DE3343309A1 - Schichtverbundwerkstoff und seine verwendung zur herstellung von gleitlagern - Google Patents
Schichtverbundwerkstoff und seine verwendung zur herstellung von gleitlagernInfo
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Description
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Dipl.-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt · Bierstadter Höhe 15 · Postfach 5105 · 6200 Wiesbaden 1 · ® (0 6121) 56 20
Aus DE-OS 32 21 785 ist ein Schichtverbundwerkstoff mit me- ,
tallischer Trägerschicht und Gleit- bzw. Reibschicht bekannt, die Verstärkungsfasern in einer aus Kunststoff gebildeten
Matrix, ggf. zusammen mit die Gleit- bzw. Reibeigenschaften verbessernden Zusätzen enthält, wobei nach DE-OS 32 21 785
Kohlenstoff-Kurzfasern als Faserstoffverstärkung der Gleitbzw.
Reibschicht vorgesehen sind, die Matrix aus einem thermoplastischen Kunststoff oder einem Gemisch von zwei
oder mehreren thermoplastischen Kunststoffen aus der Gruppe der Polyarylether, Polyarylketone, Polyarylsulfide, PoIyarylsulfone
und Polyaryloxide gebildet und auf die aufgerauhte Oberfläche der metallischen Trägerschicht gebunden
ist und die evtl. vorhandenen Zusätze zur Verbesserung der Gleit- bzw. Reibeigenschaften Feststoffteilchen mit
einer Kornfraktion < 40 pm sind. Dieser Schichtverbundwerkstoff
gemäß DE-OS 32 21 785 zeichnet sich durch feste, sichere Verbindung der Gleit- bzw. Reibschicht mit der Trägerj
schicht und durch gute Bindung der Kurzfasern in der Kunststoffmatrix aus.
Demgegenüber soll eine wesentliche Verbesserung des Schichtverbundwerkstoffes,
insbesondere hinsichtlich der verstärkenden Wirkung der Faserstoffverstärkung in der Gleit- bzw. Reib|
schicht erreicht werden, die insbesondere der Einsatzmöglichkeit von aus dem Schichtverbundwerkstoff hergestellten
Gleitelementen bzw. Reibelementen unter erschwerten Bedingungen, insbesondere bei erhöhter Temperatur zugute kommenj.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Faserstoffverstärkung Kurzfasern mit Elastizitätsmodul von 50 MPa und mehr enthält, und zwar auch Kurzfasern aus
anderem Werkstoff als Kohlenstoff anstelle von oder zusätzlich zu Kohlenstoff-Kurzfasern, wobei der jeweilige
Faserwerkstoff gute Gleit- bzw. Reibeigenschaften bei hoher Temperaturbeständigkeit (Schmelztemperatur bzw. Erweichungstemperatur
bzw. Zersetzungstemperatur oberhalb 300° C) auf-
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weist und aus den Werkstoffgruppen der Kunststoffe, Gläser,
natürlicher und künstlicher Keramik, Metalle und Legierunge gewählt ist.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß nicht al 1 ei
Kohlenstoff-Kurzfasern für die Faserstoffverstärkung des
Schichtverbundwerkstoffs in Betracht kommen, sondern Kurzfasern mit Mindestgröße des Elastizitätsmodul bei etwa 50 Ml
hoher Temperaturbeständigkeit und guten Gleiteigenschaften bzw. guten Reibeigenschaften.
Für die Faserstoffverstärkung kommen beispielsweise in Betracht:
Glasfasern mit Elastizitätsmodul zwischen 75 und 130 MPa,
Graphitfasern mit Elastizitätsmodul zwischen 700 und 800 MPa Metallfilamente mit Elastizitätsmodul zwischen 100 und
450 MPd,
Filamente mit Hartmetallseele mit Elastizitätsmodul von
350 bis 600 MPa,
Kunststoffasern, beispielsweise aus aromatischem Polyamid
(Aramid) oder PTFE,
natürliche keramische Fasern,
künstliche keramische Fasern usw..
Für die Bildung der Matrix der Gleit- bzw. Reibschicht kommen beispielsweise bevorzugt in Betracht:
Polyethersulfon (PES)
Polysulfon (PSU)
Polysulfon (PSU)
Polyether-Etherketon (PEEK)
Polyvenylensulfid.
