DE2948239A1 - Kunststoff und dessen verwendung - Google Patents
Kunststoff und dessen verwendungInfo
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- C08K7/02—Fibres or whiskers
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Description
SKF KUGELLAGERPABRIKEN GMBH Schweinfurt, 27.11.1979
DE 79 026 DE TPA/ko.hb
Die Erfindung betrifft einen Kunststoff auf der Basis eines thermoplastischen Kunstharzes mit einem Zusatz
von Faserstoffen.
Das Zusetzen von Faserstoffen zu verschiedenen thermoplastischen Kunstharzen zum Zweck der Verbesserung
diverser Eigenschaften,ζ.B. hinsichtlich Widerstandsfähigkeit,
Temperaturverhalten, Gleitreibung.geht beispielsweise aus verschiedenen Druckschriften der einschlägigen
Kunststoffhersteller hervor. Jedoch wird immer nur ein einziger Faserstoff als Zusatz angegeben
und nur grundsätzliche Empfehlungen für die Anwendungsgebiete dieser Werkstoffe gegeben.
Durch die DE-OS 2 016 746 ist ein Werkstoff für Gleitlager
bekannt, dem verschiedene Fasermaterialien u. a. Kohlefasern und Glasfasern zugesetzt werden können,
jedoch enthält die dort gegebene Lehre keinen Hinweis in welcher prozentualen Zusammensetzung welche besonderen
Eigenschafften erzielt worden können.
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Durch die DE-OS 2 433 401 ist ein weiterer Werkstoff für Gleitlager bekannt, der u. a. verschiedenartige
auch gemischt zugesetzte Stoffe aufweist, die die Werkstoffeigenschaften insbesondere bei Raumtemperatür
verbessern sollen.
Bei Wälzlagerkäfigen werden jedoch an den Werkstoff teilweise ganz andere Anforderungen gestellt als bei
Gleitlagern, deshalb können die in den beiden DE-OSen vorgeschlagenen Werkstoffe nicht ohne weiteres auf
Wälzlagerkäfige übertragen werden. Die Käfigwerkstoffe müssen in hohem Maße biegefest, zugfest und
temperaturbeständig und für die meisten Anwendungsfälle auch elastisch verformbar sein. Darüber hinaus
muß der Werkstoff selbst billig und die damit mögliche Verarbeitungsmethode einfach sein. Bekannte glasfaser-
oder kohlefaserverstärkte thermoplastische Kunststoffe weisen zwar gegenüber ihrem Basismaterial für die Ver
Wendung bei Wälzlagerkäfigen wichtige Vorteile, wie z.
B. höhere Zugfestigkeit, Biegefestigkeit, W^rmebeständigkeit und besseres Langzeitverhalten auf, jedoch
reichen diese Werte bei den gestiegenen Anforderungen oft nicht mehr aus. Insbesondere die elastische Verformbarkeit
ist ein wichtiges Merkmal bei Käfigen mit Haltevorsprüngen für die Wälzkörper oder für den Käfig
selbst; sie nimmt jedoch mit größer werdendem Anteil an Faserstoffen ab. Aus diesem Grund können elastisch verformte
Teile eines Wälzlagerkäfigs gleich oder nach einiger Betriebsdauer abbrechen, wodurch das Wälzlager
frühzeitia ausfallen kann. Dies tritt besonders bei
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kohlefaserverstärkten Kunststoffen auf, bei denen durch hohe Faseranteile andere Eigenschaften, wie z. B. Wärme-
und Formbeständigkeit, erzielt werden sollen.
Weiterhin ist die elastische Verformbarkeit ein wichtiges Merkmal bei im Spritzgußverfahren hergestellten
Teilen. Für die Anwendung bekannter Werkstoffe für Formteile mit den obengenannten Anforderungen und ungenügender
Verformbarkeit müssen komplizierte Formwerkzeuge konstruiert werden, die in der Ausführung als Mehrfachschieber
insbesondere aus hinterschnittenen Ausnehmungen bei Spritzgußteilen (z. B. Taschen von Wälzlagerkäfigen
mit Haltevorsprüngen) vor dem Herausnehmen des Werkstükkes erst entfernt werden müssen.
Darüber hinaus weisen die aufgrund der obengenannten Anforderungen für die Anwendung als Werkstoff für
Wälzlagerkäfige bevorzugten bekannten Kunststoffe eine ungenügende Alterungsbeständigkeit auf. Gerade
bei einem Werkstoff für Wälzlagerkäfige sind häufig einander widersprechende Anforderungen zu erfüllen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kunststoff der eingangs genannten Art zu schaffen, der gut verarbeitbar,
in gewissen Grenzen elastisch verformbar ist, ohne daß bleibende Veränderungen eintreten, der weiterhin
alterungsbeständig auch bei höheren Temperaturen und unter Einwirkung von Fremdstoffen bleibt und widerstandsfähig
gegen Schläge, Stöße etc. ist. Neben anderen Anwendungsfällen, soll dieser Werkstoff insbesondere
gut für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen aller Art sein.
