DE3344779C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein becherförmiges Behält
nis aus Kunststoff mit einer umlaufenden Wandung,
einem wenigstens teilweise in Richtung der Längsachse
des Behältnisses auslenkbaren, insbesondere aus einer
ersten in eine zweite Endlage überführbaren Boden,
der eine diese Beweglichkeit ermöglichende Formge
stalt hat, und mit einem Aufstandsrand, mit dem der
Boden über einen nach unten gerichteten ringförmigen
Teil verbunden ist.
Bekannte Behältnisse dieser Art dienen z. B. zur Aufnahme
von Milchprodukten, Dessertzubereitungen u. dgl. und werden nach
dem Einfüllen des zu verpackenden Gutes verschlossen. Als
Verschluß kann dabei insbesondere eine aus Metall und/oder
Kunststoff bestehende Folie verwendet werden, die auf ei
nem oberen Randflansch des Behältnisses durch Siegeln, Kle
ben od. dgl. festlegbar ist. Daneben sind auch noch andere
Möglichkeiten zum Verschließen des gefüllten Behältnisses ge
geben. Ein Stapelrand oder -absatz befindet sich bei derarti
gen, als Verpackung dienenden Behältnissen vielfach am oberen
Ende desselben unterhalb des zum Auflegen der Verschlußfolie
dienenden Randflansches, kann aber auch an anderer Stelle
vorgesehen sein, etwa im unteren Bereich.
Bestimmte Füllgüter, so z. B. Fruchtzubereitungen, Desserts
od. dgl., werden heiß abgefüllt. Weil das betreffende Behält
nis nach dem Füllen sogleich verschlossen wird, entsteht an
schließend infolge der Abkühlung des Füllgutes und ggfs.
auch bedingt durch Arbeiten des letzteren in dem geschlos
senen Behältnis ein Unterdruck. Andererseits gibt es auch
Füllgüter, die nach dem Füllen und Verschließen des Behältnis
ses noch Gase entwickeln oder ihr Volumen etwas vergrößern,
wodurch dann in dem verschlossenen Behältnis ein Überdruck
hervorgerufen wird. Sowohl ein solcher Überdruck als auch
ein Unterdruck kann sich nachteilig auswirken und zu einem
Reißen des Verschlusses, zum Einbeulen der Wandung oder zu
einer Beschädigung des Behältnisses führen.
Um dem Rechnung zu tragen, sind Behältnisse mit auslenkbarem
Boden vorgeschlagen worden. Bei einer bekannten Ausführung
eines Bechers (DE-GM 73 12 456) hat der Boden konzentrische
kreisförmige Erhöhungen und Vertiefungen, so daß sich im
radialen Querschnitt ein Wellenprofil ergibt, um eine verfor
mungsfähige Membran zu bilden. Hierbei läßt sich nicht immer
ausschließen, daß auch unkontrollierte oder unerwünschte Ver
formungen oder Verlagerungen des Becherbodens eintreten.
Weiterhin sind Behältnisse mit kalottenartig gewölbtem glat
ten Boden bekannt, der im Sinne einer Schnappwirkung aus ei
ner Lage in eine andere Lage zum Umspringen gebracht werden
kann. Dies verlangt jedoch eine Krafteinwirkung von bestimm
ter Größe und bedingt eine verhältnismäßig starke Ausbildung
des Bodens.
Weiterhin ist aus der US-PS 43 81 061 ein aus Kunst
stoff hergestellter Behälter bekannt, dessen Boden
in der Lage sein soll, aus einer unteren Ausgangs
position in gefülltem Zustand des Behälters in eine
obere Position zu kommen, wenn die Druckverhältnisse
im Inneren des Behälters dies erfordern. Die Wandung
des Behälters soll dabei an einem Einbeulen oder ei
ner ähnlichen Verformung gehindert werden, und zwar
ohne daß die Seitenwandung dicker als der Boden gemacht
werden soll. Um dies zu erreichen, wird eine ganz
bestimmte rotationssymmetrische Gestalt des Bodens an
gegeben, bei der spezielle Neigungen und Krümmungs
radien im Übergangsbereich von der Wandung zum Boden
und in den einzelnen Partien des letzteren eingehal
ten werden sollen. An einen kegelstumpffömigen Außen
bereich schließt sich ein als Halbtorus ausgebildeter
Bereich an, der über eine Schwachstelle in die mitt
lere Bodenpartie übergeht, die selbst aus einem geneig
ten ringförmigen Teil und einem zentralen Teil be
steht. Es ist ausdrücklich gesagt, daß die Seitenwan
dung nicht dicker als die Bodenausbildung ist, mit
anderen Worten, der Boden ist mindestens ebenso dick
wie die Wandung.