Polyvenylensulfid.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Matrix
der Gleit- bzw. Reibschicht aus Polyäther-Etherketon (PEEK) gebildet. In anderer vorteilhafter Ausführungsform
kann die Matrix der Gleit- bzw. Reibschicht beispielsweise aus Polyethersulfon (PES) gebildet sein.
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Dipl.-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt · bivrstadleVTlohe' 15 · Postfach'5105 · 6200 Wiesbaden 1 · &" (0 61 21) 56 20
Der erfindungsgemäße Schichtverbundwerkstoff eignet sich
besonders vorteilhaft für die Herstellung von halbzylindrischen oder auch zylindrischen Gleitlagern. Dabei hat
es sich herausgestellt, daß sich der erfindungsgemäße
Schichtverbundwerkstoff in solchen Verfahrensweisen zu
halbzylindrischen oder zylindrischen Gleitlagern verarbeiten
läßt, bei denen die bisher unvermeidlichen örtlichen Verdickungen in der Gleitfläche vermeiden lassen. Dadurch kann
der Schichtverbundwerkstoff schon vollständig mit dem für das Gleitlager gewünschten Schichtenaufbau hergestellt
werden. Hierdurch läßt sich die Herstellung von Gleitlagern insbesondere halbzylindrischer Gleitlager wesentlich verbilligen.
Es kann vor allem das bisher für das Aufbringen der Gleitschicht auf Mehrschichtlagern notwendige und nur
-am Fertigteil ausführbare maßgalvanische Elektroplattieren entfallen. Es kann somit beispielsweise für die Herstellung
halbzylindrischer oder zylindrischer Gleitlager ein erfindungsgemäßer Schichtverbundwerkstoff hergestellt werden,
bei dem die mit Matrix aus thermoplastischem Kunststoff und temperaturbeständiger Faserstoffverstärkung ausgestattete
Gleitschicht unmittelbar auf einer die Stützschale des Gleitlagers bildenden Substratschicht, bevorzugt Stahlschicht,
angebracht ist.
Für die Herstellung halbzylindrischer oder zylindrischer
Gleitlager für höhere Anforderungen ist in einer anderen Ausführungsform der Erfindung die mit Matrix aus thermoplastischem
Kunststoff und temperaturbeständiger Faserstoffverstärkung ausgestattete Gleitschicht auf einer
Zwischenschicht aus zumindest Notlaufeigenschaften aufweisendem metallischen Lagerwerkstoff angebracht, wobei die Zwischen
schicht von einer die Stützschale des Gleitlagers bildenden Substratschicht, bevorzugt Stahlschicht, getragen ist.
Für die Zwischenschicht kommen praktisch jegliche ausreichend temperaturbeständige, Notlaufeigenschaften aufweisende
metallische Lagerwerkstoffe, beispielsweise Bleibronze oder
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Aluminiumlegierungen in Betracht. Eine solche Aluminium-. Lagerlegierung kann beispielsweise AlZn5SiCuPbMg sein.
Die Dicke der Gleitschicht kann zwischen 10 um und 50 pm
liegen; bevorzugt beträgt sie etwa 20 bis 30 μιη. Dies
gilt sowohl für direkt auf der Substratschicht aufgebracht Gleitschicht als auch für auf einer Zwischenschicht aufgebrachten
Gleitschicht.
Schließlich kann ein für die Herstellung halbzylindrischer oder zylindrischer Gleitlager vorgesehener Schichtverbundwerkstoff
gemäß der Erfindung auch derart aufgebaut sein, daß eine mit Matrix aus thermoplastischen Kusntstoff und
temperaturbeständiger Faserstoffverstärkung ausgestattete, zwischen etwa 5 um und 20 um dicke, zusätzliche Gleitschicht
auf der metallischen Gleitschicht eines zweischich· tigen oder mehrschichtigen Gleitlager-Verbundwerkstoffs angt
bracht ist. In solcher Ausführungsform bildet die zusätzliche
Gleitschicht mit Matrix aus thermoplastischem Kunststoff und temperaturbeständiger Faserstoffverstärkung im
wesentlichen eine Einlaufschicht.