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- 5 - 2 9 Λ δ 2 3
Die Aufgabe wird erf indungsgem.'iß dadurch gelöst, daß
bei einem Kunststoff auf der Basis eines thernoDlastischen Kunstharzes der Zusatz von Faserstoffen aus
bis zu 30 Gewichtsprozent Glasfasern und bis zu 20 Gewichtsprozent Kohlestoffasern besteht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht der
Zusatz von Faserstoffen aus zwischen 15 und 20 Gewichtsprozent Glasfasern und zwischen 5 und 10 Gewichtsprozent
Kohlefasern. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das thermoplastische Kunstharz ein Polyamid ist und der
Kunststoff für die Herstellung von VJ-'lzlagerk" f iqen
verwendet wird.
Der erfindungsgem'iße Kunststoff weist geaenüber bekannten
Zusammensetzungen folgende verbesserte Eigenschäften auf:
- elastische Verformbarkeit
- Alterungsbeständigkeit
- Schlagzähigkeit
Darüber hinaus konnten wichtige Eigenschaften bekannter
faserverstärkter Kunststoffe weitgehend beibehalten und z. T. sogar noch verbessert werden:
- Wärmebeständigkeit
- Wärmeausdehnungskoeffizient
- Biegefestigkeit - Zugfestigkeit
- Abriebfaktor
- Reibungskoeffizient
- Wärmeleitfähigkeit
- gute Verarbeitbarkeit
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Die für Wälzlagerkäfige mit Haltevorsprüngen wichtige
elastische Verformbarkeit konnte bei dem erfindungsgemäßen Kunststoff vorteilhafterweise so weit gesteigert
werden, daß beispielsweise bei Rollenlager-Käfigen mit
an den Stegen angeformten Vorsprüngen zur Halterung der Rollen keine Probleme beim Einschnappen der Rollen hinsichtlich
Abbrechen der Vorsprünge bzw. hinsichtlich bleibender Verformung entstehen. Die Verbesserung der
elastischen Verformbarkeit brachte darüber hinaus entscheidende Vorteile bei der Auslegung der Spritzwerkzeuge.
Viele komplizierte bisher verschiebbar angebrachte Formwerkzeuge können vereinfacht werden oder
deren Verschiebbarkeit kann ganz entfallen, weil bei der Entformung des fertig gespritzten Wölzlagerkäfigs
die elastische Nachgiebigkeit des Kunststoffes ausgenutzt werden kann. Selbst komplizierte Werkzeuge für
die Bildung von Hinterschnitten können auf diese Weise ohne ihre Form verändern zu müssen bei der Entformung
ausgeschnappt werden bzw. der Käfig dem Spritzwerkzeug entnommen werden.
Weiterhin konnte die Alterungsbeständigkeit gegenüber bekannten verstärkten Kunststoffen entscheidend verbessert
werden. Gerade bei Wälzlagern ist es wichtig, die Lebensdauer des Käfigs der der übrigen Lagerteile
5 anzupassen.
Eine weitere Verbesserung konnte bei dem erfindungsgemäßen
Kunststoff hinsichtlich Schlagzähigkeit erzielt werden. Auch beim Wälzlagerkäfig können, durch
die Wälzkörper hervorgerufene, impulsartige, örtliche Spitzenbelastungen auftreten. Durch hohe Zähigkeit
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können diese Belastungen vom Material aufgenommen werden, indem dessen plastische Verformung keinen
Schaden verursacht.
Neben den verbesserten Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Kunststoffes konnte damit ein Werkstoff für die Großserienproduktion geschaffen werden, der aus
einfachen und billigen Grundmaterialen besteht un„
somit eine preisgünstige Lösung für viele Kunststoffprodukte bildet. Der beschriebene Kunststoff dient
nicht nur für die als Beispiel angeführte Verwendung bei Wälzlagerkäfigen, sondern kann überall dort eingesetzt
werden, wo hohe Anforderungen an den Werkstoff gestellt werden und darüber hinaus eine billige
Lösung erforderlich ist.
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (4)
1. Kunststoff auf der Basis eines thermoplastischen Kunstharzes mit einem Zusatz von Faserstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Faserstoffen aus bis zu 25 Gewichtsprozent Glasfasern
und bis zu 15 Gewichtsprozent Kohlefasern besteht.
2. Kunststoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Faserstoffen aus zwisehen
15 und 20 Gewichtsprozent Glasfasern und zwischen 5 und 10 Gewichtsprozent Kohlefasern
besteht.
3. Kunststoff nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Kunst-
harz ein Polyamid ist.
4. Verwendung eines Kunststoffes nach den Ansprüchen 1 bis 3 für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen.
130023/0342 ORIGINAL INSPECTED
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