Schließlich ist noch ein Kunststoffbecher, insbesonde
re Eisbecher bekannt (AT-PS 3 38 164), dessen Wandung
im Bodenbereich eine größere Konizität als im übrigen
Bereich hat und mit Auswölbungen versehen ist, um beim
Füllen des Bechers den Einschluß von Luftblasen im
Ringbereich des Becherfußes zu vermeiden. Der Boden
des Bechers ist mit einem sog. Bodenstern versehen.
Dabei handelt es sich um Verstärkungshohlrippen, durch
die der Boden starr gemacht werden soll, so daß er
sich nicht bewegen kann und auch beim Füllen nicht
nachgibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Behältnis der ein
gangs genannten Art zu schaffen, bei dem bei spar
samem Materialeinsatz eine einwandfreie Auslenkbar
keit des Bodens zur sicheren Verhinderung eines Ein
beulens der Wandung gegeben ist und bei dem der Boden
nach dem Überführen aus der einen in die andere Lage
ausreichend stabil ist, so daß den praktischen Anfor
derungen bei der Aufnahme von heiß abzufüllendem Gut
in vorteilhafter Weise Rechnung getragen wird,
wobei auch günstige Kraft
werte beim Auslenken des Bodens angestrebt werden.
Die Erfindung sieht vor, daß im Boden radial zusammen
laufende Profilierungen ausgeformt sind, deren Rillen
sich in einer zentralen Höhlung vereinigen, und daß
der Boden dünner als die sich
nach oben erweiternde Wandung ausgebildet ist.
Hierdurch ist eine besonders günstige Lösung des ge
schilderten Problems erreicht worden. Durch die radi
alen Profilierungen ergibt sich im Vergleich zu einem
normalen Boden eine vergrößerte Oberfläche und damit
zugleich bei gegebenem Materialeinsatz eine verringer
te Dicke des Bodens, wodurch dieser relativ zur Wan
dung eindeutig der gegen Verformungen empfindlichere
Teil geworden ist. Damit ist sichergestellt, daß bei
Volumenänderungen des geschlossenen Behältnisses die
Wandung desselben tatsächlich von Verformungen frei
bleibt und nur der Boden in der beabsichtigten Weise
eine Bewegung ausführt. Diese ist so, daß optimale
Verhältnisse erzielt werden.
Die Profilierungen können sich aufspreizen oder weiter
werden bzw. sie können umgekehrt enger werden oder
sich zusammenziehen, wodurch sich besonders günstige
Bedingungen für die Verlagerungsbewegung des gesamten
Bodens ergeben.
Der Boden hat einerseits eine ausreichende Stabilität,
um die Belastungen in den einzelnen Lagen sicher aus
halten zu können, während er andererseits in sich so
verformbar ist, daß die zum Überführen aus der einen
in die andere Endlage erforderlichen Kräfte in gün
stigen Grenzen bleiben. Die Endlagen sind weitgehend
definiert, aber trotzdem nicht so starr, als daß
nicht noch geringfügige, unter gewissen Bedingungen
erwünschte kleine Ausgleichsbewegungen stattfinden
könnten.
Die zur Herstellung des gesamten Behältnisses benötig
te Menge an Kunststoffmaterial kann vergleichsweise
geringer gehalten werden als bisher. Auch bei insge
samt verringerter Wandstärke des Behältnisses bleibt
der Boden in erwünschter Weise der im Verhältnis zur
Wandung allein auf Druckänderungen durch Bewegung
reagierende Teil. Somit wird grundsätzlich eine Mate
rialersparnis ermöglicht, was sich günstig auf die
Herstellungskosten auswirkt und nicht zuletzt auch
umweltfreundlich ist.
Bei einer bevorzugten Ausführung des Behältnisses
sind die Profilierungen zur Bodenunterseite hin offen.
Die Erfindung schließt aber auch eine Ausführung mit
nach oben hin offenen Profilierungen ein, was in be
sonderen Fällen zweckmäßig sein kann.