Im Rahmen der Erfindung hat es sich überraschend herausgestellt, daß der Schichtverbundwerkstoff mit einer Gleitschicht
so hoher Temperaturbeständigkeit ausgestattet werde kann, daß aus solchem Schichtverbundwerkstoff hergestellte
Gleitlager auch an solcher Stelle eingesetzt werden können, an der im Betrieb erhöhte Temperaturen auftreten. Es ist
daher auch ein Teil der Erfindung, daß der erfindungsgemäße
Schichtverbundwerkstoff für die Herstellung solcher Gleitlager zu verwenden ist, die in Verbrennungskraftmaschi
nen einzusetzen sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Dipl.-Phys. Heinrich Seids · PatentanvvSlt · ßierstadteYHöhe 15 · Postfach 5105 - 6200 Wiesbaden 1 ■ ®" (061 21) 56 202
. 33433Ü9
Fig. 1 ein halbzylindrisches Gleitlager für den
Einsatz in Verbrennungskraftmaschinen in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 einen vergrößerte Teilschnitt nach 2-2 dei Figur 1 mit Vergrößerung etwa 100:1;
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt durch den erfindungsgemäßen Schichtverbundwerkstoff
in einer anderen Ausführungsform in Längsrichtung, d.h. Beschichtungsrichtung mit
Vergrößerung 100:1;
Fig. 4 ein thermogravimetrisches Diagramm für
erfindungsgemäßen Schichtverbundwerkstoff
mit Matrix der Gleit- bzw. Reibschicht aus
PPS, PES und PEEK;
Fig. 5 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Schichtverbundwerkstoff einer dritten Ausführungsform
in entsprechender Darstellung wie Figur 2 und 3 und
Fig. 6 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schichtverbundwerkstoff in einer vierten
Ausführungsform in entsprechender Darstellung
wie Figur 2, 3 und 5.
Im Beispiel der Figuren 1 und 2 handelt es sich um ein halbzylindrisches Gleitlager 30, das aus Schichtverbundwerk
stoff 17 durch Walzformen hergestellt ist. Der Schichtverbundwerkstoff 17, aus dem ein Gleitlager nach Figur 1 und 2
hergestellt ist, weist eine metallische Trägerschicht 21, und zwar eine Stahlschicht, auf, auf die eine Zwischenschic
aus AlZn5SiCuPbMg über eine Schicht 31 aus Reinaluminium plattiert ist. Auf die aufgerauhte Oberfläche 33 der Zwisch
schicht 32 ist die etwa 20 um bis 30 pm dicke Gleitschicht
mit einer Matrix 26 aus Polyethersulfon (PES) geschmolzen. In die Matrix 26 sind Kurzfasern 27 und Teilchen
aus Fes tschm lötmittel, beispielsweise PTFE, Graphit,
MoSp u.dgl. eingelagert. Die Kurzfasern 27 haben.einen
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bad origjnal
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Elastizitätsmodul von mindestens 50 MPa. Im dargestellten
Beispiel handelt es sich um Graphitfasern mit Elastizitätsmodul zwischen 700 und 800 MPa.
