DE3344944C3 - - Google Patents
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Description
Beschreibung
Ein Verfahren zur Analyse von Stahl wird herkömmlich
in vier Verfahrensabschnitte unterteilt, von denen drei Abschnitte noch einmal in Verfahrensschritte
unterteilt werden (Niederschrift Sitzung des III. Unterausschusses "Analytische Chemie" des VDEh am
26.11.1981 in Düsseldorf; "Stahl u. Eisen" Bd. 95,
1975, Nr. 23, S. 1130-1135): Probennahme einschließ-Hch
Entformen und Signieren; Probentransport; Probenvorbereitung mit Kühlen, Trennen, Schleifen
o. dgl.; Auflage am Meßgerät mit Probeneingebe in das Analysegerät, Identifizieren, Analyse und Archivieren.
Einzelne dieser Verfahrensschritte sind bereits automa- is
tisiert, nämlich die Verfahrensschritte 5,8 und 9, sowie
teilweise 2,3,4 und 7; für das gesamte Verfahren wurde
die Automatisierung auf der genannten Sitzung erörtert, ohne hierfür eine konkrete Lösung zu nennen.
Der Automatisierungsgrad bei bekannten Verfahren zeichnet sich durch hohen Geräteaufwand im Labor
und demgegenüber geringem Geräteaufwand im Betrieb aus. Bekannte Verfahren sind mit langen Zeiten
für die Analyse verbunden. Die Zeiten ergeben sich aus der Probennahme sowie dem Versand und der Vorbereitung
der Probe.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen; soweit bereits Maßnahmen zur Verkürzung der Analysezeit
getroffen wurden, diese weiterentwickeln. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem unnütze Transportzeit, die durch Weitergabe
grob fehlerhafter Proben entsteht, vermieden wird, dabei möglichst zahlreich die Prüfungen im Stahlwerk
anstatt im Laboratorium durchzuführen. Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet
durch die im Patentanspruch 1 angegebene, automatisch nacheinander durchgeführten Verfahrensschritte.
Schutz wird dabei nur für die Summe der Verfahrensschritte der angegebenen Reihenfolge beansprucht
Von den im Patentanspruch 1 genannten Verfahrensschritten sind folgende nacheinander automatisch ausgeführte
Einzelschritte im wesentlichen bekannt: Aus DE-AS 28 39 255 Verfahrensschitt 1; aus "Sublance-System"
der Krupp Industrie- und Stahlbau, beschrieben in einem Prospekt 01.81, Verfahrensschritte 1, 2
und 3; aus "Iron and Steel International" 1978 S. 295 bis
299 Verfahrensschritte 2, 3, 8 und 9 sowie teilweise 1 und 4; aus DE-AS 27 53 161 und "Techn. Mitt. Krupp
Forsch. Ber." Bd. 37, 1979, S. 44 Verfahrensschritte 2 und 3; von der "13. Spektrometertagung" Düsseldorf
29.09. bis 01.10.1980 Verfahrensschritte 2,4, 5 und 7; von dem "Rohrpostanlagen-System POLSAP", vorgestellt
von Krupp Polysius AG. auf der "Interkama" 1980 Verfahrensschritte 4 und 5; von dem "101st ISIJ
Meeting" April 1981, Lecture No. S. 402, Verfahrensschritte 5,7,8 und 9; aus Thyssen Edelst. Techn. Ber., 5.
Bd., Heft 3 S. 240 bis 247 Verfahrensschritte 8 und 9.
Bei der Erfindung wird die Probe während der Blasphase dem Ofen mit Hilfe einer Lanze entnommen. Die
genommene Probe wird durch Zerstörung der Lanze entnommen. Die genommene Probe wird automatisch
versandfertig gemacht, insbesondere gekühlt. Sie wird einer Gewichtskontrolle zur Grobprüfung unterzogen.
Bei der Grobprüfung werden größere Fehler erkannt; es wird unnütze Transportzeit für die Weitergabe grob fehlerhafter
Proben vermieden. Über eine Rohrpoststrecke wird die Probe dann nach einer Aufbereitungszentrale
befördert. Diese Aufbereitungszentrale braucht nicht das Hüttenlaboratorium zu sein; kann vielmehr an einer
günstigeren Stelle im Stahlwerk eingerichtet werden.