Die Profilierungen können über ihre Länge im wesent
lichen die gleiche Höhe haben. Bei einer sehr vorteil
haften Ausführung nimmt jedoch die Höhe der Profilie
rungen vom Zentrumsbereich bis zu den äußeren Enden
der Profilierungen ab. Dies trägt weiterhin zu dem
günstigen Verhalten des Bodens bei.
Zweckmäßig erstrecken sich die Profilierungen im we
sentlichen bis zur äußeren Begrenzung des Bodens,
obgleich auch eine geringere Länge nicht ausgeschlos
sen ist.
Die Zahl der Profilierungen läßt sich entsprechend
den jeweiligen Erfordernissen und Gegebenheiten wäh
len. Vorteilhaft sind wenigstens sechs Profilierungen
vorhanden.
Die zwischen den Profilierungen liegenden Partien
des Bodens sind zweckmäßig im wesentlichen eben bzw.
glatt.
Der Anshluß des Bodens an die Wandung bzw. an einen
Randteil läßt sich im Rahmen der Erfindung in ver
schiedener Weise gestalten. So kann der Boden in ei
nem oberhalb der Aufstandskante gelegenen Bereich
unmittelbar in die Wandung übergehen. Bei einer beson
deren Ausführung setzt sich der Boden in einem nach
unten gerichteten, im wesentlichen parallel zu einem
von der Wandung gebildeten ringförmigen Teil verlau
fenden Teil fort, der im Bereich des Aufstandsrandes
in die Wandung übergeht. Dies fördert die Funktion
des Bodens noch weiterhin.
Das Behältnis kann insbesondere durch Tiefziehen her
gestellt werden. Jedoch ist auch eine Fertigung durch
Spritzgießen nicht ausgeschlossen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispieles, aus der Zeichnung und aus
den Ansprüchen. Es zeigt
Fig. 1 ein Behältnis im Längsschnitt nach der Linie I-I
in Fig. 3, wobei sich der Boden in einer oberen
Lage befindet,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Bodens in seiner
oberen Lage mit Blick in Richtung des Pfeiles II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Boden entsprechend einem
Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 den Boden in seiner oberen Lage gemäß dem Pfeil IV
in Fig. 1 von unten gesehen,
Fig. 5 einen der Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt, wo
bei sich der Boden in einer unteren Lage befindet,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Bodens in seiner
unteren Lage mit Blick in Richtung des Pfeiles VI
in Fig. 5 und
Fig. 7 den Boden in seiner unteren Lage in Richtung des
Pfeiles VII in Fig. 5 von unten gesehen.
Das dargestellte Behältnis 1 hat die Form eines Bechers mit
im wesentlichen konischer Grundgestalt und ist aus Kunst
stoff im Tiefziehverfahren hergestellt. Seine Wandung 3
weist einen oberen Randflansch 2 auf, der eine Auflage
fläche für eine z. B. durch Heißsiegeln festliegende Ver
schlußfolie bildet. Mit gewissem Abstand unterhalb des Rand
flansches 2 ist in der Wandung 3 ein Absatz 4 eingeformt,
der in bekannter Weise einen Stapelanschlag beim Ineinan
derstapeln mehrerer leerer Becher bildet. Der Boden des Be
hältnisses 1 ist insgesamt mit der Ziffer 6 bezeichnet. Die
Wandung 3 erstreckt sich über die Höhenlage des Bodens
hinaus kontinuierlich weiter nach unten bis zu einer Auf
standskante 5. Abweichend von der dargestellten Ausführung
kann sich die Aufstandskante auch an einem besonderen Rand
teil befinden, der zwar aus einem Stück mit der eigentlichen
Wandung besteht, gegenüber dieser aber z. B. durch eine Stufe,
eine Änderung des Querschnittverlaufes od. dgl. abgesetzt
ist und z. B. zylindrisch sein oder eine zur Konizität der
Wandung entgegengesetzte Konizität haben kann.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel setzt sich der Boden 6
in einem nach unten gerichteten, etwa zylindrischen oder
schwach konischen Teil 7 fort, der im Bereich der Aufstands
kante 5 in die Wandung 3 übergeht. Eine andere Ausführung
besteht darin, daß der Boden ohne eine solche Fortsetzung
nach unten unmittelbar mit der Innenseite der Wandung bzw.
eines Randteiles in Verbindung steht.