In einer abgewandelten Ausführungsform, wie sie in Figur 3
dargestellt ist, hat der Schichtverbundwerkstoff 17 eine Trägerschicht 21 aus Stahl, die auf ihrer die Gleitschicht
tragenden Oberfläche 23 in dünner Schicht 24 verkupfert ist. Auf die dünne Verkupferungsschicht 24 ist ein Rauhgrund 25
aus kugeliger Bleibronze als poröses Sinterg'erüst aufgesinteH Über diesen Rauhgrund 25 ist die eigentliche Gleitschicht 22
geschmolzen, die eine Matrix aus Polyether-Etherketon aufweist. Dabei ist diese Matrix 26 in die Hohlräume des
Sintergerüstes 25 eingeschmolzen. In die Matrix 26 sind Kurz-j fasern 27 eingelagert, die einen Elastizitätsmodul von
mindestens 50 MPa aufweisen. Es kommen hierfür Graphitfasern,
Glasfasern oder keramische Fasern in Betracht. Wie in Figur 2 sind mit 34 zusätzliche Festschmiermittelteilchen bezeichne,
Wie aus den folgenden Beispielen hervorgeht, weist der Schichtverbundwerkstoff, dessen Gleit- bzw. Reibschicht eine
Matrix aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere PoIyethersulfon
(PES), Polysulfon (PSU), Polyarysulfon (PAS) oder Polyether-Etherketon (PEEK), und eine Faserstoffverstärkung
aus temperaturbeständigen Fasern mit Elastizitätsmodul von mindestens 50 MPa aufweist, hinsichtlich Temperaturverhalten
und Korrosionsbeständigkeit solche Eigenschaften auf, die ihn für die Herstellung von Gleitelementen oder
Reibelementen geeignet machen, welche unter hoher Temperatur arbeiten. Insbesondere lassen sich mit solchem Schichtverbund
werkstoff Gleitlager für den Einsatz in Verbrennungskraft-
3P maschinen herstellen. Einen Nachweis dieser hohen Temperaturbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit bei Ausbildung der Matrix der Gleitschicht aus PEEK, PES, PSU, PAS ergeben
die folgenden Beispiele:
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Dipl.-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt . Bferstadter Höhe 15 · Postfach 5105 - 6200 Wiesbaden 1 · ξϋ" (0 61 21) 56 20 2
Beispiel 1 :
1000 g PEEK, 200g Graphit-Kurzfaser (Sigrafi1-P-Stapelfaser
M-102) und 50 g Graphit werden in einem Mischer (Henschel-Mischer,
Typ AM 90 L2) 10 s intensiv gemischt und nach.
dem Austrag der Mischung über eine Zuteilrinne unter Auflösung von Agglomeraten einem Vorratsbehälter zugeführt.
Von dort wird das Gemisch mit Hilfe einer Rakel auf ein Stahlband mit aufgesinterter poröser Bronzeschicht (Figur 2
aufgetragen und in einen beheizten Durchlaufofen bei Bandeintrittstemperaturen
von 3600C aufgeschmolzen. Bei einer Bandausgangstemperatur von 4000C und einer Bandgeschwindigkeit
von 1,2 bis 5 m/min wird die gewünschte Schichtdicke ν ca. 30 um und das Ausfüllen des porösen Sintergerüstes mit
Hilfe eines Warmwalzgerüstes vorgenommen, wobei eine Dickentoleranz von + 2 pm eingehalten wird.
100 g PES, 70 g Graphit-Kurzfaser (Sigrafi1-P-Stapelfaser
M-102) sowie 20 g Graphit werden in einem Fluid-Mischer 20 s gemischt und in ein Vorratsgefäß übergeführt. Von dort
wird das Gemisch mit Hilfe einer Rakel auf ein darunter vor beigeführtes Band aus Schichtverbundwerkstoff Stahl/
AlZn5SiCuPbMg aufgetragen (vergl. Fig. 2). Dabei wird gleichzeitig die Enddicke der gewünschten Gleitschicht
von etwa 30 pm +_ 2 pm eingestellt. In einem elektrisch beheizten Durchlaufofen wird der Kunststoff bei einer Eingangstemperatur
von 4000C aufgeschmolzen. Das Verbundband wird anschließend von der Bandunterseite mit Wasser auf eim
Temperatur von ca. 8O0C abgekühlt und zu einer Rolle aufgewickelt.
Zur Überprüfung der Korrosionsbeständigkeit wurden jeweils drei Lagerschalen mit dem Werkstoffaufbau:
- Stahlstützschale
- Zwischenschicht aus AlZn5SiCuPbMg
- Gleitschicht aus Kunststoff-Matrix mit eingelagerte!
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Dipl.-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt · Bierstadter Höhe IS ■ Postfach 5105 · 6200 Wiesbaden 1 . ζΕ? (0 6121) 56 20 22
C-Fasern und Graphitteilchen (Kunststoffe PEEK, PES , PSU, PAS, PEEK und als Vergleichsversuch
PPS
in ein 250-ml-Becherglas eingelegt und mit einem Schmierstoff
(Shell Rotella X HD 30) bedeckt. Das Prüfglas wurde mit einer Heizplatte während 168 Stunden auf einer Temperatur von
1500C +_ 20C gehalten. NacfrVersuchsende wurden die Proben mit
Perchlorethylen entfettet, zurückgewogen und die Oberfläche der Kunststoffgleitschichten mit Hilfe eines Stereomikroskopes
beurteilt. Nennenswerte Gewichtsverluste wurden nur bei den Gleitlagern mit PPS-Matrix in der Gleitschicht festgestelIt.