In der Aufbereitungszentrale wird die Probe automatisch aus der Kartusche der Rohrpost ausgepackt und
zum Analysieren vorbereitet Diese Vorbereitung ist probenspezifisch; sie kann entweder im Schleifen einer
Flachprobe oder im Trennen und Schleifen einer Kegelprobe bestehen. Auch dieser Vorgang verläuft völlig
automatisch. Die für die Analyse aufbereitete Probe wird nun mit einem handelsüblichen Prägeautomaten
gekennzeichnet Beispielsweise werden der Probe Datum und Uhrzeit eingeprägt. Die bezeichnete Probe
wird dann in einem Spektrometer spektral-analytisch analysiert. Das Spektrometer kann wahlweise nur einige
Elemente bestimmen oder eine Vollanalyse durchführen. Die Analysedaten werden dann von einem Rechner
ausgerechnet und an den Leitstand übermittelt
Das Verfahren nach der Erfindung wird mit Hilfe von an sich bekannten Vorrichtungen ausgeführt Es wird
durch Druckknopfbetätigung im Leitstand ausgelöst Danach erfolgt eine Analyse des Stahls ohne Störung
der Produktion und ohne weitere manuelle Tätigkeit Der mit dem Verfahren nach der Erfindung erzielte
automatische Ablauf der Analyse bringt eine erhebliche Zeit- und damit Energieersparnis und im Regelfall
die Einsparung von zwei oder drei Bedienungspersonen mit sich.
Der vorstehend beschriebene Weg zur Automatisierung der Analyse kann nicht nur bei Konverterstahlanlagen,
sondern auch bei Elektrostahlwerken mit Einfahren der Sonden durch den Ofendeckel oder bei
Legierungsständen sowie Pfannenbehandlungsständen im Gießbetrieb eingesetzt werden. Bei diesen Einsätzen
ist dann nicht in erster Linie der Zeitgewinn, sondern der Rationalisierungseffekt maßgebend.
Die automatische Analyse bei der Stahlherstellung und Weiterverarbeitung nach der Erfindung verkürzt
die Analysenzeit von der Probennahme über Probenbearbeitung bis zur Analyse erheblich. Die Zeiteinsparung
wird erreicht durch Automatisierung aller Einzelvorgänge und Verkettung der Einzelvorgänge. Die
Gesamtzeit von der Probennahme bis zur Übermittlung der Analysenergebnisse liegt bei ca. 3 Minuten. Bisher
betrug die Analysenzeit 10 bis 20 Minuten, wobei je nach schon vorhandenem Automatisierungsgrad die
Zeit im oberen oder unteren Bereich der Zeitspanne liegt. Die mit der Erfindung erzielte Verkürzung der
Analysenzeit soll zur Verkürzung der Schmelzzeit benutzt werden.
Um die Einsparung durch Verkürzung der Analysenzeit zu erläutern, werden nachfolgend drei Schmelzverfahren,
die in der Bundesrepublik weit verbreitet sind, herausgegriffen und beschrieben:
a) Sauerstoff-Blas-Verfahren
Bei LD-, OBM- oder Verfahren, die sowohl von unten als auch von oben den Sauerstoff in den Konverter blasen,
wird der Konverter zur Probennahme einige Minuten vor Abstich schräg gestellt. Danach wird nachgeblasen
bis zum Erhalt der Analyse. Zwar kann der Konverter auch "blind" abgestochen werden, d. h. nur nach
Rechendaten aus Einsatz und Abgas eine theoretische Analyse errechnet werden; bei hohen Schrottsätzen ist
dies aber nicht üblich. Die Verkürzung der Analysenzeit ergibt drei wesentliche Einsparungen bei den Kosten
für den Konverter:
- Durch Verkürzung der Nachblaszeit kann die Eisenverschlackung reduziert und dadurch das
Ausbringen um ein bis zwei Prozent Eisen verbessert werden.
- Durch Verkürzung der Gesamtbkszeit wird eine
Verbesserung der Produktivität um ca. zwei bis zehn Prozent erreicht bei gleichzeitiger Senkung
des sog. ff-Verbrauchs, das ist eier Verbrauch durch
längeres Halten der Ofentemperatur von Feuerfestmaterialien.