Im Boden 6 sind radial verlaufende Profilierungen 8 einge
formt, die sich auf der Bodenoberseite als Rippen darstel
len und zur Bodenunterseite offene Rillen bilden, wie beson
ders Fig. 2 erkennen läßt. Die Profilierungen 8 laufen in
der Mitte des Bodens 6 zu einer zentralen Höhlung 9 zu
sammen. Sie erstrecken sich im wesentlichen bis zur äußeren
Begrenzung 10 des Bodens 6. Ihre Höhe nimmt von der Höh
lung 9 bis zu den äußeren Enden ab, wie die Zeichnung klar
erkennen läßt. Bei der wiedergegebenen vorteilhaften Ausfüh
rung sind sechs sternförmig angeordnete Profilierungen 8
vorhanden. Die zwischen diesen liegenden Partien 11 des Bo
dens 6 sind im wesentlichen ebenflächig. Die Wandstärke die
ser Partien 11 und auch der Profilierungen 8 kann verhältnis
mäßig gering und auch kleiner als die Wandstärke der Wandung
3 sein.
Soll das Behältnis mit heißem Gut gefüllt werden, so wird
von einem Zustand des Behältnisses ausgegangen, wie er in
Fig. 1 und 2 gezeigt ist, wobei sich also der Boden 6 etwa
in einer oberen Endlage befindet. Während des Füllvorganges
wird der Boden mit dem zunehmenden Gewicht des Füllgutes
belastet und dadurch nach unten gedrückt, bis sich unter
einem gewissen Aufspreizen der Profilierungen 8 mit der
Höhlung 9 schließlich die untere Endlage nach Fig. 5
und 6 ergibt. Fig. 7 läßt im Vergleich zu Fig. 4 das Auf
spreizen der genannten Bereiche erkennen. Die Bewegung des
Bodens 6 vollzieht sich dabei innerhalb des vom unteren
Teil der Wandung 3 bzw. eines entsprechenden Randteiles um
schlossenen Hohlraumes.
Ist hiernach das Behältnis verschlossen worden, so entsteht
in ihm bei Abkühlung des Inhalts ein Unterdruck. Durch die
sen wird dann der Boden 6 wieder hochgeholt, bis Gleichge
wicht zum Außendruck herrscht, ohne daß irgendwelche nach
teiligen Erscheinungen an Teilen des Behältnisses eintreten.
Der Boden 6 ist in seiner oberen Endlage ausreichend stabil,
hat aber trotzdem noch eine gewisse Elastizität, so daß auch
dann Änderungen in den Druckverhältnissen aufgefangen werden
können. Dies alles ist dank der besonderen Ausbildung des
Behältnisses erreicht, die in weitgehend definierter Weise
eine gute Verformungsfähigkeit unter mäßiger Krafteinwir
kung und zugleich eine günstige Stabilität ergibt.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der
Zeichnung dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekann
te Stand der Technik es zuläßt, für sich allein oder auch
in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
Claims (7)
1. Becherförmiges Behältnis aus Kunststoff mit einer
umlaufenden Wandung, einem wenigstens teilweise
in Richtung der Längsachse des Behältnisses aus
lenkbaren, insbesondere aus einer ersten in eine
zweite Endlage überführbaren Boden, der eine diese
Beweglichkeit ermöglichende Formgestalt hat, und
mit einem Aufstandsrand, mit dem der Boden über
einen nach unten gerichteten ringförmigen Teil ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden
(6) radial zusammenlaufende, ein Aufspreizvermögen
aufweisende Profilierungen (8) ausgeformt sind,
deren Rillen sich in einer zentralen Höhlung (9)
vereinigen, und daß der Boden (6) dünner als die
sich nach oben erweiternde Wandung (3) ausgebil
det ist.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilierungen (8) zur Bodenunterseite hin
offen sind.
3. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe der Profilierungen (8)
von der zentralen Höhlung (9) bis zu den äußeren
Enden der Profilierungen (8) abnimmt.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Profilierungen (8)
im wesentlichen bis zur äußeren Begrenzung (10)
des Bodens (6) erstrecken.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens sechs Profilierungen
(8) vorhanden sind.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwischen den Profilierungen
(8) liegenden Partien (11) des Bodens (6) im wesent
lichen ebenflächig sind.
7. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden (6) sich in einem
nach unten gerichteten, im wesentlichen parallel
zu einem von der Wandung (3) gebildeten ringförmi
gen Teil verlaufenden Teil (7) fortsetzt, der im
Bereich des Aufstandsrandes (5) in die Wandung (3)
übergeht.
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