Figur 4 zeigt im Diagramm die Werte von thermogravimetrischen Untersuchungen für Gleitlager mit Matrix der Gleitschicht aus
PES und PEEK im Vergleich zu Gleitlagern mit PPS-Matrix in der Gleitschicht. Es zeigt sich eine eindeutige Überlegenheit
von Gleitlagern mit P£S-Matrix und insbesondere PEEK-Matrix in der Gleitschicht gegenüber Gleitlagern mit PPS-Matrix
in der Gleitschicht.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Schichtverbundwerkstoff
17 ist in Figur 5 wiedergegeben. In diesem Beispiel ist die Gleitschicht 22 unmittelbar auf der mechanisch oder
chemisch aufgerauhten Oberfläche 23 der Stahlstützschicht 21 aufgebracht. Die Matrix 26 der Gleitschicht 22 ist in diesem
Beispiel aus Polyether-Etherketon (PEEK) gebildet. In die Matrix 26 sind Kurzfasern 27 aus Graphit mit Elastizitätsmodul
zwischen 700 MPa und 800 MPa eingelagert. Ferner sind Graphitteilchen 34a und PTFE-Teilchen 34b in die Matrix 26
eingelagert.
Im Beispiel der Figur 6 weist der Schichtverbundwerkstoff 17 eine Stützschicht 21, beispielsweise aus Stahl, darüber
eine Zwischenschicht 32 aus zumindest Notlaufeigenschaften ' aufweisender metallischer Lagerlegierung, über dieser Zwischer
Dipl.-Phys. Heinrich Seids . Patentanwalt - Bierstadtcr Höhe 15 - Postfach 5105 ■ 6200 Wiesbaden 1 · §£" (0 6121) 56 20 22
schicht eine Gleitschicht 35 aus metallischem Lagermaterial und über dieser Gleitschicht 35 eine zweite oder obere Gleitschicht
22 oder Auflageschicht. Die Zwischenschicht 32 kann aus jeglichem geeigneten Lagermaterial bestehen, beispielsweise
aus Aluminiumlegierung, wie im Beispiel der Figur 2, wobei zwischen der Stützschicht 21 und der Zwischenschicht noch eine
Verbindungsschicht angeordnet sein kann, die im Zusammenhang mit Figur 2 näher erläutert ist. Die untere Gleitschicht 35
kann aus jeglichem geeigneten Lagermaterial bestehen, beispielsweise aus Aluminium-Blei-Suspensionslegierung, die
durch thermisches Spritzen auf die Zwischenschicht 32 aufgebracht ist. Auf die Oberfläche dieser unteren Gleitschicht
35 ist eine obere Gleitschicht 22 beispielsweise mit einer Zusammensetzung entsprechend Beispiel 2 aufgebracht, wobei
anstelle von Graphitfasern Kohlenstoff-Kurzfasern 27 mit
Elastizitätsmodul zwischen 50 MPa und 200 MPa zusammen mit Graphitteilchen 34a in die Matrix 26 aus PEEK eingelagert
sein können.
Für die Bildung der Matrix 26 in Betracht kommende Kunststoff-Werkstoffe
sind in Tafel ί aufgeführt. Dabei gibt T die Glasübergangstemperatur an, die außer der Schmelztemperatur
Tm für die Charakterisierung der Polymere von erheblicher Wichtigkeit ist. Insbesondere hat die Glasübergangstemperatur
T wesentliche Bedeutung für den Einsatz von Gleitlagern unter erhöhter Temperatur. Wird die Glasübergangstemperatur im Betrieb
eines Gleitlagers überschritten, dann kann es durch adhäsiven Verschleiß ausfallen, da die Kunststoffmatrix
"teigig" und unter Belastung sehr stark plastisch verformt wird. Das in Tafel 1 zum Vergleich aufgeführte Polyphenylensulfid
(PPS) ist mit seiner Glasübergangstemperatur T = 880C somit nicht als Matrixmaterial geeignet, wenn der
Schichtverbundwerkstoff bei höherer Temperatur als etwa 70 bis 8O0C eingesetzt werden soll.
