anderen Worten, es werden die charakteristischen Einstellwerte praktisch gleichzeitig
mit der Einstellung
der Stufenschalter 1 bis S4 verändert. Dabei
ist es aber notwendig, dass die Datenverschiebungszeit tV klein ist gegenüber der
Standzeit, während welcher die Daten nicht verändert werden, so dass der Hörgerätträger
die bei der Datenverschiebung auftretenden Abweichungen nicht wahrnehmen kann. In
einer weiteren Variante ist es denkbar, dass über eine einfache Schaltstufe auch
der Hörgeräteendverstärker während der Datenverschiebungszeit blockiert wird.
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Die Fig. 9 zeigt die graphische Darstellung von Impulsen, die an
verschiedenen Stellen des Einstellgerätes gemäss der Fig. 8 auftreten. Die Zeile
A zeigt die vom Oszillator 62 erzeugten Taktimpulse. In der Zeile B sind die von
der Steuereinheit 64 an die Setzeingänge s der Schieberegister 54, 61, 62 und 63
abgegebenen Leseimpulse dargestellt, wobei die Leseimpulse alle 100 ms erscheinen
und die genannten Schieberegister veranlassen, die von den Code-Umsetzern 52, 58,
59 bzw. 60 umgesetzten codierten Werte zu übernehmen.
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Die Zeile C zeigt die beispielsweise sechzehn Schiebetakte, welche
der Oszillator 65 unter Steuerung durch die Steuereinheit 64 anschliessend an jeden
Leseimpuls an die Takteingänge t der Schieberegister abgibt.
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Schliesslich sind in der Zeile D die in den Schieberegistern 54, 61,
62 bzw. 63 gespeicherten digitalen Werte a, b, c und d dargestellt. Gemäss der Zeile
D ist im Schieberegister 54 der digitale Wert 1001, im Schieberegister 61 der digitale
Wert 1110, im Schieberegister 63 der digitale Wert 0101 und im Schieberegister 63
der digitale Wert 1011 gespeichert.
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Durch das Auftreten der sechzehn Schiebetakte an den Takteingängen
t der Schieberegister wird das insgesamt sechzehn Bit umfassende Wort gemäss der
Zeile D über die Anschlussklemme 66, die nicht dargestellte Datenleitung dem Eingang
30 des Hörgerätes nach der Fig. 2 zugeführt und in dessen Speicher 25 eingegeben.
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Um die Empfangsschaltung im Hörgerät zu vereinfachen,
ist
es vorteilhaft, wenn die Schiebetakte über einen speziellen Leiter dem Speicher
25 des Hörgerätes zugeführt werden, wie dies durch einen Pfeil 67 in der Fig. 8
angedeutet ist.
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Die Verschiebezeit tV (Fig. 9), während welcher die Schiebetakte
ausgegeben werden, beträgt 0,16 ms und die Standzeit tst, während welcher die Daten
nicht verändert werden, beträgt 86 ms, woraus sich ein Verhältnis zwischen der Stand
zeit und der Verschiebungszeit von 1 zu 0,00186 ergibt, d.h., die Verschiebungszeit
tV beträgt weniger als 2 o/oo. der Standzeit tst. Ein derartig günstiges Zeitverhältnis
wird vom Hörgerätträger praktisch nicht bemerkt und dennoch werden die Einstellungen
der Stufenschalter S1 bis S4 zum Hörgerät gemäss der Fig. 2 mit einem kaum wahrnehmbaren
Zeitverlust übertragen.
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Zum Einsparen der Code-Umsetzer 53, 58, 59 und 60 können die Ausgänge
der einzelnen Stufenschalter 1 bis S4 in einem BCD-Code fest verdrahtet und direkt
an die Eingänge A, B, C und D der betreffenden Schieberegister 54, 61, 62 und 63
angeschlossen sein. Gemäss einer weiteren Ausführungsform können stufenlose Schiebewiderstände
verwendet werden, deren abgegriffene Teilspannungen im nachfolgenden Analog/Dtgital-Umsetzer
in den BCD-Code umgesetzt werden.