- Die Einführung der Sublanze zur Probenentnahme kann vermieden werden.
b) Elsktro-Stahl-Verfahren
Die Praxis in modernen E-Öfen-Stahlwerken ist die Probennahme vor dem Abstich. Durch Warten auf die
Analyse, Legieren und Abstechen vergeht die eingangs genannte Zeit. Die Zeit zum Abstich versucht man zu
nutzen für das Temperaturfahren. Mode.ne UHP-Öfen mit wassergekühlten Oberöfen werden stark gedrosselt
gefahren.
Mit der Erfindung ergibt sich:
- Eine Absenkung der tap-to-tap-Zeit, das ist die
Zeit vom Einsatz des Stahlschrotts und Roheisens bis zum Abstich, um ca. 10 Minuten bei modernen
UHP-Öfen.
Eine Einsparung an Legierungsmitteln in der nachgeschalteten Pfannenmetallurgie durch Legieren
an den unteren Toleranzbereich mit Hilfe von Analysen in kurzen Zeitabständen.
c) Gießereiöfen
In Gießereiöfen wird im Regelfall keine metallurgische Arbeit verrichtet. Der Einsatz oder die Einsatzstoffe
bestimmen die Analyse. Bei allen Ofentypen in der Gießerei, ob Kupol-, Frequenz- oder Elektro-Ofen,
wird eingeschmolzen, eine Probe genommen und bei Erhalt der Analyse abgestochen. Im Regelfall entfallt
eine Zeit zum Hochfahren auf Abstichtemperaturen, da die Abstichtemperatur nur wenig über Liquidus-Temperatur
liegt.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ergibt sich eine Verkürzung der Schmelzzeit um ca. 10 Minuten.
Die einzelnen Verfahrensschritte werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Stahlwerk, Fig. 2 ein Labor.
In einem Leitstand 12, auch als Kommandozentrale bezeichnet, wird der automatische Vorgang für die
Durchführung einer Analyse durch Druckknopf eingeleitet. Bei Betätigung des Druckknopfes werden Uhrzeit,
Chargennummer und Probenart festgelegt. Zur Auswahl stehen: Probenahme von Lolli-, Doppelmedaillen-
oder Talerproben; Messung der Temperatur und Messung des aktiven Sauerstoffs. Bei Knopfdruck
werden in einem Sondermagazin eine Sonde für eine Vorrichtung 3 zur automatischen Probenentnahme ausgesucht,
zur Probennahmestation befördert und dort in die Vorrichtung 3 eingesetzt. Nach Einspannen der
Sonde wird diese in das Bad eines Elektroofens oder Konverters 1 getaucht. Je nach Art der Messung bzw.
Probennahme ist die Eintauchtiefe unterschiedlich. Wird nur eine Einwegprobe zur Messung von Temperatur
und aktivem Sauerstoff verwendet, übergibt die Automatik die Sonden in einen Abfallbehälter. Wird
eine Probennahme-Sonde verwendet, wird diese mit der Probe einer Auspackmaschine 4 zugeführt In Fig. 1
noch dargestellt ist eine Einblasvorrichtung 2 für den Elektroofen oder Konverter 1.
In der Auspackmascbine wird die Probensonde zerstört
und die heiße Probe weiterbefördert Papphülse, Blechkokille und Schmutzmantel fallen in den Abfallbehälter.
Die Probe gelangt dann in eine Kontroll- und Kühlstation
5. In dieser Station wird die Probe geprüft, ob sie für die spätere Spektralanalyse einwandfrei ist In der Station
5 werden Proben mit Oberflächenfehlern und kurz unter der Oberfläche liegenden Lunkern in einer Tiefe,
die eine Spektralanalyse stören könnte, aussortiert. An der Probe wird außerdem eine Gewichtsprüfung vorgsnommea
Proben bestimmter Abmessungen müssen innerhalb eines Gewichtsbereichs liegen, um als einwandfrei
gelten zu können. Nicht innerhalb des Gewichtsbereichs liegende Proben werden nicht weiterbefördert.
Die noch auf einer Temperatur von ca. 800 bis 9000C befindliche Probe wird mittels Wasser, Luft,
Inertgas und/oder CO2-Schnee schnell abgekühlt und
an eine Prägestation 6 weitergegeben. In der Prägestation 6 wird die Probe auf der umlaufenden Schmalseite
mit einer Kennziffer versehen. Nunmehr erfolgt die Weitergabe an eine Sendestation 7.