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Tafel 1:
- 15 -
Kunststoff-Werkstoffe
Kristallinitätsgrad
Polyethersulfon (PES) | 230 | 365 | 55 |
Polysulfon (PSU) | 190 | 343 | - |
Polyarylsulfon (PAS) | 288 | - | - |
Polyether-Etherketon (PEEK) |
143 | 334 | 48 |
Zum Vergleich: Polyphenylensulfid |
88 | 188 | 60 |
Tafel 2: - Als Faserstoffe kommen in Betracht
Faserstoff
E-
Modul
MPa
Wärmeleitfähigkeit W
spez. Schmelztemperatur Wärme (Zersetzungstemp.) 1 (0C)
50-150 | m . K | g . κ | 3.600 | |
Kohlenstoff- Stapelfaser |
700-800 | 15 bis 100 | 0,7 | 3.500 Sublimationspunkt |
Graphit faser |
81 bis 404 | 0,8 | 327 | |
PTFE | 0,23 | 1,0 | ||
Aramid | 100-450 | |||
Metall filamente |
350-600 | |||
Filamente mit Hartmetallseele |
75-130 | — | ||
Glasfasern | 0,8 | 0,7 - 0,8 | — | |
keramische Fasern |
0,8 - 1 | |||
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Claims (18)
1) Schichtverbundwerkstoff mit metallischer Trägerschicht und Gleit- bzw. Reibschicht, die Verstärkungsfasern
in einer aus Kunststoff gebildeten Matrix, ggf. zusammen mit die Reib- bzw. Gleiteigenschaften verbessernde Zu-'5
Sätzen enthält, wobei Kohlenstoff-Kurzfasern als FaserstoffVerstärkung der Reib- bzw. Gleitschicht vorgesehen
sind, die Matrix aus einem thermoplastischen Kunststoff oder einem Gemisch von zwei oder mehreren
thermoplastischen Kunststoffen aus der Gruppe der Polyarylether, Polyarylketone, Polyarylsulfide, PoIyarylsulfone
und Polyaryloxide gebildet und auf die aufgerauhte Oberfläche der metallischen Trägerschicht
gebunden ist und
die eventuell vorhandenen Zusätze zur Verbesserung der Reib- bzw. Gleiteigenschaften Feststoffteilchen mit einer Kornfraktion < 40 pm enthalten,
die eventuell vorhandenen Zusätze zur Verbesserung der Reib- bzw. Gleiteigenschaften Feststoffteilchen mit einer Kornfraktion < 40 pm enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserstoffverstärkung Kurzfasern (27) mit Elastizitätsmodu1*von
50 MPa und mehr enthält, und zwar auch
BADORIGiNAL
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Dipl.-Phys. Heinrich Seid«:· Patentanwalt · ITierstadler "flöhe" 1*5 ■ Postfach 5105 · 6200 Wiesbaden 1 - & (0 6121) 56 20:
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Kurzfasern (27) aus anderem Werkstoff als Kohlenstoff anstelle von oder zusätzlich zu Kohlenstoff-Kurzfaseri
wobei der jeweilige Faser-Werkstoff gute Gleit- bzw. Reibeigenschaften bei hoher Temperaturbeständigkeit
(Schmelztemperatur bzw. Erweichungstemperatur bzw.
Zersetzungstemperatur oberhalb 3000C) aufweist, und
aus den Werkstoffgruppen der Kunststoffe, Gläser,
natürlicher und künstlicher Keramik, Metalle und Legierungen gewählt ist.
(Schmelztemperatur bzw. Erweichungstemperatur bzw.
Zersetzungstemperatur oberhalb 3000C) aufweist, und
aus den Werkstoffgruppen der Kunststoffe, Gläser,
natürlicher und künstlicher Keramik, Metalle und Legierungen gewählt ist.
2) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffverstärkung Glasfaserr mit Elastizitätsmodul zwischen 75 MPa und 130 MPa enthält.
3) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch geker zeichnet, daß die Faserstoffverstärkung Graphitfasern
mit Elastizitätsmodul zwischen 700 MPa und 800 MPa ent hält.
4) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch geker zeichnet, daß die Faserstoffverstärkung Metallfilament
mit Elastizitätsmodul zwischen 100 MPa und 450 MPa ent hält.
5) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch geker zeichnet, daß die Faserstoffverstärkung Filamente mit
Hartmetallseele, beispielsweise Wolframseele, mit
Elastizitätsmodul von 350 MPa bis 600 MPa enthält.
6) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch geker zeichnet, daß die Faserstoffverstärkung Kunststoffaser
beispielsweise aus aromatischem Polyamid (Aramid) oder Polytetrafluorethylen (PTFE) enthält.
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DipL-Phys. Heinrich Seids ■ Patentanwalt · PtäisladlCi'TlöKc 15 · Postfach* 5105 . 6200 Wiesbaden 1 · S" (0 6121) 56 20
7) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffverstärkung natürliche, keramische Fasern, beispielsweise auf der Basis von
Chrysotil und/oder Crocidolit und/oder Antrophyllit und/oder Tremolit und/oder Amosit enthält.
8) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffverstärkung künstliche, kersmische Fasern, beispielsweise auf der Basis von
Boriden und/oder Carbiden und/oder Nitriden und/oder Oxiden und/oder Suiziden und/oder Silikaten enthält.
9) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix (26) der Gleitbzw. Reibschicht (22) aus Polyether-Etherketon (PEEK)
gebildet ist.
10) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix (26) der Gleitbzw.
Reibschicht (22) aus Polyethersulfon (PES) gebildet ist.
11) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für die Herstellung halbzylindrischer oder zylindrischer
Gleitlager, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Matrix (26) aus thermoplastischem Kunststoff und temperaturbeständiger
Faserstoffverstärkung ausgestattete Gleitschicht (22) unmittelbar auf einer die Stützschale
des Gleitlagers bildenden Substratschicht (21), bevorzugt aus Stahl, angebracht ist.
12) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis für die Herstellung halbzylindrischer oder zylindrischer
Gleitlager, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Matrix
(26) aus thermoplastischem Kunststoff und
temperaturbeständiger Faserstoffverstärkung ausge-
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stattete Gleitschicht (22) auf einer Zwischenschicht (32)
aus zumindest Notlaufeigenschaften aufweisendem metallischem Lagerwerkstoff angebracht ist, wobei die Zwischenschicht
von einer die Stützschale des Gleitlagers bildenden Substratschicht (21), bevorzugt Stahlschicht, getragen
ist.
13) Schichtverbundwerkstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenschicht (32) aus Aluminium-Lagerlegierung, beispielsweise AlZn5SiCuPbMg, die Matrix
(26) der Gleitschicht (22) aus Polyether-Etherketon und die FaserstoffVerstärkung aus Kohlenstoff-Stapelfaser
bestehen.
14) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daßdie Dicke der Gleitschicht
zwischen etwa 10 Mm und 50 \im, bevorzugt bei etwa
20 pm bis 30 pm, beträgt.
15) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, für die Herstellung halbzylindrischer oder zylindrischer
Gleitlager, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Matrix aus thermoplastischem Kunststoff und temperaturbeständiger
FaserstoffVerstärkung ausgestattete, zwischen etwa 5pm und 20 μπι dicke zusätzliche Gleitschicht auf
der metallischen Gleitschicht eines zweischichtigen oder mehrschichtigen Gleitlager-Verbundwerkstoffs angebracht
ist.
16) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Graphit-Teilchen (34a)
als die Gleiteigenschaften verbessernder Zusatz in die Matrix (26) aus thermoplastischem Kunststoff
eingelagert sind.
BAD OR1GINAL
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33433Ü9
17) Schichtverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß PTFE-Teilchen (34b) als die Gleiteigenschaften verbessernder Zusatz in die
Matrix (26) aus thermoplastischem Kunststoff einge-. lagert sind.
18) Verwendung von Schichtverbundwerkstoff nach einem der .. Ansprüche 1 bis 17 zur Herstellung solcher Gleitlager,
die in Verbrennungskraftmaschinen einzusetzen sind. . .
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