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Das Einstellgerät gemäss der Fig. 8 kann auch über eine Computerschnittstelle
(z.B. ein IEC-Bus V24) verfügen, so dass die definitiven, zuletzt ausgelesenen Daten
abgespeichert werden können. Auch können Einstellungen vom Computer vorgenommen
werden, indem dieser die aus einem Audiogramm gewonnenen Einstelldaten einlesen
kann.
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Die Fig. 10 zeigt das Blockschema eines weiteren Beispieles eines
Einstellgerätes, das zum Einstellen der charakteristischen Werte des Hörgerätes
nach der Fig. 7 bestimmt ist. Jeder der je sechzehn Stellungen
umfassenden
Stufenschalter 1 bis S4 ist über je sechzehn Leiter 68, 69, 70 bzw. 71 mit entsprechenden
Eingängen eines Code-Umsetzers 72 verbunden. Im Code-Umsetzer 72 werden die insgesamt
4 x 16 möglichen Einstellungen der Stufenschalter 1 bis S4 in ein sechs Bit enthaltendes
Wort umgesetzt, das von den sechs Ausgängen des Code-Umsetzers 72 den Eingängen
A bis F eines Schieberegisters 73 parallel zugeführt wird.
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Eine Steuereinheit 74 erzeugt beispielsweise alle 100 ms einen Leseimpuls,
der dem Setzeingang des Schieberegisters 73 zugeführt wird und dieses veranlasst
die an seinen Eingängen A bis F anliegenden digitalen Werte zu übernehmen. Anschliessend
an jeden Leseimpuls steuert die Steuereinheit 74 über einen Leiter 75 einen Oszillator
76 an, der daraufhin nach jedem Leseimpuls sechs Schiebetakte erzeugt und über einen
Leiter 77 dem Takteingang t des Schieberegisters 73 zuführt. Alsdann erscheint an
einer Ausgangsklemme 78 des Einstellgerätes das sechs Bit umfassende Wort, das dann
über eine nicht dargestellte Datenleitung dem Eingang 48 des Speichers 46 des Hörgerätes
gemäss der Fig. 7 zugeführt wird. Vom Code-Umsetzer 47 des Hörgerätes wird dann
das sechs Bit enthaltende Wort in vier Wörter zu je vier Bit umgesetzt, welche Wörter
die den Einstellungen der Stufenschalter 1 bis S4 des Einstellgerätes nach der Fig.
10 entsprechende Information enthalten und über die Mehrfachleitungen 48, 49, 50
bzw. 51 zum Digital/Ånalog-Umsetzer 7, dem Frequenzteiler 13, dem Frequenzteiler
14 bzw. dem Digital/Analog-Umsetzer 24 zur Einstellung der charakteristischen Werte
des Hörgerätes zugeführt werden.
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Die Reduzierung des zu übertragenden Wortes auf sechs Bit ermöglicht
auch eine parallele Datenübertragung, wodurch die Speicherorganisation erheblich
vereinfacht wird.
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Das Eingeben der charakteristischen Einstellungen in die oben beschriebenen
Hörgeräte kann über die nicht
dargestellte Datenleitung von einigen
Metern Länge schnell und bequem erfolgen, ohne dass es dabei notwendig ist, irgend
welche Einstellelemente am Hörgerät selbst auf umständliche Weise von Hand zu betätigen.
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Die oben beschriebenen Hörgeräteschaltungen sind so ausgelegt, dass
sie sich vollständig integrieren lassen. Insbesondere die CMOS-Technik schliesst
die Verwendung von integrierten Spannungsvervielfachern mit ein, so dass trotzdem
ein Hörgerätebetrieb mit einer einzigen Batteriezelle (1,2 - 1,5 V) möglich ist.
Durch das vollständige Integrieren der Schaltung ist es möglich, die Hörgeräte auf
einem kleinen Raum unterzubringen, weil die mechanischen Einstellelemente vollkommen
wegfallen.
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