In der Sendestation 7 wird die Probe in eine Kartusche einer Rohrpoststrecke 13 eingegeben, mit der sie zum
Labor befördert wird. Die Kartusche ist so konstruiert, daß die Bewegungsenergie bei der Rohrpost zum Öffnen
und Schließen der Kartusche verwendet wird.
Das Ende der Rohrpoststrecke 13 im Labor bildet eine Empfangsstation 8 für die Kartusche. Aus der Empfangsstation
8 gelangt die aus der Kartusche entnommene Probe in einen Schleifautomaten 9. In dem
Schleifautomaten 9 wird die Probe einseitig geschliffen, um die Fehlererkennung, Fehlerdokumentation und
Spektralanalyse zu ermöglichen. Die Schleiftiefe ergibt sich aus der Abkühlvorrichtung. Abkühlung in und mit
Inertgas kostet Zeit, erspart aber Schleifaufwand. Umgekehrt erfordert die Abkühlung mit Wasser an der
Oberfläche der Probe erhöhten Schleifaufwand.
Aus dem Schleifautomaten 9 gelangt die Probe mittels eines Manipulators auf den Petrytisch eines Spektrometers
10. Dieses als Analyseautomat dienende Spektrometer ist in unterschiedlichen Ausführungen
für die Durchführung von Analysen der hier betrachteten Art bekannt. Auch das Spektrometer 10 arbeitet
automatisch; der Petrytisch ist in zwei Achsen verschieblich bzw. die Probe durch exzentrische Lagerung
verdrehbar. Dem Spektrometer 10 ist ein Rechner 11 zugeordnet. Der Rechner 11 übernimmt die Legierungsrechnung.
Ergeben sich in der Analyse Legierungen außerhalb der Toleranzen, werden über den Rechner
11 Legierungsmittel abgerufen. Als Endpunkt der Analyse druckt ein Schreibautomat im Leitstand 12, der
über eine Leitung 14 mit dem Rechner 11 verbunden ist, das Analysenergebnis aus oder gibt es auf einen Monitor.
Der gesamte vorstehend beschriebene Vorgang dauert ca. 3 Minuten, wobei alle beschriebenen Vorgänge
automatisch ablaufen. Es ergibt sich durch die Erfindung eine Einsparung an Zeit. Die Arbeit etwa
noch vorhandener Bedienungspersonen wird wesentlich erleichtert.
Claims (11)
1. Magazinierung einer Probennahmelanze und
automatische Vorwahl des Probentyps;
2. Entnahme einer Probe aus flüssigem Stahl während der Blasphase bei einem Konverter
oder Elektroofen von einem Leitstand aus;
3. Auspacken der Probennahmelanze und Entsorgung ihrer Papp- und Keramikteile in einer
Auspackmaschine;
4. Probentransport mit Hilfe einer Kartusche über eine Rohrpoststrecke mit automatischer
Sende- und Empfangsstation;
5. Vorbereitung der Probe für die Spektralanalyse in einem Probenschleifautomaten;
6. Fehlererkennung an den geschliffenen Stahlproben und Dokumentation der Fehlerstellen;
7. Übergabe der Stahlprobe mittels eines Manipulators auf den Petrytisch eines Spektrometer;
8. Analyse der Probe in dem Spektrometer;
9. Übermittlung der Daten der Analyse an den Leitstand, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Auspacken der Probennahmelanze und Probentransport folgende Verfahrensschritte automatisch nacheinander durchgeführt
werden:
10. Gewichtsvergleich der Probe mit einem Sollwert zur Fehlerfriiherkennung;
11. Durchlaufen einer mit Wasser, Luft, Inertgas und/oder CXVSchnee gespeisten Kühlstrecke.
Hierzu 2 Seite(n) Zeichnungen 40
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4413090A1 (de) * | 1994-04-15 | 1995-10-19 | Herzog Maschinenfabrik Gmbh & | Probenvorbereitungsmaschine |
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DE10251922B4 (de) * | 2001-12-07 | 2010-11-18 | Flsmidth Wuppertal Gmbh | Proben-Fräsmaschine |
DE102010053710A1 (de) * | 2010-12-07 | 2012-06-14 | Heraeus Electro-Nite International N.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Proben von Metallschmelzen |
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DE102010053710B4 (de) * | 2010-12-07 | 2012-12-27 | Heraeus Electro-Nite International N.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Proben von Metallschmelzen |
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